28.7. Polarkreis, Murmansk, Weißes Meer

Heute ist wieder Waschtag, denn die Straße verspricht einen guten Waschgang.

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Auf den letzten 80 km unserer Nord Karelien-Runde gab es nochmals schöne Begegnungen und interessante Fotomotive.

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Wieder auf der M 18, passierten wir nach wenigen km unspektakulär den Polarkreis. Unspektakulär deshalb, weil es hier weder Souvenirstände noch Gastronomie gab, wie sonst in anderen Ländern üblich. Es erinnerte lediglich eine schmucklose Betonsäule ohne jedwede Parkmöglichkeit an diesen Punkt. Nicht weiter schlimm, denn bei 27 Grad Außentemperatur kamen sowieso keine arktischen Gefühle auf. Nur wenige km weiter haben wir die Grenze von Karelien zum Murmansker Gebiet passiert.

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Für den Abend fanden wir im 3. Anlauf einen Stellplatz am weißen Meer in einem kleinen Fischerdorf. Zu Matthias großer Freude wurde er von 3 Einheimischen zu einer Angeltour mit Boot eingeladen. ENDLICH stellte sich Angelglück ein (6 kleine Dorsche)!!! Das musste begossen werden, natürlich mit Wodka und einheimischen Gerichten. Mit der richtigen Stimmung sind sie alle noch einmal 24 Uhr (natürlich hier oben bei Tageslicht) ausgerückt. Sie kamen 2 Uhr zurück. Wie kann es anders sein, wieder mit Erfolg. Matthias roch wie eine offene Fischbüchse und nun müssen wir jeden Tag von früh bis spät Fisch essen.

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Es muss nicht immer ein teures Bleigewicht sein, eine alte Zündkerze tut es auch.

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27.7. Schotterpiste

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Heute viel uns der Abschied vom Stellplatz besonders schwer, deshalb sind wir erst gegen Mittag weitergefahren – erst einmal 14 km zurück, in der Hoffnung die vergessene Angel wieder zu finden. Zu Matthias großer Freude hat sich dieser Wunsch erfüllt – die Angel lag tatsächlich noch am Straßenrand.

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Heute gibt es nicht viel zu schreiben, denn wir sind viel gefahren – insgesamt 220 km. Das klingt nicht viel, aber es waren davon 120 km Schotterpiste durch einsamste Natur. Diesmal gab es zum Glück keine Pannen.

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26.7. Pleiten, Pech und Pannen

Der Tag begann so schön – Frühstück im Freien bei strahlenden Sonnenschein mit Blick auf den See, doch das sollte nicht lange so bleiben.

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Nach ca. 60 km Fahrt auf Russlands Mondlandschaft, hatte unser Radträger den Geist aufgegeben.

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Eine Seite der Befestigung war gebrochen, nun hatten wir ein Problem. Nach Abwägung der wenigen Möglichkeiten entschlossen wir uns den Radträger, wenn möglich, notdürftig zu reparieren. Uns war aber klar, selbst wenn das gelingt, können wir dann aber nur 1 Rad daran befestigen. Das 2. müsste somit auf dem Fahrerhausdach befestigt werden.

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Nach 2,5 Std. schrauben, bohren, sägen und verzurren, war dieser Plan zu unserer Erleichterung umgesetzt.
Auf der Weiterfahrt kamen wir dann noch durch zwei abgelegene Dörfer, die für uns wieder sehr interessant waren, denn hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Von Aufschwung keine Spur. Viele Häuser sind leider verlassen und dem Zerfall ausgeliefert.

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Da das Wetter immer noch sehr schön war, sollte heute wieder zeitig Feierabend sein. Das Navi zeigte uns wieder mal einen großen See, etwas abseits unserer Piste, an. Der nächste Waldweg, der in diese Richtung ging, war unserer. Nach ca. 500 m sandigen Waldweges standen wir vor DEM TRAUMSTRAND unserer bisherigen Reise. Es war paradiesisch – ein riesiger See für uns allein. Jetzt noch einen Fisch fangen und das Glück wäre perfekt. Schnell die Angel raus, doch was ist das? Keine Angel mehr da. Diese liegt noch am Straßenrand bei der Stelle unserer Reparatur. Also morgen nochmal zurück.

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25.7. Kurs West durch Nord-Karelien

Der Morgen begrüßte uns heute mit miesem Wetter (11 Grad und Nieselregen). Wir fuhren nochmal in den Ort um Geld zu tauschen, restliche Einkäufe zu tätigen und um Mails zu checken. Danach ging es für ca.100 km auf die M18 gen Norden. In Höhe Kem ging es dann wieder gen Westen, weil  noch ein großer Bogen durch Nord-Karelien geplant ist. Zu unserer Freude besserte sich das Wetter zusehends, sodass wir uns entschlossen, den heutigen Fahrtag eher als geplant zu beenden. Sonne genießen – man weis ja nie wie lange das schöne Wetter noch hält. Am Abend mussten wir noch eine ungeplante Komplet Reinigung unseres Stauraumes durchführen. Russische Straßen sind erbarmungslos (3 geplatzte Bierbüchsen, 1 Glas Apfelmus, 1 Glas Bruschetta und 3 Tüten Backmischung). Man sollte eben besser packen.

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24.7. Die M 18

Heute war es für uns wichtig eine größere Ortschaft aufzusuchen, da wir Einkaufen, Müll entsorgen sowie Diesel und Wasser tanken mussten. Also ging es einige km Richtung Westen nach Medveschegorsk. Der Ort liegt am nördlichsten Zipfel des Onegasees und ist auf Grund seiner grauen Sowjet-Tristes nicht sehenswert.

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Deshalb verweilten wir hier nicht länger als nötig. Jetzt hieß es mal wieder einige Kilometer nach Norden vorwärts zu kommen. Also rauf auf die M18.

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Diese verbindet auf 1400 km Sankt Petersburg mit Murmansk. Sie ist auf weiten Strecken recht gut ausgebaut und vergleichbar dem Status einer deutschen Bundessstraße. Nach ca.100 km war es uns dann schon wieder langweilig und wir bogen ab auf eine Nebenstrecke bis Segescha am Vügo-See um uns ein Stellplatz für die Nacht zu suchen.

23.7. Weiter fernab der Hauptstrecke

… in Richtung Norden. Als wir heute Morgen starten wollten, kam zu unserer Freude noch eine ältere Dorfbewohnerin und schenkte uns zum Abschied Himbeeren. Eine sehr nette Geste. Auf den ersten Kilometern sahen wir, mit welcher Gewalt das Gewitter über dieses Gebiet gezogen war, denn es waren unzählige Bäume auf die Straße gefallen. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun.

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Der weitere Weg führte uns durch viele abseits gelegene Dörfer. Am liebsten möchte man in jedem Dorf anhalten, denn es gibt immer wieder schöne, lustige und interessante Dinge zu sehen.

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Ein offenes Auge haben wir natürlich auch immer für schöne Übernachtungs- und Picknickplätze. Es gibt davon viele, teils schon von Vorgängern rustikal vorgefertigte Plätze. Aber fast immer das gleiche Problem: Die Russen lassen ihren Müll liegen – Schade!!!

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Übernachtunsplatz am See, Angelversuche (ich soll schreiben, erste geringe Erfolge stellen sich ein – zwei kleine Barsche), Grillabend und natürlich warten auf Elche.

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22.7. Petrosawodsk

Petrosawodsk – Kareliens Hauptstadt
Während der Planungsphase unserer Reise haben wir immer wieder von häufigen und nervigen Polizeikontrollen auf Russlands Straßen gelesen. Es scheint sich aber einiges zum Positiven geändert zu haben, denn nach 10 Tagen Russlandaufenthalt sind wir erst heute in eine Polizeikontrolle geraden. Diese endete, nach kurzer Einsicht in die Fahrzeugpapiere, mit den freundlichen Worten “Herzlich willkommen in Russland”. Wir dachten an dieser Stelle, hoffentlich bleibt es so. Jedoch 1 Stunde später wurde Matthias, schuldlos, beinahe mit seinem Fahrrad von einem Polizeiauto überfahren. Der Polizist sprang heraus und hatte nur Sorge um den Lack seines BMW. Um den Bruchteil einer Sekunde eher wäre es nicht so glimpflich ausgegangen. Wir setzten aber trotzdem unsere Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad fort. Diese Stadt kann zwar erwartungsgemäß nicht mit Sankt Petersburg konkurrieren, ist aber – unserer Meinung nach – einen Tagesbesuch wert. Die “Lenin-Straße” ist die eigentliche Geschäftsstraße und der Kern des pulsierenden Stadtlebens. Hier gibt es zum einen modernste Kaufhäuser, welche auch hier keinerlei Wünsche offen lassen und andererseits auch noch Holzhäuser im traditionellen Stil. Sehenswert sind auch die “Karl-Marx-Straße” und die Ufer-Promenade, von welcher man einen sehr schönen Blick auf den Onega-See hat.

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Bewundernswert ist auch, dass in dieser Stadt mit “Glasnost” nicht gleich alle Denkmäler von ihrem Sockel gestoßen wurden. Vielleicht gibt auch gerade das Petrosawodsk das besondere Flair.

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Danach wurde es wieder Zeit ein Nachtlager zu suchen. Dieses fanden wir nur wenige Kilometer weiter an einem See in einem kleinen Dorf. Kaum angekommen besuchte uns Igor. Dank ihm kamen wir zu unserem ersten Banja-Erlebnis (russische Sauna), verbunden mit einem Naturspektakel. Denn während unseres Sauna Besuches zog ein gewaltiges Gewitter auf. Welche Auswirkung es hatte, sahen wir erst am nächsten Tag.

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21.7. Weiter im Schongang

Mein Mann wünschte sich heute einen Heidelbeerkuchen, also drehte sich die gesamte Planung nur noch darum. Es gibt hier zurzeit massig Heidelbeeren, somit war klar, wir unternehmen eine Waldwanderung und sammeln nebenbei die Beeren für den Kuchen. Deshalb, und weil wir unterwegs noch zwei Dörfer durchstöbert haben, sind wir heute nur 75 km vorangekommen.

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Auch das Wassertanken erfordert mittlerweile ein geübtes Auge, denn man muss genau schauen, wo holen die Dorfbewohner ihr Wasser.

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Kuchen war köstlich und die Krönung des Abends war eine XXL-Portion Spaghetti.

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Zu folgenden Begegnungen würde es viel zu erzählen geben.

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20.7. Das wahre Russland beginnt

Nach 5 Wochen schönem Wetter scheint uns nun das Glück zu verlassen. Es ist kälter geworden und es hat fast den ganzen Tag geregnet. Wir haben das Beste daraus gemacht und sind heute ein paar Kilometer mehr gefahren als sonst. Es waren 250 km – das klingt nicht viel, aber bei den immer russischer werdenden Straßenverhältnissen ist das eine Tagestour.

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Das morgendliche Bad im Ladoga See war aber trotzdem Pflicht.

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Stellplatz bei einen namenlosen See in der Nähe von Suojärvi.

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19.7. Entlang des Ladoga-Sees

Heute ist für mich ein großer Tag! Mein Mann hat mir einen schon lange ersehnten Wunsch erfüllt: Eine Waschmaschine fürs Wohnmobil. Diese gab es hier im Baumarkt für sage und schreibe 8 Euro.

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Funktionsweise: Man fülle die Waschmaschine (wie zu Hause) mit Wäsche, Wasser und Waschpulver. Stelle sie vor Beginn der Fahrt in das Wohnmobil. Die russischen Straßen erledigen den Waschgang wie von selbst. Haben schon das Öko-Siegel beantragt, weil es super funktioniert und dazu auch noch ohne Strom läuft.
Sind dann weiter um den Ladoga See gefahren – haben dabei aber das Wasser nur sehr selten gesehen, da der See durch dichte Bewaldung selten zugänglich ist. Stehen nun hier am Dorfrand, an einer Paddelboot– und Angler-Einsatzstelle. Es gab viel zu sehen, denn die Russen sind begeisterte Angler und Paddler.

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