Türkei: Josef und Tine aus Antdorf mit ihrem Bimobil
Türkei: Andrea und Christian mit ihrem Womi
Türkei: Renate und Uwe aus Plüterhausen mit ihren Fiat-Camper
 
			
			
						23.04.2014 – 26.04.2014
23.4. Nach vollkommen ruhiger Nacht fühlten wir uns für eine Wanderung ausgeruht. Eine Wanderkarte hatten wir zwar nicht, aber das Gelände ist wegen des niedrigen Bewuchses recht übersichtlich, somit konnten wir unseren Weg recht leicht selbst bestimmen. Etwas problematisch war nur der Ausstieg aus dem einen Canyon und der Abstieg in den in den nächsten Canyon zu finden. Das Soganli-Tal ist nämlich von der Form her wie ein “Y” und man kann den Weg, in den jeweils nächsten Abschnitt, über die Hochebene “abkürzen”.
Im nächsten Tal haben wir die, unserer Meinung nach, zwei interessantesten Felsenkirchen der Region entdeckt, die “Domkirche” und die “Versteckte Kirche”.
Erstere beeindruckt durch Größe und Architektur (vor allem innen) und die Zweite macht ihrem Namen alle Ehre. Man sieht am Hauptweg nur eine unscheinbare Kuppel, erst nach Abstieg am Berghang findet man den Eingang zu den unterirdischen Räumen und Gängen. Zu unrecht fristen diese beiden Kirchen gegenüber den vollkommen vermarkteten Kirchen, z.B. im Hauptort Göreme, ein unbeachtetes Dasein. Wir waren darüber aber nicht verärgert, niemand stört oder verlangt Eintritt. Am Abend haben wir uns in Ürgüp, in einem vom Reiseführer empfohlenen Restaurant, ein fürstliches Menü gegönnt. Es gab, in ganz liebevoll hergerichteten Ambiente, Mezze, das sind viele verschiedene landestypische Vorspeisen (sehr zu empfehlen),
als Hauptgang Sis Kebap (Fleischspieß) und zum Abschluss Eis mit Pudding. Das ganze für den, für türkische Verhältnisse, hohen Preis von 18 € pro Person. Dafür gibt es nun erst mal wieder Döner für 1,50 € oder Hausgemachtes. Es war mittlerweile dunkel geworden und es musste schnell ein Stellplatz her. Auf Schönheit kam es nun nicht mehr an, nur ruhig sollte es sein. Kurz vor Göreme folgten wir den Hinweis zum Aussichtspunkt. Außer einigen verlassenen Getränke-und Souvenierständen freier Platz kein Mensch da. Die Stände waren übrigens nicht abgeräumt, wir hätten uns einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten, oder uns an dem Souvenierplunder bedienen können. Nur so viel zum Vertrauen der Türken. Einer geruhsamen Nacht stand also nichts mehr im Wege.
24.4. Der vermeintliche Notplatz entpuppte sich heute zum Volltreffer. Gegen 6 Uhr weckten uns fauchende Geräusche. Ein Blick aus dem Fenster war wie das Schaufenster zum Disneyland, fast 100 Heißluftballone schwebten über der traumhaften Kulisse von “Tuffstein-Kappadokien”.
Somit war die Nachtruhe vorzeitig beendet, wir bereiteten unser Frühstück und setzten uns auf die dort für Jedermann bereitstehenden gemütlichen Sitzgruppen und genossen das Spektakel bei Kaffee und frischen, selbst gebackenen Brötchen.
Der Platz ist übrigens auch ein beliebter Ort für den Sonnenuntergang. Als Nächstes wurden die Wanderschuhe geschnürt, das Auto blieb gleich da, um von hier die erste Wanderung durch die “Rote Schlucht” und zurück über die “Rosenschlucht” (ca. 4 Stunden) anzugehen. Eine Beschreibung erspar ich mir, die Bilder bringen die Schönheit der bizarren Landschaft hoffentlich einigermaßen herüber.
Danach Bummel durch das beschauliche Dorf Ortahisar mit Dönerschmaus.
Nun stand ein Novum für uns an, während der gesamten Reise steuern wir zum ersten mal einen Campingplatz an. Das hat mehrere Gründe: Wäschewaschen, Internet aber der Hauptgrund ist, das der überaus nette, perfekt deutschsprechende Besitzer selbst Ballonfahrten organisiert und diese für seine Gäste, zu einem unschlagbaren Preis anbietet. Für Leser des Reiseführers von Müller gibt es außerdem noch zusätzlich einen Rabatt von 10% auf die Campingplatzgebühr. Wenn das keine Argumente sind! Nach Bezug des nur gering belegten aber sehr gepflegten Platzes und Buchung der Ballonfahrt für den nächsten Morgen, sind wir nochmals zu einer kurzen Wanderung zum Hausberg Göremes aufgebrochen und haben da das romantische Örtchen bei Nacht genossen.
25.4. Heute klingelte für uns der Wecker bereits 4.30 Uhr, die Ballonfahrt steht an. Erster Blick zum Himmel. Zum Glück sternenklar. Für heute war nämlich schlechtes Wetter angesagt und dann fahren die Piloten nicht. Pünktlich 5.00 Uhr wurden wir abgeholt und nach einem Begrüßungskaffee und etwas Gebäck ging es schon los, schließlich sollte man ja zum Sonnenaufgang in der Luft sein. Interessant ist schon das ganze Drumherum, alles lief perfekt und ruckzuck waren wir mit einer Gruppe von 18 Leuten aus Singapur in der Luft. Das mit den Asiaten war übrigens eine gute Fügung, mit 18 wohlgenährten Mitteleuropäern wär`s im Korb mächtig eng geworden`und lustig waren die auch noch. Es war jedenfalls ein großartiges Erlebnis gleichzeitig mit so vielen Ballonen bei tollen Wetter über diese eigenartige Landschaft zu fahren oder sagt man fliegen? Die Piloten sind hier wahre Künstler, was die mit den Ballonen zaubern, hätten wir nicht für möglich gehalten. Gegen 8.00 waren wir wieder auf dem Campingplatz und haben bei einem zweiten Frühstück das Erlebnis erst einmal sacken lassen.
Nun war noch genügend Zeit für eine Wanderung in das große und das kleine Liebestal. Die Namen der Täler sollen nachdrücklich verdeutlichen, das die dortigen Felsen dem besten Stück des Mannes, stark ähnlich sind. Die Bilder sprechen für sich.
Am Abend Lagerfeuer mit unseren netten “Nachbarn”, ebenfalls aus Deutschland.
26.4. Heute Besichtigung von Cavusin. Von der dortigen ehem.berühmten Felsenkirche ist nach einem Felssturz im Jahr 1963 mit mehreren Toten, leider nicht mehr viel übrig, aber von hier aus haben wir eine schöne Wanderung in das Pasabag Tal unternommen. In diesem Tal findet man die imposantesten und höchsten Feenkamine Kappadokiens. Leider liegt das Tal sehr verkehrsgünstig, sodass es nahezu von Busgruppen überrannt wird. Zum Glück haben diese aber immer nur eine halbe Stunde Zeit und kommen somit nicht weit.
Danach haben wir uns auf dem sehr großem und schönen Wochenmarkt mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt.
Grillabend und gute Nacht.
19.04.2014 – 22.04.2014
19.4. Der Wettergott spielt nicht mehr mit, es ist kühl geworden und noch dazu Wind und Regenschauer. Bis Mittag warten wir ab, entschließen uns endgültig vom Meer Abschied zu nehmen und fahren weiter, Kurs Kappadokien. Vorher jedoch schauen wir uns noch kurz die Burg Mamure Kalesi an, wir hatten sie ja vom Stellplatz aus in Sichtweite.
Sind dann noch auf Nebenstrecken in die Berge bis Mut gefahren. Der Rest des Tages verging mit Internet und Besuch beim “Döner Hasan”. Weil es schon wieder dunkel geworden war, musste der örtliche Fahrschulplatz als Übernachtungsplatz herhalten.
20.4. Der Ostersonntag hatte für uns eine besondere Überraschung bereit, allerdings eine Schlechte. Das Wetter war wieder schick, wir sausen frohen Mutes durch die herrlich, frühlingshaft grüne Berglandschaft und es mussten unbedingt Mohnblumen fotografiert werden. Also am Rand der schmalen Straße gehalten und ran an die Blümchen.
Kam doch ein Türke mit einem Kleinlaster des Weges, fährt erst an uns vorbei, stoppt und fährt in seiner überschwänglichen Freude rückwärts, er wollte uns nur begrüßen. Das hat er dann auch getan, mit einem kräftigen “Kuss” an die hintere linke Ecke unseres Wohnaufbaus. Ergebnis: Nummernschildhalterung demoliert und Ecke eingebeult. Was soll`s, niemand zu Schaden gekommen und Blech kann man ausbeulen (das sag ich jetzt mit 3 Tagen Abstand). Er hat sich zwar ganz doll entschuldigt und es war ihm auch sehr peinlich, aber Blechschäden sehen die Türken nicht so tragisch.
Mit etwas getrübter Stimmung ging`s dann weiter, über teilweise recht öde Abschnitte auf Hochebenen, Richtung Norden. Die Straße verlief über viele Kilometer schnurgerade und man hatte durch die sehr gute Fernsicht das seltsame Gefühl, die nächste Bergkette käme einfach nicht näher.
Bei Eregli besichtigten wir das Felsrelief von Ivriz. Dieses ist in eine 10 m hohe Felswand geritzt, stammt aus der Zeit um 730 v.Chr. und zählt zu den Highlights der zentralen anatolischen Hochebene.
Am nahegelegenen Fluss hatten sich zahlreiche Familien zum sonntäglichen Picknick eingefunden. Was lag also näher, als sich dazu zugesellen. Wir also auch den Grill angeworfen, natürlich unter genauester, diskreter Observierung (mal sehen ob der ein Feuer in Gang bringt). Die Campingmöbel blieben im Auto. Nur eine Decke, genau wie die Türken. Unser Grillgut war auch in windeseile fertig. Somit hatten wir gewonnen. Es dauerte nicht lange und wir mussten vom Grillgut der Anderen kosten, bekamen Tee und Cola serviert. Und nachdem wir einen mit seinem Auto, aussichtslos im Schlamm feststeckenden Türken, freigeschleppt hatten, war jeglicher Zweifel an der deutsch-türkischen Freundschaft ausgeräumt. Letztendlich hat uns noch ein Türke sein restliches Holz und Grillgut, von der anderen Seite des Flusses, herübergeworfen. Am Ende des Tages fühlten wir uns wieder in unserer bisherigen Meinung, vom überaus gastfreundlichen Türken, bestärkt.
Und weil es da so schön war, sind wir auch gleich über Nacht geblieben.
21.4. Wanderung durch das Ihlara Tal. Dieses schlängelt sich über 15 km durch herrlich grüne, schattige immer dem Fluss folgende Landschaft, von Selime bis Ihlara.
Wir sind den Abschnitt Belisirma – Ihlara gelaufen. Hin und zurück mit Besichtigung der zahlreichen Felskirchen muss man ca.4 Stunden einplanen. Übernachtet haben wir gleich im Dorf Belisirma, wo man in sehr gemütlicher Atmosphäre direkt über dem Fluss landestypisch essen kann.
22.4. Besuch des Dorfes Güzelyurt. Dieses liegt in malerischer Landschaft mit Blick auf einen kleinen Stausee, an dessen Rand eine festungsartige Kirche steht und den schneebedeckten Hasan Dagi (3258 m).
Der eigentliche “Schatz” des Ortes, die Felsenhäuser, sind in einem erbärmlichen Zustand. Zu Mülldeponien und Lagerräumen für allmögliche Dinge umfunktioniert, sind sie kaum noch einen Besuch wert. Also schnell weiter zu der bekanntesten und größten der rund 50 unterirdischen Städte der Türkei, nach Derinkuyu. Diese wurden zum Teil bereits vor 4000 Jahren angelegt und dienten in Zeiten der Christenverfolgung zum Schutz. Die Stadt hier in Derinkuyu ist über 8 Stockwerke bis in eine Tiefe von 40 m erschlossen. Über Rollsteintüren konnte man sich vor Feinden schützen und war trotzdem über ein ausgeklügeltes Lüftungssystem und unterirdische Brunnen überlebensfähig.
Außerdem gab es einen 9 km langen Tunnel zur nächsten unterirdischen Stadt. Nach diesem Erlebnis fuhren wir noch in das Suganli Tal. Dieses ist wieder canyonartig und von unzähligen Felsenwohnungen und Felsenkirchen durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Hier haben wir uns auch gleich, in märchenhafter Kulisse, für die Nacht eingerichtet.
15.04.2014 – 18.04.2014
15.4. Auf zum Köprülü Canyon Nationalpark. Laut Karte ist der kürzeste Weg dahin direkt über die Berge auf weißen Straßen (Nebenstraßen). Aber wie schon oft erlebt sind diese Straßen nicht unbedingt die schnellere Möglichkeit, aber immer die schönere und erlebnisreichere Variante.
So auch dieses mal. Für die wenigen km bis Beskonak benötigten wir, mit allerdings vielen Zwischenstopps, den ganzen Tag. Blicke in den eigentlichen Canyon hat man von der Straße aus nur an wenigen Stellen. Sicherlich könnte man auf einer Wanderung noch wesentlich mehr erhaschen, (allerdings ist der Canyon nicht begehbar) aber dergleichen haben wir schon genug gesehen. Rafting ist nämlich hier die am meisten angesagte Unternehmung. Laut Reiseführer fahren hier in der Hochsaison bis zu 4000 Touristen den Köprülü Cayi mit Schlauchbooten herunter. Wieder mal gut, dass wir so zeitig sind! Erkan empfängt uns schon bei Überfahrt über die alte, sehr schmale, römische Steinbogenbrücke über den Fluss.
Er ist natürlich ein Schlepper, aber er ist nicht zu aufdringlich, spricht sehr gut deutsch – und er hat für uns auch gleich einen sehr schönen Übernachtungsplatz hoch über dem Fluss. Bei so viel “Nettigkeit” werden wir uns auch schnell handelseinig, sodass wir über ihn die Tour für den nächsten Tag bestellen. Er hilft uns noch beim Holzsuchen für`s Lagerfeuer und weil er so begeistert von meiner Säge ist, macht er auch noch gleich eine Packung Äste für seine Ziegen zurecht. Es gibt wieder Forelle vom Grill.
Gute Nacht.
16.4. Erkan kommt auf seinem Weg zur “Arbeit” mit seinem Motorrad bei uns vorbei, wir vereinbaren eine Zeit zwischen 10 und 11 Uhr, weil wir noch in sein Bergdorf nach Altinkaya (Selge) zur Besichtigung des dortigen antiken Theaters möchten. Er meint alles kein Problem, wir seien voraussichtlich sowieso nur die einzigen “Fahrgäste”. Auf dem Weg zu diesem Dorf unser erstes unschönes Erlebnis: Eine Frau steht, bepackt mit einem Bund Ziegenfutter am Straßenrand und möchte mitfahren. Also Notsitz aktiviert, Futter am Fahrradträger befestigt und die 4 km mitgenommen.
Im Dorf angekommen, lädt sie uns aus lauter “Dankbarkeit zu einem Tee ein. Schlussendlich landen wir in ihrem improvisierten Imbiss mit Souvenirverkauf und den Tee mussten wir auch noch bezahlen.
Eine weitere Frau wollte sich nur gegen Geld fotografieren lassen (der Massentourismus lässt grüßen). Beim Rafting waren wir wirklich die Einzigen, natürlich nicht auf dem Fluss, es gibt ja noch mehr Anbieter, jedoch mehr als 5 Boote haben wir nicht gesehen. Weil wir nur zu zweit waren, haben wir uns dann für ein 2er Kajak entschieden. Auf die übliche Einweisung warteten wir vergeblich. Wäre vermutlich auch nicht viel rübergekommen, der Guide spricht nur türkisch. Also rein in die Kiste und ihm nach.
Nach nur 50 m die erste Stromschnelle, mit 360 Grad Drehung glücklich ohne Kenterung geschafft. Danach kam zum Glück ein sanfterer Abschnitt, sodass wir unser Boot erst einmal “kennenlernen” konnten. Alles ging dann noch mit viel Gaudi und wachsender Routine über die Bühne. Am Ende der etwa 2-stündigen Tour gab es dann noch Forelle (Was sonst?). Das alles für unschlagbare 50 €, für uns beide! Am Abend standen wir am Meer an einer Flussmündung. Hier konnten wir noch schön die ein-und ausfahrenden Schiffe beobachten.
17.4. Heute soll es wieder mal “kilometern”. Reisefreunde hatten uns einen tollen Strandplatz bei Anamur empfohlen und nicht zu viel versprochen. (Vielen Dank nach Unna!!!) Da die Küste zwischen Antalya und Alanya fast vollständig mit Hotels zugebaut ist, gab es nur zwei mal Zwischenstopps. Der Erste in Alanya zu einer kurzen Stadtbesichtigung und der Zweite zur Bade-und Kaffeepause in einer Bucht an der Steilküste.
Besagten Strandplatz haben wir dann nach etwas Suchen, auch gefunden und dort, völlig allein, eine ruhige Nacht verbracht.
18.4. Strandtag am südlichsten Punkt der Türkei. Wäsche waschen, Brot und Erdbeerkuchen backen, baden und Stadtbesichtigung mit dem Rad. Anamur ist eher landwirtschaftlich als touristisch geprägt. Es liegt in einer der vielen Ebenen, bei denen man aus der Ferne meint, fast alles läge unter Folie- und Glasgewächshäusern. Wir kamen zufällig an einer riesigen Annahmestelle für Obst und Gemüse vorbei. Dort trafen die Bauern im Minutentakt mit ihren Fahrzeugen, vom Moped bis zum 30-Tonnen Laster, ein um ihre Produkte zu verkaufen. Hochinteressant was da so an Menge und Vielfalt, im vermeintlichen Chaos, umgeschlagen wird. Wieder eine ruhige Nacht, vom Meeresrauschen einmal abgesehen.
11.04.2014 – 14.04.2014
11.4. Nach einer ruhigen Nacht am Strand waren wir nun sehr gespannt darauf, zu sehen, was hat sich in den letzten 20 Jahren hier verändert. Rein optisch war der Ort vom Strand aus nicht wiederzuerkennen. Er ist nämlich durch den nun viel dichteren und höheren Waldstreifen von der Seeseite kaum zu erkennen. Auch im Ort selbst viel Grün. Es ist zwar einiges an Unterkünften gebaut worden, aber max.einstöckig, meistens jedoch im Bungalow-Stil. Wir sind sehr froh, dass sich Cirali bewusst seinen dörflichen Charakter erhalten hat. Wer Urlaub in absolut entspannter und familiärer Atmosphäre, fernab vom Massentourismus erleben möchte, macht hier nicht`s falsch. Der 3Km lange Strand ist sauber, das Wasser glasklar und was natürlich auch wichtig ist: Es gibt Unterkünfte für wirklich jeden Geldbeutel! Vom schilfüberdachten Schlafsacklager auf dem Campingplatz bis zur 5-Sterne (?. so zumindest unser Eindruck) Bungalow-Anlage im “Urwald” mit Klima, Pool, Kinderspielplatz etc.bei Ahmed im “Azur Hotel”. Er war übrigens auch unser Vermieter vor 20 Jahren, damals noch recht einfach mit ca. 8 Bungalows. Heute sind es 20. Es gibt mittlerweile hier auch eine Autovermietung (wir mussten damals noch bis Kemer fahren). Das ist recht nützlich, da der Ort recht abgelegen liegt und es in der Umgebung noch viel mehr zu sehen gibt. Der Abend ging sehr lustig und unterhaltsam am Lagerfeuer, mit noch zwei anderen Wohnmobilbesatzungen, zu Ende.
Josef und Tine aus Antdorf mit ihrem Bimobil
Andrea und Christian mit ihrem Womi
12.4. Heute gibt es nicht viel zu berichten. Außer einer Wanderung zu den Ausgrabungsstätten von Olympos,war heute nur Strandtag.
13.4. So richtig wollten wir uns heute auch noch nicht von unserem schönen Platz in Cirali trennen. Nach noch etwas Strand und Internet ging es dann schließlich gegen Mittag weiter Richtung Osten. Jedoch nach nur wenigen Kilometern der nächste Abstecher zum Göynük-Canyon. Diesen erreicht man nach Entrichtung von 5TL (ca.1,50 €) auf gut ausgebauten Wanderweg entlang des Flusses nach ca. 45 min. Hier allerdings ist Schluss für diejenigen, welche sich nicht Neoprenanzug und Helm ausleihen wollen (gegen nunmehr schon 20 TL). Wir wollten aber – und haben es nicht bereut. Erst hier kann man die bizarren Gesteinsformen des “Künstlers” Wasser und das Element Wasser, hautnah erleben.
Danach mussten wir uns beeilen, damit wir möglichst noch bei Tageslicht einen Stellplatz für die Übernachtung finden. Das ist uns aber nicht ganz gelungen, da die Durchfahrt von Antalya längere Zeit in Anspruch genommen hat. Sonntag ist in der Türkei nämlich Familientag und die Städter waren auf der Rückkehr von ihren Picknickplätzen. Es ging aber noch alles gut und wir fanden einen Platz am Karacaören-Stausee.
14.4. Da es uns am Vortag so gut im Göynük-Canyon gefallen hat, ging es heute gleich zum Yazili-Canyon in der Nähe von Candir. Schon die etwa 35 Km Gebirgsstraße ab der Fernstraße D 685, sind ein Erlebnis. Grandiose Landschaft auf allerdings schlechter Straße. Unterwegs, durch das “Forellenland”(wir haben das bisher von uns bereiste Land mittlerweile nach den regionalen Produkten eingeteilt, welche an der Straße so angeboten werden) haben wir heute zwei Forellen an der Straße gekauft, das Stück für umgerechnet 60 Ct. Dafür hat der Verkäufer die Fische noch geschlachtet, perfekt ausgenommen und gereinigt.
Im nächsten Dorf gab es dann, schon fast peinlich billig, das Gemüse dazu. Das Abendbrot gesichert, ging es nun frohen Mutes zum Canyon. Die Wanderung beginnt hier bei einigen schattigen Picknickplätzen. Der Weg ist auf 1,5 Km gut ausgebaut und verläuft immer oberhalb des Flüsschens. Es gibt aber einige Stellen, an denen man, zum allerdings eiskalten Bade, zu strömungsgünstigen Stellen absteigen kann. Der schönste Teil der Schlucht beginnt aber erst am Ende des ausgebauten Wanderweges. Man darf hier weitergehen allerdings muss man sich hier, über Felsen kletternd und den Fluss mehrfach querend, den Weg selber suchen. Aber es macht Spaß und es gibt viele Badegumpen, kleine Wasserfälle und man ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, auch in der Saison, allein. Nach etwa 4 Stunden waren wir zurück.
Die Forellen haben wir gerade verdrückt, vom Grill auf Gemüsebett, ein Schmäckerchen.
08.04.2014 – 10.04.2014
8.4. Der Morgen begann feierlich, mit “Geburtstagstorte”.
Meine liebe Frau ist nun 55!!! Um zu testen ob es mit 55 noch genau so gut geht (das Wandern) ging es voller Elan, ausgerüstet mit Gummischuhen und wasserdichtem Sack, die wenigen Meter zur Schlucht von Saklikent. 5 TL Eintritt und hinein. Nach 100m auf befestigten Stegen war jedoch an einigen Sitzgruppen schon wieder Schluss. Darüber waren wir zwar durch unser Reisebuch vorinformiert, jedoch heißt es da, man kann an einem Seil gesichert, eine “Schlüsselstelle”, an der sich der Fluss teilt, überqueren. Vom Seil waren allerdings nur noch die Befestigungsösen vorhanden. Nach einem vergeblichen Versuch diese Stelle ohne Seil zu passieren, (uns erschien die Strömung bei hüfthohem Wasser zu riskant) haben wir frustriert den Rückzug angetreten.
Entschädigung brachte uns dann die Weiterfahrt auf einsamen, schmalen, sich hoch in den Taurus schraubenden Gebirgspisten, mit wieder herzlichen Begegnungen mit den Bergbauern.
Am späten Nachmittag erreichten wir Patara. Dieser kleine Küstenort wird hauptsächlich von Backpackern besucht, da er am “Lykischen Wanderweg” liegt. Entsprechend gemütlich ist hier auch die Atmosphäre. Wir sind noch ein Stück außerhalb des Ortes zu den Dünen von Patara gefahren. Hier hoch über der Küste mit Blick auf diese Sandberge, kommt wirklich etwas Wüstenfeeling auf.
Nach einer 2-stündigen Wanderung durch dieses Sandmeer haben wir uns noch auf die Räder geschwungen und sind zurück ins Dorf zum Abendessen gefahren.
9.4. Heute haben wir mit dem Küstenort
Kas, wieder einen, nach unserer Meinung, Urlaubs-Geheimtipp entdeckt. Wer Ferien in familiärer Atmosphäre und ohne großen Rummel genießen will, ist hier richtig. Folgende Bilder vermitteln hoffentlich ein wenig unsere Eindrücke.
Auf der Weiterfahrt, wieder hinein in die Berge, erlebten wir einen kleinen Wintereinbruch. Bei einem Gewitter fiel plötzlich heftig Schnee, sodass sich fast eine geschlossene Schneedecke bildete.
Ein Glück, das wir Allwetterreifen fahren. Der Spuk war bald vorbei und am Meer schien wieder die Sonne. Am späten Nachmittag kamen wir zufällig zu einem Stapellauf eines Schiffes. Das war ein sehenswertes kleines Spektakel mit großen Problemen. Das Schiff kam erst im 4.Anlauf unter großen Geschrei zu Wasser und wir dadurch erst in der Dunkelheit zu unserem Übernachtungsplatz.
10.4. 30 Km in 8 Stunden, das war das Ergebnis des heutigen Tages. Es ging immer entlang der sich unmittelbar an der Küste entlang windenden kleinen Küstenstraße, welche über weite Strecken auch Teil des Lykischen Wanderweg ist. Wir kamen nicht voran, weil uns immer neue Traumbuchten regelrecht zum Verweilen gezwungen haben, um zu baden oder zumindest ein wenig zu genießen. Das Tagesziel für diesen Tag war Cirali. Hier waren wir bereits vor 20 Jahren mit unseren beiden Kindern im Bungalow und einem kleinen Mietwagen. Es war damals sehr schön da und wir wollten unbedingt sehen, was hat sich in dieser Zeit verändert. Zuvor jedoch ging es zu einem kleinen Flusstal. Hier gab es zu dieser Zeit ein uriges Aussteigercamp. Die Leute wohnten in Baumhäusern und alten, zu Wohnmobilen ausgebauten, LKw`s. Die Siedlung gibt es zwar noch, aber heute vollkommen kommerziell genutzt. Es reihen sich Lokale und Unterkünfte auf großer Länge aneinander. Man muss aber trotzdem sagen, diese Siedlung hat, nicht nur durch ihre ausgefallene, urige Bauweise, immer noch etwas Besonderes. Zumindest für junge Leute eine sehr verlockende Sache. Neben vielen sportlichen Möglichkeiten (Wandern, Tauchkurse, Klettern, Surfen, Baden) kommt hier sicherlich auch das Nachtleben nicht zu kurz.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann den Strand von Cirali. Die Erkundung ist für den nächsten Tag geplant.
04.04.2014 – 07.04.2014
4.4. Nach unserem Grillabend, es gab Manu`s berühmte “Gemüsebomben”, in der Bucht von Ekincik ging es heute weiter Richtung Fethiye. Nach wenigen Km erst mal wieder runter von der Hauptstrecke auf kurviger Bergstraße zu den Tempelgräbern von Kaunos.
Auf dem Weg dahin hat man mehrfach schöne Blicke auf den Köycegiz-See und das Delta des Dalyian-Flusses mit dem vorgelagerten Iztuzu-Strand. Dieser ist Brutgebiet der Caretta-Meeresschildkröten, steht unter Naturschutz und darf deshalb nur eingeschränkt betreten werden. Der Tourismus boomt hier trotzdem, jetzt schon knattert eine große Anzahl von dieselbetriebenen Ausflugsbooten durch das Flussdelta. Man sollte zumindest mal über Solarboote nachdenken. Am frühen Nachmittag “bezogen” wir dann einen klasse Stellplatz unweit von Fethiye, wieder frei, am 3 Km langen Strand Calis Plaji.
Kaffeetrinken mit Erdbeerkuchen , einkaufen,
 
 
ausruhen, baden und am Abend Grillen mit Lagerfeuer. Gute Nacht.
5.4. Heute Fethiye mit dem Rad erkundet. Dieser Ort hat zwar nur noch einen kleinen Altstadtkern (2 Erdbeben haben viel zerstört), ist aber als Touristenort sehr nett und gut gepflegt, hat eine sehr lange Strand-und Hafenpromenade und vor allem, keine Bettenburgen verschandeln den Ort. Der Nachmittag verging ähnlich faul wie der am vorigen Tag. Am Abend, so der Plan, wollten wir uns in das Nachtleben des Ortes “stürzen”. Es kam aber ganz anders: nach ca. 1 Km in einem recht einfachen Lokal eine Hochzeitsfeier. Wir wollten nur ein paar Fotos schießen und schon waren wir mittendrin. Widerrede wurde nicht geduldet. Im nachhinein waren wir sehr froh darüber, denn es war sehr interessant, lustig (es wurde teilweise sogar auf der Straße getanzt) und berührend (wir sind ja schließlich Ausländer!). Es waren auch wieder zwei deutsch-sprechende Türken unter den Gästen, sodass einige Hintergrundinformationen zu erhaschen waren. Gegen 2.00 Uhr am Womi.
6.4. Schweren Herzens trennten wir uns relativ spät von unserem Strand, gingen noch mal in ein Strandlokal auf einen frisch-gepressten Orangensaft (der eigentliche Grund war aber das Internet). Danach noch mal kurz auf Erkundungstour: Wir hatten von unserem Platz aus noch eine Badebucht gesehen. Nach ca.1Km waren wir dort. Volltreffer, es ist da nicht nur die Bucht sondern auch noch ein langer Strand, an dem man ebenfalls frei stehen kann. Platz gespeichert und weiter ging die Fahrt. Ziel war eigentlich das “Schmetterlingstal”, gelandet sind wir aber über äußerst holprige, ausgewaschene und teilweise steil abschüssige Piste in der Bucht von Kabak. Dort fanden wir einen Traumstrand vor. Dieser ist allerdings voll in Beschlag einer Unterkunft für Backpacker. Der Rest der Bucht ist mit einer Art Aussteigersiedlung belegt. Wir fuhren über Pisten immer höher in die Taurus-Berge
und fanden dort einen Platz mit toller Aussicht auf das Meer und eben diese vorgenannte Bucht.
7.4. Heute begann der Tag mit negativen Überraschungen. Der Dieselkocher hat gestreikt und die Absaugung der Toilette wollte auch nicht mehr. Wie sich herausstellte, war beides eine Folge der doch recht ruppigen Pistenfahrt vom Vortag. Beim Kocher hatte sich die Pumpe aus der ziemlich labilen (gleich nachgebessert) Halterung gelöst und der Lüfter der Toilettenabsaugung hatte sich mit Sch… zugesetzt. Das Letztere war allerdings unser Fehler, da man diese Leitung vor Pistenfahrten immer verschließen sollte.
Danach haben wir noch ausgiebig in einer verlassenen Berghütte herumgeschnüffelt. Das war etwas spannend, da alles Inventar noch so da war, als ob der Besitzer eigentlich zurückkommen wollte. Das musste aber offensichtlich schon lange her sein.
Somit ging es erst gegen 14.00 Uhr weiter auf einsamer Strecke durch herrliche Berglandschaft. In einem Bergdorf waren wir beim fotografieren uralter Olivenbäume, sogleich wurden wir angesprochen und waren wenig später auf ein Glas Tee im Bauernhof. Die 11-jährige Tochter konnte sogar stolz mit einigen englischen Vokabeln glänzen, sodass ein paar Informationen ausgetauscht werden konnten.
Danach sind wir noch bis Saklikent gefahren, denn hier wollen wir morgen eine Wanderung in den gleichnamigen Canyon unternehmen. Zum Abendbrot haben wir uns eine türkische Tradition zunutze gemacht und einen der vielen Gözleme-Backstationen, welche jetzt noch ungenutzt sind, als Picknickplatz genutzt.
02.04.2014 – 03.04.2014
2.4. Der Vormittag verging mit einem Stadtrundgang in Marmaris und einigen Erledigungen (Einkauf und Wäsche waschen).
Die Touristenmetropole Mamaris ist zu dieser Jahreszeit wirklich einen Besuch wert. Es sind nur die kleineren Lokale geöffnet und die Einheimischen sind fast unter sich. Sehenswert ist vor allem die malerische Altstadt und die Uferpromenade. Gegen Mittag ging es dann weiter Richtung Bozburun Halbinsel. Diese Entscheidung erwies sich als absoluter Volltreffer. Diese Halbinsel ist bergig, herrlich grün, bietet versteckte Badebuchten, herrliche Aussichten, ursprüngliche Dörfer und sehr wenig Autoverkehr auf allerdings überwiegend schlechten Straßen. Der krönende Abschluss dieses Tages war dann, das romantische Fischerdorf Bozburun.
Hier drängen sich die niedrigen Häuser rund um den Hafen und die Einheimischen verdienen sich ihr Geld, neben dem verhaltenen Tourismus, hier noch mit dem Fischfang. Auf dem Dorfplatz spielte eine Berliner Band spontan einige Titel. Die Band war zu einem Konzert in Istanbul und weilte hier zu Besuch bei einem Freund.
Unter den Zuhörern war auch der gut deutsch sprechende Wirt des Restaurants ´”Möwe”. Wir kamen ins Gespräch und einigten uns darauf, heute am Abend bei ihm zu essen.
Nun musste noch geklärt werden, was wir essen möchten. Zur Auswahl stand Rind, Hammel oder Fisch. Natürlich viel die Entscheidung für den Fisch. Daraufhin schwang er sich auf sein Rad und fuhr zum Fischer. Wenig später standen wir mit Laptop (er hat Internet) unterm Arm und einem ungutem Gefühl im Bauch (wir waren die einzigen Gäste) in seinem sehr einfachen aber gemütlichen Lokal. Er war gerade dabei, die benötigten Kräuter aus seinem improvisierten Vorgarten, zu holen. Um zum Abschluss zu kommen, unsere Befürchtungen waren absolut unbegründet. Das Essen war absolute Spitze und es wurde ein sehr interessanter Abend! Dazu nur soviel, über der Tür hängen Bilder von B.Brecht und Pablo Neruda und als musikalische Umrahmung gab es Musik von Hannes Wader.
3.4. Am heutige Morgen konnten wir von unserem Logenplatz am Hafen (wir konnten hier problemlos übernachten) sehr schön das Erwachen des Dorfes beobachten. Zuerst fuhren die Fischer hinaus und nach dem unvermeidlichen Weckruf des Muezzin, erwachte auch der Rest des Dorfes. Es dauerte auch nicht lange und die Männerwelt saß beim ersten Tee zusammen. Dann starteten auch wir und es ging weiter auf dem 2.Teil unserer Umrundung der Halbinsel. Es wurde fast noch uriger und einsamer, je mehr wir zur Spitze der Halbinsel kamen.
In einer, nur zu Fuß zu erreichenden Badebucht, trafen wir Fabian und Hannes aus Deutschland. Die Beiden waren auch auf Halbinsel-Umrundung, allerdings zu Fuß. Sie hatten dort im Zelt übernachtet und wir haben uns sehr nett unterhalten. Schlussendlich haben sie sich gefreut, einige Straßenkilometer mit uns fahren zu können.
Wir haben dann noch unsere Wäsche in Marmaris abgeholt und sind noch weiter bis Ekincik gefahren. Hier war unser erster Grillabend.
30.03.2014 – 01.04.2014
30.3. Nach so viel Kultur und alten Steinen musste nun unbedingt etwas Bewegung sein. Der Dilek-Nationalpark auf der gleichnamigen Halbinsel liegt nur wenige Km entfernt und eignet sich sehr gut zum Wandern und Radfahren. Nach Bezahlung von umgerechnet 1€ Eintritt (mit Auto wesentlich teurer) sind wir erst ca. 8 Km auf der Küstenstraße bergauf und bergab, vorbei an Traumstränden in das Parkinnere geradelt.
Dort wurden die Räder angeschlossen und die Schnürsenkel für eine Wanderung straff gezogen. Es ging stetig bergan, anfänglich durch eine Canyon artige Schlucht und üppig-grünen Wald. Nach ca. 5 Km schweißtreibenden Aufstieg kam das Break von der lieben Manu. Alles O.K., eine schöne Aussicht war erreicht und zurück muss man ja auch wieder. Unser Übernachtungsplatz sollte nun mal so richtig nah an der Landbevölkerung sein. Also haben wir willkürlich ein Dorf (winzig klein, schätzungsweise 50 Einw.) angesteuert und uns mitten auf den kleinen Dorfplatz hingestellt natürlich nicht,ohne vorher den Chef des dortigen Männertreffpunkt, zu fragen. Alles kein Problem, wir wurden gleich zu Tee und Gebäck geladen. Die Nacht war dann, erwartungsgemäß, nicht ganz so ruhig. Allerlei Getier, bis hin zum Esel, meldete sich zu Wort. Und am frühen Morgen, es war noch dunkel, rief der Muezzin zum Gebet. Was tut man nicht alles für die deutsch-türkische Freundschaft!
31.3. Der heutige Morgen fing gleich wieder lustig an. Nach dem Frühstück wurde ich (Matthias) in die Männerrunde zum Tee geladen. Mit Konversation war leider nicht viel, aber die Geste zählt. Mit Händen und Füßen kommt dann doch so mancher Lacher zustande. Aber kaum war ich vom Auto weg, kamen die Frauen und Kinder zu Manuela. Frauen verstehen sich, glaub ich, manchmal blind. Jedenfalls war da Stimmung und es dauerte nicht lange und Manuela war in einem der Bauernhöfe verschwunden. Das Ganze endete dann damit, dass wir Eier, Apfelsinen und Zitronen in unserem Auto verstauen mussten.
Ach, ja und eine wirklich große Schüssel mit Milchreis musste Manuela auch noch auslöffeln. Dann ging es aber wirklich weiter, denn wir wollten noch nach Pamukkale. Hier angekommen mussten wir feststellen, dass die Zeit für eine Besichtigung der dortigen Kalksteinterrassen, noch heute, zu knapp wäre. Deshalb stellten wir uns mit unserem Auto mit Blick auf die Terrassen und haben diese schon mal im Abendlicht, ohne Touristenrummel, genießen können.
1.4. Heute sehr zeitig aufgestanden. Es war durch die Zeitumstellung sogar noch dunkel. Wir wollten unbedingt vor dem großen Anrollen der Touristenbusse am Berg sein! Die Rechnung ging nicht ganz auf, ein Bus mit Japanern war doch noch schneller. Die sind uns eben doch immer einen Schritt voraus. Übrigens für Folgetäter: Der schönste Aufstieg ist nicht der vom Haupttor A oder B sondern ein kleiner Zugang vom Ort. Dieser darf nur barfuß begangen werden, ist aber sehr schön. Man geht direkt über den Kalkstein durch fließend, lauwarmes Wasser welches, je höher man kommt, immer wärmer wird.
Auch darf man dort noch in die natürlichen Pools steigen und, sofern man Badesachen dabei hat, auch ein Vollbad nehmen. Badesachen sind sowieso ratsam da man im zwar künstlich angelegten aber sehr schönen “antiken” Pool oberhalb der Anlage, hinter dem Museum für 35 TL wunderbar in 35 Grad warmen Wasser baden kann. Und der besondere Reiz an der Sache ist, im glasklaren Wasser wurden echte antike Elemente, vermutlich aus den Ruinen von Hierapolis, versenkt.
Hierapolis ist übrigens im selben Gelände und kann bei einer schönen Wanderung besichtigt werden.
Ich (Matthias) war übrigens allein in diesem Pool. Wie das in der Saison ist, darüber möchte ich keine Prognose abgeben. Danach ging es wieder zum Meer, wo wir in der Nähe von Mamaris wieder ein schönes Übernachtungsplätzchen direkt am Strand fanden.
26.03.2014 – 29.03.2014
26.03. Ausgehend von unserer schönen Übernachtungsbucht starteten wir zu einer Erkundungstour der Gelibolu-Halbinsel. Diese ist geprägt von herrlicher Natur und weiteren Traumstränden. In den Ebenen gepflegte, sattgrüne Felder. Doch nicht nur Schönes ist zu sehen: Im südlichen Teil der Halbinsel erstreckt sich ein historischer Nationalpark mit schrecklicher Historie. Hier tobte im 1. Weltkrieg eine erbitterte Schlacht um die Nachschublinie über das Schwarze Meer nach Russland – die Dardanellen. Dieser Schlacht vielen Hunderttausende Soldaten zum Opfer. Die riesigen Gräberfelder waren nicht unbedingt Balsam für unsere Urlaubsstimmung. Deshalb hielten wir uns auch nicht unnötig lange hier auf und machten einen “großen Satz” auf einen anderen Kontinent. Die Fähre brachte uns in einer viertel Stunde nach Asien
Die erste Stadt auf asiatischer Seite ist Canakkale. Hier steuerten wir nur den Supermarkt an, dieser erfüllt wirklich alle Wünsche. Auf kürzestem Weg verlassen wir die Schnellstraße und fahren auf der Küstenstraße gen Süden. Das berühmte Troja lassen wir bewusst aus, da alle unsere Reisebücher meinten es gäbe lohnenswertere Ziele. Somit haben wir einen andersartigen Tipp ins Auge gefasst: In dem kleinen Fischerdorf Sokakagzi soll es die beste Fischgaststätte der Region geben. Doch die Enttäuschung war groß, die Saison hat noch nicht begonnen, Gaststätte zu. Aber kleiner Trost, der kleine Fischerhafen hat wenigstens noch einen romantischen Übernachtungsplatz hergegeben.
27.03. Zum Einschwingen in unsere Reise in die Antike besuchten wir heute Assos .Hier bietet sich vom Athena-Tempel (um 530 v.chr.) normalerweise ein grandioser Blick zu der griechischen Insel Lesvos, aber leider war an diesem Tag keine optimale Sicht.
Der Nachmittag verging damit, ein Telefonproblem zu lösen. Um günstig nach Hause telefonieren zu können, kauften wir ein gebrauchtes, in der Türkei registriertes Handy. Das ist notwendig, um länger als 2 Wochen mit einer türkischen SIM-Karte telefonieren zu können. P.S. Dank an unseren Freund Thomas für diese Recherche.
28.03. Nach der Besichtigung der durchaus sehenswerten Küstenstadt Ayvalik,
inkl. Friseurbesuch (Matthias),
war der Höhepunkt der Tages die weltberühmte Ausgrabungsstätte Pergamon. Es war für uns so beeindruckend, das wir die Zeit bis zur Schließung des Areals ausnutzten.
Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz kamen wir durch Erdbeerland (noch unter Folie). Bei einem Preis von 2 €/ Kg konnten wir nicht wiederstehen. Somit wurde am Abend noch ein Erdbeerkuchen gebacken.
Als 3. Ausgrabungsstätte sollte es heute Ephesos sein. Um dahin zu gelangen mussten wir aber erst die 4 Mio. Metropole Izmir durchfahren. Eine ziemlich stressige Angelegenheit. Entspannung brachte uns dann, die wirklich sehenswerte und gut erhaltene antike Stadt, Ephesos.
Diese war die reichste Stadt klein Asiens und mit einer viertel Mio. Einwohnern, für damalige Verhältnisse eine schier unvorstellbar große Stadt. Hier wird seit 1866 ausgegraben, freigelegt und restauriert und man ist bis jetzt lange noch nicht fertig. So, aber nun genug Kultur getankt!!! Da wir uns am schönen Strand von Pamucak bereits auskennen (wir legten dort eine Kaffeepause ein), finden wir dort schnell ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten, denn der Tag neigt sich schon wieder dem Ende zu.