Istanbul vom 14.03.2016 – 21.03.2016

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Drei Mal waren wir nun schon in der Türkei, aber nie in Istanbul. Nun sind wir, ausnahmsweise mit dem Flieger hier und in einem hübschen, kleinen Hotel dem Sultan Ahmed Sarayi Hotel in ruhiger, aber zentraler Lage untergebracht.

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Vom Balkon sehen wir die Blaue Moschee,den  Bosporus und das Marmara Meer.
Am ersten Tag Pflichtprogramm, Besuch beim Friseur mit All Inklusive.

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Danach machen wir es wie immer in großen Städten, wir steigen in den City Bus und verschaffen uns bei einer 4 stündigen Rundfahrt erst einmal einen Überblick und legen dann fest, was unbedingt nochmals genauer angesehen werden muss. Bei der Hop- on Hop- Off Tour die 2 Tage gilt, kann man an 17 Haltestellen die ausgewählten Sehenswürdigkeiten anschauen. Auf diese Art besichtigen wir den Miniatürk, wo die bedeutendsten Attraktionen der Türkei in Liliputformat nachgebildet sind,

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den Dolmabahce Palast (ab Mitte des 19. Jh. Sultansresidenz),

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den Taksim Platz, die Istiklal Caddesi (Pracht– und Shoppingmeile mit schöner Jugendstil Architektur) und den Galataturm (tolle Aussicht über Istanbul). Nach Besichtigung der gewaltigen Moscheen Yeni und Süleymaniye, über den Ägyptischen Basar und den Großen Basar, erst abends wieder pflastermüde im Hotel.

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3. Tag Besichtigung der riesigen Anlage des Topkapi Palastes , einstige Residenz der osmanischen Sultane.
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Danach ein Ausflug unter Tage in die Yerebatan Zisterne.

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Sie ist die größte antike Zisterne Istanbuls. Das 140 mal 70 m große Gewölbe wird von 336 Marmorsäulen getragen. Wir fahren mit der Straßenbahn einige Stationen, weg vom Touristenzentrum der Stadt und bummeln gemütlich zurück.

4. Tag Heute gehen wir zum bekanntesten Wahrzeichen Istanbuls, der Hagia Sophia.
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Dieses gewaltige, 1500 Jahre alte Bauwerk war erst die größte Kirche der Christenheit und wurde mit dem Siegeszug der Osmanen kurzerhand zur Moschee umfunktioniert, sie ist seit 1934 ein Museum. Von hier laufen wir 20 min zum Schiffsanleger und starten zur einer 2 stündigen Fahrt auf dem “Goldenen Horn” und dem Bosporus. Sehr schön die Stadt aus völlig anderer Perspektive zu sehen. Mit der Besichtigung der Sultan Ahmed Moschee (Blaue Moschee) und einem zünftigen Dönerschmaus lassen wir den Tag ausklingen.

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5. Tag Bei der Stadterkundung erreichte uns heute die traurige Nachricht von einem Bombenattentat in Istanbul mit mehreren Toten und Verletzten im Bezirk Taksim in der Straße Istiklal Caddesi. Mann sollte eigentlich meinen, die Menschheit müsste im Laufe der Geschichte immer toleranter und zivilisierter werden, aber z. Z. wird sie leider immer bekloppter!

6. Tag Am letzten Tag fahren wir mit der Fähre zur asiatischen Seite Istanbuls, genauer gesagt zum Anleger Üsküdar-Harem. Von Üsküdar hat man einen schönen Blick zum europäischen Teil Istanbuls. Im Zentrum von Üsküdar Besichtigung zweier Moscheen und einem sehr schönen Basar.

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Hier ist auch gleich der Fähranleger Üsküdar-Besiktas für die Fahrt zurück.

Fazit: Kurz gesagt, unsere Entscheidung für eine Woche zu fliegen war richtig, denn ein oder zwei Tage wären viel zu kurz um diese riesige wunderschöne interessante Stadt entspannt zu erkunden. Istanbul ist immer eine Reise wert.

Istanbul: (früher Konstantinopel)
Fläche: 5.343 km²
Bevölkerung: 14,03 Millionen (31. Dez. 2015)

Fazit

Trotz der unerwartet häufigen Schlechtwetterperioden war es wieder ein toller Urlaub mit traumhaften Landschaften und interessanten und bewegenden Begegnungen mit Menschen anderer Nationen – und Kulturen. Wir hatten in keinem der Länder, immerhin waren es zwölf, jemals das Gefühl, nicht willkommen oder gar ernsthaft bedroht zu sein. Im Gegenteil, hier möchten wir allen voran die Türken und die Albaner nennen, (hier waren wir nun mal die meiste Zeit) die Gastfreundschaft, Offenheit und Hilfsbereitschaft war überwältigend.  Um das so erleben zu können, ist es natürlich Voraussetzung, dass man mit den Menschen in Kontakt kommen will. Jedoch, in fast allen bisher von uns bereisten Ländern war es so, dass man als Gast den ersten Schritt tun muss (uns persönlich ist das mittlerweile auch lieber so) und man wird in den allermeisten Fällen staunen, wie schnell, trotz Verständigungsproblemen, das Eis bricht. Gestaunt haben wir auch über das komfortable Straßennetz, zumindest im von uns bereisten Westen der Türkei. Alle Fernverkehrsstraßen sind mindestens dreispurig ausgeführt und fast immer in prima Zustand. Auch Nebenstraßen, mit Ausnahme einiger total abgelegenen Gebirgspisten, müssen den Vergleich mit deutschen Nebenstrecken nicht fürchten. Überhaupt sind wir der Meinung, dass die Türkei mit großen Schritten zu einer leistungsstarken Wirtschaft heranwächst. Das ist zumindest unser visueller Eindruck. Diese Reise führte uns durch wesentlich ärmlicher erscheinende Länder, die allerdings schon EU – Mitglied sind. Die Türkei ist für Individualreisende, ob mit Pkw oder gar Wohnmobil, das ideale Land. Mit Wohnmobil kann man fast überall und an den schönsten Stellen frei stehen (es gibt natürlich auch Campingplätze in allen Kategorien) und für Pkw – Reisende gibt es auch immer eine Unterkunft, ob vom einfachen Backpacker Zeltplatz, bis zur komfortablen 5 Sterne Unterkunft, und diese nicht nur in den bekannten Bettenburgen. Einen Kritikpunkt wollen allerdings nicht verschweigen: Der fast allgegenwärtige Müll ist für unser verwöhntes Auge sehr störend. Obwohl überdimensionale Mülltonnen immer in erreichbarer Nähe sind, ist es erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit den meisten Menschen die geleerte Verpackung aus der Hand fällt. Da ist es aber auch egal, ob es der junge Bengel oder der ehrwürdige alte Herr ist. Wir sind uns aber sicher, dass auch das in diesem aufstrebenden Land nur noch eine Frage der Zeit ist. Also, nur Mut, es ist da sicherer – und preiswerter als in den meisten beliebten südeuropäischen Reiseländern!

Reisedaten:

Dauer der Reise: 10 1/2 Wochen, davon 7 1/2 in der Türkei.

Länge der Tour: 11800 Km.

Über und entlang der Alpen zum Bodensee und danach nach Hause.

21.05.2014 – 25.05.2014

21.05. Bis zum Mittag genießen wir noch unseren Platz am Gletscherfluss

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und fahren dann hinein in die wundervolle Welt der Alpen, mit Kurs Salzburg. Dort sind wir mit einem Ehepaar zu einem Erfahrungsaustausch bezüglich Reisefahrzeug verabredet. Nach einem sehr netten Abend übernachteten wir gleich auf ihrem Grundstück.

22.05. Gegen Abend wollen wir bei Freunden in Hagnau am Bodensee sein. Das ist eigentlich eine bequem lösbare Aufgabe. Wir wollen aber durch diese schöne Landschaft, nicht nur stur Autobahn fahren. Der erste Abstecher führt uns über die mautpflichtige “Rossfeld Panoramastraße”.

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Weitere unfreiwillige Abstecher entstanden durch zeitraubende Umleitungen, sodass wir relativ spät am Ziel eintrafen. Wetter: sommerlich

23.05. Ein allzu bekanntes Geräusch weckt uns: Es regnet in Strömen. Sch…, wir wollten doch Rad fahren. So beginnen wir nach dem Frühstück mit einer Besichtigung des hübschen Örtchens Hagnau und siehe da, es klart auf. Wir schwingen uns auf die Räder und erleben, auf der Tour entlang des Bodensee und durch die fein herausgeputzten Urlaubsorte,

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einen kleinen Kulturschock. Wir waren scheinbar zu lange in der Türkei. Hier ist es so piekfein, der Strand ist, bis auf wenige Ausnahmen, fest in privater Hand  und so viele Verbots – und Gebotsschilder wie heute, haben wir während unseres gesamten Türkeiurlaubes nicht gesehen! Eines, an einem der wenigen frei zugänglichen Strandabschnitten, schießt den Vogel ab: “Das Lagern auf der Wiese ist verboten!” Was immer das bedeuten soll.

24.05. Heute ist nun Schluss mit der Hinhaltepolitik, jetzt geht’s ernsthaft Richtung Heimat. Aber natürlich nicht in einem Ruck. Nach mehreren vergeblichen Versuchen finden wir am Brombachsee einen würdigen Platz für den definitiv letzten Abend. Nochmals Grillen, eine Flasche Rotwein – und unsere mittlerweile traditionelle Auswertung der Tour.

25.05. Trotz Einfahrtsverbotsschild eine ruhige Nacht verbracht. Über Roth, südlich von Nürnberg, fahren wir auf die A9 und dann ohne Halt nach Hause. Kurz vor Einfahrt in unseren Heimatort, befällt uns wieder dieses flaue Gefühl im Magen. Wir sind zwar sehr dankbar, dass zu Hause und bei uns alles ohne böse Zwischenfälle verlaufen ist, aber die schöne Zeit ist nun mal vorbei und wer weis was so alles zu erledigen und welche Probleme zu lösen sind. Alles erfährt man, zum Glück, unterwegs nun doch nicht. Was soll´s, die nächsten Pläne sind geschmiedet.

Kroatien – endlich wieder Sommer

17.05.2014 – 19.05.2014

17.05. Heute wollen wir im zweiten Anlauf (wir waren 2011 nach unserer Albanien -Tour schon einmal hier) versuchen, einen Parkplatz zur Besichtigung von Dubrovnik, zu ergattern. Aber auch dieser Versuch endete nach drei stressigen Runden vergeblich. Auf der Weiterfahrt fiel uns dann, leider zu spät, die Lösung des Problems ein: Das Auto auf dem Berg abstellen, mit der Seilbahn (Bergstation ca. 300 m vom Stellplatz) oder mit dem Taxi (diese kommen häufig mit Touristen hoch.) in den Ort fahren und nach Besichtigung mit einem von beiden Transportmitteln wieder hinauf, dann eine ruhige Nacht auf dem Berg mit nächtlicher Aussicht auf die Stadt genießen. Das ist doch ein Tipp! An der Küstenstraße ging es dann weiter, immer mit einem suchenden Blick nach freien Stellplätzen an dieser herrlichen Küste. Mehrere hoffnungsvolle Abstecher endeten aber immer enttäuschend. Campingplätze gibt es natürlich reichlich. Um mal wieder einige Kilometer zu fahren, ging es dann auf die Autobahn. Aber nach ca.100 Km zog es uns schon wieder ans Meer. Hier zahlt man die Autobahngebühr, indem man an der Auffahrt ein Ticket am Automaten zieht, und bei der Abfahrt eine Km – abhängige Gebühr zahlt. Das sind immerhin stolze 10 € pro 100 Km! Ja, warum gibt es da in Deutschland so einen Aufschrei. Warum beteiligen wir unsere Transitreisenden nicht auch an den immensen Summen des Straßenbaus, wenn es im gleichen Zug eine Entlastung bei der KFZ – Steuer gäbe? O.K. Wir, jedenfalls, sind dann in der kleinen Stadt Oms gelandet – und da hängen geblieben. Der Ort liegt so schön am Ende einer Schlucht mit einem glasklarem Fluss und hat eine kleine Altstadt mit vielen kleinen Kneipen in engen Gassen. Und dazu war gerade an diesem Wochenende ein Stadtfest mit Tanz im Bierzelt, bei dem die Einheimischen noch fast unter sich waren, von uns mal abgesehen.

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Am Ortsrand fanden wir sogar einen Stellplatz am Meer. Wetter endlich wieder sommerlich.

18.05. Hurra, Frühstück bei strahlendem Sonnenschein! Motiviert entschließen wir uns zu einer Radtour in das Flusstal. Nach wenigen Kilometern Fahrt schraubt sich aber das Sträßchen in scheinbar endlosen Serpentinen in die Höhe. Wir folgen den Schildern zu einem Restaurant mit dem Namen “Konoba Kremenko”. Wir strampeln immer höher, aber die Kneipe taucht nicht auf! Als wir schon fast aufgeben wollen, endlich die Belohnung bei einem kühlen Hauswein und köstlichen Schopska – Salat. Der Wirt scheint, wie die Bilder zeigen, ein absoluter Fred Feuerstein – Fan zu sein. Alles sehr liebevoll und aufwendig dekoriert.

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Die Schinderei hat sich gelohnt. Nach flotter Abfahrt, zurück ins Tal, sind wir dann weiter mit dem Auto Richtung Split gefahren. Dort wieder auf die Autobahn und nach Zadar schon wieder runter. In einem fjordartigen Einschnitt des Meeres, fanden wir in einem Dorf, an der kleinen Hafenpromenade, sogar einen Übernachtungsplatz am Wasser – geht doch. In der winzigen Hafenbar dann noch ein Gläschen Wein und – Gute Nacht. Wetter: Sommer!

19.05. Beim Frühstück spricht uns eine Frau an. Sie ist Deutsche, hat hier ein Haus gekauft und lebt ein Großteil des Jahres hier. Sie empfiehlt uns einen Wasserfall, in ca. 20 Km Entfernung, anzuschauen. Da dieser fast auf unserer geplanten Strecke liegt, fahren wir hin. Nett anzuschauen in schöner Natur, zwei kleine Gaststätten gibt es auch.2014-05-19-166

Außerdem müssen wir heute noch ein Stück weiter. Wir wollen zum Nationalpark” Plitvicka Jezera” (Plitvicer Seen). Dieser ist der älteste und größte Nationalpark von Kroatien und gehört zum Weltnaturerbe. Wir sind, da wir nicht wussten, wie groß das Areal ist, leider etwas spät eingetroffen (gegen 15 Uhr). Deshalb mussten wir, damit wir auch alles sehen konnten, die Sache im Eilschritt durchwandern. Der Park schließt nämlich 20 Uhr. Zum Glück ist, nachdem man das System der unterschiedlichen Wegvarianten und Fortbewegungsmittel begriffen hat, die Orientierung im Park leicht. Auch verlaufen sich die vielen Besucher des Parks aufgrund der Größe und der vielen Wegvarianten sehr schnell, sodass man über weite Wegstrecken sogar mal allein sein kann. Mit Bussen und zwei Fährstrecken wird man zu verschiedenen Ausgangspunkten gebracht. Die Schönheit des Parks kann man eigentlich nicht mit Worten beschreiben, hoffentlich bringen unsere Bilder etwas davon herüber.

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Wir waren jedenfalls 20.30 Uhr die Letzten, die vom Parkplatz rollten. Haben uns dann noch eine Kneipe mit Internet gesucht und im nahen Wald übernachtet.

20.05. Heute über das auch sehr schöne Hinterland mit hohen Bergen, blühenden Wiesen und schönen Mischwäldern wieder Richtung Meer gefahren. Über Rijeka und ein Stück Slowenien, wo wir noch mal volltanken, (in Italien kostet der Diesel sagenhafte 1,80 €) rollen wir weiter und gegen 17 Uhr “beziehen” wir unseren Stellplatz, nun in Italien, an einem Gletscherfluss.

Albanien und Montenegro – Regen ohne Ende!

15.05.2014 – 16.05.2014

15.05. Es hat die ganze Nacht geregnet. Da wir 2011 schon einmal in Albanien waren, sollten es bei der Durchquerung des Landes möglichst schon Strecken sein, welche wir noch nicht befahren haben. Somit fiel die Wahl, ausgehend vom Grenzübergang unterhalb des Ohrid – See, über Korce, Malig, Gramsh, Tirana und Skoder, nach Montenegro zu fahren. Es kam aber wieder einmal ganz anders. Der Abschnitt entlang des Devoll – Flusses wurde, obwohl landschaftlich total schön, zum Problem.

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Wir wissen das Nebenstrecken in Albanien immer eine Aufgabe für Fahrzeug und Fahrer sind, aber dieses mal kam noch der tagelange Regen hinzu. Somit war die Piste auch noch rutschig und es ging nur mit durchschnittlich 10 km/h voran. Als absolutes Schmäckerchen kam uns auch noch ein ausgewachsener Autokran auf der schmalen Gebirgspiste entgegen (weis der Geier, wo der hin wollte). Was nun, rechts Felsen und links, 20m weiter unten, der Fluss.  Nach reichlich Rangiererei und Panikattacken von der Beifahrerseite, war es dann doch geschafft. Das endgültige Aus kam aber dann doch, nur wenige km weiter war die Straße wegen Erdrutsch, infolge des langen Regens, gesperrt. Also wieder 1,5 Stunden zurück und über Elbasan nach Tirana, der Hauptstadt Albaniens. Wir rollen da relativ zügig über eine halb fertige Autobahn ein, als plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung der Straßenbelag mit einem gewaltigen Absatz und einer 180-Grad-Kurve im Verkehrschaos endete. Keinerlei Beschilderung, dafür viele Autos und Schlaglöcher. Wir also erst einmal links ran (wir kamen nämlich diese Spitzkehre nicht mit einem Mal rum) um uns zu sammeln. Sofort kam ein Einheimischer und fragte wohin. Dieser informierte dann den Fahrer eines Kleintransporters, der uns ebenfalls helfen wollte, und so ging es dann mit Vorausfahrzeug, auf abenteuerlichen Wegen, quer durch Tirana. Ziemlich platt fanden wir dann noch einen Stellplatz mit Abendprogramm. Fischer trotzten dem Sauwetter und versuchten mit überdimensionalen Eigenbau-Senknetzen, zum Erfolg zu kommen.

16.05. Wetter am Morgen, wie gehabt. Gegen Mittag zügiger Grenzübergang nach Montenegro. Das Wetter besserte sich von Dauerregen zu durchwachsen, es gab sogar einige zaghafte Sonnenstrahlen. So konnten wir die tolle Küste Montenegros und die grandiosen Bergwelt im Hinterland, wenigstens aus dem Auto bewundern. Leider sind aber die wenigen zugänglichen Bereiche (fast nur Steilküste) völlig zugebaut und somit ist für Freicamper wie uns, kein Platz. Einen haben wir dann zu unserer Überraschung doch noch gefunden. Es war aber noch zu früh am Tag, sodass nur ein Kaffeeplatz daraus wurde. Kurz darauf lag auch das kleine Montenegro hinter uns. Nun in Kroatien fuhren wir einen Stellplatztipp von Freunden aus Unna an. Auf abenteuerlich enger und steiler Straße ging es durch Haarnadelkurven auf den Hausberg von Dubrovnik. Hier oben kann man den Ort wunderbar aus der Vogelperspektive genießen, und eine absolut ruhige Nacht gab es noch dazu.

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Drei Tage Griechenland

12.05.2014 – 14.05.2014

12.05. Der Wetterbericht scheint wirklich zu stimmen, am Morgen Sonnenschein hier an der griechischen Küste und es sieht ganz so aus, als wäre uns noch einmal Strandwetter vergönnt. Einige km wollen wir aber heute schon noch fahren und die Karte zeigt einen vielversprechenden Schlenker, weg von der Autobahn und immer entlang der Küste, genau gegenüber der Insel Thassos. Da sich unsere Griechenlanderfahrung bisher auf die Insel Rhodos beschränkte, waren wir sehr überrascht, dass hier so viele Traumplätze direkt am Strand zu finden sind. Auch war die Bebauung sehr gering und wenn doch, dann sehr zurückhaltend und der schönen Landschaft angepasst. Wir hatten jedenfalls einen langen Sandstrand fast für uns allein – und endlich auch das passende Wetter dazu!!!

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13.05. Wir können uns noch nicht von hier trennen und bleiben noch bis zum Nachmittag. Dann aber doch der vorerst, endgültige Abschied vom Ägäischen Meer. Über Thessaloniki führt uns nun die Strecke nach Nordwest Richtung Albanien. Übernachtung neben einer Gaststätte am See mit Internetverbindung. Wetter wird schlechter.

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14.5. Konnten heute erst etwas später starten. Der Wirt hatte das Gelände, auf dem wir übernachteten, über Nacht verschlossen und meinte er sei morgen (also heute) spätestens 8 Uhr wieder da. Er kam aber erst 9.30 Uhr, wir sind eben nicht in Deutschland. Nun aber fix in die Puschen, Albanien wartet. Gegen Mittag problemloser Grenzübergang.

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Als wir an einem Fluss zur Kaffeepause einfliegen, steht da schon ein Allrad-Camper mit münchner Kennzeichen. Wir haben gleich gemeinsam Kaffee getrunken und uns sehr nett uns unterhalten. Vielen Dank und gute Weiterreise an Eva und Peter!

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Sind dann nicht mehr weit gekommen und haben uns bei Malig, am Devoll Fluss, einen Platz für die Nacht gesucht. Toll, wir sind wieder in Albanien-und es gibt Spaghetti! Wetter sehr wechselhaft.

Flucht vor dem Regen

09.05.2014 – 11.05.2014

09.05. Wo sind wir hier eigentlich!? Die ganze Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern und wären die Windmühlen am See noch in Betrieb, so hätten die Müller in dieser Nacht das Mehl für den ganzen Monat malen können. Ähnliches haben wir bisher nur in Norwegen erlebt. Morgens dann etwas Entspannung, sodass nach wenigen Kilometern Fahrt einem Bummel durch die Kleinstadt Göynük möglich war. Dieser Ort brilliert, wie Safranbolu, ebenfalls mit einer großen Zahl an liebevoll restaurierten Stadthäusern. Nur ist es eben die kleinere und dörflichere Ausgabe. Man kann erleben wie die Bauern, in “Ausgehuniform” mit Traktor zum Wocheneinkauf in die Stadt kommen. Der Ort verdankt übrigens seinen ehemaligen Wohlstand seiner Lage an der Seidenstraße.

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Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Auto, als der kleine Regen in den großen Regen überging. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das geschichtsträchtige Städtchen Iznik. Da das Wetter immer noch bescheiden war, viel der Besuch verkürzt aus. So blieb es bei der Besichtigung der Grünen Moschee aus dem 14. Jh. und das gewaltige Stadttor aus dem 6.Jh. Dieses ist schleusenartig mit drei hintereinander folgenden Toren gebaut, 25m breit und 40m lang. Auch sind große Teile der 5 km langen, 10m hohen und 6m dicken Stadtmauer erhalten.

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Am Iznik-See haben wir dann bei einer Gaststätte (Internet) genächtigt.

10.05. Wetter unverändert. Wir beschließen, da der Internet-Wetterbericht an der griechischen Küste wesentlich besseres Wetter verspricht, ohne längere Stopps zügig Richtung Griechenland zu fahren. Am Nachmittag in einer schönen Bucht am Marmara -meer, zur voraussichtlich letzten Übernachtung in der Türkei, angelandet. Es klart sogar etwas auf, sodass wir noch schön die Schiffe beobachten können, welche zwischen Schwarzen – und Mittelmeer pendeln.

11.05. Morgens wieder Regen, während wir frühstücken klart es plötzlich auf und als mich dazu noch ein Einheimischer einlädt mit ihm zum Angeln raus aufs Meer zu fahren, hab ich mein liebes Frauchen überzeugt doch noch einen Tag zu bleiben. Da aber unser Angelerfolg absolut kläglich ausfiel und es demzufolge zum vorzeitigen Abbruch kam, sind wir dann doch noch gegen 11 Uhr weitergefahren.

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Auf der 20-minütigen Fährüberfahrt, von Cardak nach Gelibolu, zurück in den europäischen Teil der Türkei, kam dann schon etwas wehmütige Abschiedsstimmung auf.

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Haben dann noch unsere letzten Lira in Diesel getauscht und waren gegen 16.00 Uhr am Grenzübergang. Dort lief bis zum zur Sicherheitskontrolle alles super, jedoch da kam der “Befehl” zurück und mit in die lange Schlange der Lkw zum Röntgen der Fahrzeuge einreihen. Vor uns mind. 20 Lkw, und bei dieser “hochmodernen” Anlage dauerte jedes Fahrzeug 20 Minuten. Das hätte also bedeutet die halbe Nacht an der Grenze, zu verbringen. Zurück und an einem anderen Übergang unser Glück zu versuchen, ging auch nicht, weil wir ja schon den Ausreisestempel im Pass hatten, wäre auch äußerst verdächtig gewesen. Jetzt konnte ich nur noch meinen letzten Trumpf aus dem Ärmel ziehen, meine Frau. Die Waffen der Frauen bewirken eben manchmal Wunder! Somit konnten wir doch noch rechtzeitig, übrigens bei schönem Wetter, an der nun griechischen Küste bei Alexandroupoli, den Sonnenuntergang erleben (leider aber nicht im Meer).

Über Berg und Tal

06.05.2014 – 08.05.2014

6.5. Heute früh wieder das bekannte Geräusch auf dem Dach. Deshalb ändern wir den Tagesplan und gehen zuerst in das Café, um unsere Wäsche abzuholen. Da es dort auch Internet gibt, wird auch der Laptop mitgenommen, um mal wieder einiges zu erledigen. Diese Programmänderung erwies sich als richtig, denn mittags besserte sich das Wetter, sodass wir den Ort noch einmal genauer anschauen konnten. Als wir dann Amasra gegen 15 Uhr verließen bot sich uns von den Bergen noch einmal ein sehr schöner Blick auf die Stadt.

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Unser Tagesziel Safranbolu erreichten wir gegen Abend. Hier ist es uns zum ersten mal auf der gesamten Reise passiert, dass wir den Übernachtungsplatz nochmals wechselten. Grund war eine Horde lästiger und äußerlich etwas verwahrloster Kinder. Sie machten den Eindruck, als seien es Zigeuner. Wir hatten uns auf einer Wiese, in Sichtweite zweier winziger Ansiedlungen eingenistet. Das war eigentlich nie ein Problem, da die Kinder immer eher zurückhaltend waren. Dieses mal nicht. In der Hoffnung sie nach gestillter Neugier wieder loszuwerden, verteilten wir einige Süßigkeiten. Das half auch nichts, im Gegenteil einige von ihnen wurden immer mutiger. Und da wir eigentlich einen ruhigen Abend verbringen wollten, starteten wir den Motor und rollten weiter. Wir fanden am Friedhof von Safranbolu einen ruhigen Platz mit herrlichen Blick auf die Altstadt, welche von hier in fünf Minuten erreichbar ist.

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7.5. Wetter gut, auf zur Besichtigung der Altstadt von Safranbolu. Diese liegt eingebettet in tiefe Schluchten zweier kleiner Flüsse und zählt mit seinen Fachwerkhäusern zum Weltkulturerbe.

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In den vielen engen Gassen “verlaufen” sich die wenigen Touristen.

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Pflastermüde gönnten wir uns dann am Nachmittag endlich unser erstes Hamam im örtlichen türkischen Bad. Wenn man wie wir das zum ersten mal tut, ist es wegen des Ablaufes der ganzen Sache eine spannende und doch schlussendlich total entspannende Angelegenheit. Natürlich Männlein und Weiblein streng voneinander getrennt. Die Männer halten sich übrigens, auch beim Waschen, immer mit einem Handtuch bedeckt. Dann noch ca. 100 km Richtung Süd-Ost weitergefahren. Übernachtung im Wald an einem kleinen Fluss.

8.5. Endlich wieder mal ein Frühstück bei Sonnenschein, in freier Natur! Einkaufsstopp in Bolu, wo es angeblich die besten Köche des Landes geben soll. Wir haben es nicht getestet und sind weiter auf Nebenstraßen durch das noch touristisch kaum erschlossene Köroglu – Gebirge gefahren. Nächster Stopp am See Abant Gölü. Hier lohnte es sich endlich mal wieder, zu einer Seeumrundung, die Räder abzuschnallen. Danach verdiente Kaffeepause mit sächsischen Kräppelchen und weiter bis Modurnu. Da fallen im Altstadtviertel die vielen Metallschmieden auf. Deren Tradition reicht bis in das 16.Jh. zurück.

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Zu dieser Zeit galt der Ort, wegen seiner berühmten Messerherstellung, als das türkische Solingen. Es finden da auch jährlich die berühmten Ölringkämpfe, bei denen die Ringer vollständig mit Öl eingerieben werden, statt. Übernachtungsplatz am Cubuk Gölü See. Obwohl dieser eingeschlossen von Bergen ist, sehen wir hier seltsamerweise unsere ersten Windmühlen in der Türkei. Es sind sieben Stück und alle stehen ziemlich konzentriert an einer Uferseite. Sicherlich ergeben sich gerade an dieser Stelle so günstige Strömungen, dass es lohnenswert war, diese hier zu betreiben. Ich schreibe “war”, weil sie leider nicht mehr in Betrieb sind.

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An der türkischen Schwarzmeerküste

01.05.2014 – 05.05.2014

1.5. Einige Dinge müssen besorgt werden. Also steuern wir den ersten etwas größeren Ort an. Hier an einem zentralen Platz herrscht kleinstädtisches, entspanntes Flair, denn wie wir erst später erfahren, ist der 1.Mai hier ebenfalls Feiertag. Wir verstauen gerade unsere Einkäufe, als uns eine junge Frau anspricht. Da sie hier im Ort die Deutschlehrerin ist, hatte sie der örtliche Polizist gebeten uns zu fragen, ob er mal ins Innere unseres Autos schauen dürfe. Daraus entwickelte sich eine sehr lustige, aber auch emotionale Angelegenheit. Plötzlich stand das “halbe” Dorf um uns herum und jeder wollte mal reinschauen. Aber auch viele Fragen waren zu beantworten, nicht nur zum Auto. Neben dem Üblichen wie, woher, wohin, warum, verheiratet, wie viel Kinder, Beruf, wie gefällt euch die Türkei, auch kompliziertere Fragen. Z.B. wollte man wissen, warum die deutschen Touristen nur in die bekannten Regionen der Türkei kommen. Auch Fragen zu den Türken in Deutschland waren zu beantworten. Schwierige Angelegenheit, aber alles verlief sehr entspannt. Mit der Lehrerin, ihrer Tochter und ihrem Mann, er ist Fischhändler, haben wir dann noch einen Kaffee getrunken und dabei wieder sehr interessante Informationen zu Land, Leuten und Sitten erhalten. Danach, es war mittlerweile 12 Uhr, sind wir noch bis Sinop gefahren. Dieser Ort liegt auf einer Halbinsel und ist geprägt vom Fischfang, Kleinhandel und zunehmend auch vom Tourismus.

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Es war Markttag, also eine gute Gelegenheit etwas frisches Gemüse zu kaufen. Anschließend waren wir noch in der ältesten Werkstatt des Ortes für Schiffsmodelle. Dort fanden wir auch einstimmig unser Reiseandenken.

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Übernachtungsplatz, einige km weiter bei einem kleinen Naturhafen.

2.5. Ein kleines Fischerboot holt am frühen Morgen, genau vor unserer Nase, seine Netze ein. An Bord ein älterer Mann und seine Frau. Das musste natürlich fotografiert werden. Es blieb aber nicht unbemerkt und wir durften mit aufs Boot und beim Einholen, des allerdings etwas dürftigen Fanges, zuschauen. Zwischenzeitlich waren zwar unsere Brötchen im Ofen verbrannt, aber das war es wert! Das Pärchen hat uns dann mit ihrem Boot noch ein Stück an der Küste entlanggeschippert.

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Als Dank haben wir die Beiden dann noch nach Hause gefahren (ca.5km). Es folgte natürlich gleich eine Einladung zu Tee und einigen kleinen, selbst gemachten Speisen. Es war wieder ungeplant spät geworden. Und so ging es, teils über bergiges Binnenland, teils entlang der schönen Küste, heute nur noch wenige km bis zu einem kleinen Dorf am Meer.

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Alles sehr schön, nur das Wetter hier am Schwarzen Meer könnte besser sein. Der Tag beginnt immer schön und am Nachmittag dann meistens regnerisch und kühl.

3.5. Der heutige Tag begann gleich etwas aufregend. Wir sitzen beim Frühstück und hören von Ferne aufgeregtes Hundegebell. Dann kommen zwei Esel im, für diese Tiere eigentlich ungewöhnlich hohem Tempo, an uns vorbei. Hinterher kommt ein Rudel von 5 verwilderten, großen Hunden und treibt einen schon stark am Hinterteil blutenden weiteren Esel vor sich her. Nur wenige Meter von unserem Frühstücksplatz treiben sie das schon sehr erschöpfte Tier in eine Engstelle und attackieren ihn weiter, einer der Hunde hat sich am Hals des Esels verbissen. Ich konnte nicht anders, als mir mein Reizgas zu schnappen, und dem Tier zur Hilfe zu eilen. Zum Glück hat schon mein Erscheinen und das Werfen mit Steinen geholfen, um diese Hunde zu vertreiben. Diese kennen die Bewegung des sich bückenden Menschen sehr genau. Der Esel konnte sich dann in die engen Gassen eines nahen Dorfes flüchten. Ein Dorfbewohner, welcher das Treiben aus sicherer Entfernung nur beobachtet hatte, erklärte uns, dass das mit zwei Problemen zu tun hat: Zum einen gibt es sehr viele herrenlose, verwilderte Hunde, und zum Anderen aber auch viele “arbeitslos” gewordene Esel, welche von ihren Besitzern einfach dem Schicksal überlassen werden. Wir kennen aber auch andere Regionen in der Türkei, in denen man zumindest das Hundeproblem mit einer, unserer Meinung nach, guten Lösung angeht. Hier werden alle Streuner sterilisiert und mit einer Marke am Ohr gekennzeichnet. Ist zwar kostenintensiv, aber wer weis denn wie lange diese Tiere nur Esel jagen. Dieses Erlebnis noch im Magen fuhren wir dann weiter entlang der Schwarzmeerküste Richtung Ost. Die Küste ist hier meist steil und schroff, aber es gibt auch immer wieder traumhafte Buchten, zu denen man, nicht selten, auf teilweise  abenteuerlichen Wegen, herunterfahren kann. Aber diese Küste zählt auch zu den niederschlagreichsten Regionen der Türkei. Das Pontische Gebirge mit Bergen bis 3000 m Höhe, welches unmittelbar am Meer beginnt, ist deshalb üppig grün und mit vielen z.Z. blühenden Rhododendronbüschen durchsetzt. Und genau hierhin haben wir uns ab Mittag verkrümelt, weil wie erwartet, das Wetter schlecht wurde, diesmal dicke Nebelsuppe. Wir hatten Glück, ab 100 m Höhe wieder strahlender Sonnenschein. Das hatte natürlich den Nachteil, dass man max. 25 km in der Stunde schafft, aber dafür durch herrliche Bergdörfer kommt.

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Wieder am Meer fanden wir in einem Hafen eines kleinen Dorfes einen windgeschützten Platz für den geplanten Grillabend. Vier Angler saßen in einiger Entfernung und als sie dann mit dem Auto wegfuhren, grüßten wir uns noch freundlich. Wir legten unsere auf dem Wochenmarkt erstandenen zwei Seefische (Levrek) auf den Grill,

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der Tisch war gedeckt und der große Schmaus sollte beginnen.

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Plötzlich kam das gleiche Auto wieder, parkte neben uns und die 4 Angler und ein älterer Herr stiegen aus. Sie gaben uns zu verstehen, dass sie sich sehr darüber freuen, dass wir ihr Dorf besuchen. Und genau aus dem Grund haben sie den Opa zum Musikspielen und einige Flaschen Bier (!) zum Trinken mitgebracht. Der Opa spielte klasse auf einer Art Geige mit nur drei Saiten. Es wurde getanzt und dank eines englischsprechenden Burschen, auch viel gequatscht. Später kamen dann noch die geheimen Reserven, eine Flasche Raki (davon gab es aber nur zwei Gläschen, weil für Türken sehr teuer) und zur allgemeinen Freude, eine Flasche Wodka von uns. Das Ganze lief aber nicht aus dem Ruder und die Jungs verabschiedeten sich gegen 23 Uhr, landestypisch mit Bussi links und rechts. Schöner Abend.

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4.5. So jetzt aber kurz. Zuerst lösten wir das Versprechen ein, den einen der Burschen vom Vorabend in seiner Bäckerei zu besuchen.

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Es dauerte aber nicht lange und wir saßen wieder mit der ganzen Truppe in der Bäckerei auf einen kurzen Tee. Ansonsten weiter am Meer, diesmal ohne Nebel, aber mit nur sporadischen Sonnenschein. Wieder viele Stopps in schönen Buchten und Dörfern. Übernachtungsplatz an einem schönen Sandstrand in einem winzigen Dorf.

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5.5. Regen trommelt aufs Dach. Es sieht ganz danach aus, als sei uns nun nicht mal mehr der halbe Tag Sonnenschein vergönnt. Eigentlich wollten wir hier einen halben Strandtag verbringen. Daraus wird nun nix und so fahren wir weiter mit Ziel Amasra. Einige Abstecher zu schönen Badebuchten gönnen wir uns trotzdem, denn wir sind uns sicher, in dieses Land kommen wir sehr bald wieder. Dann ist es gut, wenn man nicht lange nach einem schönen Plätzchen suchen muss. Einen ganz großen Favoriten fanden wir gegen Mittag. Da sich noch dazu die Sonne zurückmeldete, legten wir gleich eine Strandpause ein.

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Die Entscheidung, ob wir für heute gleich hier bleiben sollten, nahmen uns dann erneut aufziehende Wolken ab. So führte uns die Straße an der Steilküste, aber auch immer wieder in großen Schwüngen weit ins bergige Hinterland in Dörfer mit den für diesen Landstrich so typischen Holzhäusern,

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weiter bis zum Tagesziel Amasra. Hier suchten wir zuerst nach einem Waschsalon. Da keiner zu finden war, fragten wir in einem Café um Rat. Die nette Besitzerin sagte uns, dass es im Ort keinen Waschsalon gibt, sie aber, wenn wir es möchten, die Wäsche für uns waschen könnte, wir haben das Angebot gern angenommen. Danach war Zeit für einen Stadtrundgang. Amasra ist allein schon durch seine Lage, links eine Bucht, rechts eine Bucht, dazwischen das reizvolle Städtchen, einen längeren Stopp wert. Das kleine, auf einer Halbinsel gelegene Zentrum wird im Osten vom “Großen Hafen” und im Westen vom “Kleinen Hafen” begrenzt. Übernachtet haben wir hier am offiziellen Stellplatz für Wohnmobile.

Auf Wiedersehen in Kappadokien

27.04.2014 – 30.04.2014

27.4. Weil es hier in Kappadokien so schön ist hatten wir spontan beschlossen, noch einen Tag anzuhängen. Es sollte aber ein ruhiger Tag zum Ausklang werden. Der Vormittag verging mit kleinen Erledigungen. Am Nachmittag dann doch noch eine kleine Aktivität: Avanos gilt als das Zentrum des kappadokischen Töpferhandwerks, was auch deutlich an den vielen Werkstätten, aber auch einigen liebevoll gefertigten Skulpturen im Ort, zu erkennen ist. Auch sonst ist der kleine beschauliche Ort einen Besuch wert.

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Leider war unsere Zeit begrenzt, denn auf Wunsch meiner lieben Frau sollte es noch zur Zeremonie der tanzenden Derwische nach Sarihan gehen. Das Sehenswerteste daran war aber leider nur die sehr schön restaurierte Karawanserei aus dem Jahr 1249, in welcher die Vorführung stattfand. Meiner Meinung nach ist es etwas fragwürdig, wenn Glaubenszeremonien für Geld (immerhin 25 € pro Person) vor ganzen Busladungen von Touristen vorgeführt werden.

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Der Abend ging aber dann doch noch nett, bei einem gemeinsamen Abendessen mit lieben Campingnachbarn, zu Ende.

28.4. Heute hieß es endgültig Abschied zu nehmen. Nach Ver- und “Entsorgung” unseres Autos und Verabschiedung von Renate und Uwe (Gruß ans Mittelmeer) rollten wir gegen 10 Uhr vom Campingplatz. Weil wir am Vortag in Avanos so wenig Zeit hatten und unser Weg sowieso da entlang führte, schauten wir uns den netten Ort nochmals genauer an.

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Der weitere Weg durch das anatolische Hochland war dann etwas eintönig. Riesige Felder und Weideflächen, so weit das Auge reicht. Abwechslung brachten nur einige wenige Dörfer an der Strecke. Aber auch hier immer wieder überaus nette Begegnungen. Unseren Übernachtungsplatz fanden wir auf einer gesperrten und abgelegenen Straße, welche in einem in Aufstauung befindlichen Stausee endet.

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Als wir beim Abendbrot saßen, kamen noch zwei Jungen vorbei und wollten uns für ein paar Lira selbst geangelte Fischlein verkaufen, wirklich nur Fischlein. Ich sah, dass sie in ihrer Plastik-Tüte ohne Wasser noch lebten und gab ihnen deshalb etwas Geld, aber nur um den Fischen, nach dem die Jungs weg waren, eine neue Lebenschance zu geben. Bis auf einen Fisch haben es die anderen 9 Stück geschafft. Zu erwähnen wäre noch, dass die Jungs maximal 12 Jahre alt waren und mit einem uralten Dacia vorfuhren! Trotz Untergangsstimmung am Stausee eine gute Nacht.

29.4. Die Landschaft ist wieder abwechslungsreicher und das heutige Hauptziel ist Amasya. Dieser Ort im engen Tal des Yesilirmak-Flusses mit seinen gepflegten Altstadthäusern aus osmanischer Zeit gilt als die schönste Stadt Zentralanatoliens. Über der Altstadt thront auf einem 300m hohen Fels die Zitadelle und im Fels sind haushohe Felsengräber eingehauen.

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Trotzdem ist von Tourismus fast nichts zu spüren. Vielleicht auch deshalb hatten wir wieder so herzliche Begegnungen mit den Türken. Beispielhaft nur Folgende: Wir hatten gerade unser Auto in einer lebhaften Straße abgestellt, als uns ein Einheimischer in gutem Deutsch ansprach. Er lud uns auf einen Tee in eine der zahlreichen Teestuben ein. Mersut, so sein Name, hat viele Jahre in Deutschland gearbeitet, lebt aber nun wieder hier. So konnten wir wieder viel Hintergrundwissen tanken und Dank seiner Hilfe folgendes hochwichtiges Problem lösen: Da wir einen unerwartet hohen Verbrauch an Tortenguss für unsere Erdbeerkuchen hatten, ist uns dieser nun ausgegangen, welch Tragik. Wir konnten aber, auch aus Gründen von Verständigungsproblemen, keinen Neuen auftreiben. Mersut ist mit uns durch die Stadt gezogen, bis das Problem gelöst war. Und zum Abschied hat er uns noch seine Visitenkarte gegeben, mit dem Hinweis, dass wir ihn bei Problemen jederzeit anrufen können. Und das kann schnell mal sehr wichtig sein! Vielen Dank Mersut!

30.4. Durch bergige Landschaft tuckern wir dem Schwarzen Meer entgegen. Dabei fahren wir wieder bewusst auf einsamen Nebenstraßen. So können wir absolut ursprüngliche Bergdörfer besuchen. Hier kann man hautnah erleben, wie schwer die Bauern hier oben ihr kärgliches Dasein erarbeiten müssen. Trotzdem sind sie aber immer überaus freundlich und man merkt ihnen echte Freude darüber an, dass sich Fremde für ihr Leben und ihr Land interessieren.

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Auch wenn wir uns da wiederholen, es ist wirklich so! Gegen 14 Uhr haben wir einen herrlichen Platz direkt an einem menschenleeren Strand am Schwarzen Meer für eine zünftige Kaffeepause, nun wieder mit Erdbeertorte, gefunden.

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Und weil es hier so schön ist, hatten wir beschlossen, gleich dazubleiben und einen Strandnachmittag einzulegen. Die Rechnung war aber ohne Petrus gemacht. Nach kurzer Zeit wurde das Wetter schlecht und wir mussten uns, nach einem schnellen Bad, ins Auto verkrümeln. Auch das geplante Lagerfeuer viel ins Wasser. Bleibt nur, auf morgen zu hoffen.