Grenze Moldawien nach Rumänien

22.09. Heute soll unsere kleine Rundreise durch den Süden Moldawiens zu Ende gehen. Unterwegs kaufen wir nochmal günstig ein und tanken kurz vor der Grenze nochmal voll und sind gegen 13 Uhr über die uns ja schon bekannte Grenze bei Galati, wieder nach Rumänien eingereist. Es ist Zeit ein nettes Plätzchen für eine Kaffeepause zu finden. Für meinen fitten Navigator kein Problem und schon wenig später stehen wir abseits jeglicher Straße am Ufer der Donau mit Fernblick auf die Donaubrücke in Braila und „Schiffe schauen“. Der Platz ist so schön, dass wir spontan entscheiden, auch hier zu übernachten. Ich versuche mich noch mit meiner Angel, hatte mir ja in Moldawien was zum dran hängen gekauft, aber hier kann es keine Fische geben.

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Zeit für ein kurzes Resümee zu Moldawiennatürlich nur den Süden betreffend: An der Infrastruktur scheint sich seit Sowjetzeiten nicht viel geändert zu haben. Es gibt zwar auch ein paar neue Straßen, aber größtenteils ist alles nur ein einziger Flickenteppich mit teils sehr gefährlichen Bodenwellen. In den kleineren Ortschaften ist fast immer nur die Durchgangsstraße „asphaltiert“, alle anderen abgehenden Straßen sind bestenfalls geschottert oder einfach nur Erdwege. Das sind aber nicht die Gründe, weshalb wir sagen, dass Moldawien nicht unser Lieblingsreiseland werden wird. Es liegt daran, dass für uns die Landschaft, ähnlich einer Steppe, zu langweilig flach ist, es kaum Wald und keinerlei Wandergebiete gibt. Außerdem laden die wenigen Seen oder Flüsse selten zum Schwimmen ein. Rein menschlich hatten wir leider viel zu selten das Gefühl wirklich willkommen zu sein. Das mag vielleicht an der Mentalität der Menschen liegen und auch daran, dass es den Leuten hier viel schlechter geht als uns, auch das ist vollkommen verständlich. Aber wenn wir in solche Länder reisen, dann hoffen wir immer auch ein wenig darauf, gerade etwas Hoffnung zu verbreiten, dass auch solche Länder für Touristen interessant sein können und im Tourismus auch ein wenig Zukunft liegen kann. Und etwas Geld lässt doch auch jeder Besucher zwangsläufig im Land. Aber vielleicht bin ich mit diesen Ideen und Gedanken ja doch etwas zu naiv. (116 Km)

23.09. Heute gibt es nicht viel zu berichten, da es nur ein reiner Fahrtag war. Wir wählten absichtlich für die Strecke von unserem Donau Stellplatz bis zum Schwarzen Meer fast nur absolute Nebenstraßen. Diese waren zu unserer großen Überraschung auch durchweg asphaltiert und gut befahrbar. Wir haben sicher länger gebraucht als auf den Hauptstraßen, aber die Fahrt war sehr entspannt und der Blick ins Hinterland reizt uns allemal mehr, als über die viel befahrenen Hauptstrecken gedrängelt zu werden. Gegen 14.30 Uhr erreichten wir unser angepeiltes Ziel am Meer. Der wilde, etwa 40 Km lange Strandabschnitt hat uns sofort begeistert. Einige Camper standen schon verstreut am Fahrweg hinter den Dünen. Wir nutzten aber unseren Vorteil und stellten uns direkt an den Strand. Das hatten wir seit Afrika nicht mehr. Wir bekamen dann noch kurzen Besuch von vier jungen Männern aus Dresden. Sie haben dieses Jahr ihr Studium beendet und sind nun mit zwei Pkw und Zelten unterwegs. Ja, wir haben auch mal so angefangen, sogar noch kleiner, damals noch mit Motorrad und Zelt. War auch ne schöne Zeit und vor allem war man ja noch sooo jung!!! (166Km)

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24.09. Strandtag. Nach dem Frühstück nutzen wir den noch jungen Tag und machen einen zweistündigen Strandspaziergang. Nach etwa vier Kilometern erreichen wir ein uriges Stranddorf mit Strandbar, Gaststätte und einigen kleinen Unterkünften. Leider war auch dort schon Ende der Saison, nur das Restaurant hatte lt. Aushang noch offen. Um diese Uhrzeit waren allerdings auch da noch keine Gäste. Danach war baden angesagt. Das Wasser war noch schön warm und ich war dreimal und Manuela immerhin einmal drin. Gesonnt haben wir uns auch ein wenig und die Wellen gezählt. Ja und dann wurde es uns schon wieder langweilig. Wir sind eben nicht die Strandmenschen. So schön es da auch war, wir überlegten, ob wir vielleicht doch nur einen, statt der geplanten zwei Tage hier bleiben. (0 Km)

25.09. Die Sonne steigt blutrot aus dem Meer, was auch hier nichts Gutes bedeutet. Wir frühstücken noch schön bei Sonne und danach zieht es sich immer mehr zu und es wird unangenehm windig und kühl. Das macht uns die Entscheidung leicht, unsere „Schecke“ zu packen und weiterzuziehen. Bis Constanza sind es nur noch 54 Kilometer, sodass wir mit einem Einkaufsstopp, Kaffeepause und mehreren Anläufen einen altstadtnahen, freien Stellplatz zu finden, schlussendlich gegen 15 Uhr, doch auf einem kostenpflichtigen Parkplatz einchecken. Der ist aber mit sechs Euro für 24 Stunden preiswert, ruhig und altstadtnäher geht fast nicht. Wir starten also gleich zu einer Besichtigungstour. Das wohl berühmteste Gebäude von Costanza, das „Casino“ ist zwar nicht mehr als solches in Betrieb, ist aber richtig toll restauriert.

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Das kann man aber leider noch von viel zu wenigen der historischen Gebäude sagen. Viele sind in einem solch erbärmlichen Zustand, dass man ihre einstige Schönheit nur noch erahnen kann. Gleichzeitig wurden und werden aber in unmittelbarer Nachbarschaft, meiner Meinung nach, unpassende und hässliche, Gebäude aus Beton und Glas errichtet.

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Den Abend lassen wir dann in einem Restaurant am Hafen ausklingen. Wir ordern, wie es sich am Meer gehört, Fisch als Hauptgang und als Vorspeise Borschtsch mit Fisch. Die Suppe war super und sehr reichlich. Dann kam unser „Schuss ins Blaue“, die Hauptspeise. Ein ganzer Teller voll mit winzigen gebackenen Sardinen und natürlich Beilagen. Die Sardinen isst man, wie wir uns nun an einen Türkei Urlaub von vor 30 Jahren erinnern, mit „Strunk und Stiel“. Das ist natürlich nichts für Papa`s Sohn und Manuela hat auch mehr oder weniger nur die Beilagen gegessen. Dagegen habe ich mich noch tapfer geschlagen, indem ich jede einzeln geköpft und in mühevoller Kleinarbeit ausgenommen habe. Das hat ewig gedauert und alles war dann schon kalt, aber ich habe alle Fischlein verdrückt. (54 Km)

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26.09. Nach dem Frühstück gehen wir nochmal in die Altstadt, denn lt. Internet soll es hier einen Basar geben. Wir finden diesen aber nicht an der angegebenen Stelle, so laufen wir noch ein Stück an der Promenade entlang und sind gegen 11 Uhr startklar für die Weiterfahrt. Doch vorher halten wir noch einen Schwatz mit Christian und Christiene. Die Beiden hatten mit ihrem Camper auch hier übernachtet und sitzen gerade über ihre weitere Reiseplanung. Ich glaube diese Planung haben wir ihnen mit unseren Vorschlägen und Erfahrungen zur Türkei ziemlich durcheinander gebracht. Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass ihre Planung, vor allem zu dieser Jahreszeit und mit ihrem Zeitlimit zu ambitioniert wäre. Wir lassen die Beiden grübelnd zurück und fahren weiter Richtung bulgarischer Grenze. Auf der Strecke reihte sich fast lückenlos Urlaubsort an Urlaubsort mit den üblichen Hotelmonstern. Lediglich Costinesti erschien uns etwas dörflicher, hier standen die Hotels nicht so dicht und waren höchstens drei etagig. Allerdings war hier ein umfangreiches Baugeschehen im Gange, offensichtlich wird eine Uferpromenade gebaut. Ein interessanter Hingucker ist ein Schiffsfrack, welches hier fast am Ufer gestrandet war und nun vor sich hin rostet.

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Unser Tagesziel Vama Veche, nur wenige Kilometer vor der bulgarischen Grenze, war und ist ein Ziel ehemaliger Hippies, Aussteiger und Backpacker. Für uns etwas überraschend war allerdings, dass nun Ende September auch hier schon so gut wie nichts mehr los ist. Alles macht eher den Eindruck wie eine Filmszene aus einem alten Westernschinken: Der Wind faucht staubwirbelnd um die meist geschlossenen und winterfest gemachten Kneipen und die Straßenbeleuchtung ist auch schon abgeschaltet. Wir ziehen trotzdem gegen 20 Uhr los, in der Hoffnung, dass doch noch irgendwo etwas los ist. In einer Kneipe saßen dann ganze vier Leute. In einer zweiten war dann schon eher die Bude voll, aber wie sich herausstellte, war hier eine private Feier einer Gruppe Biker im Gange und wir wurden freundlich zum Gehen aufgefordert. So, nun liegt die Hoffnung auf dem morgigen Samstag. Vielleicht ist ja wenigstens am Wochenende noch was im Gange. (55 Km)

27.09. Heute ist Samstag, die Sonne hat Mühe die Luft zu erwärmen, deshalb brechen wir erst gegen 11 Uhr zu einer ausgiebigen Ortsbesichtigung, diesmal bei Tageslicht, auf. Dabei stellen wir fest, dass der Ort doch nicht so klein ist, wie von uns gedacht. Und er wächst immer noch weiter entlang der Küste Richtung Westen. Das positive daran: Es sind nur kleine Pensionen und Hotels. Teilweise macht der Ort auch einen ungepflegten und in die Tage gekommenen Eindruck, aber vielleicht ist das ja auch so gewollt, um das Image des etwas anderen Urlaubsorts zu bedienen. Am Abend starten wir unseren 2. Versuch eine Kneipe mit Musik zu finden. Die Voraussetzungen dafür sind diesmal offensichtlich besser, denn wesentlich mehr Leute sind unterwegs und im Lokal, direkt bei uns gegenüber, ist sogar Musik. Wir hatten vorher die Speisekarten der drei noch geöffneten Lokale gecheckt und uns zufällig schon für gerade jenes Lokal entschieden, in dem jetzt Musik ist. Der Gastraum ist fast voll, zwei größere Gruppen jüngerer Leute belegen fast alle Plätze. Unser Essen, ich hatte Ente bestellt und Manuela Kohlsuppe und Schopska Salat, war vorzüglich. Die Musik wurde von den Gästen aufgelegt und war deshalb Querbeet gemischt und so richtig Stimmung mit Tanz kam auch nicht auf. Nach einigen Drinks hatten wir dann gegen 22 Uhr beschlossen, es doch noch mal in der gestrigen Kneipe mit der privaten Biker Truppe zu versuchen. Als wir da ankamen, waren die schon wieder drin und dröhnten sich mit Heavy Metall Musik die Ohren zu. Das ist eh nicht unsere Richtung und so zogen wir uns mit dem Gefühl, trotzdem einen netten Abend gehabt zu haben, in unser zu Hause zurück.

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28.09. Meine liebe Frau war heute früh ungewöhnlich missgestimmt. Auf meine Nachfrage erzählte sie mir nicht etwa, dass ich die ganze Nacht zu laut geschnarcht hätte, nein ganz anders: Sie hat gehört-und gesehen, dass in unserer ersten Kneipe doch noch getanzt wurde. Wir hätten eben doch noch abwarten sollen. Aber mit dem Frühstück kam dann die gute Laune doch wieder zurück. Heute wollen wir nun endlich Rumänien verlassen und Bulgarien beehren. Doch vorher müssen wir nochmal 8 Km zurück, nach Mangalia fahren, um unser restliches rumänisches Geld auf den Kopf hauen. Das gelingt uns dann recht gut und gegen 11 Uhr sind wir an der Grenze. Hier stehen mindestens 50 Leute wegen Geldtausch und der Straßen Vignette an. Das wollen wir uns nicht antun und ordern die Vignette in wenigen Minuten online. In einem Reisebericht hatte ich von einem wilden Traumstrand, gleich kurz nach der Grenze, gelesen. Den wollen wir uns doch zumindest mal anschauen. Und es kam, wie es kommen sollte: Hier ist es wirklich so traumhaft schön und einsam, dass wir nicht anders konnten, als aus der Kaffeepause eine Tagespause zu machen. Außerdem ist auch wieder Badewetter und die Wellen machen so richtig Spaß! Wir lassen die Seele baumeln und am Abend gab es Schopska Salat und eine köstliche Fischplatte. (26 Km)

WEITERLESEN? Dann Butten Bulgarien drücken, und bei Datum 28.09. weiterlesen.

Rumänien 2025

07.09. Also, die Nacht war doch ruhiger als befürchtet. Bis auf ein paar herrenlose, kläffende Hunde keine Vorkommnisse. Zu unserer Freude wurden ab etwa „Campeni „ die Täler etwas breiter und dadurch konnten wir nun auch mehr von der schönen Landschaft sehen. Es war Sonntag und in fast allen Dörfern gingen die Leute im „feinen Zwirn“ zur Kirche. In einigen besonders schön wirkenden Dörfern haben wir dann für einen kurzen Rundgang gehalten. Als besonders nachahmenswert haben wir empfunden, dass hier der Gottesdienst über 2 Stunden ging und es scheinbar völlig egal ist, wann man kommt und wie lange man bleibt. Damit könnte man in Deutschland vielleicht auch wieder ein paar mehr junge Leute in die Kirche locken.

Und weil das Tal nun wieder breiter geworden war, fanden wir doch noch einen ganz tollen Stellplatz an einem Fluss mit Badewasserqualität. Wir beschlossen spontan, hier schon zur Mittagszeit unseren Fahrtag zu beendeten. Ausgiebig Baden und Lesen war mal recht schön. Und ein kleiner Bericht muss ja auch jeden Tag geschrieben werden. (50 Km)

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08.09. Morgens um Neun, stehen wir in der Eingangshalle des seit 1832 stillgelegten Salzbergwerks in Turda. Wir kaufen-man höre, zwei „Seniorentickets“. Ja, nun gehören wir auch dazu! So richtig können wir uns über den Preisnachlass nicht freuen. Dafür ist aber das Bergwerk sehr informativ und spektakulär. Zentrale Attraktion ist ein riesiges kegelförmiges Gewölbe an dessen Grund sich ein kleiner See gebildet hat, auf dem man kitschiger Weise auch mit Booten im Kreis gondeln kann. Wenn man über das, meiner Meinung nach unpassende, jahrmarktähnlichen Treiben mit Riesenrad, Mini-Golf u.m. am Boden des Gewölbes hinwegsieht, ist das Bergwerk absolut einen Stopp wert. Danach folgen wir dem Tipp von Freunden zur „Cheile Turzi“ Schlucht unweit vom Bergwerk. Diese kleine, etwa 2- stündige Wanderung in die wasserführende Schlucht hinein, kam uns gerade recht, denn ein wenig aktiv sein war sowieso wieder mal notwendig. Anschließend fahren wir zum ersten Mal Autobahn auf dieser Reise (abgesehen von Deutschland). Über die A3 fahren wir bis „Targu Mures“, quälen uns da mitten im Berufsverkehr quer durch die, zumindest im Zentrum recht sehenswerte Stadt und finden nach etwa 20 weiteren Kilometern wieder einen herrlichen Platz für die Nacht am Fluss „Muresch“. Und während ich hier schreibe, zieht nun schon den dritten Abend in Folge ein Gewitter auf. Gemütlich. (157 Km)

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09.09. Es tropft immer noch auf unser Alu-Dach und das sollte auch den ganzen Tag so bleiben. Unser erster richtiger Regentag. Was soll`s, dann machen wir eben mal wieder ein paar Kilometer. Wir fahren von unserem Nachtplatz zurück auf die 15 Richtung „Piatra Nemt“. Viele Kurven und Dorf nach Dorf machen auf der gesamten Strecke aber ein schnelles vorankommen unmöglich. Aber unser Ziel den „Ceahlau“ Nationalpark erreichen wir trotzdem locker gegen 17 Uhr. Einen längeren Stopp haben wir uns nur in „Toplita“ gegönnt. Hier ist das super gepflegte Kloster und der voller Blütenpracht stehende Klostergarten äußerst sehenswert und eine Oase der Ruhe und Entspannung. Dagegen ist der in Randlage desselben Ortes liegende kleine Wasserfall, wie man doch so oft in Reisebeschreibungen schnell mal lesen kann, aber kein „Muss“. Interessant ist zwar die Mikro Flora die sich da gebildet hat, aber spektakulär ist da nichts. Gut war allerdings, dass wir auf dem Weg dahin eine Bäckerei entdeckt hatten, welche garantiert nur Einheimische nutzen, weil diese an einer Stelle ist, wo man sie wirklich nicht vermuten würde. Die Nussschnecke, welche ich mir dann anschließend zu Kaffeepause am Wasserfall gegönnt habe, war, so glaube ich, die Beste in meinem ganzen Leben. Am „Bicak“ Stausee haben wir uns dann noch nach einem Platz für morgen nach der Wanderung umgeschaut und wurden schnell fündig. Heute jedoch, stehen wir schon auf dem Wanderparkplatz für die morgige Wanderung. Es soll nämlich nur ein kleines Schönwetterfenster am Vormittag geben Und da heißt es morgens früh am Startpunkt zu sein. Mal sehen, ob die Rechnung so aufgeht. (187 Km)

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10.09. Der Wetterfrosch hat Wort gehalten. Es ist zwar noch bedeckt, aber zumindest regnet es nicht mehr. 7.00 Uhr stehen wir auf und 8.30 sind wir in den Startlöchern. Der Einstieg zur Wanderung ist nur 50 Meter entfernt und es geht gleich durch sehr alten Fichten und Buchenbestand recht steil bergan-und das ging dann über eine Stunde genau so weiter. Der Wald ist naturbelassen, die Säge wird nur dann eingesetzt, wenn der Weg nicht mehr passierbar ist, kaum ein Strahl der mittlerweile scheinenden Sonne erreicht den Waldboden, alles ist bemoost und auch etwas mystisch. Bisher war alles entspannt bis zu dem Zeitpunkt, als etwa bei 2/3 des Weges, an einer Wegkreuzung ein Schild darauf aufmerksam machte, dass wir uns hier im Bärengebiet befinden. Das es in Rumänien reichlich Bären gibt wusste ich schon, aber müssen die mit dem „blöden „ Schild unbedingt meine Frau so erschrecken!

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Von dem Zeitpunkt an war es dann leider vorbei mit der entspannten Tour. Nur gut, dass wir dieses Mal die Wanderstöcke dabei hatten mit denen man ordentlich klappern konnte. Nach genau 2 Stunden hatten wir das Hauptziel, den Wasserfall „Duruitoarea“ erreicht. Dieser ist 25 m hoch und wir finden ihn wirklich sehr schön. Weniger schön finden wir, was manche Vorgänger dort an Müll hinterlassen haben. Man sollte doch meinen, wer sich da hoch quält, tut das, um sich an einer reinen Natur zu erfreuen. Wo wir schon mal beim Thema sind: Aufkommende Notdurft liegt nun mal in der Sache der Natur. Aber, der Wald ist so groß, kann man da nicht mal ein paar Meter in den Wald hinein gehen und anschließend seine Hinterlassenschaften wenigstens unter einem Stein „abtarnen“? Die Frauen machen da aber auch keine Ausnahme: Da liegen massenhaft „Schnulletücher“ und sogar Binden herum-einfach nur eklig! O.k. genug aufgeregt. Es war trotzdem eine sehr empfehlenswerte Wanderung, nach 3 ½ Stunden und fast 1000 Höhenmetern waren wir wieder im Ort.

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Dort haben wir uns die Anlage des Frauenklosters angesehen, welches schon wegen der Blütenpracht im sehr gepflegten Klostergarten äußerst sehenswert ist.

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Nach 4 Stunden dann wieder am Auto. Nach Kaffeepause und Planänderung Start Richtung „Bicaz Klamm“ und „Lacu Rosu“. Die Klamm ist lediglich ein recht spektakulärer Straßenabschnitt den man sich natürlich mit anderen Autos teilen muss und die Möglichkeiten für einen Fotostopp an den guten Stellen sind sehr begrenzt. Am kleinen“ Lacu Rosu“See und dem ganzen „Rummel“ sind wir dann gleich vorbei gefahren und haben uns lieber umeinen Platz für die Nacht gekümmert. Nun stehen wir auf einer Alm Wiese mit schöner Aussicht und läutenden Kühen. (72 Km)

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11.09. Die Nacht war sehr ruhig und nach dem Frühstück sind wir dann mit einer Flasche Rotwein hinauf zu den Besitzern der Alm gegangen, um uns für die Erlaubnis zu bedanken, dass wir auf ihrer Wiese übernachten zu durften. Ich hatte natürlich am Vortag gefragt. Die kleine Hütte war voll mit Leuten, trotzdem wurden wir hereingebeten und sogleich zur Verkostung des selbst hergestellten Käses eingeladen. Glücklicherweise war gerade ein Jäger anwesend, welcher früher für einige Jahre in Ost-Berlin gelebt hat und als Übersetzer fungierte. Trotzdem blieb die allgemeine Stimmung sehr distanziert. Das haben wir allerdings nicht nur hier, sondern auf unserer gesamten bisherigen Reise durch Rumänien so erlebt. Etwas Stimmung kam erst auf, als ich die Flasche Wein aus meinem Rucksack „zauberte“ und wir ihnen noch ein halbes Kilo Käse abkauften.

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Auf der Weiterfahrt fuhren wir ein zweites Mal durch die „Bicaz“ Klamm, diesmal in entgegengesetzter Richtung war das Erlebnis sogar viel besser. Kurz vor Bicaz nehmen wir eine laut Karte recht interessant aussehende Abkürzung auf einer kleinen Nebenstraße zur „12 A“ Richtung Onesti. Die anfangs zwar schmale aber immerhin asphaltierte Straße ging aber etwa nach dem dritten Dorf in Schotter über und führte dann recht holprig über einen Bergkamm um nach etwa 15 Kilometern wieder in Asphalt überzugehen. An Zeit hatten wir sicherlich nicht gespart, aber das war ja auch nicht unser Anliegen. Ursprüngliche Dörfer und eine herrlich abgeschiedene Bergwelt mit Kaffeepause auf einer Wiese mit Bach waren den Zeitverlust wert. Wasserbeschaffung, Einkaufen und Stellplatzsuche bei strömenden Regen machten dann den Tag noch voll. (120 Km)

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12.09. Es regnete die ganze Nacht und es regnet immer noch. Was soll`s, heute ist sowieso ein Fahrtag geplant. Wir wollen möglichst bis zum Donau Delta kommen. Dort haben wir uns schon einen Campingplatz ausgesucht. Nach 2 ½ Wochen Wildcamping müssen wir unbedingt mal Wäsche waschen! Natürlich haben wir unser Ziel wieder nicht erreicht. Ein Schlossbesuch, eine Hochzeit und ein wegen Starkregen abgebrochener Markttagbesuch sollten das verhindern.

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Nun stehen wir hier auf einem Wanderparkplatz mit schöner Fernsicht, einem weiteren Wohnmobil, vier Wachhunden(zahm) und z.Z. einer Schafherde und sind gar nicht traurig es nicht geschafft zu haben. ACDC dröhnt(nur kurz) und es regnet nicht mehr! (242 Km)

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13.09. Die Sonne lacht und wir starten um acht. Im ersten Dorf aber schon wieder ein Stopp. Wir schlendern ein wenig, kaufen Pflaumen, Tomaten einen Blindstopfen für meinen Wasserkanister (verbummelt) und Holzleim (fürs geplatzte Schneidebrett) gibt es nicht. Gegen Mittag erreichen wir das Fischerdorf Sarichioi und legen eine Kaffeepause am dortigen Fischerhafen ein.

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Danach erreichen wir nach wenigen Kilometern unser Tagesziel, den Campingplatz „Dan Fischer“ in „Morighiol“ . Wir sind zum ersten Mal auf der Tour auf einem Campingplatz, weil der Besitzer des Campingplatzes , Dan Fischer, Bootstouren in das Donaudelta anbietet. Außerdem brauchen wir mal wieder eine Waschmaschine. Meine liebe Frau veredelt die Pflaumen noch zu einem Pflaumenkuchen mit Pudding und Streuseln und ich helfe natürlich kräftig dabei. (114 Km)

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14.09. Der Wecker klingelt 5.15 Uhr. Treffen 6.25 Uhr zu Bootstour. Wir sind 8 Personen, 6 Holländer und wir beiden. Dan bringt uns mit seinem Transporter zum örtlichen Hafen, alle bekommen eine Schwimmweste und eins, drei, fix sind wir unterwegs. „Dan“ hat es eilig und das mit gutem Grund. Noch sind wir nämlich fast allein unterwegs. Als wir aber gegen 11.30 zurückkamen begegneten uns ganze „Bootsverbände“. Die Tour ging teils mit hoher Geschwindigkeit über Seen, aber auch gemächlich zu den Hot-Spots und durch urig enge Kanäle. Wir sahen scharen von Pelikanen und Möven, aber auch Seeadler, Reyer, Eisvögel etc. Nach vier Stunden war dann der sehr empfehlenswerte Spaß vorbei.

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Am Abend gönnen wir uns mal einen Restaurantbesuch. Die Fischsuppe war super, aber Schnitzel konnten die nicht.

15.09. Heute wollen wir weiterziehen, aber wir nehmen uns Zeit. Ich putze noch Fenster( Manuela kommt angeblich nicht so hoch) danach noch Müll entsorgen und Gebühr für Campingplatz (21,-€/Tag)und die Bootstour (55,-€/p.) bezahlen. Zum Schluss fülle ich noch Wasser auf. Manuela kommt währenddessen an einem anderen Wohnmobil mit einem Pärchen ins Gespräch. Als ich fertig bin, ruft meine liebe Frau, ich solle mal kommen, es will mich jemand sprechen. Ich wusste gleich, dass da was im Busch ist und wieder mal eine Planänderung ansteht. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht: Die Beiden kommen aus Burg bei Magdeburg und wollen in 3 Tagen weiter nach Moldawien zu einem Folklore Festival, bei dem sie schon einmal gewesen waren. Da gingen bei Manuela natürlich alle Lichter an und sie hat sicherlich auf Schützenhilfe der Beiden gehofft, mich auch dazu zu überzeugen. Wir hatten ja ursprünglich auch vor, auf dem Weg Richtung Schwarzes Meer, einen „Schlenker“ durch Moldawien zu machen. Leider musste ich aber feststellen, dass meine „Grüne Versicherungskarte „abgelaufen und eine Einreise somit nicht möglich ist. Als ich das Argument ins Feld führte, merkte Alwin, dass er das ja bei sich auch noch nicht geprüft hatte-und es war natürlich bei ihm das gleiche Problem. Also rief jeder bei seiner Versicherung an und binnen einer Stunde hatte jeder seine Mail und die nette Chefin vom Campingplatz hat uns dann noch die Karten ausgedruckt und alles war, so die Hoffnung, (es ist ja nur eine Kopie)in Sack und Tüten. Wir Zwei werden allerdings nicht erst in 3 Tagen, sondern schon morgen nach Moldawien einreisen und uns dann mit den Beiden am 20.08. in dem vereinbarten Dorf treffen. Als wir gerade vom Campingplatz fahren wollten kam ein Pärchen mit voll bepackten Rädern zum Tor herein. Wir kommen kurz ins Gespräch und erfahren, dass die Beiden mit dem Rad aus der Schweiz kommen und noch bis Bukarest fahren wollen. Tolle Leistung! Was mich besonders gefreut hat, er fährt ein „Diamant“-Fahrrad aus, wie ich zu dem Zeitpunkt noch dachte, Chemnitz. Doch wie meine anschließende Recherche ergab, werden die Räder seit 2016, zwar weiter unter dem Namen Diamant verkauft, aber nicht mehr als Made in Germany, sondern als Made in Taiwan und das Werk in Chemnitz ist auch Geschichte-einfach nur ein Trauerspiel! Wir sind dann noch etwas außerhalb des Ortes auf einen Aussichtsturm gestiegen, in der Hoffnung, einen tollen Blick aus der Perspektive der vielen Vögel hier über das Delta zu erhaschen. Leider reichten aber die 122 Stufen hinauf zum Turm, nur für einen Blick über den Bootshafen und den angrenzenden See. Übernachtet haben wir nun wieder frei, am Ortsrand, am Ufer des Sees. (15 Km)

16.09. Eigentlich wollten wir ja heute nach Moldawien einreisen, haben es aber noch nicht geschafft. Es gab noch einiges mit unserem Freund und „Auslandsverbindungsmanager“ Thomas bezüglich Telefonie und Internet zu klären. Da Moldawien nicht mit unserer SIM Karte abgedeckt wird und wir aber auch in dieser Zeit über unsere bekannte Rufnummer erreichbar bleiben wollen, müssen da ein paar Kunstgriffe gemacht werden. Das Telefonat dauerte schon mal fast eine Stunde, Einkaufen mussten wir auch noch und in Tulcea, wo wir uns zumindest mal die Hafen Promenade anschauen wollten(Sonst scheint uns in dieser tristen Stadt nichts sehenswert.), finden wir keinen passenden Parkplatz. Dafür entdecken wir aber unweit des Grenzüberganges zur Ukraine einen Traumplatz, direkt an der Donau. Den können wir nicht ungenutzt auslassen! Somit ist heute schon 16 Uhr Schluss. Wir nehmen endlich mal wieder ein Bad, schauen Schiffe und genießen den Platz. Zum Abendbrot gibt es Kartoffeln und Quark und passend dazu ein 0,33er Bierchen. (58 Km)

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17.09. Die Sonne scheint und wir frühstücken draußen am Ufer der Donau und beobachten die vorbeifahrenden Schiffe. Die Raubfische räubern so sehr, dass die Verfolgten teilweise sogar über die Wasserfläche hinausspringen. Das war am Vorabend schon genauso und weckte in mir den Jagdtrieb. Hastig kramte ich meine Angel hervor und wollte einen Spinner als Köder für Raubfische montieren. So der Plan. Was allerdings zu Hause geblieben war, ist meine Angelkiste mit allem Zubehör. Nach dem Frühstück planen wir die weitere Strecke. Unser Übernachtungsplatz ist ja keine 500 Meter vom Grenzübergang nach der Ukraine. Kurz sind wir am überlegen, ob wir über die Ukraine nach Moldawien einreisen. Dafür spricht, dass die Strecke 25 Kilometer kürzer ist. Dagegen spricht, dass wir dann, statt einem Grenzübergang zwei hätten und statt einmal, zweimal mit der Fähre die Donau überqueren müssten. Wir entscheiden uns für die zwar etwas längere, aber dafür wahrscheinlich nicht so zeitintensive Strecke zum rumänischen Grenzübergang in Galati. Als wir endlich gegen 9.30 Uhr starteten, hatte es sich bereits zugezogen und es begann heftig zu regnen und das sollte bis zum späten Nachmittag so weiter gehen. Die Fährüberfahrt dauerte dann länger als geplant, weil ein überreichlich beladener Holztransporter erst nach mehreren Anläufen die steile Auffahrt von der Fähre hinauf zur Straße meistern konnte.

WEITERLESEN? Dann Butten Moldawien drücken, und bei Datum 17.09.. weiterlesen.

Von Ungarn nach Rumänien 2025

Nach 30 Kilometern sind wir an der ungarisch–rumänischen Grenze und nach kurzer Kontrolle und weiteren 14 Kilometern stehen wir wieder am selben Fluss, der hier aber „Mieresch“ heist. Ein toller Platz mit Sitzgruppen, Kinderspielplatz, Abfallkübeln, Hängematte und Bademöglichkeit, natürlich wieder mit der gleichen flotten Strömung. Absolute Ruhe weil, etwa 3 Km vom nächsten Dorf entfernt und kein Mensch, außer uns, die Ruhe stört. (44 Km)

05.09.2025 Der grobe Reiseplan für Rumänien ist folgender. Da wir in 2006 schon die Mitte und den Norden und 2015 den Westen recht gut bereist hatten, sollen nun der Osten und die Schwarzmeerküste an der Reihe sein. Es sollte heute eigentlich ein reiner Fahrtag werden, um zügig Richtung Osten zu kommen. Aber es gab dann doch wieder einige Dinge zu erledigen: Tanken, Einkaufen, Wasser tanken (Was wieder erwarten bis jetzt etwas problematisch ist) und ein 2. Mal Einkaufen, weil wir zu unserer Überraschung frische Erdbeeren, direkt vom Feld zu kaufen bekamen und nun ja einen Tortenboden brauchten. Nun musste schnell ein Stellplatz zum Erdbeerkuchen „backen“ gefunden werden. Den fanden wir dann auch, Dank der App“ iOverlander“ sehr schnell und was für einen Schönen! Oberhalb vom Ort „Siria“, auf einem Aussichtspunkt hatten wir einen tollen Blick auf den Ort die Berge und eine Festungsruine. Der Kuchen war dann schnell fertig und am Abend genossen wir bei einem Glas Wein die nächtliche Romantik der beleuchteten umliegenden Orte. (117 Km)

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06.09.2025 Das frühe Aufstehen fällt uns hier in Rumänien noch etwas schwer. Hier ist es nämlich schon eine Stunde später. Nach dem Frühstück treiben uns die Neugierde und der Bewegungsdrang erst einmal hinauf zu der Burgruine auf den Berg hinter uns. Von der ehemals recht großen Festung ist leider nicht mehr viel übrig. Dieser Ort scheint aber sehr beliebt für Picknick-Ausflügler zu sein, wovon viele Sitzgruppen und fest installierte Grillstellen zeugen. Alles sehr sauber, sogar Tonnen zur Mülltrennung sind vorhanden. Nach genau einer Stunde sind wir wieder am Auto und dann geht es auch schon weiter Richtung Osten. Die Landschaft ist noch recht eintönig, ähnlich der ungarischen Puszta, aber die Dörfer sorgen für interessante Abwechslung. Bei dem Ort „Stei „ erreichen wir endlich den als landschaftlich schön beworbenen Straßenabschnitt „Transilvani“. Es geht in Serpentinen hinauf in die Berge. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, jedoch erreichen wir bei Tagesende nur einen Schnitt von gerade einmal 35 Km/h. Sehr viele Dörfer und Kurve nach Kurve lassen ein schnelleres vorankommen einfach nicht zu. Und ehrlich gesagt, bis jetzt gefällt uns der Abschnitt nicht so recht. Wir hatten uns es einsamer und mit mehr schönen Ausblicken gewünscht. Naja, vielleicht wird´s ja noch. Die Stellplatzsuche war dann auch noch eine Katastrophe. In diesen engen Tälern ist wirklich jeder Quadratmeter genutzt und vergeben. Nun stehen wir in einer Seitenstraße und hoffen auf eine ruhige Nacht. -Gute Nacht. (208Km)

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