Auf abenteuerlichen Pisten in Botswanas Norden

03.12.2019-09.12.2019

Manchmal muss ein Plan erst reifen, oder man muss erst den nötigen Mut zur Umsetzung finden. Schon zwei Mal hatten wir Anlauf genommen, von Mohembo (Grenzübergang Namibia/Botswana) kommend, mit der kleinen Fähre zum Ostufer des Okavango überzusetzen und uns dann durch Botswanas wilden Norden bis zum Linyanti River „durchzuwurschteln“. Den weiteren Trip ab dem Linyanti Camp über Chobe Riverfront und weiter bis Kasane kennen wir ja schon – traumhaft schön und spannend. Da wir aber nun von Botswana kommen und nach Namibia wollen, machen wir die Tour eben, in etwas abgewandelter Form, in entgegengesetzter Richtung. Die erste Etappe führt uns bis zum Khwai River, der nördlichen Parkgrenze des Moremi Nationalparks. Diese Region ist eines unserer Lieblingsziele im südlichen Afrika. Hier gibt es ein sehr großes und frei zugängliches Wegenetz für eigene Gamedrives. Tiere kann man aufgrund fehlender Parkzäune hier genauso sehen, wie im Park selbst, und davon reichlich, vor allem Elefanten. Wir übernachten wild und direkt am Fluss, da wo die „Elis“ so gern und ausgelassen ein Bad nehmen.

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Am nächsten Tag beginnt dann für uns die Fahrt ins „Neuland“. Informationen über die Strecke waren nur sehr spärlich zu finden. Unser Reiseführer „lockt“ nur mit den Worten: „…ab hier befährt man einige der schlechtesten Sandpisten Botswanas“. Im Dorf Khwai versuchen wir noch weitere Infos zu bekommen. Der Manager einer Lodge kennt aber nur die ersten 30 Kilometer durch die Gamedrives mit seinen Gästen, meinte aber, es wäre ratsam, aus Sicherheitsgründen nur mit mindestens zwei Fahrzeugen weiterzufahren. Klingt nur logisch, bloß woher weitere Teilnehmer nehmen? Wir fahren also mit einem etwas flauem Gefühl in der Magengegend los. Das verflüchtigt sich aber sehr schnell, denn der Waldweg ist zunächst sehr gut befahrbar und zahlreiche Wassertümpel versprechen auch gute Wildbeobachtungen. Noch sind wir ja auf den schon vom Lodge Manager erwähnten ersten 30 km. Diese Strecke wird offensichtlich auch von der Lodge für Gästetouren genutzt. Als wir danach auf die von Süden kommende Zufahrtspiste zum „Selinda Game Reserve“ stoßen, wird es schlagartig ungemütlicher. Dieses Reserve ist ein privates Jagdgebiet und darf, lt. unserem Reiseführer, im Transit durchfahren werden. Das Problem: Die ersten etwa 90 km, (bis zum Abzweig zum Linyanti River) von insgesamt 140 km Sandpiste, werden offensichtlich zeitweise von schweren Lkw’s befahren. Die Spur ist tief und zugleich viel zu breit für uns, sodass wir im tiefen Sand ständig von einer Spur in die andere Spur gleiten. Es geht nur recht schleppend voran und zu allem Ungemach zieht auch noch ein heftiges Gewitter. Innerhalb weniger Minuten werden die Fahrspuren zu Bächen, welche dann schnell die Senken des Fahrweges füllen.

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Das ist eine tückische Sache, da man nun nicht mehr sieht, wie tief es überhaupt runter geht und wo die Fahrspur liegt. Zum Glück war der Spuk nach einer halben Stunde vorbei, sodass wir nicht unterbrechen mussten. Von Vorteil war aber, dass nun der feuchte Sand etwas besser befahrbar war. Wir benötigten für diese 140 km ca. 9 Stunden reine Fahrzeit, haben einmal im Busch übernachtet, trafen keinen Menschen, aber leider auch nur einen Elefanten und wenig andere Tiere – und sind nicht einmal im Sand stecken geblieben. Eigentlich sollten gerade jetzt in der Regenzeit, viele Elefanten in diesen Mopane Wäldern sein. Das Gebiet ist aber so riesig, dass Sichtungen scheinbar trotzdem reine Glückssache sind. Ehrlich gesagt, waren wir froh, als wir am nächsten Tag mit einem Militärposten wieder erste Besiedlungen und damit etwas Sicherheit erreicht hatten. Es ist wirklich so: Entspannter wäre man auf dieser Strecke mit zwei Fahrzeugen unterwegs. Die Militärs schauten uns nur entgeistert an und so konnten wir unkontrolliert passieren. Auf den nächsten Kilometer bis zum ersten Dorf wurde dann die Landschaft sehr offen, jedoch wegetechnisch gab es vorerst keine Entspannung.  Erst Tiefsand, danach etwas besser, in einem trockenen Flussbett. Von Gudigwa, dem ersten Dorf, bis zur Fähre bei Mohembo sind es dann weitere 170 km Sandpiste. Diese ist aber dann sehr breit, fest und somit problemlos befahrbar, und unserer Meinung nach, eine der kulturell interessantesten Strecken Botswanas. Aufgrund der Abgeschiedenheit und der verkehrstechnisch schlechten Erreichbarkeit, hat sich hier die traditionelle Lebensweise wirklich sehr gut erhalten.

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Allerdings wird das wohl nicht mehr lange so sein. Eine gigantisch aufwendige Brücke über den Okavango ist bereits im Bau, das erste Hotel ist geplant und Grundstücksspekulanten sind wohl auch schon auf dem Plan.

Wir genießen deshalb diesen Zustand ausgiebig, schauen uns in den Dörfern um, dürfen auch in die Hütten hinein und übernachten insgesamt vier Mal auf dieser Strecke, direkt am Okavango, davon zwei Mal wild. Als wir gerade auf der Suche nach einem Stellplatz sind, folgen wir einer vielversprechenden Fahrspur Richtung Fluss. Zu unserer großen Verwunderung endete die Spur zwar am Fluss, jedoch begrüßt uns dort Karl Hermann. Er ist deutschstämmiger Namibier und gerade dabei, an diesem traumhaften Platz eine Lodge zu planen. Das Land hat er schon vor Jahren gekauft, kämpft aber schon ewig um die Genehmigung für sein Vorhaben. Bei ihm bleiben wir zwei Tage und hätten, wenn wir gewollt hätten, noch länger bleiben dürfen. Er musste aber nach zwei Tagen wieder einmal wegen einer Genehmigung in die Hauptstadt fahren.

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Deshalb zogen wir auch weiter, allerdings nicht weit. Denn nach neun Kilometern sehen wir schon die nächste schöne Stelle am Fluss. Wir können nicht widerstehen und bleiben noch einen Tag. Und das, obwohl unser Visa heute ausläuft! Hier dann noch ein kleiner Aufreger: Wir sitzen vor unserem Auto, etwa zehn Meter vom Fluss, gemütlich bei Kaffee und Kuchen, als Manuela wie eine Feder von Sitzposition in Standposition auf den Stuhl wechselt. Mit entsetztem Blick brachte sie nur noch „Schlange!!!“ über die Lippen. Dann sah ich sie auch, gut zwei Meter lang, etwa fünf Zentimeter dick, aber auch nur noch zwei Meter von unserem Tisch entfernt. Zum Glück hatte diese aber schon ihre Verfehlung erkannt und war schon wieder im Rückwärtsgang Richtung Wasser und schlussendlich ins Schilf. Aus dem sicheren Auto konnten wir das elegante Tier dann noch ein zweites Mal bewundern, als sie schließlich doch noch ihren geplanten Weg zu Ende gekrochen war. Eine spätere Recherche im Internet ergab dann zwar, dass es sich um eine relativ harmlose Würgeschlange gehandelt hatte, aber wer weiß das schon in dem Moment. Wir überqueren den Fluss noch mit der abenteuerlichen Fähre und nähern uns, wegen des überzogenen Visums, mit ungutem Gefühl der Grenze zu Namibia. Aber alles geht gut und nach kurzer Zeit poltern wir über Gravel Richtung Caprivi Streifen.

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Auf Wiedersehen Botswana, unser Lieblingsland!

Und nochmal Wüste – 5 Tage Central Kalahari Game Reserve

22.11.2019- 02.12.2019

In Ghanzi bunkern wir Lebensmittel und Wasser für eine Woche. Auch Diesel müssen wir leider schon hier tanken, denn auf den etwa 160 km bis zum „Tsau Gate“ wird es keine weitere Tankstelle mehr geben. Das Tsau Gate liegt im äußersten Nordosten des Reservats und ist meiner Meinung nach, neben dem „Matswere Gate“ im Osten, die beste Variante das Gebiet zu erreichen. Im Nachgang sind wir froh, nicht die beiden anderen Varianten („Xade Gate“ bzw. „South Gate“) abgewählt zu haben, da man dabei einen viel zu langen und schlechten Anfahrtsweg, in das eigentliche Kerngebiet im Norden, hat. So zumindest die Meinung des freundlichen Mitarbeiters im Park Office von Gaborone. Wir verlassen also bei Kuke den „Trans Kalahari Highway“ und folgen der recht gut befahrbaren Sandpiste, immer entlang des Veterinärzaunes, Richtung Osten. Etwa 8 km vor dem Gate verlassen wir die Piste nach rechts in einen kleinen Fahrweg und verbringen hier die Nacht im Busch. Somit sind wir am nächsten Morgen zeitig im Reservat, in der Hoffnung auf Raubkatzen. Dieser Wunsch erfüllte sich leider nicht und auch sonst waren die Tiersichtungen zunächst eher enttäuschend. Deshalb und auch weil die Befahrbarkeit der Sandpisten besser war als erwartet, kamen wir „zu gut“ voran und somit viel zu zeitig an unserer als Erstes gebuchten Campsite an, den „Phokoje Pans“. Hier blockierte ein umgestürzter Baum den halben Platz und auch sonst war dieser wenig einladend. Wir entschließen uns, einfach auf der für den nächsten Tag geplanten Tour weiter zu fahren. Es sind so wenig Leute unterwegs, da findet sich sicher eine andere unbesetzte Campsite für uns. Wir fahren also weiter, bis zu unserem südlichsten Umkehrpunkt, der „Piper Pan“. Auf dem Weg dahin endlich mehr Tiere. Ganze Herden von Gnus, Orix Antilopen und Impalas machen sich über das erste sprießende Grün her.

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Vor zwei Tagen gab es hier nämlich seit Monaten den ersten nennenswerten Niederschlag. Auch zeigen sich schon die ersten Blumen und auch Blüten an den Büschen, sodass man regional manchmal nicht zwingend das Gefühl hat, in der Wüste zu sein. Auch mal ganz nett.

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Gegen 18 Uhr treffen wir an der „Piper Pan“ ein. Die erste Campsite ist belegt. So ne Sch….! Etwa einen Kilometer weiter gibt es aber noch eine. Und die ist zum Glück frei. Gerade als wir es uns beim allabendlichen Sonnenuntergangsdrink bequem gemacht hatten, ein Motorengeräusch. Der Platz war also doch vergeben! Die beiden waren aber zum Glück gut drauf. Und spätestens als wir ihnen die Umstände erklärt und ich ihnen ihre Kühlbox wieder zum Laufen gebracht hatte, durften wir dann auch bleiben. Am Abend dann noch Löwengebrüll vom nahen Wasserloch, aber gesehen haben wir den Burschen nicht, auch nicht am nächsten Morgen. Wir fahren wieder zurück und biegen nach etwa 30 km nach Osten ab, in das Deception Valley. Somit sind wir aber nun unserem Plan wieder voraus, denn auf der ersten Campsite waren zwei Nächte geplant. Was soll’s, wir finden schon was. So war es dann auch, aber es gab fast eine Wiederholung der Ereignisse wie am Vortag, nur das es dieses Mal eine deutsche „Großfamilie“ mit gleich 2 Fahrzeugen mit jeweils zwei Dachzelten war. Die sahen das auch ganz locker und wir hatten sehr interessante und lustige Gespräche miteinander. Die Tiersichtungen im „Deception Valley“ waren übrigens nicht so üppig. Versöhnlich stimmten uns dann aber doch noch am späten Nachmittag zwei männliche Löwen.

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Nun mussten wir aber wirklich mal etwas Geschwindigkeit aus der Tour nehmen und endlich auch mal auf einer unseren gebuchten Plätze übernachten. Im Bereich der „Deception Pan“ und der „Kalahari Plains“ drehten wir uns etwas im Kreis herum und waren dann schon am frühen Nachmittag an unserem „Deception Camp“ und somit wieder im Zeitplan. Die Campsites sind übrigens immer Einzelplätze und liegen fast immer weit voneinander entfernt, meist mehrere Kilometer. Man ist also völlig allein mit sich und der Natur-und der Frau! Es gibt meistens eine Trockentoilette und eine „Eimerdusche“. Wasser ist allerdings mitzubringen. Zu diesem Thema noch: Es gibt auf keiner Campsite Wasser, auch nicht auf den teuren, von „Bigfoot Tours“ angebotenen Camps! Am vierten Tag befuhren wir das Passarge Valley in beide Richtungen, da unsere letzte Übernachtung an der „Leopard Pan“ gebucht war.

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Wäre eigentlich nicht das Problem gewesen, wenn uns ein paar mehr Tiere die Sache ein wenig kurzweiliger gestaltet hätten. Wir denken, es gibt einfach zu wenig funktionierende Wasserstellen im Reservat, um mehr Tiere hier zu halten. Der Park ist ja praktisch offen (die Veterinärzäune im Osten und Westen des Parks verdienen ja den Namen „Zaun“ nicht mehr), sodass die Tiere dahin gehen, wo sie ganzjährig Wasser haben. Das man mit funktionierenden Wasserstellen einen Park attraktiver gestalten kann, auch in der Wüste, beweist doch der südafrikanische Teil des „Kgalagadi Transfontier Parks“. Aber vielleicht will man das ja gar nicht. Unser Fazit: Zwei Übernachtungen wären völlig ausreichend gewesen. Wir würden empfehlen, am selben Gate ein und wieder heraus zu fahren. Ob am Tsau Gate oder am Matswere Gate, das ist erst mal egal. Dann würden wir die Runde über Passarge Valley zum Deception Valley (oder umgekehrt), mit Abstecher (unbedingt) zur „Piper Pan“ machen, und dann, wie schon erwähnt, am selben Gate wieder raus fahren. Ganz Eilige können den Park auch an einem Tag und ohne Übernachtung machen. Dazu an einem der beiden Gates einfahren und am anderen Gate wieder ausfahren. Hierbei muss man sich aber für eines der beiden Valleys entscheiden, wir empfehlen das „Deception Valley“, und sicher auch den Abstecher zur „Piper Pan“ weglassen. Nach einer Buschübernachtung, mit Anglerglück am „Rakops River“,

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fahren wir nach Maun, dem ultimativen Anlaufpunkt aller Botswana Reisenden. Hier erhält man alle für Parkbesuche notwendigen Genehmigungen und Buchungen. Entsprechend gut ist hier die Infrastruktur, so ist auch die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten breit gefächert. Wir hatten uns diesmal, ausnahmsweise und aus gutem Anlass, für eine etwas komfortablere Campsite, in der „Crocodile Rock Lodge & Spa“, entschieden. Komfortabler bedeutet: Jeder Stellplatz hat seinen eigenen Sanitärbereich, es gibt genügend Schatten-und man steht auf grünem Rasen. Außerdem darf man den Pool, das Restaurant, die Bar und den SPA Bereich der Lodge benutzen. Also der ideale Platz, um meinen (Matthias) 60. Geburtstag angemessen zu feiern! Im Restaurant „Marc`s Eatery“`(sehr zu empfehlen) feiern wir, bei Disco-Musik und Tanz und kleiner ersten Überraschung, ein Mitternachtstörtchen mit Kerze, schon mal in meinen „Ehrentag“ hinein. Am nächsten Tag jagt eine Überraschung die nächste: Zum Frühstück ein Glas der von mir so geliebten, mit Käse gefüllten, Minipaprikas. Danach eine Fußpflege und einen Haarschnitt von einer Frau und anschließend eine sehr schöne Ganzkörpermassage im SPA der Lodge. Jetzt geh ich übrigens locker als 40er durch! Damit aber der Überraschungen noch nicht genug: für eine Nacht zogen wir vom Wohnmobil in ein kleines Ferienhaus mit eigenem kleinen Pool, und welch Segen bei Temperaturen um die 40 Grad, mit Klimaanlage im Schlafzimmer! Den Abend endet mit viel Alkohol bei Musik und Tanz, 60 Jahre wird man ja nicht wieder.

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Nach fünf erholsamen Tagen sind wir nun fit für das nächste kleine Abenteuer. Dazu aber erst im nächsten Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wieder in Botswana- „Khama Rhino Sanctuary“ und Wüste pur im „Kgalagati Transfontier Park“

10.11.2019-21.11.2019

Nach dem Abschied von Carmen und Arno,

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sind wir noch knapp 300 km bis zum Grenzübergang „Martins Drift“ gefahren. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz war wegen nicht enden wollenden Farmlandes aussichtslos, sodass wir zwangsläufig wieder auf einer Farm landeten. Dieses Mal war es eine Tomatenfarm. Die netten Farmer luden uns gleich zum Grillabend ein, Widerrede war zwecklos. Freunde von den Nachbarfarmen waren auch da, sodass wir wieder sehr viel interessante Hintergrundinformationen und Tipps für unsere weitere Reise erhielten. So auch den Tipp, doch unbedingt noch den „Khama Rhino Sanctuary“zu besuchen. Hierbei handelt sich um ein Schutzgebiet, welches in den 90er Jahren ins Leben gerufen wurde, um die letzten frei lebenden Nashörner vor der Ausrottung zu bewahren. Das Gebiet ist, für Botswana ungewöhnlich, umzäunt und wird von einer Militäreinheit bewacht. Traurige Tatsache, aber offensichtlich leider nicht mehr anders möglich. Das Terrain ist nicht zu groß, sodass uns ein Tag für einen Gamedrive ausreicht. Es gibt aber nicht nur reichlich Rhinos, sondern auch Giraffen, Gnus, Zebras und allerlei Antilopenarten. Dieser Spaß ist aber nicht ganz umsonst zu haben, Eintritt, Auto und Campsite für zwei Personen kosten 520 Pula (ca. 43 €), aber das Geld unbedingt wert.

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In Gaborone, Botswanas Hauptstadt, wollen wir uns Permits und Campsite Buchungen für den „Kgalagati Transfontier Park“ und für das „Central Kalahari Game Reserve“ besorgen. Vom Kgalagati Park hatten wir früher schon den südafrikanischen Teil besucht und uns schon damals vorgenommen, irgendwann auch noch den wesentlich einsameren, botswanischen Teil zu machen. Für die Central Kalahari hatten wir letztes Jahr schon Buchungen in der Tasche, mussten diese aber wegen Anlasserschaden weitergeben, haben aber somit zwei Franzosen glücklich gemacht. Wir hatten einen genauen Wunschplan aufgeschrieben, aber wenig Hoffnung, dass wir diesen auch so erfüllt bekommen werden. Doch auch hier erwies sich wieder einmal, dass man bei Buchungen direkt im Büro mehr Glück hat, als bei Buchung über das Internet. Der (ausnahmsweise) sehr bemühte und kompetente Beamte machte unsere Buchungen „mundgerecht“ und schlug sogar noch einige Verbesserungen vor. So auch preisliche Unterschiede, denn wir hatten nicht wissend auch einige private Campsites ausgewählt. Diese schlagen aber gleich mit dem 12 (!!!) fachen Preis im Vergleich zu einer staatlichen Campsite zu Buche. Die privaten sind zwar wesentlich komfortabler, brauchen wir aber nicht, denn wir haben doch alles dabei und können auch mal ein paar Tage auf eine Dusche, dazu noch in der Wüste, verzichten. Somit kommen wir zu unserem „Wunschprogramm“ und das auch noch, für afrikanische Parks, zu einem sensationell günstigen Preis. 7 Tage Kgalagati kosten uns somit rund 52 € und 5 Tage Central Kalahari 141 €. Zufrieden verlassen wir die Hauptstadt Richtung Westen und nächtigen im „Busch“. Beim allmorgendlichen Check unseres Autos stelle ich fest, dass ein Reifen etwas Luft verliert. In Kanye finde ich eine recht gut ausgestattete Reifenwerkstatt und kann den Chef überzeugen den großen Riss in der Flanke nochmals zu flicken. Dieser Riss wurde im vorigen Jahr schon einmal in Südafrika geflickt und hat immerhin fast 9000 km gehalten. Damals war der Reifen fast neu und zu schade, um in schon zu afrikanischen Sandalen verarbeiten zu lassen. Der Chef will keine Garantie übernehmen. Muss er bei einem Angebot von umgerechnet 10 Euro auch nicht.

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Nach einer Stunde ist alles fertig und in Jwaneng nutzen wir die letzte Tankmöglichkeit vor dem Park und füllen die Dieseltanks bis zu Oberkante. Bis zum Parkeingang sind es nämlich noch 320 km, und davon auch noch 145 km dieselfressende Sandpiste. Im Park sollen dann auch alle Pisten teilweise sehr tiefsandig sein. Meine Hoffnung liegt auf der in unserer Karte verzeichneten Tankstelle im Nossob Camp. Dieses liegt zwar im südafrikanischen Teil des Parks, diesen Teil darf man aber, dank einer Sonderregelung, auch ohne offizielle Einreise befahren. Ab Sekoma wird es dann schon richtig einsam und nach weiteren 90 km, an der Abfahrt von der Teerstraße beginnt das kleine Abenteuer. Wir glauben dem Schild nicht so recht, dass dies die Zufahrt zum Park sein soll und versichern uns nochmals am Schild der Gegenrichtung. Danach öffnen wir das Tor und nehmen die ersten 145 km einsame Sandpiste unter die Räder. Die Beschaffenheit ist größtenteils recht gut und man kann sich auf ca. 40 m breiter Bahn mit bis zu 60 km/h austoben. Wir benötigten für diese Strecke ca. 3 1/2 Stunden. Am Gate wollten wir uns eigentlich nur Informationsmaterial besorgen, und dann die erste Nacht vor dem Park übernachten. Die Ranger meinten aber, das sei nicht erlaubt und wir sollten doch gleich an der Campsite am Gate übernachten. Bei dem Preis wollten wir nicht streiten und außerdem war deren Geschäftstüchtigkeit so überraschend, dass uns dies eine Belohnung wert war. Ach ja, habe vergessen zu erwähnen, dass wir am „Mabuasehube“ Gate in den Park gefahren sind. In gleichnamiger Region gibt es vier große Pfannen, welche durch ein Wegesystem miteinander verbunden sind. Laut Karte sollten an allen vier Pfannen über Pumpen gespeiste Wasserstellen vorhanden sein. Leider waren deren nur zwei funktionstüchtig, sodass sich die Tiere hauptsächlich in diesen Regionen aufhielten und wir somit über weite Strecken leider nur wenige Sichtungen hatten. Aber das Gefühl, durch diese total einsame Wüstenlandschaft zu fahren und dabei kaum eine Menschenseele zu treffen, (wir begegneten in drei Tagen nur einem Auto) das ist total faszinierend. Andererseits ist dieses Gefühl auch etwas Respekt einflößend, denn was passiert eigentlich, wenn das Auto bockt oder man sich festfährt. Die Parkverwaltung würde uns, wenn überhaupt, erst ab dem Termin unserer Ausreise vermissen. Es gibt auch keinerlei Meldesystem und auch keine Funkverbindung. Aber alles ging gut und wir hatten in dieser Region wirklich tolle Erlebnisse. So standen wir etwa 2 Stunden an der Mpayathutlwa Pfanne (neben der Monamodi Pfanne die zweite mit Wasser) und beobachten bei Kaffee und Kuchen eine Löwin, welche hier etwa 10 m von uns entfernt faul im Schatten döste. Die gleiche Löwin folgte uns etwa 500 m weiter an die Wasserstelle, unserem Übernachtungsplatz, und und legte sich keine 20 m von uns entfernt in den Busch für die nächtlichen Jagd auf die Lauer. Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Eigentlich ist es nur erlaubt, auf der gebuchten Campsite zu nächtigen. Aber wer soll uns hier vertreiben? Es ist doch keiner hier, alle Campsites in der Region waren leer und von Rangern keine Spur. Somit erlebten wir einen spannenden Abend und einen ebenso wunderschönen Morgen, mit reichlich Tieren, an „unserer“ Wasserstelle. Danach tankten wir noch Wasser an einem verwahrlosten Hüttencamp und gönnten uns gleich noch eine Dusche mit dem Schlauch. Welch ein unerwarteter Luxus, mitten in der Wüste. Nun stand das nächste Abenteuer an. Wir wollen von der „Mabuasehube“ Area bis zum Nossob Tal, im südafrikanischen Teil des Parks, fahren. Hierfür gibt es folgende 2 Möglichkeiten: Entweder man wählt den Permit pflichtigen und 155 km langen „Mabuasehube Wilderness Trail“oder den freien „Nossob/Bosobogolo Trail“. Für uns kam nur die zweite Variante in Frage, da man die erste Variante nur mit mindestens 2 und max. 5 Fahrzeugen befahren darf. Auf dem Weg zum Anfang des Trails umrunden wir die „Bosobogolo Pfanne“ und wollen uns wenigstens mal die von uns ursprünglich für die vorhergehende Nacht gebuchte Campsite anschauen. Als wir da ankamen, war diese aber schon wieder belegt. Siehe Foto.

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Den anschließenden Trail hatten wir wegen der zu erwartenden langen Reisezeit mit einer Zwischenübernachtung auf der „Matopi Campsite“ gebucht. Das war auch gut so, denn wir benötigten schlussendlich, mit Pausen, über neun Stunden für diese Strecke. Die Piste ist über etwa die erste Hälfte recht gut befahrbar. Danach werden die Dünen länger und steiler und dementsprechend ausgefahren sind dann auch die schwierigen Passagen. Zwei mal suchen wir uns eine Umfahrung, mehrmals schaffen wir es erst im zweiten oder dritten Anlauf und bei der letzten großen Düne, etwa 12 km vor dem Ziel, gibt es mittlerweile sieben Spuren. Wir schaffen es erst bei der vorletzten Spur. Sicherlich auch deshalb, weil ich wieder einmal zu faul war, den Reifendruck nochmals zu reduzieren und weil ich bis dahin noch keine Erfahrung mit Dünenbefahrungen besaß. Ein weiteres Erlebnis auf dieser Strecke, auf das wir auch gern verzichtet hätten, Reifenwechsel im Löwengebiet, der reine Albtraum.

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Wir unterhalten uns gerade über die vielen Löwenspuren im Sand, als sich die Reifendrucküberwachung mit gehasstem Ton meldet. Der erst am Vortag reparierte Reifen hat nun doch nicht mehr lange durchgehalten und wird wohl nun doch seinen weiteren Dienst, verarbeitet zu vielen Sandalen verrichten müssen. Manuela steht „Schmiere“ und ich schmeiß mich mit Wagenheber und Unterleghölzern unters Auto. Alles geht gut und nach einer halben Stunde und völlig verschwitzt, nicht nur wegen der Angst, es sind 45 Grad in der Sonne, sind wir wieder auf Piste. Am nächsten Morgen wird sehr früh gestartet, denn wir hoffen an den vielen Wasserstellen im Nossob Tal noch einige schöne Tiererlebnisse zu haben. Gegen 8 Uhr erreichen wir das Tal und fahren erst einmal Richtung Süden, vorbei am Nossob Camp und fast bis zu der Stelle, an der wir in 2017 wieder umgedreht waren. Hier frühstücken wir an einer Wasserstelle und fahren wieder zurück zum Nossob Camp. Hier wird getankt und im kleinen Laden etwas nachgekauft. Dabei treffen wir, nach ewig langer Zeit, gleich zwei deutsche Paare und nach netter Unterhaltung fahren wir zu unser als Nächste gebuchten Campsite, an der Polentswa Pan.

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Am Abend lässt die Hitze zum Glück etwas nach, sodass wir noch zu einem romantischen Grillabend kommen. Dabei erhalten wir noch netten Besuch, einen frechen „Cape Fox“. Am nächsten Morgen geht es wieder sehr früh raus, mein Löwen Fan ist da unerbittlich. Jedoch, zunächst haben wir an den ersten beiden Wasserstellen kein Glück, zumindest nicht mit Raubkatzen. Somit entschließen wir uns, zu „Lijersdraai“ Wasserstelle zu fahren. Dort soll es auch gleich einen Picknickplatz geben, also ideal als Frühstücksplatz. Als wir da ankamen, war sogar schon ein Empfangskomitee, bestehend aus drei freundlichen Herren, vor Ort.

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Das fanden wir richtig toll und nahmen deshalb die freundliche Einladung an. Nur die angebotenen Sitzgruppen mussten wir leider „wegen Unsauberkeit“ ablehnen. Nach diesem Erlebnisfrühstück tuckern wir weiter bis kurz vor „Union’s End“, dem nördlichen Ende des Parks, und wieder zurück bis zum Einstieg zur „Kannaguas/Kaa 4×4 Access Route“. Diese 84 km lange Sandpiste sollte uns nun wieder zurück, in den botswanischen Teil des Parks, zum Kaa Gate führen. Die Strecke ist natürlich auch sandig, aber ohne nennenswerte Dünen gut befahrbar. Trotzdem sollte man 3-4 Stunden Fahrzeit planen. Da sogar der südafrikanische Teil des Parks, nördlich des Nossob Camp, sehr einsam war, hatten wir auch nicht mit irgendwelchen Touristen auf diesem 4×4 Trail zum „Kaa Gate“ gerechnet. Umsomehr trauten wir unseren Augen nicht, als uns aus der Ferne ein scheinbar „normales“, weißes Wohnmobil entgegenkam. Das „normale“ Wohnmobil war aber dann, aus der Nähe betrachtet, doch ein Geländewagen mit einem interessanten, geländetauglichen Alkovenaufbau. Zu unserer Freude war es ein deutsches Paar. Wenig später kamen dann, im gleichen Fahrzeug, noch deren Freunde hinzu. Es wurde ein lustiges Treffen, sogar mit Rotwein in der Wüste.

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Am „Kaa Gate“ dann allerdings eine kleine Enttäuschung für uns, als uns der Ranger mitteilte, dass die Wasserpumpe an der „Swart Pan“ (auch) nicht in Betrieb sei, und sich somit in diesem Bereich im Moment kaum Tiere aufhalten. Somit war natürlich für uns die geplante Runde zu dieser Pan, von immerhin 173 km, ohne Sinn geworden. Nett aber vom Ranger, dass er uns zumindest gewarnt hat. Als Alternative hat er uns angeboten, doch die 2 gebuchten Nächte auf der Campsite am Gate zu bleiben (da gibt es auch eine Wasserstelle und reichlich Tiere) und als Zugabe könnten wir einen Gamedrive auf dem eigentlich Permit pflichtigen „Polentswa Wilderness 4×4 Trail“ bis zu einer weiteren Wasserstelle unternehmen. Wir nahmen das Angebot dankend an und fuhren die wenigen Meter zu Campsite. Als wir da ankamen, hatten sich aber schon vier Löwen breitgemacht.

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Es machte auch nicht den Anschein, dass die anerkennen wollten, dass wir für den Platz bezahlt hatten. Also, der Klügere gibt ja bekanntlich nach. Deshalb sind wir zur Wasserstelle gefahren, und weil es da so schön war, und uns die Löwen am Abend auch da besucht hatten, sind wir gleich über Nacht dortgeblieben. Das hatte dann noch den Vorteil, dass wir endlich mal etwas länger im Bett bleiben konnten. Wir waren ja schon am Ort des Geschehens und konnten alles vom Bett aus genießen. Das geht nur in Botswana! Von einem Erlebnis der besonderen Art möchte ich nun noch berichten. So manche Sinnestäuschung hatten wir hier im südlichen Afrika schon erlebt, so z. B. das Gefühl, als würde die Straße vor uns in nur wenigen Metern plötzlich enden. Darauf fallen wir nun nicht mehr rein. Aber als wir gerade aus dem Khalagati Park herausfuhren, sahen wir in etwa 500 m Entfernung eine große Pfanne, welche fast vollständig mit herrlich blauem Wasser gefüllt war. Das gibt’s doch gar nicht, so unsere Rede. Wir glaubten, den idealen Übernachtungsplatz gefunden zu haben. Zu allem Glück führte sogar eine Fahrspur dahin. Doch je näher wir dem „See“ kamen, desto mehr sank der Wasserspiegel, so als ob jemand den Stöpsel gezogen hätte. Und als wir schließlich am Ufer ankamen, war nur noch der helle Sand der Pfanne zu sehen. Einfach unglaublich, es war einfach nur der Himmel, welcher sich in der heißen Luftschicht über dem Boden spiegelte. Diese Fata Morgana hatte uns so richtig erwischt.

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Abschlepphilfe am Rande der Wüste!

Nun sind wir schon den zweiten Tag hier auf einer Campsite unweit von Ghanzi, um uns wieder zu ordnen und den nächsten Trip, dieses Mal in den Central Kalahari Park, vorzubereiten. Zu unserer großen Überraschung konnten wir dazu in Ghanzi einen gut gebrauchten Ersatzreifen, zu einem äußerst günstigen Preis erstehen. Somit geht unser Sorgenkind nun doch direkt in die Schuhproduktion.

Gestern gab es den ersten großen Regen nach der Trockenzeit. Alle scheinen sich offensichtlich sehr darüber zu freuen, so auch wir. Die Kinder baden völlig ausgelassen in den riesigen Pfützen, ein Freibad gibt es hier natürlich nicht. Jede deutsche Mutter wäre sicherlich entsetzt.

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Und es kam noch schlimmer

20.07.2019-10.08.2019

Kleinere Startschwierigkeiten hatten wir ja fast immer, aber diesmal kam es richtig dick. Manuela hatte ja, wie schon berichtet und wir auch dachten, einen grippalen Infekt. Zunächst nahmen wir an, das Problem mit unserer doch recht umfangreichen Reiseapotheke richten zu können. Als ich (Matthias) aber nach 4 Tagen über  Nacht die gleichen Probleme und zusätzlich noch zeitweilig Atemnot bekam, sind wir dann beide nach Windhoek zur Notaufnahme (es war Wochenende) gefahren. Hier wurden verschiedene Tests unter anderem auch eine Speichelprobe genommen. Der Arzt meinte, dass wir uns sicher einen Virus im Flieger eingefangen hätten, er aber erst nach der Auswertung der Tests mit Sicherheit sagen könne, was nun wirklich die Ursache sei. Mit einigen Medikamenten schickte er uns wieder “nach Hause”. In der darauffolgenden Nacht verschlimmerte sich aber Manuelas Zustand so extrem, dass Gerda (Manfreds Frau) Manuela zu ihrem Hausarzt gefahren hat. Dieser hat sie sofort stationär in ein Krankenhaus eingewiesen. Da kam sie sofort an den Tropf und eine spezielle Beatmungsmaske, denn das Röntgenbild hatte ergeben, dass sich bei ihr die ganze Sache schon erheblich auf die Lunge ausgewirkt hatte. Schlussendlich hat sie 5 Tage im Krankenhaus verbracht. Anschließend wurden ihr noch 2 Tage Bettruhe verordnet. Die Auswertung aller Tests hat übrigens ergeben, dass wir uns angeblich eine abgewandelte Form der Schweinegrippe eingefangen haben sollen, nur das sie sich bei mir nicht so stark ausgewirkt hat, wie bei Manuela. Ob das nun wirklich so stimmt, oder das nur eine Verlegenheitsdiagnose war, das wissen nur die “Götter in Weiß”. Jedenfalls möchte der behandelnde Arzt Manuela in 6 Wochen nochmals sehen, was unsere Pläne nun wieder “über den Haufen wirft”.Geplant war nämlich, auf kürzestem Weg über Botswana die Zollunion nach Simbabwe (wegen ausstempeln der alten Zollpapiere) zu verlassen und von da mit neuen Zollpapieren nach Südafrika wieder in die Zollunion einzureisen. Danach wollten wir Südafrika, nach einer ersten kurzen Visite im vergangenen Jahr, nun ausgiebig bereisen. Also, nun neuer Plan: Botswana etwas ausgiebiger, danach über Simbabwe (Tausch der Zollpapiere) zunächst nur in den Norden von Südafrika. Dort noch einige Nationalparks “abklappern”und über den Kalagadi Nationalpark wieder nach Namibia zurück zum TÜV für meine Frau. Südafrika sollte schon mal mit im Plan sein, da unsere “Wild Card” (berechtigt zum kostenlosen Eintritt für fast alle Nationalparks von Südafrika) vom letzten Jahr, noch bis Mitte September diesen Jahres Gültigkeit hat.Nach einem “Dankeschön Abendessen”zu dem wir Manfred und Gerda eingeladen hatten, ging es dann am 1. August, fast 3 Wochen nach unserer Ankunft, endlich los. Die rund 800 km bis Maun spulten wir diesmal ganz lässig, da super Straße und kaum Höhepunkte, in 2 Tagen ab. In Maun übernachteten wir, wie schon letztes Jahr in der “Sedia Riverside Lodge”. Am darauffolgenden Samstag besorgten wir uns,  für afrikanische Verhältnisse, in kürzester Zeit”, alle notwendigen Permits und wunschgemäße Campsitereservierungen für Moremi und Chobe Nationalpark. Das ging aber nur deshalb so fix, weil wir noch aus dem vergangenen Jahr wussten, wie der Hase laufen muss und wo die immerhin vier (!!!) verschiedenen Ämter in der Stadt zu finden sind.Es sollte noch einmal eine komplette Durchquerung der beiden Parks von Maun bis hoch nach Kasane sein, nicht nur, weil es uns letztes Jahr so super gefallen hat, sondern auch, weil uns im letzten Jahr der Kühlerschaden (wie berichtet) nach der zu tiefen Wasserdurchfahrt, das Vergnügen doch zeitweilig stark getrübt hatte.Also, Lebensmittel für 7 Tage und Diesel für ca. 800 km größtenteils Sandpiste bunkern (es gibt unterwegs keine Tankstelle). Wir fahren noch am selben Tag los und übernachten ca. 5 km vor dem Parkeingang im Busch. Auf dem Weg dahin schon erste Tiersichtungen. Auch unsere Lieblinge, die Elefanten sind gut dabei. Ein besonders stattlicher dieser Gattung beehrte uns am Abend noch in unserem Buschcamp.

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Gegen 6.30 Uhr passieren wir das Park Gate und biegen wenig später, genau wie letztes Jahr, nach Süden in Richtung “Black Pools”. Eigentlich ist die geplante Tour ja wie ein Heimspiel für uns. Da wo es uns gefallen hat, fahren wir auch gerne nochmal hin. Dazu gehört eben auch die erwähnte Runde zu den “Black Pools”. Und wir wurden nicht enttäuscht. Reichlich Tiere, sogar 7 Nashörner und an einem Wasserloch gab eine Elefantenherde der nächsten Herde “die Klinke in die Hand”. Wobei wir immer wieder feststellen können, dass es bei begrenzten Wasserangebot scheinbar einen Zeitplan bzw. eine Hierarchie zu geben scheint, wann welche Herde an der Reihe ist.

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Übernachtet haben wir 2x auf der Third “Brigde Campsite”.  2x deshalb, weil wir unbedingt am 2. Tag von da aus eine Bootstour in das Okavango Delta buchen wollten. Das hatten wir schon im letzten Jahr vor gehabt, aber schon erwähnte Kühlerpanne hatte uns ja zum Rückzug gezwungen. Nun hatten wir natürlich immer das Gefühl etwas ganz tolles verpasst zu haben. Reservierung vor Ort war kein Problem, wir teilten uns mit einer Familie aus den Niederlanden das Boot und somit auch die Kosten. Soweit alles schön, nur die Tour war eine große Enttäuschung. Das Blickfeld in den engen mit hohen Schilf bewachsenen Kanälen war total eingeschränkt und die in unserer Vorstellung beschauliche Bootstour wurde eher eine Speedboottour. Die wenigen Tiere flohen in Todesangst vor uns und vor jeder Kurve krallte man sich vor Angst an den Sitzen fest und alle waren froh, als es schließlich zu Ende war. Schade um die Kohle!Der nächste Tag machte aber alles wieder schön. Am morgen hatten wir schon Elefantenbesuch auf der Campsite. Der Höhepunkt des Tages war aber dann ein Leopard (selbst entdeckt!!!) auf der “Mboma Island” Runde.

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Wir standen über 2 Stunden da (nur wir) und hofften, dass eine Mahlzeit auf vier Beinen unter seinem Baum vorbeikommt und wir somit eine Jagdszene erleben könnten. Die Mahlzeit wurde verschont, aber das Erlebnis war trotzdem toll.Verlassen haben wir den Park später am “Nord Gate”. Danach sind wir zwischen Gate und Beginn “Chobe Nationalpark” am “Khwai River” entlang gefahren. Wir können nur sagen: Tolle Gegend mit sehr vielen Tieren am Fluss, auch Löwen und einen Leoparden haben wir gesehen. Eigentlich kann man sich das Geld für den Park sparen und hier, wo nur der Fluss die Grenze zum Park bildet, einige Tage wild oder auf einer billigen Community Campsite stehen. Wir zogen die wilde Variante vor und hatten da reichlich badende Elefanten und in der Abenddämmerung noch eine sehr große Büffelherde auf unserer natürlichen Leinwand.

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Am nächsten Morgen Aufbruch zur “Savuti Campsite” im “Chobe Nationalpark”. Auf dem Weg dahin wollte uns ein riesiger Elefantenbulle nicht passieren lassen. Erst nach mehreren Rücksetzen gab er endlich Ruhe. Es gibt eben auch unter den Elefanten unfreundliche Gesellen. Die rund 70 km bis zur “Savuti Campsite” sind wegen des größtenteils schlechten Wegezustands recht zermürbend. Je nach Fahrstil sollte man hier rund vier Stunden einplanen und keinesfalls die linke Piste (Sandrigde Road) wählen. Das Camp selbst zählt nicht gerade zu den schönsten Camps, liegt aber mitten in einer tierreichen Zone des Parks. Auch muss man hier regelmäßig mit Besuch aller möglichen Tiere rechnen, auch mit Löwen. Wir haben sie nur in der Nacht brüllen gehört, hatten aber einen seltenen Honigdachs zu Gast.Der absolute Höhepunkt auf unserer Rundfahrt durch die Umgebung des Camps war die Beobachtung einer Löwin mit ihren 6 Jungen. Das hatten wir so noch nicht erlebt!

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Nachdem wir den Park am “Ghoha Gate” verlassen hatten, fuhren wir für die Nacht eine Stelle unter einem riesigen Baobab Baum an. Diese kannten wir noch vom letzten Jahr. Wie gesagt, es ist diesmal ein “Heimspiel”. In der Nacht ging eine Elefantenfamilie so nah an unserem Auto vorbei, dass der Fahrerspiegel völlig verstellt war. Und im Morgengrauen kam dann aus der Gegenrichtung eine scheinbar nicht enden wollende Büffelherde vorbei gezogen. Ein Erlebnis, was man eigentlich nicht in Worte fassen kann, wenn so eine riese Lebensmasse in der aufgehenden Sonne Staub aufwirbelnd an einem vorüberzieht. Vor lauter Bewunderung haben wir beide leider nicht an ein Foto gedacht. Schade.Danach war es ein Katzensprung wieder hinein in den Chobe Nationalpark, diesmal entlang der unserer Meinung nach tierreichsten Region des Chobe NP, der Chobe River Front. Ich will an dieser Stelle nicht wieder ins Schwärmen geraten. Nur so viel, unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Als besonderen Luxus haben wir uns aber diesmal eine Übernachtung, hier an der Riverfront, im “Ihaha Camp”, gegönnt. Hier schreibe ich nun diese Zeilen und wir sind gespannt, was der heutige Abend, die Nacht und vor allem der morgige Tag noch bringt. So und jetzt muss ich fix den Grill anzünden.

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Afrikas Pisten forderten erneut Tribut, alle 4 Gummihalterungen für den Auspuff abgerissen.

Hunters Road – Sua Pan – Ntwetwe Pan – Makgadi Pan NP – Nxai Pan NP – Maun – Francistown

26.6.2018 – 18.07.2018

Nach zwei Tagen Zivilisation in Kasane sollte es nun wieder etwas Abenteuer sein. Dazu erschien uns die Hunters Road als sehr geeignet. Diese ist eine historische Handelsverbindung entlang der Grenze zu Simbabwe, auf welcher nach 1870 das im Norden erbeutete Elfenbein nach Süden abtransportiert wurde. Das Internet bot nur sehr spärliche und widersprüchliche Informationen zum Zustand der Strecke und darüber, ob es überhaupt noch erlaubt ist, diese ohne Genehmigung zu befahren, da diese ja nur wenige Meter neben der Grenze zu Simbabwe verläuft und deshalb dort mit Militärkontrollen und mit den militärisch ausgestatteten und auch so ausgebildeten Anti-Wilderer Einheiten zu rechnen ist. Das Abenteuer begann schon damit, überhaupt den Einstieg zur Route zu finden. Dieser befindet sich nämlich unmittelbar vor dem offiziellen Grenzübergang nach Simbabwe in Kazungula. Er war deshalb mit wartenden Lkw zugestellt und zudem noch mitten in einer Baustelle. Aber alles ging noch gut, die Tracker haben uns Platz gemacht und die Fahrt konnte beginnen. Nach anfänglich etwas zugewachsener Strecke verwandelte sich die Landschaft zusehends in eine wunderbar relativ offene Ebene mit vereinzelten großen und schönen Schirmakazien.  Und um dieses wirklich tolle Erlebnis noch zu perfektionieren und afrikanisch zu machen, kamen dann auch noch, wie auf Bestellung, die erhofften Tiere. Elefantenherden, Zebras, Antilopen und viele Giraffen in dieser Landschaft und in der Nachmittagssonne, ein fast unwirkliches Bild.

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Am nächsten Morgen, wir sitzen gerade beim Frühstück, hält ein Jeep die Ladefläche voll mit bewaffneten Uniformierten, neben uns. Es war eine Anti-Wilderer Einheit.

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Der Boss der Truppe wollte uns einreden, wir wären unzulässiger Weise in einem Nationalpark. Hier konnte ich ihm aber unser geballtes Wissen entgegenhalten und ihm erklären, dass es auf botswanischer Seite, entlang der Grenze ja überhaupt keinen Nationalpark gibt. So entwaffnet änderte er seine Taktik und wollte uns nun mit den vielen Löwen und den umherstreifenden Wilderern Angst machen. Wir bedankten uns für seine wichtigen Warnungen und die ganze Angelegenheit endete dann noch mit einem lockeren Gespräch und einem Gruppenfoto. Im weiteren Streckenverlauf hatten wir uns aber dann mehrmals gewünscht, dass wir uns hätten vertreiben lassen. Die Strecke wurde nämlich immer katastrophaler. Es müssen Unmengen von Elefanten gewesen sein, welche während der Regenzeit die schlammige Piste ebenfalls genutzt hatten. Nun sind ihre Fußabdrücke von der Größe einer Bratpfanne für Großfamilien und der Tiefe eines Wassereimers, völlig ausgehärtet und eine „Freude“ für unser Auto und unsere Bandscheiben.

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Unerträglich wurde es dann im Bereich des Kazumo Pan NP (auf simbabwischer Seite). Hier verhinderte dann noch meterhohes Schilfgras (über 2,50m hoch) den Sichtkontakt zum Boden und man polterte praktisch im Blindflug von einem Loch zum anderen Loch.

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Den Höhepunkt des Tages war dann noch ein platter Reifen und beim Reifenwechsel im hohen Schilfgras fiel uns dann auch wieder die Löwenwarnung der Ranger ein. Bei dem Dorf Pandamatenga nahmen wir dann dankbar einen Stichweg zur Hauptstraße an, um im Dorf unseren Reifen reparieren zu lassen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie und mit welch geringen technischen Voraussetzungen, die „Reifenflicker“ in den Dörfern ihr Handwerk gut hinbekommen. 

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Danach sind wir wieder zur Hunters Road gewechselt, in der Hoffnung, dass ja alles nur besser werden kann. Anfangs war es das auch, aber eben nur anfangs. Nach weiteren 35 nervenden Kilometern haben wir uns dann auf einer breiten, schnurgeraden Schneise zwischen zwei Forstbereichen, unter einem großen Baobab, unser Schlafplätzchen ausgesucht. Wenig später, wir hatten uns gerade gemütlich zum Abendbrot hingesetzt, glaubte ich Stimmen im Wald zu hören. Das konnte ja nur am anstrengenden Tag liegen, immerhin waren wir über 20 km von der nächsten richtigen Straße entfernt. Als aber dann Manuela auch Stimmen hörte, war „Alarmstufe ROT“ angesagt. Es war schon fast dunkel und an Weiterfahren war nicht zu denken. Also Licht aus und ganz leise die Nacht überstehen. Hoffentlich sind es keine Wilderer! Am nächsten Morgen klärte sich der Spuk dann aber auf, als wieder zwei bewaffnete Uniformierte neben unserem Auto auftauchten, ein Dritter sicherte in einiger Entfernung. Es war wieder eine Anti-Wilderer Einheit und sie waren sichtlich erleichtert, als sie nur zwei Touris entdeckten. Ihr Camp war nur etwa 100 m von uns entfernt, mitten im Wald. Unverständlich nur, dass uns diese „Spezialisten“ nicht schon am Vortag entdeckt hatten. Von ihnen haben wir uns aber dann doch zum Abbruch des Unternehmens „Hunters Road“ überzeugen lassen, da sie uns erzählten, dass die Piste so überaus schlecht bleiben würde. Ihre Alternative, auf der Schneise auf der wir genächtigt hatten, wieder bis zur Hauptstraße zu fahren, war aber auch nicht wirklich gut. Für die 22 km brauchten wir dann auch wieder 2 Stunden und 15 Minuten. Die etwa 100 km bis zum eigentlichen Ausgang der Hunters Road auf die A33 vergingen, nun wieder auf Asphalt, scheinbar wie im Flug. Hier wollten wir uns unbedingt noch mal den Zustand der Piste am Ausgang anschauen, sind aber nur etwa 1,5 km weit gekommen. Nicht etwa, weil der Zustand zu schlecht gewesen wäre, sondern, weil wir etwas abseits der Piste eine Senke mit mehreren Wasserlöchern entdeckten. Diese Stelle entpuppte sich als der Elefanten Hot Spot an sich. Es war da so schön spannend, mit fast rund um die Uhr Elefanten um uns, dass wir gleich 2 Tage dort geblieben sind. Am ersten Abend hatten wir zudem noch folgendes Naturerlebnis: Im Westen ging die Sonne wie ein Feuerball gerade unter, als gleichzeitig im Osten glutrot der Vollmond aufstieg. Wir können uns nicht erinnern das so schon einmal erlebt zu haben.

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Leider können wir nun nicht mehr berichten, wie der Rest der Piste war, aber vielleicht macht es ja mal jemand noch. Über eine Info würden wir uns sehr freuen. Auf alle Fälle würde ich von dem Abschnitt im Bereich Kazumo Pan NP unbedingt abraten, es macht da wirklich keinen Spaß! Man kann davor auf die A33 wechseln und in Pandamatenga wieder auf die Hunters Road auffahren. Mit unserem nächsten Ziel, dem riesigen Komplex der Makgadikgadi Pans, sollten wir nun eine ganz andere Landschaftsform kennenlernen. Die beiden Hauptpfannen (Sowa Pan und Ntwetwe Pan) sind von Tausenden kleineren Pfannen umgeben. Dieses Gebiet gilt mit 12.000 Quadratkilometern Fläche als die größte zusammenhängende Salzpfanne der Welt. Unsere Visite beginnt im Nata Bird Sanctuary, einem sehr kleinen Nationalpark mit Schwerpunkt, wie der Name ja schon verrät, Vogelbeobachtung, hauptsächlich Pelikane, rosa Flamingos und andere Wasservögel. Aber auch Gnus und einige Antilopen waren zu sehen. Jedoch war für uns der Park eher enttäuschend. Die Campsite war zwar gepflegt und nett, aber die großen Mengen an Flamingos und Pelikanen waren zu weit entfernt und auch nicht über das Wegesystem erreichbar. Der ausgewiesene „River Drive“ war absolut nicht befahrbar, da in der letzten Regenzeit weggespült und nicht wieder hergerichtet. Somit halten wir uns hier nicht lange auf und ziehen auf der A3 weiter nach Süden. Nach etwa 40 km biegen wir, gleich nach dem Veterinär Gate, nach rechts auf eine passable Piste Richtung Kukonje Island ein. Dies ist eine bewachsene Insel inmitten der Sowa Salzpfanne und nur in den trockenen Monaten über eine etwa 6 km lange Salzpiste erreichbar. Die bekanntere und touristisch mehr genutzte Insel ist allerdings Kubu Island. Und genau deshalb haben wir uns für eine Übernachtung auf Kukonje Island entschieden-und haben es nicht bereut. Wir waren mit einer 4-Personen Familie die einzigen Übernachtungsgäste auf der gesamten Insel. Die einzelnen Campsites liegen zudem noch so weit auseinander, dass man das Gefühl hat, den tollen Sternenhimmel für sich allein zu haben. Übrigens Campsite Nr. 1 ist die mit Abstand am schönsten gelegene Campsite. Buchen kann man vor Ort in einer kleinen Hütte.

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Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Mosu, am Südende der Sowa Pan gelegen. Allerdings fahren wir nicht den Umweg bis A30, sondern nutzen den nur saisonal befahrbaren Weg unmittelbar am Südrand der Pfanne. Hierfür gibt ein kleines unscheinbares Gate, welches verschlossen und von dem Eigentümer des benachbarten Grundstückes beaufsichtigt wird. Auf unsere Frage, ob die Strecke z. Z. befahrbar ist, reagiert er unsicher. Schließlich sagt er, wir könnten ja fahren und sollte es wirklich nicht gehen, wieder zurück kommen. Das war der Startschuss zu einer landschaftlich wunderschönen und sehr einsamen Tour. Allerdings mussten wir einmal die Piste präparieren, um einen Umfaller zu verhindern und einmal Äste absägen (man möge uns verzeihen).

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Für Lack-Fetischisten ist diese Strecke allerdings nicht geeignet, da es manchmal durch enge Buschpisten geht. In Mosu gibt es einen lohnenswerten Aussichtspunkt bei einer ausgeschilderten Ruine. Die Ruine war für mich Kulturbanausen nur ein aufgeschichteter Haufen Steine, aber die Aussicht von der Plattform über die Salzpfanne war die etwas mühselige Auffahrt alle mal wert. Und wenn es da oben nicht so windig gewesen wäre, hätten wir da auch übernachtet. Ein Glas Rotwein auf der Plattform bei Sonnenuntergang, das wär`s gewesen. Stattdessen fahren wir praktisch zwischen Sua Pan und Ntwetwe Pan wieder nach Norden um etwa auf halber Strecke die Piste quer durch die Ntwetwe Pan zum Chapman`s  Baobab zu nehmen. Dieser gewaltige Baum, so steht im Reiseführer geschrieben, hat einen Stammdurchmesser von 25 Metern. Doch als wir dort eintreffen ist die Enttäuschung groß, der ehemals so mächtige Baum ist nur noch ein riesiger Haufen Feuerholz. Offenbar hatte ein Sturm, offensichtlich schon einige Zeit her, den stolzen Baum „in die Knie gezwungen“. Somit fahren wir weiter bis zur Kreuzung bei „Jacks Camp“ um von da erneut die Ntwetwe Pan, diesmal nach Süden, zu queren. Die etwa 25 km lange Salzpiste fährt sich fast wie auf einer Autobahn. Wir übernachten inmitten der Pan auf der etwas erhöhten „Gabassadi Island“ mit fantastischem Rundumblick und tollem Sonnenuntergang. In Mopipi erreichen wir mit der A30 wieder Teer und folgen diesem über Rakops bis zur südlichen Grenze des Makgadikgadi NP. Dort finden wir am Boteti Fluss, noch außerhalb des NP, einen so schönen, freien Übernachtungsplatz, dass wir da wieder 2 Tage bleiben müssen.

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Wir sehen Elefanten, Krokodile, Hippos, eine giftige Puffotter  und eine spannende Vogelwelt wie z. B. Schreiseeadler und Schlangenhalsreiher. Besonders lustig anzusehen, wie sich die Eisvögel unermüdlich ins Wasser stürzen, um kleine Fische zu jagen. Danach wollen wir auch noch mal in den Park und fahren deshalb zum westlichen Eingang. Hier muss der Boteti Fluss mittels einer kleinen Fähre gequert werden. Diese ist aber unerklärlicherweise außer Betrieb. Drei Deutsche mit Geländewagen und Dachzelt stehen schon ratlos dort. Sie meinten, ich könnte sicherlich durchfahren, da unser Auto ja höher sei. Leute aber nicht mehr mit mir, ich fahre nie wieder durch eine Furt mit mir unbekannter Tiefe! Also entschließen wir uns, zum Nord Eingang des NP zu fahren. Das sind dann zwar über 100 km mehr, aber da wir anschließend sowieso noch in den Nxai Pan NP wollen, dessen Eingang fast gegenüber liegt, ist es nicht wirklich ein Umweg. Wir übernachten im Busch, in der Nähe des Eingangs und sind schon 6.30 Uhr im Park. Die Pisten sind sandig, aber recht gut befahrbar. Die Sonne geht auf und taucht die Landschaft in ein warmes Licht. Unser Ziel ist der Westteil des Parks, da wir uns dort flussnah die meisten Tiere versprechen. Diese Rechnung ging dann auch so auf, auf dem Hinweg sahen wir zwar ein paar einzelne Elefantenbullen, aber dann am Fluss sahen wir so große Herden von Zebras und Gnus friedlich grasen, wie wir es so vorher noch nicht gesehen hatten. Auch eine große Gruppe von Hippos mit 26 Tieren lag genüsslich in der Sonne, was ja so auch nicht so alltäglich ist, da sie eigentlich eher nachts länger aus dem Wasser kommen. Wir finden, dass dieser Park auf jeden Fall, zumindest einen Tagesbesuch wert ist. Wobei, wie schon erwähnt, die Riverfront die besten Tierbeobachtungen verspricht.

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Dieses gute Urteil können wir aber leider für den Nxai Pan NP, welchen wir am nächsten Tag besuchten, nicht vergeben. Nachdem man das Eingangstor passiert hat, muss man erst einmal fast 30 km tiefsandige Piste bis zu einem zweiten Eingang bewältigen. Hier erwarteten uns nun von noch aus der Regenzeit zerfahrene und einmal mehr, nicht wieder hergerichtete Pisten. Das wäre ja alles noch zu verkraften gewesen, wenn uns der Park mit der beworbenen Menge von Tieren entschädigt hätte. Das war aber, bis auf eine Herde Giraffen und einem einsamen Gnu, leider nicht der Fall. Landschaftlich ist der Bereich der mit reichlich Gras und einigen Bäumen bewachsenen Nxai Pan allerdings absolut sehenswert. In mir hat sie sofort Kindheitserinnerungen an den uralten Film „Die Serengeti darf nicht sterben“ geweckt. Ich denke, wir waren einfach zur falschen Zeit hier. Die Regenzeit zieht sicherlich mehr Tiere zu dem dann frischen Gras. Ein wirklicher und jahreszeitlich unabhängiger Höhepunkt hier im Park, ist die Gruppe der „Baines Baobabs“! Diese Gruppe, 7 riesiger Baobabs, gehört zu den beeindruckendsten Baumgruppen in ganz Afrika. „Unsterblich“ machte sie der Maler und Forschungsreisende John Thomas Banes (1879-1933), ein Weggefährte Livingstones, mit seinem berühmten Bild dieser Bäume, welches er 1862 malte. http://goo.gl/images/BcsvMU  Bemerkenswert hierbei: Der eine der sieben Bäume, welcher umgefallen und offensichtlich überlebt hat, ist auf diesem Bild auch schon am Boden liegend dargestellt. Tipp: Nicht den gleichen Fehler machen wie wir. Die Baumgruppe sollte man am Ende der Tour einbauen, da sie dann sicher viel schöner im weichen Nachmittagslicht zur Geltung kommen. Noch besser, man bucht die einzige Campsite mit Blick zur Baumgruppe (Nr.1), dann hat man sie bei Sonnenuntergang und bei Sonnenaufgang. Sicherlich ein unvergessliches Erlebnis!!!

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Nach nunmehr 8 wilden Übernachtungen stand uns nun der Sinn nach etwas Zivilisation und außerdem brauchten unsere Vorräte einschließlich Diesel und Wasser dringend eine Auffrischung. Dazu haben wir uns 4 Tage Campsite in Maun gegönnt. Diese gehört zu einem Hotel, liegt ruhig am Fluss, hat Pool, Restaurant und eine kleine Bar. Also genau richtig, um sich mal wieder von den Errungenschaften der Zivilisation verwöhnen zu lassen. Es gibt sogar im Fernsehen einen Sportkanal, sodass wir hier in der Bar die Halbfinals der Fußball WM schauen können. Und das auch noch völlig entspannt, denn wir sind ja schon lange nicht mehr dabei.Fußball 

Seit einiger Zeit haben wir beim Starten des Autos sporadische Aussetzer, nicht oft, aber aller Tage mal. Weil uns das beunruhigt, suchen wir in Maun eine Werkstatt auf. So richtig 100 prozentig kann man sich hier auch nicht festlegen, aber man rät mir, den Starter zu wechseln. Und da ich wegen Geiz auch nicht im Busch vermodern möchte, sage ich zu. Zu sehen ist am alten Starter nix, aber ich hab jetzt einen Neuen drin. Seit dem ist das Problem aber wirklich nicht mehr aufgetreten. Es möge bitte so bleiben. In dieser Werkstatt spricht mich ein Mann, er ist ebenfalls Kunde in der Werkstatt, auf Deutsch an. Wir unterhalten uns sehr nett. Während des Gesprächs stellt sich heraus, dass er der Besitzer von „Tiaans Campsite“ ist. Das ist die Campsite, welche uns Bob (unser Lebensretter nach der folgenreichen Wasserdurchfahrt) aus Südafrika schon wärmstens empfohlen hatte. Das ist die Campsite, welche uns Bob (unser Lebensretter nach der folgenreichen Wasserdurchfahrt) aus Südafrika schon wärmstens empfohlen hatte. Was lag also näher, als auf unserer weiteren Reise Richtung Simbabwe doch mal bei ihm vorbei zu schauen. Die Ecke kennen wir zwar schon, die Campsite liegt unmittelbar am Boteti Fluss bei der schon oben beschriebener Fähre. Aber wo es schön war,da kann man auch 2 mal hinfahren. An der Rezeption begrüßt uns Tiaans Frau, sie ist Deutsche, und wir bekommen den letzten freien Platz. Hier ist alles sehr liebevoll eingerichtet, es gibt einen kleinen Pool, eine Terrasse mit tollem Blick auf den Fluss und in der kleinen Bar gibt es zu unserer Freude, auch wieder einen Fernseher. Somit ist sogar das Fußball WM Finale für den morgigen Tag gesichert. Vorher wollen wir aber noch einmal in den Nationalpark. Doch dazu müssten wir wieder über den Fluss und vom Fährmann auch wieder weit und breit nichts zu sehen. Wir verlassen uns auf Tiaans Hinweis, an welcher Stelle der Fluss problemlos zu durchfahren ist. Ich bin dieses Mal aber vorsichtiger und ziehe zuvor den Stecker vom Kühlerlüfter. Auch will ich langsamer fahren und wähle deshalb nur den ersten Gang in der Geländeuntersetzung. Nun noch die Sperren rein und es sollte eigentlich alles gut gehen. Ging es auch. Mit erhöhtem Puls und dem Herz in der Hosentasche ging es langsam aber stetig durch und drüben wieder den Hang hinauf. Wir haben uns dann bis zum späten Nachmittag an eine wildreiche Stelle am Fluss gestellt und einfach nur mal dem Treiben zugeschaut. Dabei haben wir fast noch den Anpfiff zum Finale verpasst. Nach zwei Tagen bei Tiaan sind wir heute etwas weiter Richtung Francistown gefahren. Weit sind wir aber nicht gekommen, da wir uns spontan entschieden hatten noch mal an unserem freien Platz am Boteti River zu übernachten. Unser nächstes Lebenszeichen wird dann, so der Plan, aus Simbabwe kommen. Bis dahin Euch alles Gute von Manuela und Matthias

Moremi und Chobe Nationalpark 06.06.2018 – 25.06.2018

Ein sehr schönes Gefühl nun endlich wirklich unterwegs zu sein. Unser erstes Ziel ist Maun in Botswana. Hier laufen alle Drähte, welche die touristischen Aktivitäten, vor allem für den Norden und die Mitte von Botswana betreffen, zusammen. Die etwa 600 km von Windhoek bis Maun sind zwar durchgehend asphaltiert und fast immer in gutem Zustand, aber relativ langweilig, da fast ausschließlich eintöniges Farmland die Strecke prägt. Auch wir wollen in Maun versuchen, noch die eine oder andere Übernachtung im Moremi und Chobe Nationalpark zu buchen. Es ist zwar überhaupt nicht unser Ding unsere Reise nach Terminen zu planen, aber laut Internet und den Aussagen anderer Reisender hat man ohne Buchung in Botswana, vor allem in der Saison, keine Chance eine Übernachtung in den NP`s zu bekommen. Wir hatten Anfang Mai dieses Jahres online nach Terminen angefragt und bekamen umgehend nur Absagen mit dem Hinweis, man müsste mindestens ein Jahr im Voraus buchen. Ohne große Hoffnung machen wir uns aber trotzdem auf den Weg zum Wildlife Offices (DWNP), vielleicht gibt es ja Stornierungen. Zu unserer großen Überraschung war plötzlich alles kein Problem, wir bekamen fast wunschgemäß 2 Übernachtungen für den Moremi NP und 3 Übernachtungen für den Chobe NP! Versteh Einer die Vergabestrategie der zuständigen Stellen. Tipp: Apropos zuständige Stellen, „Wildlife Offices“ (DWNP) verkauft nur die Eintrittsgebühren für die NPs. Die Campsites muss man in den Büros der zuständigen privaten Betreiber buchen. In unserem Fall waren das 3 verschiedene Anlaufpunkte, da es ja nicht mal so geregelt ist, dass nur ein Betreiber für jeweils einen NP zuständig ist. Ein halber Tag für Organisation war somit schon mal vertan. Wir waren aber trotzdem über den unverhofften Buchungserfolg sehr glücklich. Nach 2 Tagen in Maun, wo man sich übrigens auch mit allen notwendigen Dingen sehr gut versorgen kann, starten wir zunächst Richtung Südeingang des Moremi NP`s. Nach etwa 20 km Asphalt, treffen wir nun für die nächsten etwa 600 km auf Piste. Das bedeutet, Luftdruck reduzieren und alles sichern was sich selbstständig machen könnte. Die letzten 30 Km bis zum Parkeingang sind von der letzten Regenzeit noch so stark zerfahren und noch nicht wieder hergestellt, dass wir zeitweise nur im Schritttempo vorankommen. Wir haben auf dieser Strecke schon so viele Tiersichtungen, auch viele Elefanten, dass wir uns schon fragen, warum wir überhaupt die doch recht preisintensiven Buchungen im Park getätigt haben. Hierzu muss man sagen, dass die NPs in Botswana nicht umzäunt sind und sich die Tiere natürlich nicht an die imaginären Grenzen halten. Wir fahren etwa 5 km vor dem NP Eingang in einen Waldweg und verbringen unsere erste Nacht, zumindest auf dieser Reise, so wirklich im Busch. Wir sind da ganz ehrlich, vor allem die erste Buschnacht ist immer wieder sehr gewöhnungsbedürftig. Die nächtlichen Geräusche und das Wissen, dass auch Raubtiere, wie Leoparden und Löwen um das Auto schleichen könnten, ist zumindest für uns, Respekt einflößend, aber auch unheimlich schön und spannend. Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich 6.00 Uhr am Tor, die Schranke ist oben, aber Personal ist nirgendwo zu sehen. Wir warten bis fast 7.00 Uhr, ohne das etwas passiert. Es kommt auch kein weiteres Fahrzeug. Unsere Geduld war nun erschöpft und wir fahren ohne Anmeldung in den Park, was übrigens ohne Folgen blieb.
Im Park verlassen wir gleich die Hauptpiste nach Süden und befahren den sehr empfehlenswerten „Black Pools Drive“. An den Black Pools machen wir Frühstück und können dabei die Tiere am Wasser beobachten, darunter auch Hippos und ein gigantisches Krokodil. Auf dem Weg zu unserer ersten Campsite hier im Park treffen wir nach 8 Stunden, gegen 16.00 Uhr, das erste Fahrzeug überhaupt an diesem Tag. Um es vorweg zu nehmen, trotz des noch folgenden Missgeschickes und das uns das Glück, Löwen oder Leoparden zu sichten, dort verwehrt blieb, war dieser Park bisher für uns der natürlichste und abwechslungsreichste Park überhaupt. Nach einer ruhigen Nacht auf der Campsite  „Third Brigde“ starten wir wieder gegen 6.00 Uhr. Der Weg zur nächsten Campsite („Xakanaxa“) ist zwar nicht weit, aber frühzeitiger Start erhöht ja bekanntlich die Chancen nachtaktive Raubtiere möglicherweise noch am Riss anzutreffen. Dieses Glück blieb uns zwar, wie schon beschrieben, verwehrt, aber dafür konnten wir während unserer Frühstückspause eine Herde Elefanten beim Fressen intensiv beobachten. Das ganze fand auf einer Art Insel statt. Womit wir bei schon angekündigten Missgeschick wären. Es liegt ja in der Natur der Sache, das eine Insel von Wasser umgeben ist. Nur gibt es hier keine Brücken, also man muss durchs Wasser fahren. Die Tiefe der Furt war leider nicht zu sehen, aber Fahrspuren verrieten uns, dass zumindest eine Durchfahrt möglich sein musste. Durchlaufen und testen ging nicht, da ich keine Lust hatte als Krokodilfutter zu enden. Warum sollten wir da also nicht auch durchfahren können? Nun allen Mut gefasst und langsam los. Am Anfang war alles noch beruhigend, flachere Durchfahrten hatten wir ja schon vorher „gemeistert“, jedoch gegen Mitte der Furt wurde es abrupt wesentlich tiefer, uns blieb das Herz fast stehen. Es wurde tiefer und tiefer. Es gab jedoch kein zurück mehr und nach wenigen Metern ging es wieder deutlich aufwärts und wir waren glücklich wieder draußen. Allerdings auf der anderen Seite und für uns stand fest: durch diese Furt nicht wieder! Was wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wussten, es war die einzige Möglichkeit. Also mussten wir nach der Inselrundfahrt, Wohl oder Übel, wieder da durch. Entweder bin ich da aus Angst zu schnell gefahren, sodass die Bugwelle dieses Mal noch höher war, oder ich habe nicht genau die gleiche Spur erwischt. Jedenfalls waren wir noch tiefer im Wasser und ein kurzes, seltsames Geräusch ließ mich nichts Gutes ahnen. Es lief zunächst aber alles normal, nur der Geruch nach etwas Heißem beunruhigte mich. Wir fassten, den im Nachhinein rettenden Entschluss, auf kürzestem Weg zur Campsite zu fahren. Kurz davor ging die Kühlwasserkontrolle auf Alarm, sodass ich sofort den Motor abstellen musste. Ein Blick unter die Motorhaube bestätigte dann meinen schlimmen Verdacht. Die Wasserdurchfahrt war zu tief, sodass das Lüfterrad der Motorkühlung in vollem Lauf Kontakt mit dem Wasser bekommen hatte und dadurch zwei Flügel abgebrochen waren und diese Bruchstücke wiederum den Kühler an 5 Stellen leck geschlagen hatten.

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Wären wir weiter gefahren, hätte das mit Sicherheit einen kapitalen Motorschaden zur Folge gehabt. Es war trotzdem noch schlimm genug. Wer soll uns hier über die schlechten Pisten bis nach Maun schleppen oder wie sollen wir hier Hilfe bekommen und vor allem, wann. Aber hier fällt mir folgender Spruch ein: „Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Das Licht kam hier in Form von zwei super netten südafrikanischen Camper Pärchen. Diese haben uns erst einmal beruhigt und die wenigen Meter auf die Campsite geschleppt. Mit Hilfe der beiden Männer haben wir Kühler und Lüfter ausgebaut. Danach wurde der Kühler mit einem speziellen Metall 2-Komponenten Kleber abgedichtet, die fehlenden 2 Lüfterflügel haben wir durch Schrauben ersetzt, damit wenigstens ein Gewichtsausgleich gegeben ist. Nach einer Dichtprüfung am nächsten Tag und der anschließenden Montage lief der Motor gegen Mittag wieder. Uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen, so konnten wir wenigstens aus „eigener Kraft“ zurück nach Maun fahren und neue Teile besorgen. Unseren gemeinsamen Erfolg haben wir dann noch mit den beiden netten Pärchen am abendlichen Lagerfeuer begossen.

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Bei der Ersatzteilbeschaffung waren sie uns mit ihren Kontakten dann auch noch sehr behilflich. Die Teile kamen dann 2 Tage später mit dem Flieger von Gabarone nach Maun. Der Preis für den Transport für die ca. 700 Km Strecke war dann mit umgerechnet 15,50 € eine wirklich positive Überraschung. Somit hatten wir noch, wie man immer so schön sagt, sehr großes „Glück im Unglück“ und konnten schon am nächsten Tag wieder zum Moremi NP aufbrechen. Hier fehlte uns ja noch die Kwhai River Region im Norden. Diese Region ist so toll und hat so ein ausgedehntes Wegenetz auch schon außerhalb des NPs, dass wir uns einen nochmaligen Parkbesuch und natürlich auch die Parkgebühren, ohne das Gefühl etwas verpasst zu haben, einfach mal gespart haben. Unsere Übernachtungsplätze im Busch waren herrlich und die Tiere machen, wie schon vorher erwähnt,vor der imaginären Parkgrenze nicht halt. Vom Moremi NP sind wir dann nahezu nahtlos in den Chobe NP übergewechselt. Dort hatten wir 2 Nächte im Savuti Camp geordert. Zwei Nächte sind hier, unserer Meinung nach, auch erforderlich, weil man schon für die beschwerliche Anreise mindestens einen halben Tag rechnen muss. Am nächsten Morgen klingelte 5.30 Uhr der Wecker und um 6.00 Uhr waren wir dann schon in der Morgendämmerung auf Piste. Das Glück stand uns dieses Mal zur Seite und wir durften eine Löwenfamilie ausgiebig beim Spielen der kleinen und dem morgendlichen Dösen, der großen Löwen beobachten. Anfangs waren wir noch 2 Fahrzeuge am Ort, aber wie das dann so ist, standen innerhalb kürzester Zeit außer uns, noch 6 voll besetzte Safari Jeeps auf engstem Raum. Als dann die Löwenfamilie ca. 1 km weiterzog, um sich in einer anderen Buschgruppe nieder zu lassen und die ganze Auto Karawane auf Schritt und Tritt folgte und dabei den armen Tieren fast noch über die Schwänze gefahren wären, war für uns der Zeitpunkt gekommen, uns vorerst auszuklinken. In sicherem Abstand haben wir unser Dach hoch gefahren, in Ruhe gefrühstückt und sogar noch einen Kuchen gebacken. Als dann nach ca. 2 Stunden der Spuk endlich vorbei war, hatten wir die Löwen für uns allein. Löwen am Tag sind aber meist eher eine langweilige Geschichte, da sie fast nur schlafen und maximal mal gelangweilt den Kopf heben oder sich auf die andere Seite drehen. Nach den 2 Tagen im Savuti Camp hatten wir noch einen Tag im Linyanti Camp gebucht. Lt. Reiseführer eines der abgelegensten und einsamsten Camps in ganz Botswana und neben der Chobe River Front, der Elefanten Hot Spot schlechthin. Das Erstere mag ja stimmen, zumal die Anfahrt dahin wirklich über lange und sehr tiefsandige Passagen recht abenteuerlich ist, aber Elefanten haben wir leider nicht einen zu Gesicht bekommen. Es gibt auch um das Camp kaum ein Wegenetz, sodass die Möglichkeiten für eigene Tierbeobachtungen sehr beschränkt sind. Das Camp selbst liegt schon sehr schön, etwas erhöht über der Flusslandschaft und die Tour da hoch und dann am Linyanti entlang bis zum Ngoma Gate ist sehr abenteuerlich und unbedingt empfehlenswert, zumal sicher etwas später auch die Elefanten wieder da sein werden. Jedoch die teure Übernachtung im Camp kann man sich sparen, denn 1 Km weiter ist man aus dem Park raus und der Busch tut`s auch. Ja, wir sind dann zu besagtem Ngoma Gate gefahren, um die Chobe River Front, nach 2016 nun zum zweiten Mal, zu befahren. Hier wurden wir nun erwartungsgemäß, wieder mit reichlich Tiersichtungen, vor allem mit unseren geliebten Elefanten, verwöhnt. In Kasane werden wir nun erst einmal 2 Tage bleiben, um uns wieder etwas zu ordnen und einige Dinge zu erledigen.

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Von Namibia nach Botswana – Chobe Nationalpark

 

14.12.2016 – 17.12.2016

Wir verlassen am 14.12.2016 Katima Mulilo mit Ziel Grenzübergang Botswana. Unser Visum erlaubt uns aber noch einen Tag in Namibia. Was liegt also näher, als noch einen kleinen „Schlenker“ zu machen. Die Karte zeigt westlich, etwa 20 km im „Busch“, einen See, den wir uns anschauen möchten. Der See war dann nicht sonderlich sehenswert und kaum zugänglich, aber wie das oft der Fall ist, sind dann abseits der Hauptpisten die zufälligen Erlebnisse das Salz in der Suppe. So kommen wir in ein Dorf, wo alle Einwohner auf dem Dorfplatz versammelt sind und geduldig auf die staatliche Maismehl Verteilung warten.

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Wir werden, wie immer in solchen Situationen, erst neugierig „begutachtet“, aber nach den üblichen Fragen, woher, wohin und warum, kommen lustige Situationen zustande und man freut sich, dass auch ihr Dorf mal von „Bleichgesichtern“ besucht wird. Oder der Anblick der Fischer, welche von besagtem See mit reichlich Fang zurückkehren.

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Toll fanden wir auch eine Gruppe von drei wunderschönen Baobab Bäumen, welche anderswo nur durch Überwindung eines Kassenhäuschens erreichbar wären.

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Da nun der Tag schon fast wieder gelaufen war, entscheiden wir uns für eine allerletzte Übernachtung in Namibia. Dazu fahren wir etwa 500 m vor der Grenze nach links zum Chobe Camp. Diese Anfahrt wird dann unerwartet noch zu einem kleinen Abenteuer. Durch die starken Regenfälle des Vortages war die Piste eher eine Seenlandschaft geworden und der Verlauf nur zu erahnen. Aber alles ging gut, nach mehreren Versuchen und Hinweisen der Einheimischen erreichen wir erleichtert das absolut tolle Camp. Wir können dieses wirklich ohne Abstriche empfehlen, zumal es auch noch absolut günstig für den frühzeitigen Grenzübertritt nach Botswana liegt. Das haben wir dann auch so gemacht und waren, für afrikanische Verhältnisse, von dem Land, welches uns über drei Monate so viel tolle Erlebnisse beschert hat, superschnell in 45 Minuten in Botswana. Hier nutzten wir dann den Vorteil des frühen Grenzübertrittes und sind gleich unmittelbar danach in den Chobe Nationalpark eingefahren. So hatten wir den ganzen Tag, um gemütlich die so genannte Waterfront, eine sandige Piste entlang des Chobe River, mit all den fast unwirklich erscheinenden Tierbeobachtungen zu genießen. Elefantenherden, Hippos, Krokodile, Büffel, Löwen am Riss, Impalas und Antilopen, nur um die wichtigsten Tiere zu nennen. Eine Bootstour am nächsten Tag, mit einem kleinen Motorboot für max. 5 Personen, setzte dem Erlebnis Chobe NP dann noch die Krone auf. Der Bootsführer konnte uns, aufgrund des kleinen Bootes und hoffentlich seiner Erfahrung, sehr nah, teilweise bis auf Armlänge an die Tiere heranfahren. Bei Krokodilen von über 4 Meter Länge kommt da schon ein komisches Gefühl in der Magengegend auf. Die haben da aber bestimmt Besseres zu fressen als fettige Touris.

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Botswana