Auf abenteuerlichen Pisten in Botswanas Norden

03.12.2019-09.12.2019

Manchmal muss ein Plan erst reifen, oder man muss erst den nötigen Mut zur Umsetzung finden. Schon zwei Mal hatten wir Anlauf genommen, von Mohembo (Grenzübergang Namibia/Botswana) kommend, mit der kleinen Fähre zum Ostufer des Okavango überzusetzen und uns dann durch Botswanas wilden Norden bis zum Linyanti River „durchzuwurschteln“. Den weiteren Trip ab dem Linyanti Camp über Chobe Riverfront und weiter bis Kasane kennen wir ja schon – traumhaft schön und spannend. Da wir aber nun von Botswana kommen und nach Namibia wollen, machen wir die Tour eben, in etwas abgewandelter Form, in entgegengesetzter Richtung. Die erste Etappe führt uns bis zum Khwai River, der nördlichen Parkgrenze des Moremi Nationalparks. Diese Region ist eines unserer Lieblingsziele im südlichen Afrika. Hier gibt es ein sehr großes und frei zugängliches Wegenetz für eigene Gamedrives. Tiere kann man aufgrund fehlender Parkzäune hier genauso sehen, wie im Park selbst, und davon reichlich, vor allem Elefanten. Wir übernachten wild und direkt am Fluss, da wo die „Elis“ so gern und ausgelassen ein Bad nehmen.

P1230634

P1230640

Am nächsten Tag beginnt dann für uns die Fahrt ins „Neuland“. Informationen über die Strecke waren nur sehr spärlich zu finden. Unser Reiseführer „lockt“ nur mit den Worten: „…ab hier befährt man einige der schlechtesten Sandpisten Botswanas“. Im Dorf Khwai versuchen wir noch weitere Infos zu bekommen. Der Manager einer Lodge kennt aber nur die ersten 30 Kilometer durch die Gamedrives mit seinen Gästen, meinte aber, es wäre ratsam, aus Sicherheitsgründen nur mit mindestens zwei Fahrzeugen weiterzufahren. Klingt nur logisch, bloß woher weitere Teilnehmer nehmen? Wir fahren also mit einem etwas flauem Gefühl in der Magengegend los. Das verflüchtigt sich aber sehr schnell, denn der Waldweg ist zunächst sehr gut befahrbar und zahlreiche Wassertümpel versprechen auch gute Wildbeobachtungen. Noch sind wir ja auf den schon vom Lodge Manager erwähnten ersten 30 km. Diese Strecke wird offensichtlich auch von der Lodge für Gästetouren genutzt. Als wir danach auf die von Süden kommende Zufahrtspiste zum „Selinda Game Reserve“ stoßen, wird es schlagartig ungemütlicher. Dieses Reserve ist ein privates Jagdgebiet und darf, lt. unserem Reiseführer, im Transit durchfahren werden. Das Problem: Die ersten etwa 90 km, (bis zum Abzweig zum Linyanti River) von insgesamt 140 km Sandpiste, werden offensichtlich zeitweise von schweren Lkw’s befahren. Die Spur ist tief und zugleich viel zu breit für uns, sodass wir im tiefen Sand ständig von einer Spur in die andere Spur gleiten. Es geht nur recht schleppend voran und zu allem Ungemach zieht auch noch ein heftiges Gewitter. Innerhalb weniger Minuten werden die Fahrspuren zu Bächen, welche dann schnell die Senken des Fahrweges füllen.

P1230661

Das ist eine tückische Sache, da man nun nicht mehr sieht, wie tief es überhaupt runter geht und wo die Fahrspur liegt. Zum Glück war der Spuk nach einer halben Stunde vorbei, sodass wir nicht unterbrechen mussten. Von Vorteil war aber, dass nun der feuchte Sand etwas besser befahrbar war. Wir benötigten für diese 140 km ca. 9 Stunden reine Fahrzeit, haben einmal im Busch übernachtet, trafen keinen Menschen, aber leider auch nur einen Elefanten und wenig andere Tiere – und sind nicht einmal im Sand stecken geblieben. Eigentlich sollten gerade jetzt in der Regenzeit, viele Elefanten in diesen Mopane Wäldern sein. Das Gebiet ist aber so riesig, dass Sichtungen scheinbar trotzdem reine Glückssache sind. Ehrlich gesagt, waren wir froh, als wir am nächsten Tag mit einem Militärposten wieder erste Besiedlungen und damit etwas Sicherheit erreicht hatten. Es ist wirklich so: Entspannter wäre man auf dieser Strecke mit zwei Fahrzeugen unterwegs. Die Militärs schauten uns nur entgeistert an und so konnten wir unkontrolliert passieren. Auf den nächsten Kilometer bis zum ersten Dorf wurde dann die Landschaft sehr offen, jedoch wegetechnisch gab es vorerst keine Entspannung.  Erst Tiefsand, danach etwas besser, in einem trockenen Flussbett. Von Gudigwa, dem ersten Dorf, bis zur Fähre bei Mohembo sind es dann weitere 170 km Sandpiste. Diese ist aber dann sehr breit, fest und somit problemlos befahrbar, und unserer Meinung nach, eine der kulturell interessantesten Strecken Botswanas. Aufgrund der Abgeschiedenheit und der verkehrstechnisch schlechten Erreichbarkeit, hat sich hier die traditionelle Lebensweise wirklich sehr gut erhalten.

Botswana 20192

P1230693

P1230743

P1230750

P1230851  

Allerdings wird das wohl nicht mehr lange so sein. Eine gigantisch aufwendige Brücke über den Okavango ist bereits im Bau, das erste Hotel ist geplant und Grundstücksspekulanten sind wohl auch schon auf dem Plan.

Wir genießen deshalb diesen Zustand ausgiebig, schauen uns in den Dörfern um, dürfen auch in die Hütten hinein und übernachten insgesamt vier Mal auf dieser Strecke, direkt am Okavango, davon zwei Mal wild. Als wir gerade auf der Suche nach einem Stellplatz sind, folgen wir einer vielversprechenden Fahrspur Richtung Fluss. Zu unserer großen Verwunderung endete die Spur zwar am Fluss, jedoch begrüßt uns dort Karl Hermann. Er ist deutschstämmiger Namibier und gerade dabei, an diesem traumhaften Platz eine Lodge zu planen. Das Land hat er schon vor Jahren gekauft, kämpft aber schon ewig um die Genehmigung für sein Vorhaben. Bei ihm bleiben wir zwei Tage und hätten, wenn wir gewollt hätten, noch länger bleiben dürfen. Er musste aber nach zwei Tagen wieder einmal wegen einer Genehmigung in die Hauptstadt fahren.

Botswana 20193

 

Deshalb zogen wir auch weiter, allerdings nicht weit. Denn nach neun Kilometern sehen wir schon die nächste schöne Stelle am Fluss. Wir können nicht widerstehen und bleiben noch einen Tag. Und das, obwohl unser Visa heute ausläuft! Hier dann noch ein kleiner Aufreger: Wir sitzen vor unserem Auto, etwa zehn Meter vom Fluss, gemütlich bei Kaffee und Kuchen, als Manuela wie eine Feder von Sitzposition in Standposition auf den Stuhl wechselt. Mit entsetztem Blick brachte sie nur noch „Schlange!!!“ über die Lippen. Dann sah ich sie auch, gut zwei Meter lang, etwa fünf Zentimeter dick, aber auch nur noch zwei Meter von unserem Tisch entfernt. Zum Glück hatte diese aber schon ihre Verfehlung erkannt und war schon wieder im Rückwärtsgang Richtung Wasser und schlussendlich ins Schilf. Aus dem sicheren Auto konnten wir das elegante Tier dann noch ein zweites Mal bewundern, als sie schließlich doch noch ihren geplanten Weg zu Ende gekrochen war. Eine spätere Recherche im Internet ergab dann zwar, dass es sich um eine relativ harmlose Würgeschlange gehandelt hatte, aber wer weiß das schon in dem Moment. Wir überqueren den Fluss noch mit der abenteuerlichen Fähre und nähern uns, wegen des überzogenen Visums, mit ungutem Gefühl der Grenze zu Namibia. Aber alles geht gut und nach kurzer Zeit poltern wir über Gravel Richtung Caprivi Streifen.

   P1230856

Auf Wiedersehen Botswana, unser Lieblingsland!

Und nochmal Wüste – 5 Tage Central Kalahari Game Reserve

22.11.2019- 02.12.2019

In Ghanzi bunkern wir Lebensmittel und Wasser für eine Woche. Auch Diesel müssen wir leider schon hier tanken, denn auf den etwa 160 km bis zum „Tsau Gate“ wird es keine weitere Tankstelle mehr geben. Das Tsau Gate liegt im äußersten Nordosten des Reservats und ist meiner Meinung nach, neben dem „Matswere Gate“ im Osten, die beste Variante das Gebiet zu erreichen. Im Nachgang sind wir froh, nicht die beiden anderen Varianten („Xade Gate“ bzw. „South Gate“) abgewählt zu haben, da man dabei einen viel zu langen und schlechten Anfahrtsweg, in das eigentliche Kerngebiet im Norden, hat. So zumindest die Meinung des freundlichen Mitarbeiters im Park Office von Gaborone. Wir verlassen also bei Kuke den „Trans Kalahari Highway“ und folgen der recht gut befahrbaren Sandpiste, immer entlang des Veterinärzaunes, Richtung Osten. Etwa 8 km vor dem Gate verlassen wir die Piste nach rechts in einen kleinen Fahrweg und verbringen hier die Nacht im Busch. Somit sind wir am nächsten Morgen zeitig im Reservat, in der Hoffnung auf Raubkatzen. Dieser Wunsch erfüllte sich leider nicht und auch sonst waren die Tiersichtungen zunächst eher enttäuschend. Deshalb und auch weil die Befahrbarkeit der Sandpisten besser war als erwartet, kamen wir „zu gut“ voran und somit viel zu zeitig an unserer als Erstes gebuchten Campsite an, den „Phokoje Pans“. Hier blockierte ein umgestürzter Baum den halben Platz und auch sonst war dieser wenig einladend. Wir entschließen uns, einfach auf der für den nächsten Tag geplanten Tour weiter zu fahren. Es sind so wenig Leute unterwegs, da findet sich sicher eine andere unbesetzte Campsite für uns. Wir fahren also weiter, bis zu unserem südlichsten Umkehrpunkt, der „Piper Pan“. Auf dem Weg dahin endlich mehr Tiere. Ganze Herden von Gnus, Orix Antilopen und Impalas machen sich über das erste sprießende Grün her.

P1230546

Vor zwei Tagen gab es hier nämlich seit Monaten den ersten nennenswerten Niederschlag. Auch zeigen sich schon die ersten Blumen und auch Blüten an den Büschen, sodass man regional manchmal nicht zwingend das Gefühl hat, in der Wüste zu sein. Auch mal ganz nett.

Neuer Ordner2

Gegen 18 Uhr treffen wir an der „Piper Pan“ ein. Die erste Campsite ist belegt. So ne Sch….! Etwa einen Kilometer weiter gibt es aber noch eine. Und die ist zum Glück frei. Gerade als wir es uns beim allabendlichen Sonnenuntergangsdrink bequem gemacht hatten, ein Motorengeräusch. Der Platz war also doch vergeben! Die beiden waren aber zum Glück gut drauf. Und spätestens als wir ihnen die Umstände erklärt und ich ihnen ihre Kühlbox wieder zum Laufen gebracht hatte, durften wir dann auch bleiben. Am Abend dann noch Löwengebrüll vom nahen Wasserloch, aber gesehen haben wir den Burschen nicht, auch nicht am nächsten Morgen. Wir fahren wieder zurück und biegen nach etwa 30 km nach Osten ab, in das Deception Valley. Somit sind wir aber nun unserem Plan wieder voraus, denn auf der ersten Campsite waren zwei Nächte geplant. Was soll’s, wir finden schon was. So war es dann auch, aber es gab fast eine Wiederholung der Ereignisse wie am Vortag, nur das es dieses Mal eine deutsche „Großfamilie“ mit gleich 2 Fahrzeugen mit jeweils zwei Dachzelten war. Die sahen das auch ganz locker und wir hatten sehr interessante und lustige Gespräche miteinander. Die Tiersichtungen im „Deception Valley“ waren übrigens nicht so üppig. Versöhnlich stimmten uns dann aber doch noch am späten Nachmittag zwei männliche Löwen.

P1230551

Nun mussten wir aber wirklich mal etwas Geschwindigkeit aus der Tour nehmen und endlich auch mal auf einer unseren gebuchten Plätze übernachten. Im Bereich der „Deception Pan“ und der „Kalahari Plains“ drehten wir uns etwas im Kreis herum und waren dann schon am frühen Nachmittag an unserem „Deception Camp“ und somit wieder im Zeitplan. Die Campsites sind übrigens immer Einzelplätze und liegen fast immer weit voneinander entfernt, meist mehrere Kilometer. Man ist also völlig allein mit sich und der Natur-und der Frau! Es gibt meistens eine Trockentoilette und eine „Eimerdusche“. Wasser ist allerdings mitzubringen. Zu diesem Thema noch: Es gibt auf keiner Campsite Wasser, auch nicht auf den teuren, von „Bigfoot Tours“ angebotenen Camps! Am vierten Tag befuhren wir das Passarge Valley in beide Richtungen, da unsere letzte Übernachtung an der „Leopard Pan“ gebucht war.

P1230569

Wäre eigentlich nicht das Problem gewesen, wenn uns ein paar mehr Tiere die Sache ein wenig kurzweiliger gestaltet hätten. Wir denken, es gibt einfach zu wenig funktionierende Wasserstellen im Reservat, um mehr Tiere hier zu halten. Der Park ist ja praktisch offen (die Veterinärzäune im Osten und Westen des Parks verdienen ja den Namen „Zaun“ nicht mehr), sodass die Tiere dahin gehen, wo sie ganzjährig Wasser haben. Das man mit funktionierenden Wasserstellen einen Park attraktiver gestalten kann, auch in der Wüste, beweist doch der südafrikanische Teil des „Kgalagadi Transfontier Parks“. Aber vielleicht will man das ja gar nicht. Unser Fazit: Zwei Übernachtungen wären völlig ausreichend gewesen. Wir würden empfehlen, am selben Gate ein und wieder heraus zu fahren. Ob am Tsau Gate oder am Matswere Gate, das ist erst mal egal. Dann würden wir die Runde über Passarge Valley zum Deception Valley (oder umgekehrt), mit Abstecher (unbedingt) zur „Piper Pan“ machen, und dann, wie schon erwähnt, am selben Gate wieder raus fahren. Ganz Eilige können den Park auch an einem Tag und ohne Übernachtung machen. Dazu an einem der beiden Gates einfahren und am anderen Gate wieder ausfahren. Hierbei muss man sich aber für eines der beiden Valleys entscheiden, wir empfehlen das „Deception Valley“, und sicher auch den Abstecher zur „Piper Pan“ weglassen. Nach einer Buschübernachtung, mit Anglerglück am „Rakops River“,

P1230579

fahren wir nach Maun, dem ultimativen Anlaufpunkt aller Botswana Reisenden. Hier erhält man alle für Parkbesuche notwendigen Genehmigungen und Buchungen. Entsprechend gut ist hier die Infrastruktur, so ist auch die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten breit gefächert. Wir hatten uns diesmal, ausnahmsweise und aus gutem Anlass, für eine etwas komfortablere Campsite, in der „Crocodile Rock Lodge & Spa“, entschieden. Komfortabler bedeutet: Jeder Stellplatz hat seinen eigenen Sanitärbereich, es gibt genügend Schatten-und man steht auf grünem Rasen. Außerdem darf man den Pool, das Restaurant, die Bar und den SPA Bereich der Lodge benutzen. Also der ideale Platz, um meinen (Matthias) 60. Geburtstag angemessen zu feiern! Im Restaurant „Marc`s Eatery“`(sehr zu empfehlen) feiern wir, bei Disco-Musik und Tanz und kleiner ersten Überraschung, ein Mitternachtstörtchen mit Kerze, schon mal in meinen „Ehrentag“ hinein. Am nächsten Tag jagt eine Überraschung die nächste: Zum Frühstück ein Glas der von mir so geliebten, mit Käse gefüllten, Minipaprikas. Danach eine Fußpflege und einen Haarschnitt von einer Frau und anschließend eine sehr schöne Ganzkörpermassage im SPA der Lodge. Jetzt geh ich übrigens locker als 40er durch! Damit aber der Überraschungen noch nicht genug: für eine Nacht zogen wir vom Wohnmobil in ein kleines Ferienhaus mit eigenem kleinen Pool, und welch Segen bei Temperaturen um die 40 Grad, mit Klimaanlage im Schlafzimmer! Den Abend endet mit viel Alkohol bei Musik und Tanz, 60 Jahre wird man ja nicht wieder.

P1230620  

Nach fünf erholsamen Tagen sind wir nun fit für das nächste kleine Abenteuer. Dazu aber erst im nächsten Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wieder in Botswana- „Khama Rhino Sanctuary“ und Wüste pur im „Kgalagati Transfontier Park“

10.11.2019-21.11.2019

Nach dem Abschied von Carmen und Arno,

P1230327

sind wir noch knapp 300 km bis zum Grenzübergang „Martins Drift“ gefahren. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz war wegen nicht enden wollenden Farmlandes aussichtslos, sodass wir zwangsläufig wieder auf einer Farm landeten. Dieses Mal war es eine Tomatenfarm. Die netten Farmer luden uns gleich zum Grillabend ein, Widerrede war zwecklos. Freunde von den Nachbarfarmen waren auch da, sodass wir wieder sehr viel interessante Hintergrundinformationen und Tipps für unsere weitere Reise erhielten. So auch den Tipp, doch unbedingt noch den „Khama Rhino Sanctuary“zu besuchen. Hierbei handelt sich um ein Schutzgebiet, welches in den 90er Jahren ins Leben gerufen wurde, um die letzten frei lebenden Nashörner vor der Ausrottung zu bewahren. Das Gebiet ist, für Botswana ungewöhnlich, umzäunt und wird von einer Militäreinheit bewacht. Traurige Tatsache, aber offensichtlich leider nicht mehr anders möglich. Das Terrain ist nicht zu groß, sodass uns ein Tag für einen Gamedrive ausreicht. Es gibt aber nicht nur reichlich Rhinos, sondern auch Giraffen, Gnus, Zebras und allerlei Antilopenarten. Dieser Spaß ist aber nicht ganz umsonst zu haben, Eintritt, Auto und Campsite für zwei Personen kosten 520 Pula (ca. 43 €), aber das Geld unbedingt wert.

fertige bearbeitete bilder (2)

In Gaborone, Botswanas Hauptstadt, wollen wir uns Permits und Campsite Buchungen für den „Kgalagati Transfontier Park“ und für das „Central Kalahari Game Reserve“ besorgen. Vom Kgalagati Park hatten wir früher schon den südafrikanischen Teil besucht und uns schon damals vorgenommen, irgendwann auch noch den wesentlich einsameren, botswanischen Teil zu machen. Für die Central Kalahari hatten wir letztes Jahr schon Buchungen in der Tasche, mussten diese aber wegen Anlasserschaden weitergeben, haben aber somit zwei Franzosen glücklich gemacht. Wir hatten einen genauen Wunschplan aufgeschrieben, aber wenig Hoffnung, dass wir diesen auch so erfüllt bekommen werden. Doch auch hier erwies sich wieder einmal, dass man bei Buchungen direkt im Büro mehr Glück hat, als bei Buchung über das Internet. Der (ausnahmsweise) sehr bemühte und kompetente Beamte machte unsere Buchungen „mundgerecht“ und schlug sogar noch einige Verbesserungen vor. So auch preisliche Unterschiede, denn wir hatten nicht wissend auch einige private Campsites ausgewählt. Diese schlagen aber gleich mit dem 12 (!!!) fachen Preis im Vergleich zu einer staatlichen Campsite zu Buche. Die privaten sind zwar wesentlich komfortabler, brauchen wir aber nicht, denn wir haben doch alles dabei und können auch mal ein paar Tage auf eine Dusche, dazu noch in der Wüste, verzichten. Somit kommen wir zu unserem „Wunschprogramm“ und das auch noch, für afrikanische Parks, zu einem sensationell günstigen Preis. 7 Tage Kgalagati kosten uns somit rund 52 € und 5 Tage Central Kalahari 141 €. Zufrieden verlassen wir die Hauptstadt Richtung Westen und nächtigen im „Busch“. Beim allmorgendlichen Check unseres Autos stelle ich fest, dass ein Reifen etwas Luft verliert. In Kanye finde ich eine recht gut ausgestattete Reifenwerkstatt und kann den Chef überzeugen den großen Riss in der Flanke nochmals zu flicken. Dieser Riss wurde im vorigen Jahr schon einmal in Südafrika geflickt und hat immerhin fast 9000 km gehalten. Damals war der Reifen fast neu und zu schade, um in schon zu afrikanischen Sandalen verarbeiten zu lassen. Der Chef will keine Garantie übernehmen. Muss er bei einem Angebot von umgerechnet 10 Euro auch nicht.

P1230364

Nach einer Stunde ist alles fertig und in Jwaneng nutzen wir die letzte Tankmöglichkeit vor dem Park und füllen die Dieseltanks bis zu Oberkante. Bis zum Parkeingang sind es nämlich noch 320 km, und davon auch noch 145 km dieselfressende Sandpiste. Im Park sollen dann auch alle Pisten teilweise sehr tiefsandig sein. Meine Hoffnung liegt auf der in unserer Karte verzeichneten Tankstelle im Nossob Camp. Dieses liegt zwar im südafrikanischen Teil des Parks, diesen Teil darf man aber, dank einer Sonderregelung, auch ohne offizielle Einreise befahren. Ab Sekoma wird es dann schon richtig einsam und nach weiteren 90 km, an der Abfahrt von der Teerstraße beginnt das kleine Abenteuer. Wir glauben dem Schild nicht so recht, dass dies die Zufahrt zum Park sein soll und versichern uns nochmals am Schild der Gegenrichtung. Danach öffnen wir das Tor und nehmen die ersten 145 km einsame Sandpiste unter die Räder. Die Beschaffenheit ist größtenteils recht gut und man kann sich auf ca. 40 m breiter Bahn mit bis zu 60 km/h austoben. Wir benötigten für diese Strecke ca. 3 1/2 Stunden. Am Gate wollten wir uns eigentlich nur Informationsmaterial besorgen, und dann die erste Nacht vor dem Park übernachten. Die Ranger meinten aber, das sei nicht erlaubt und wir sollten doch gleich an der Campsite am Gate übernachten. Bei dem Preis wollten wir nicht streiten und außerdem war deren Geschäftstüchtigkeit so überraschend, dass uns dies eine Belohnung wert war. Ach ja, habe vergessen zu erwähnen, dass wir am „Mabuasehube“ Gate in den Park gefahren sind. In gleichnamiger Region gibt es vier große Pfannen, welche durch ein Wegesystem miteinander verbunden sind. Laut Karte sollten an allen vier Pfannen über Pumpen gespeiste Wasserstellen vorhanden sein. Leider waren deren nur zwei funktionstüchtig, sodass sich die Tiere hauptsächlich in diesen Regionen aufhielten und wir somit über weite Strecken leider nur wenige Sichtungen hatten. Aber das Gefühl, durch diese total einsame Wüstenlandschaft zu fahren und dabei kaum eine Menschenseele zu treffen, (wir begegneten in drei Tagen nur einem Auto) das ist total faszinierend. Andererseits ist dieses Gefühl auch etwas Respekt einflößend, denn was passiert eigentlich, wenn das Auto bockt oder man sich festfährt. Die Parkverwaltung würde uns, wenn überhaupt, erst ab dem Termin unserer Ausreise vermissen. Es gibt auch keinerlei Meldesystem und auch keine Funkverbindung. Aber alles ging gut und wir hatten in dieser Region wirklich tolle Erlebnisse. So standen wir etwa 2 Stunden an der Mpayathutlwa Pfanne (neben der Monamodi Pfanne die zweite mit Wasser) und beobachten bei Kaffee und Kuchen eine Löwin, welche hier etwa 10 m von uns entfernt faul im Schatten döste. Die gleiche Löwin folgte uns etwa 500 m weiter an die Wasserstelle, unserem Übernachtungsplatz, und und legte sich keine 20 m von uns entfernt in den Busch für die nächtlichen Jagd auf die Lauer. Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Eigentlich ist es nur erlaubt, auf der gebuchten Campsite zu nächtigen. Aber wer soll uns hier vertreiben? Es ist doch keiner hier, alle Campsites in der Region waren leer und von Rangern keine Spur. Somit erlebten wir einen spannenden Abend und einen ebenso wunderschönen Morgen, mit reichlich Tieren, an „unserer“ Wasserstelle. Danach tankten wir noch Wasser an einem verwahrlosten Hüttencamp und gönnten uns gleich noch eine Dusche mit dem Schlauch. Welch ein unerwarteter Luxus, mitten in der Wüste. Nun stand das nächste Abenteuer an. Wir wollen von der „Mabuasehube“ Area bis zum Nossob Tal, im südafrikanischen Teil des Parks, fahren. Hierfür gibt es folgende 2 Möglichkeiten: Entweder man wählt den Permit pflichtigen und 155 km langen „Mabuasehube Wilderness Trail“oder den freien „Nossob/Bosobogolo Trail“. Für uns kam nur die zweite Variante in Frage, da man die erste Variante nur mit mindestens 2 und max. 5 Fahrzeugen befahren darf. Auf dem Weg zum Anfang des Trails umrunden wir die „Bosobogolo Pfanne“ und wollen uns wenigstens mal die von uns ursprünglich für die vorhergehende Nacht gebuchte Campsite anschauen. Als wir da ankamen, war diese aber schon wieder belegt. Siehe Foto.

P1230399

Den anschließenden Trail hatten wir wegen der zu erwartenden langen Reisezeit mit einer Zwischenübernachtung auf der „Matopi Campsite“ gebucht. Das war auch gut so, denn wir benötigten schlussendlich, mit Pausen, über neun Stunden für diese Strecke. Die Piste ist über etwa die erste Hälfte recht gut befahrbar. Danach werden die Dünen länger und steiler und dementsprechend ausgefahren sind dann auch die schwierigen Passagen. Zwei mal suchen wir uns eine Umfahrung, mehrmals schaffen wir es erst im zweiten oder dritten Anlauf und bei der letzten großen Düne, etwa 12 km vor dem Ziel, gibt es mittlerweile sieben Spuren. Wir schaffen es erst bei der vorletzten Spur. Sicherlich auch deshalb, weil ich wieder einmal zu faul war, den Reifendruck nochmals zu reduzieren und weil ich bis dahin noch keine Erfahrung mit Dünenbefahrungen besaß. Ein weiteres Erlebnis auf dieser Strecke, auf das wir auch gern verzichtet hätten, Reifenwechsel im Löwengebiet, der reine Albtraum.

P1230402 

Wir unterhalten uns gerade über die vielen Löwenspuren im Sand, als sich die Reifendrucküberwachung mit gehasstem Ton meldet. Der erst am Vortag reparierte Reifen hat nun doch nicht mehr lange durchgehalten und wird wohl nun doch seinen weiteren Dienst, verarbeitet zu vielen Sandalen verrichten müssen. Manuela steht „Schmiere“ und ich schmeiß mich mit Wagenheber und Unterleghölzern unters Auto. Alles geht gut und nach einer halben Stunde und völlig verschwitzt, nicht nur wegen der Angst, es sind 45 Grad in der Sonne, sind wir wieder auf Piste. Am nächsten Morgen wird sehr früh gestartet, denn wir hoffen an den vielen Wasserstellen im Nossob Tal noch einige schöne Tiererlebnisse zu haben. Gegen 8 Uhr erreichen wir das Tal und fahren erst einmal Richtung Süden, vorbei am Nossob Camp und fast bis zu der Stelle, an der wir in 2017 wieder umgedreht waren. Hier frühstücken wir an einer Wasserstelle und fahren wieder zurück zum Nossob Camp. Hier wird getankt und im kleinen Laden etwas nachgekauft. Dabei treffen wir, nach ewig langer Zeit, gleich zwei deutsche Paare und nach netter Unterhaltung fahren wir zu unser als Nächste gebuchten Campsite, an der Polentswa Pan.

P1230440

Am Abend lässt die Hitze zum Glück etwas nach, sodass wir noch zu einem romantischen Grillabend kommen. Dabei erhalten wir noch netten Besuch, einen frechen „Cape Fox“. Am nächsten Morgen geht es wieder sehr früh raus, mein Löwen Fan ist da unerbittlich. Jedoch, zunächst haben wir an den ersten beiden Wasserstellen kein Glück, zumindest nicht mit Raubkatzen. Somit entschließen wir uns, zu „Lijersdraai“ Wasserstelle zu fahren. Dort soll es auch gleich einen Picknickplatz geben, also ideal als Frühstücksplatz. Als wir da ankamen, war sogar schon ein Empfangskomitee, bestehend aus drei freundlichen Herren, vor Ort.

P1230464

Das fanden wir richtig toll und nahmen deshalb die freundliche Einladung an. Nur die angebotenen Sitzgruppen mussten wir leider „wegen Unsauberkeit“ ablehnen. Nach diesem Erlebnisfrühstück tuckern wir weiter bis kurz vor „Union’s End“, dem nördlichen Ende des Parks, und wieder zurück bis zum Einstieg zur „Kannaguas/Kaa 4×4 Access Route“. Diese 84 km lange Sandpiste sollte uns nun wieder zurück, in den botswanischen Teil des Parks, zum Kaa Gate führen. Die Strecke ist natürlich auch sandig, aber ohne nennenswerte Dünen gut befahrbar. Trotzdem sollte man 3-4 Stunden Fahrzeit planen. Da sogar der südafrikanische Teil des Parks, nördlich des Nossob Camp, sehr einsam war, hatten wir auch nicht mit irgendwelchen Touristen auf diesem 4×4 Trail zum „Kaa Gate“ gerechnet. Umsomehr trauten wir unseren Augen nicht, als uns aus der Ferne ein scheinbar „normales“, weißes Wohnmobil entgegenkam. Das „normale“ Wohnmobil war aber dann, aus der Nähe betrachtet, doch ein Geländewagen mit einem interessanten, geländetauglichen Alkovenaufbau. Zu unserer Freude war es ein deutsches Paar. Wenig später kamen dann, im gleichen Fahrzeug, noch deren Freunde hinzu. Es wurde ein lustiges Treffen, sogar mit Rotwein in der Wüste.

P1230491

Am „Kaa Gate“ dann allerdings eine kleine Enttäuschung für uns, als uns der Ranger mitteilte, dass die Wasserpumpe an der „Swart Pan“ (auch) nicht in Betrieb sei, und sich somit in diesem Bereich im Moment kaum Tiere aufhalten. Somit war natürlich für uns die geplante Runde zu dieser Pan, von immerhin 173 km, ohne Sinn geworden. Nett aber vom Ranger, dass er uns zumindest gewarnt hat. Als Alternative hat er uns angeboten, doch die 2 gebuchten Nächte auf der Campsite am Gate zu bleiben (da gibt es auch eine Wasserstelle und reichlich Tiere) und als Zugabe könnten wir einen Gamedrive auf dem eigentlich Permit pflichtigen „Polentswa Wilderness 4×4 Trail“ bis zu einer weiteren Wasserstelle unternehmen. Wir nahmen das Angebot dankend an und fuhren die wenigen Meter zu Campsite. Als wir da ankamen, hatten sich aber schon vier Löwen breitgemacht.

Neuer Ordner (2)

Es machte auch nicht den Anschein, dass die anerkennen wollten, dass wir für den Platz bezahlt hatten. Also, der Klügere gibt ja bekanntlich nach. Deshalb sind wir zur Wasserstelle gefahren, und weil es da so schön war, und uns die Löwen am Abend auch da besucht hatten, sind wir gleich über Nacht dortgeblieben. Das hatte dann noch den Vorteil, dass wir endlich mal etwas länger im Bett bleiben konnten. Wir waren ja schon am Ort des Geschehens und konnten alles vom Bett aus genießen. Das geht nur in Botswana! Von einem Erlebnis der besonderen Art möchte ich nun noch berichten. So manche Sinnestäuschung hatten wir hier im südlichen Afrika schon erlebt, so z. B. das Gefühl, als würde die Straße vor uns in nur wenigen Metern plötzlich enden. Darauf fallen wir nun nicht mehr rein. Aber als wir gerade aus dem Khalagati Park herausfuhren, sahen wir in etwa 500 m Entfernung eine große Pfanne, welche fast vollständig mit herrlich blauem Wasser gefüllt war. Das gibt’s doch gar nicht, so unsere Rede. Wir glaubten, den idealen Übernachtungsplatz gefunden zu haben. Zu allem Glück führte sogar eine Fahrspur dahin. Doch je näher wir dem „See“ kamen, desto mehr sank der Wasserspiegel, so als ob jemand den Stöpsel gezogen hätte. Und als wir schließlich am Ufer ankamen, war nur noch der helle Sand der Pfanne zu sehen. Einfach unglaublich, es war einfach nur der Himmel, welcher sich in der heißen Luftschicht über dem Boden spiegelte. Diese Fata Morgana hatte uns so richtig erwischt.

P1230493

Abschlepphilfe am Rande der Wüste!

Nun sind wir schon den zweiten Tag hier auf einer Campsite unweit von Ghanzi, um uns wieder zu ordnen und den nächsten Trip, dieses Mal in den Central Kalahari Park, vorzubereiten. Zu unserer großen Überraschung konnten wir dazu in Ghanzi einen gut gebrauchten Ersatzreifen, zu einem äußerst günstigen Preis erstehen. Somit geht unser Sorgenkind nun doch direkt in die Schuhproduktion.

Gestern gab es den ersten großen Regen nach der Trockenzeit. Alle scheinen sich offensichtlich sehr darüber zu freuen, so auch wir. Die Kinder baden völlig ausgelassen in den riesigen Pfützen, ein Freibad gibt es hier natürlich nicht. Jede deutsche Mutter wäre sicherlich entsetzt.

P1230498

Trickbetrüger – Maloti Route

27.10.2019-09.11.2019

Als Tourist bekommt man für Südafrika pro Jahr für insgesamt 90 Tage Visum. Diese 90 Tage werden für uns leider am 14.11. ausgereizt sein. Es gibt zwar zwei Möglichkeiten das Visum zu verlängern, diese sind aber sehr kostenintensiv und aufwendig. 1. Möglichkeit: Man bucht einen internationalen Flug und verlässt das Land kurzzeitig, oder 2. Möglichkeit: Man stellt offiziell einen Antrag. Das soll aber sehr teuer und langwierig sein. Auf beides haben wir aber keinen Bock, und begeben uns deshalb so langsam auf die Rückreise, Richtung Botswana. Wir haben zwar nicht annähernd das geschafft, was wir geplant hatten. Aber wir werden im neuen Jahr, dann mit weiteren 90 Tagen Visum „im Gepäck“, wiederkommen und die Zwischenzeit in Botswana und Namibia verbringen. Wir verlassen also das Meer und machen Zwischenstopp in „Mthatha“. Einer Empfehlung folgend, wollen wir uns hier einen neuen Hydraulikschlauch für die Lenkung anfertigen lassen. Der alte Schlauch verliert seit einiger Zeit etwas Öl an den Anschlüssen. Ich muss den Schlauch selbst und mitten auf der Straße zwischen einer Tankstelle und einer Gasfüllstation wechseln.

P1230112

In dieser Zeit haben mich, unabhängig voneinander, der Werkstattchef, ein Angestellter der Tankstelle und die Chefin der Füllstation vor den Gefahren der Stadt gewarnt. So wurde mir z. B. erzählt, dass es erst vor 2 Tagen einen bewaffneten Raubüberfall mit einem Toten am Spar-Supermarkt gegeben habe. Nach einem Überfall auf einen Geldtransporter, zudem wir kurz danach kamen, ist das nun die zweite unschöne Situation. Aber uns kam es später vor, als ob diese Warnungen sein sollten. Denn als wir dringend benötigtes Bargeld an Automaten in einem belebten Einkaufszentrum abheben wollten, sind wir doch fast zwei Trickbetrügern aufgelaufen. Unter dem Vorwand, uns helfen zu wollen, (haben bestimmt schon 50 mal Geld abgehoben) wollten die erst unsere Geheimzahl erspähen, und als das nicht gelang (hatten zu einem anderen Automaten gewechselt), wollte doch tatsächlich ein zweiter Gauner vor mir die Karte aus dem Schlitz ziehen. Zum Glück war ich den Bruchteil einer Sekunde schneller. Das wird uns sicher eine Warnung sein, in Zukunft noch vorsichtiger zu agieren. Nach diesem Schreck waren wir froh, wieder in ländlichere Regionen zu fahren. In „Ugi“ einem kleinen Gebirgsdorf nahe der südlichen Grenze zu Lesotho treffen wir auf die „Maloti Route“. Dieser folgen wir über mehrere Hundert Kilometer, praktisch immer nahe der Grenze zu Lesotho bis nach Bethlehem, nördlich von Lesotho. Diese Route ist landschaftlich sehr schön, man bewegt sich immer in Höhen zwischen 1500 und 2000 m und das Fahren auf meist einsamen und guten Teerstraßen ist total entspannend. Man kommt durch viele ruhige Gebirgsorte in denen vielen Holz-und Steinbauten aus kolonialen Zeiten einen leichten Hauch von Western Flair aufkommen lassen. Allerdings täte den meisten davon eine Renovierung unbedingt gut. Weiteren Anlass zur Verwunderung, um es mal schonend auszudrücken, gaben uns insgesamt drei Campingplätze, ausnahmslos in traumhaften Lagen, die völlig verwahrlost und geplündert waren.

Arno Kamera

Trauriger Höhepunkt war, der in „Frankfort“ sogar noch ausgeschilderte, Campingplatz am Waterpark. Man konnte zumindest noch erahnen, dass dies einmal eine tolle Anlage mit zwei Badepools, großem Sanitärbereich, Restaurant und öffentlichen Grillplätzen war. Hier wurde aber wirklich alles, was halbwegs demontierbar war, bis hin zu Dachmaterial und teilweise sogar den Ziegelsteinen, geklaut. Diese traurigen Umstände konnten uns allerdings nicht davon abhalten, dort am Wasser, trotzdem ruhig zu übernachten. Auch muss man sagen, dass fast die gesamte Strecke durchgehend eingezäuntes Farmland und ein Abstecher zu den vielen Gewässern oder zu den Bergen leider nicht möglich ist. Demzufolge hat man auch keine Chance, da irgendwo frei zu übernachten. Es gibt aber zum Glück noch einige schöne Campingplätze in toller Lage, sodass das Finden eines Nachtlagers kein allzu großes Problem darstellt. Sollten doch einmal alle Stränge reißen, eine nette Anfrage bei den Farmern auf ein freies Plätzchen für die Nacht, war bei uns immer auf freundliches Entgegenkommen und Interesse gestoßen. Den vielen Farmen kann man auch noch den Vorteil abgewinnen, dass man hier wirklich frische Produkte, fast aus erster Hand, in den vielen „Farmställen“ erwerben kann. Ein „Farmstall“ ist eine Geschäft, vergleichbar mit einem Hofladen in Deutschland. Diese sind fast immer liebevoll und originell dekoriert sehr einladend und meistens ist auch ein kleines Restaurant angeschlossen. Oft ist es zudem auch möglich, Kunstgegenstände oder auch Antiquitäten erwerben. Wir jedenfalls haben fast bei jedem „Farmstall“ gehalten, auch wenn wir nichts benötigten.

Neue Filme!!

P1230122

In „Frankfort“ gingen wir dann noch zum Public Viewing in eine Kneipe. Es stand nämlich das Endspiel der WM im Rugby zwischen England und Südafrika an. Hierzu muss man sagen, dass hier Rugby populärer als Fußball ist. Südafrika gewann sehr überlegen und dementsprechend gut war die Stimmung. Wir verstanden allerdings die Regeln des Spiels nur im Ansatz und das Spiel selbst ist für uns auch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber diese Stimmung, und diese dazu auch noch im Siegerland zu erleben, war die Sache allemal wert. Der weitere Weg Richtung Norden halt dann nicht viel erwähnenswertes bereit. Wir durchqueren Johannesburg und Pretoria und finden auf der Farm von Tina und Koos einen sicheren Übernachtungsplatz. Wir finden immer mehr gefallen an dieser Übernachtungsmöglichkeit, weil, wie schon erwähnt, wir immer freundlich aufgenommen wurden, es sich immer als eine Quelle für interessante Informationen erwiesen hat, man sicher steht, und das möchten wir natürlich nicht verschweigen, man so einiges an Geld an Übernachtungskosten sparen kann.

Unser vorläufiges letztes Ziel hier in Südafrika, liegt bei Musina, nahe der Grenze zu Simbabwe. Hier erwarten uns zwei liebe Menschen. Das deutsche Ehepaar, Arno und Carmen, hatten wir, wie bereits in einem früheren Beitrag berichtet, durch einen glücklichen Zufall schon kurz nach unserer Einreise nach Südafrika kennengelernt und seither immer Kontakt gehalten. Arno ist Fleischer und beide betreiben hier eine Fleischerei mit Produkten, hauptsächlich nach deutschen Rezepten, ausschließlich aus dem sehr schmackhaften Fleisch vom heimischen Wild. Da gibt es auch mal „Weißwurscht“ vom Krokodil, verschiedene Antilopensteaks oder fantastisch schmeckende Kudusalami. Hier mögen einige Tierschützer die Nase rümpfen, hätten wir vielleicht vor unserer ersten Reise nach Afrika auch getan. Hierzu möchte ich nur Folgendes zu bedenken geben. Die Wildtiere, welche hier verarbeitet werden, kommen fast ausschließlich aus Wildfarmen. Diese Farmen sind riesig, und jede einzelne Farm ist ein Kleinbetrieb, welcher nicht nur aus Spaß betrieben wird, sondern wie jede andere Firma auch, wirtschaftlich betrieben werden muss. Außerdem, würde man den Wildbestand nicht regulieren, entstünde sehr bald eine Überpopulation und spätestens bei der nächsten Dürreperiode müssten viele Tiere, trotz Zufütterung elendig sterben. Neben den Wildfarmen gibt es hier auch riesige Rinderfarmen, allerdings regt sich da niemand darüber auf, dass diese am Ende auch geschlachtet und gegessen werden. Und wie die Tiere, gerade in unserer industriellen Tierproduktion ihr Leben fristen müssen und wie sie oft am Ende leiden, das hat man ja nun zu Genüge erfahren. Im Gegensatz zu unserer Tierzucht in Europa, hat das Wild hier in den riesigen afrikanischen Farmen, ein geradezu paradiesisches Leben, und wenn der Jäger nicht gerade ein Dilettant ist, sogar einen besseren Tod als die Tiere in unseren Schlachthöfen.

Die Trophäenjäger kommen meist aus Übersee, zahlen für den Abschuss an den Farmer, zusätzlich an den Präparator der Trophäen und den Versand.

Ich denk da nur, wer es braucht und das nötige Kleingeld dafür hat, der muss es tun. Es gibt genügend andere fragwürdige Hobbys, worüber es sich sicher auch diskutieren ließe. Ob es allerdings eine große Heldentat ist, wie während unseres Aufenthaltes geschehen, eine riesige, wenig scheue Giraffe zu erschießen, das sei dahingestellt.

P1230255

Noch zur Erklärung: Die Jäger müssen natürlich einen Jagdschein besitzen, ihre Waffe auf einem Schießstand einschießen und dabei ganz nebenbei ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Außerdem ist immer ein professioneller Jäger und ein Spurenleser dabei. Somit ist meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit für einen sauberen Schuss höher. Für uns war das zwar eine neue Erfahrung, aber nicht der Grund Carmen und Arno zu besuchen. Wir verbrachten bei den beiden 5 erholsame, aber sehr heiße Tage, bei Temperaturen bis 44 Grad. Das Pool war somit unser bester Freund. Trotzdem konnten wir uns zu kleineren Aktivitäten aufraffen. So z. B. eine abendliche Pirschfahrt und ein Tagesausflug zum „Mapumgubwe Nationalpark“, welcher hier praktisch vor der Haustür liegt. In diesem Park waren wir zwar nun schon zum dritten mal, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch. Wie das so ist, auch die schönste Zeit muss mal zu Ende gehen. So verabschieden wir uns nach 5 Tagen von den beiden, aber nicht ohne vorher unseren Vorrat an köstlichen Fleisch-und Wurstvorräten in Arno`s Fleischerei aufzufrischen. Vielen Dank nochmals auf diesem Weg und wir sehen uns auf jeden Fall wieder, vielleicht sogar in Deutschland.

Süd Afrika 2019 sortierte Fotos9

P1230240

IMG-20191104-WA0009 (4)

Unsere Tage hier enden bald, deshalb fahren wir nun weiter zur Grenze nach Botswana.

Sonne, Strand und Meer – am Indischen Ozean

17.10.2019-27.10. 2019

In Port Shepstone treffen wir auf die Küste. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, nach längerer Zeit das stahlblaue Meer mit seinen schäumenden Wellen unter wolkenlosen Himmel zu erblicken.

P1220719

Hier kaufen wir aber nur ein, denn uns zieht es in die kleineren Orte und davon gibt es zwischen Port Shepstone und Port Edward immerhin vierzehn und in allen gibt es schöne Strände. Dementsprechend schwer fällt uns die Entscheidung, wo wir nun pausieren wollen. Am Ende entscheidet, wo können wir am besten frei übernachten. Wir haben uns angewöhnt, auf Strandparkplätzen zu übernachten, welche nicht zu einsam liegen. Da hier ein Ort auf den nächsten Ort folgt, liegen die meisten Parkplätze sowieso in der Nähe von Wohnhäusern, Restaurants, kleinen Hotels oder Pensionen. Diese Anlagen sind immer bewacht oder werden zumindest von Sicherheitsdiensten bestreift. Nachts war es immer ruhig und nie wurden wir auf irgendeine Art belästigt. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich immer, aber wo hat man das nicht? Auf einem Campingplatz ist man auch nur scheinbar absolut sicher. Wir jedenfalls stellen uns für die erste Nacht in Uvongo auf einen Parkplatz direkt am Meer. Da sich aus unserem Motorraum ein immer lauter werdendes quietschendes Geräusch meldete und ich die Lichtmaschine in Verdacht hatte, fragte ich einen Passanten nach einer Werkstatt. Nach einem Anruf seinerseits, standen kurze Zeit später drei seiner Kumpels auf der Matte.

P1220713

Mit einer Bestätigung meiner Vermutung, einer Werkstattempfehlung und nach dem üblichen Fragen nach woher, wohin und warum, waren sie auch schon wieder verschwunden. Die Werkstatt in Margate war am nächsten Morgen schnell gefunden und für 12 Uhr ein Termin vereinbart. Die Zeit bis dahin nutzten wir, um etwas durch die kleinen Ortschaften zu fahren. Das war aber ein Fehler. Als wir gerade auf der Suche nach potenziellen Übernachtungsplätzen durch eine kleine Wohnsiedlung fahren, zwingt mich ein schepperndes Geräusch, sofort zu stoppen. Unter dem Auto lag, fein säuberlich wie Spaghetti geschnitten, unser erst bei der letzten Durchsicht gewechselter Flachriemen. Was war das denn? Ein Blick in den Motorraum löste das Geheimnis. Das vordere Lager der Lichtmaschine war nun vollkommen zerbröselt und aus dem Lagersitz nach vorn „gewandert“. Dabei hatte es die Riemenscheibe auf der Welle nach vorn geschoben und diese wiederum hat aus dem Flachriemen Spaghetti gefertigt. In Folge dieses Dramas standen wir dann drei Tage dort und mussten warten bis alle Ersatzteile beschafft und alles wieder eingebaut war. Glück im Unglück: Wir standen nicht weit von einem einsamen Strand-und ein Einkaufscenter war in erreichbarer Nähe. Aber auch ohne diesem wären wir nicht verhungert, denn uns wurde von den Anwohnern mehrfach Hilfe angeboten. Ein kleiner Schreck aber dann doch noch: Beim Reinigen des Motorraumes griff ich fast in eine Spinne. Von dieser Größe hatte ich ein solches Tier noch nie gesehen!

P1220730

Die nächsten drei Tage standen wir dann am Strand von Ramsgate, davon zwei Tage an der „Blauen Lagune“mit Strandduschen, Toiletten und tollem, bewachten Badestrand. Gaststätten sind auch in der Nähe. Eine unbedingte Empfehlung ist das „Waffle Haus“. Hier kann man Waffeln in allen Varianten, ob herzhaft oder süß zubereitet, ausprobieren.

P1220784

Eine sehr spezielle Kneipe ist der „Pistol`s Saloon“, etwas außerhalb Richtung Southbroom gelegen. Peter, der deutsche Betreiber, bietet preiswert, sehr gutes Essen (u.a. Eisbein mit Sauerkraut) und jeden Freitagabend (in der Saison jeden Abend) Livemusik. Wir hatten viel Spaß bei wirklich guter Musik der 60er und 70er Jahre. Und da Peter ein ganz Netter ist, durften wir auf seinem Parkplatz mit Sicherheitsdienst auch noch übernachten.

neu

Gleich um die Ecke von Peters Kneipe liegt dann auch noch „S´Khumba Crafts“. Hier kann man außergewöhnliche handgefertigte aber nicht ganz billige Lederschuhe kaufen. Auch wenn man die nicht kaufen will, lohnt sich ein Besuch trotzdem und wenn es nur auf eine Tasse Kaffee im angeschlossenen sehr geschmackvoll hergerichteten, mitten im urwaldähnlichen Terrain liegenden Restaurant ist. Eine weitere Empfehlung für ein Pub mit Live Musik hatten wir dem Internet entnommen. Doch das „Rocky Ridge“ entpuppte sich, zumindest für mich, als Zerreißprobe für die Nerven. Schon die Anfahrt über schlechte Piste und auch noch bei Dunkelheit war nicht so lustig. Einige Zelte, denen seltsam gekleidete Leute entstiegen, bestärkten meine schlechte Vorahnung. Und als dann aus der Kneipe „Maschinenlärm“an meine Ohren drang, wusste ich, hier bist du definitiv auf der falschen Party. Da aber meine liebe Frau ein Fan von Techno-Musik ist, musste ein Kompromiss her. Wir wollten ja eigentlich hier auch hübsch essen, da es außer Burger aber nichts anderes gab, hatten wir uns geeinigt, solange zu bleiben, bis uns der Hunger zum Rückzug zwingt. Die Zeit arbeitete in diesem Fall für mich und ich musste zum Glück nur 1 ½ h durchhalten. Unser letzter Anlaufpunkt auf diesem Abschnitt war dann „Palm Beach“. Auch sehr schön, aber hier hat uns Sturm und Regen schon am nächsten Tag weiter getrieben. Macht aber nichts, es war sowieso ein Fahrtag geplant. Wir wollen nach Umgazane zum Ferienhaus von Bruce und Ingrid. Wir hatten die beiden netten südafrikanischen Farmer Wochen vorher auf einer Campsite kennengelernt. Sie hatten uns angeboten, doch mal unbedingt ein paar Tage in ihrem Ferienhaus an der Wild Coast zu verbringen. Ihre Schilderungen machten uns neugierig, sodass wir dankend annahmen. Nun hatten wir aber das Problem, dass die beiden gerade zu der Zeit auf Urlaub in Sambia waren, zu der wir in der Region ihres Ferienhauses unterwegs waren. Das war aber für sie kein Problem. Sie erklärten uns, wo wir den Schlüssel abholen können, und alles war in Ordnung. Hier genießen wir sechs erholsame Tage in filmreifer Landschaft. Das einfache Häuschen liegt etwas erhöht mit Blick auf eine von Mangrovenwald und Bergen umgebene Lagune. Zum einsamen Strand am Meer sind es nur 10 Minuten zu Fuß. Mit dem Kanu vom netten Nachbarn paddeln wir durch das verschlungene von Mangroven gesäumte Flusssystem und genießen einfach nur die Abgeschiedenheit dieses Fleckchen Erde.

P1220822

P1230108

Blick von unserem Häuschen auf Zeit. Ein Traum!!!!

P1220831

Unser Strand.

Krönender Abschluss, zumindest für mich, war dann noch ein Hochsee Angelausflug, wieder mit dem Nachbarn und dessen Freund. Natürlich war ich wieder einmal der Einzige an Bord, der absolut nichts gefangen hat, während die Jungs neben mir einen Fang nach dem anderen ins Boot zogen. Was soll`s, Fisch haben wir am Abend trotzdem gegessen. Außerdem tröstete mich ein wenig das Naturerlebnis. Wir sahen nämlich Delfine, einen Wal und einen Mantarochen. Da wir mit allen Lebensmitteln fast völlig abgebrannt waren, füllten wir diese am nächsten Tag in Port St. Jones auf und nach kurzer Ortsbesichtigung (gibt weniger her, als der klangvolle Name vermuten lässt) und Beobachtung des partyähnlichen Treibens am Strand (es war Sonntag) suchen wir ein nettes Plätzchen für die Nacht. Dieses finden wir auf der recht preiswerten „De Pont Campsite“, direkt am Fluss. Zu allem Überfluss, meinen verletzten Anglerstolz betreffend, kam da am Abend noch ein anderer Gast, mit einem gerade gefangenen, kapitalen Fisch lässig über den Platz geschlendert. Bin fast vor Neid explodiert!

IMG_20191027_181318

Oribi Gorge Naturreserve – Lake Eland Game Reserve

 

13.10.2019-16.10.2019

Aus Richtung Harding kommend, erreichen wir einige Kilometer nach Paddock den Eingang zum Oribi Gorge NR. Hier empfängt uns eine Höhenkontrolle und ein Schild mit dem Hinweis, dass Trucks nicht erlaubt sind. Da wir ja kein Truck sind, sondern ein Wohnmobil und mit 2,53 m Fahrzeughöhe locker die Kontrolle passieren, fahren wir also weiter. Tief hängende Äste begründen dann die Höhenbegrenzung. Ich denke, bis 3 m Höhe würde noch gehen, aber darüber wird es eng. Da wir erst spät, tief in der Schlucht am Wanderparkplatz (da wo die Straße den Fluss quert, Toilette, Infotafel und Sitzgruppen vorhanden) ankommen, erlauben wir uns auch gleich da zu übernachten. Am nächsten Morgen starten wir von da eine Wanderung. Der„Mziki Trail“ führt uns gleich über 300 Höhenmeter, steil bergauf und durch schönen Bergurwald aus der Schlucht heraus. Wir schwitzen schon am frühen Morgen ordentlich, aber die schönen Ausblicke in die Schlucht entschädigen für den anstrengenden Aufstieg. Weiter geht es oberhalb und auf relativ gleicher Höhe, wieder Richtung Ausgang der Schlucht und bizarre Felsen beflügeln immer wieder unsere Fantasie. Nach einem moderaten Abstieg, wieder teils durch Bergurwald, erreicht man dann wieder die Straße. Diese muss man dann wieder bis zum Parkplatz zurücklaufen. Das ist aber im Schatten der Schlucht und der tropischen Vegetation auch schön und es gibt da kaum Verkehr. Wir waren auf den 9 Kilometern 3 ½ h unterwegs. Reine Gehzeit 2 ½ h.

Süd Afrika 2019 sortierte Fotos4

Übrigens Leute mit großen Fahrzeugen müssen auf die Tour nicht verzichten. Man kann diesen Trail auch am „Ezemvelo Campsite“ (links vor dem höhenbegrenzten Eingang) starten. Dort bekommt man auch das Tagespermit (60 Rand p. P.). Eine absolute Empfehlung ist, unserer Meinung nach, das „Leopard Rock Cafe“ (Mo., Di. Ruhetag!). Nach der Wanderung genehmigten wir uns auf deren Aussichtsterrasse mit Traumblick in die Schlucht, einen köstlichen Milchshake. Höhentaugliche können sich danach noch auf dem „Leopard Rock“ ablichten lassen.

P1220675

Für die nächsten 2 Tage nisteten wir uns im „Lake Eland Game Reserve“ auf der Campsite ein. Hier lohnt sich ein kleiner Game Drive. Es gibt zwar nicht die Big Five, aber reichlich Antilopen (auch größere Arten), Gnus, Giraffen und schöne Landschaft. Für uns ist aber die Hauptattraktion die mit 4,5 km längste Zip Line Afrikas. Mit bis zu 100 km/h saust man hier, bestens gesichert, über Schluchten, Wälder und kleine Seen. Die Strecke ist in 14 Abschnitte aufgeteilt, sodass man sich von Abschnitt zu Abschnitt neu umhängen muss. Man ist aber ständig in Begleitung von Personal. Deshalb muss man sich um die Sicherheit wirklich keine Sorgen machen.

IMG_20191014_145906

Am nächsten Tag wechseln wir nochmals zum „Oribi Gorge Naturreserve“. Hier beginnt beim „Oribi Gorge Hotel“ eine kleine Wanderung mit spektakulären Einblicken in die Schlucht. Wer möchte, kann sich an den “Lehr Falls” aus 165 Metern Höhe über ein „Swing Seil“ in die Tiefe stürzen. Wir wollten das nicht und genossen stattdessen lieber nur den Blick in die Tiefe.

P1220687

Übrigens, wer keine Lust oder keine Zeit für diese Tour hat, kann die Höhepunkte auch über einen Fahrweg mit dem Auto ansteuern. Wir nutzten diesen Weg für den Rückweg und waren nach knapp 2 Stunden wieder am Parkplatz des Büros von „Wild 5 Adventure“. Hier muss man übrigens vorher für ein kleines Geld das Permit für die Wanderung kaufen (20 Rand). Nach nunmehr über 4 Wochen Bergen, Schluchten und Wandern steht uns nun wieder der Sinn nach Sonne, Strand und Meer. Deshalb, Motor an und auf, auf, wir können das Wasser fast schon riechen!

Aktivurlaub in den Drakensbergen

29.09.2019 –12.10.2019

Unser nächstes Ziel, den „Royal Natal Nationalpark“, hatten wir auch schon ein Jahr vorher bewandert und dabei unter anderem das Highlight des Parkes, die Felsformation „Amphitheater“ von unten bestaunen können. Dieses Mal wollten wir diese aber nicht nur von unten bewundern, sondern auch besteigen. Dazu fahren wir praktisch zur Rückseite des Parks und Übernachten in 2500 Metern Höhe, auf dem Sentinel Car Park. Der Parkplatz ist auch nachts von den zwei Rangern besetzt, welche die Permits für den Park verkaufen. Und im Gegensatz zu Äußerungen im Netz, war es gar kein Problem da über Nacht zu stehen, schon gar nicht, nachdem jeder von ihnen glücklich eine Büchse Bier in den Händen hielt. Somit waren wir schon am Startpunkt und einem pünktlichen Aufbruch, am nächsten Morgen, stand nichts mehr im Wege. Übrigens, aufgrund der teilweise sehr schlechten Straße da hoch, sollte man nur mit einem Geländewagen fahren. Und sollte mal wirklich ein übel gelaunter Ranger die Übernachtung nicht erlauben, dann ca. 1 km zurückfahren und rechts (von oben kommend) auf eine Fahrspur zu einem größeren Wiesengelände, mit übrigens traumhaften Blick auf das Amphitheater, fahren. Die Wanderung mit alpinen Charakter übertraf dann wirklich unsere Erwartungen und sollte danach zu den schönsten unserer je gemachten Touren zählen. Bei Traumwetter und zunächst moderatem Anstieg auf gut befestigten Wegen und immer wieder tollen Ausblicken in die umliegenden Berge und später erstem Blick auf die gewaltigen Felsen des Amphitheaters, wurde es dann doch noch richtig anstrengend. In einer steilen Rinne mit Felsgestein und losem Geröll musste man sich dann die letzten etwa 150 Höhenmeter den Weg zum Sentinel Aussichtspunkt auf 3100 Meter suchen. Aber die Mühe hatte sich absolut gelohnt. Das Felsplateau erinnerte uns gleich an den Preikestolen in Norwegen. Auch hier fällt die Wand mehrere Hundert Meter senkrecht in die Tiefe und man wagt den Blick über die Kante nur auf allen Vieren. Hier fällt der Blick aber nicht aufs Wasser, sondern auf die Felsformation des Amphitheaters und in ein weites, grünes Tal mit dem Flussbett des Thukela River. Dieser aber leider zu der Jahreszeit noch ohne Wasser. Nach einer ausgiebigen Pause von einer Stunde führt uns der Weg weiter über eine große Ebene zum oberen Punkt des Thukela Falls. In dem Wissen, dass der Fluss ja kein Wasser führt, war die Erwartungshaltung gering. Wir waren allerdings überrascht, dass auch von oben der Fall in seiner ganzen Fallhöhe zu sehen wäre, da man hier auf einer Auskragung der Felsen steht und somit seitlich, halb von vorn auf den Fall schauen könnte. Der Weg dahin hat sich aber trotzdem gelohnt, da man hier wieder einen anderen Blickwinkel in die tolle Landschaft hat. Von hier wählten wir einen anderen Rückweg. Dieser sollte lt. Wegskizze an einer Stelle über Kettenleitern an einer Felswand hinab führen. Das erschien uns immer noch angenehmer, als wieder die steile Geröllrinne zu begehen, noch dazu im Abstieg. Auch würde dadurch ein Großteil der Strecke zum Rundweg. Allerdings hatten wir schon beim Aufstieg ein großes Schild mit dem Hinweis gesehen, dass diese Leitern wegen Bauarbeiten gesperrt seien. Unser Glück war, dass eine geführte Wandergruppe genau diesen Weg ging. Wir folgten ihnen und siehe da, die Kettenleitern waren nutzbar. Allerdings machte stark böiger Wind den Abstieg nicht gerade zu einem Zuckerschlecken. Diese Leitern hängen nämlich, ohne zwischendurch fixiert zu sein, frei am Fels. Ohne starken Wind eigentlich unproblematisch, aber uns hat jede Böe einen Schrecken eingejagt. Nach weiteren 45 Minuten Gehzeit trafen wir dann beim unteren Einstieg zur Geröllrinne wieder auf unseren „alten“ Weg und nach insgesamt 8 Stunden waren wir wieder am Parkplatz. Hierbei muss man aber sagen, dass wir ausgiebig (eine Stunde) Pause am Sentinel gemacht haben und viele Fotostopps von der reinen Gehzeit abgezogen werden müssen. Wir können diese Tour nur weiterempfehlen. Allerdings ist gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, besonders an den Leitern, erforderlich. Wir übernachteten dann nochmals auf dem Wanderparkplatz.

Collagen

Noch am Abend begann es zu regnen und auch am nächsten Morgen noch keine Besserung. Somit fahren wir wieder aus den Bergen heraus und mit jedem Kilometer wurde auch das Wetter wieder besser. In unserem Reiseführer wird die „Thokozisa Touristinfo“ bei Winterton, als die Institution für die Drakensberge angepriesen. Da wollen wir hin, um uns für die nächsten Wanderziele Auskünfte einzuholen. Die Info gibt es leider nicht mehr,

P1220392

aber dafür ein schönes Restaurant mit sehr schmackhaften Speisen zu sehr fairen Preisen. Ein Deal ist schnell ausgehandelt, wir essen da und dürfen im Gegenzug auf seinem bewachten Parkplatz übernachten. Am nächsten Morgen hängen die Wolken immer noch in den Bergen fest, da lohnt es sich nicht hinauf zu fahren. Das kleine, aber feine „Weenen Naturreservat“ ist wirklich mehr, als nur ein Lückenfüller bei Schlechtwetter in den Drakensbergen. Es fehlen zwar die großen Raubkatzen und Elefanten, aber dafür gibt es Spitz-und Breitmaulnashorn, verschiedene Antilopenarten, Giraffengarantie und gute Fahrwege in schöner Landschaft.

Neuer Ordner (2)

Und wenn wir gewusst hätten, dass das Wetter in den Bergen am nächsten Tag immer noch schlecht sein wird, dann hätten wir auf der netten und sehr preiswerten Campsite im Park auch noch übernachtet. Da wir das nun aber nicht wussten, fuhren wir wieder zurück zu den Drakensbergen, diesmal in die „Cathedral Peak“ Region. Dort mussten wir leider feststellen, dass die hochgelobte „Didima Campsite“ geschlossen wurde. Was nun? Es war schon fast dunkel, außerhalb wild campen wollten wir nicht, da die gesamte Anfahrt fast lückenlos bewohnt ist. Hotel oder Chalet kommt sowieso nicht in Frage. Somit blieb nur die Option, „schwarz“ im Park zu übernachten. Also stellten wir uns einigermaßen gut versteckt, auf den Parkplatz des „Rock Art Center“. Die öffnen erst wieder am nächsten Morgen acht Uhr, da sind wir doch längst wieder verschwunden. So war`s dann auch. Allerdings sind wir aufgrund des schlechten Wetters gleich wieder ganz aus dem Park gefahren. Wir hatten die Nase voll und setzten um, Richtung Süden zum Champagne Valley. Schon auf dem Weg dahin sehen wir, dass die Berge wieder frei werden und als wir auf der „ Monk`s Cowl Campsite“ ankommen herrscht Kaiserwetter. Mist, zu wenig Geduld gehabt. Die traumhafte Lage der Campsite inmitten der Berge, lässt aber schnell alle Sorgen vergessen.

P1220425-001

Wir sind die einzigen Gäste, erst am nächsten Tag gesellen sich noch zwei andere Camper zu uns. Wir genießen den Nachmittag und planen die Wanderung für den nächsten Morgen. Nun möchte ich darauf hinweisen, dass die folgenden Ausführungen eigentlich nur potenzielle Folgetäter interessieren dürften. Nur damit sich hier keiner langweilt! Vielleicht können wir aber dem einen oder anderen dabei helfen, Planungsfehler zu vermeiden. Wichtig zu wissen scheint mir vor allem die Tatsache, dass man die wirklich hohen Berge niemals in einer Tageswanderung erreichen kann, zumindest nicht „Otto Normalwanderer“, wie wir es sind. In die Drakensbergtäler führen immer nur Stichstraßen bis zu den Unterkünften und Campsites. Von denen die Entfernungen bis ganz hoch hinaus, dann doch sehr weit sind. Aus diesem Grund ist hier das sogenannte „Overnight Hiking“, also Wanderungen mit Zelt über mehrere Tage, erlaubt. Wir hatten das nicht gewusst und deshalb auch nicht die Ausrüstung dabei. Aber das ist wirklich kein Grund, nicht hier zu wandern. Es gibt überall traumhaft schöne Wanderungen! Und die Nacht gemütlich im eigenen Bett zu verbringen, ist auch keine schlechte Alternative, zumindest in unserem Alter. Wir handhabten es so, dass wir uns in jeder von uns besuchten Region immer eine, unserer Meinung nach, vielversprechend Rundwanderung mit maximal sechs Stunden Gehzeit auswählten. Die entsprechenden Wanderwegskizzen dazu gibt es immer in der jeweiligen Rezeption der Region. Leider sind aber die Beschilderungen größtenteils nur sporadisch vorhanden und manche Wege nur bei genauerem Hinschauen zu erkennen. Deshalb wäre eine einfache Handy App, wir nutzen z.B. „Maps.Me“, sehr zu empfehlen. Wir waren immer nur einen Tag in jeder Region wandern, weil auch immer nur eine Rundwanderung unseren Kriterien entsprach und weil wir auch immer das gute Gefühl hatten, genau das Richtige für uns gefunden zu haben. Der Folgetag war dann jedes Mal unser „Ausruhtag“, der aber auch zum Einkaufen und zum Umsetzen in die nächste Region genutzt wurde. Die verschiedenen Regionen liegen zwar Luftlinie nicht weit auseinander, haben aber keine direkte Verbindungsstraße zueinander. Man muss deshalb zwischen ein, bis zwei Stunden Fahrzeit rechnen. Nun möchte ich noch kurz unsere weiteren Wanderungen beschreiben und unbedingt weiterempfehlen: Ich war ja mit meinem Bericht bei der„Monk`s Cowl“ Region stehengeblieben. Unser empfohlener Rundweg startet nur wenige Meter von der Campsite in etwa 1500 m Höhe und führt mit moderater Steigung über „The Sphinx“ (Felsformation) bis zur Weggabelung „Blindman`s Corner“ (Tolle Aussicht, guter Pausenplatz) auf 2100 m Höhe. Danach, denselben Weg wieder ca. 300 m zurück zum Abzweig Richtung „Keartlant`s Pass“. Dieser Pfad führt nun streckenweise relativ steil hinab zum Tal des „Mpofane River“ und zurück, direkt zur Campsite. Auf dem Rückweg der Wanderung ist, wie übrigens bei allen von uns beschriebenen Wanderungen, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und etwas Kondition, Voraussetzung. Wir waren knapp sechs Stunden (inkl. ¾ h Pause) unterwegs.

Neuer Ordner (3)

Aufgrund des anhaltend schönen Wetter`s und dem Gefühl, etwas verpasst zu haben, entschließen wir uns nun doch noch einmal einen Versuch in der „Cathedral Peak“ Region zu starten. Wir übernachten wieder „schwarz“ und unbehelligt auf dem Parkplatz des „Rock Art Center“. Früh am Morgen setzen wir um zum offiziellen Wanderparkplatz und starten nun endlich zu der schon zweimal verschobenen Wanderung. Vom Parkplatz führt der Weg zunächst relativ steil bergauf, schwenkt dann nach rechts und verläuft dann oberhalb der Straße Richtung „Cathedral Peak Hotel“. Beim nächsten Abzweig nach rechts hinab bis zu einem Bach, vor diesem dann nach links, Richtung „Mushroom Rock´s“. Der Aufstieg zu diesen ist etwas anstrengend, aber lohnt absolut. Nach den „Mushroom Rock`s“ muss man sich dann entscheiden: Entweder nach links, auf dem Hangweg, oder nach rechts auf dem Gipfelgratweg weiter zu gehen. Wir entschieden uns, wegen der besseren Aussicht, für den Gratweg. Danach steigt der Weg moderat bis über 2000 m an und führt danach wieder zurück zum nächsten Tal. Vorbei an „Ribbon“und „Doreen Falls“(baden) erreicht man schließlich wieder den Parkplatz. Wir benötigten hierfür 6 h, inkl. 3/4 h Pause.

Süd Afrika 2019 sortierte Fotos5

Die nächste Tour startet von der Campsite im „Injisuthi“ Gebiet. Diese Campsite ist sehr abgelegenen in toller Lage, wieder inmitten der Berge, in einem Tal mit glasklarem Gebirgsbach (Badestelle etwa 300 m von der Campsite flussabwärts). Es gibt keinen Strom, nur die Sanitäranlagen bekommen etwas Solarlicht. Absolut romantisch! Die Tour unserer Wahl beginnt und endet wieder direkt an der Campsite. Wir gehen zunächst nach Nord-West, der Anstieg Richtung „Cataract Valley“ ist erst mal recht moderat.

P1220549

Jedoch der Aufstieg hinauf durch das Cataract Valley zwingt uns zu einigen Verschnaufpausen, zumal es an dem Tag schwül und heiß war. Der Weg führt dann weiter über eine Hochebene, mit tollen Ausblicken und danach wieder hinab in das Tal des „Old Woman Stream“. Wenn man an der Stelle, an der man diesen Gebirgsbach überquert, etwa 30 m nach rechts geht, kommt man an einen kleinen Badepool.

P1220564

Ein idealer Platz zum Rasten und Baden! Der Weg steigt nun wieder an und man kommt an den „Grindstone Caves“ vorbei. In diesen Höhlen suchen offensichtlich häufig Tiere und auch Wanderer Schutz oder eine Übernachtungsmöglichkeit. Interessant ist die Letzte. Hier hat man sogar eine natürliche Dusche. Der Abstieg zur Campsite ist dann teils recht steil und nach 6 1/4 h (¾ h Pause) kommen wir ziemlich platt wieder an unserem Auto an. Hier gehen wir aber gleich noch etwa 300 m weiter und nehmen ein Bad in der bereits weiter oben erwähnten Badestelle. Hier ist der Gebirgsbach so angestaut, dass man sogar etwas schwimmen kann. Das Wasser ist glasklar und ziemlich kühl, weckt aber wunderbar die Lebensgeister. In der „Giant`s Castle“ Region, unserem nächsten Ziel, gibt es leider keine Campsite. Aber nach Anmeldung darf man hier für 70 Rand p. P. auf dem Overnight Hiking Parkplatz übernachten. Dieser ist direkt an einem großen Picknickplatz mit Toiletten und Wasserhahn. Baden kann man im Gebirgsbach und die Aussicht ist grandios. Was will man mehr? Hier hatten wir uns die Tour, welche im Prospekt (In der Rezeption für 10 Rand erhältlich) unter „Bannerman`s Path-Contour Path- Langalibelele Path“ beschrieben ist. Diese ist knapp 17 km lang und wir haben etwa 5 Stunden reine Gehzeit benötigt. Wir sind die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen, da man dann im letzten Teil der doch recht anstrengenden Wanderung die Möglichkeit hat, sich in herrlichen Badegumpen abzukühlen. Übrigens hat man zum Ende der Tour auch noch die Möglichkeit Höhlenmalereien in den „Main Caves“ zu besichtigen. Hierzu sollte man sich aber vorher in der Rezeption ein Permit kaufen, da das direkt an den Höhlen nicht mehr möglich ist.

Süd Afrika 2019 sortierte Fotos6

Unser letztes Wandergebiet, hier in den Drakensbergen, war dann das „Lotheni Nature Reserve“. Dieses Gebiet liegt nun noch abgeschiedener als die beiden letzten Regionen. Um von „Giant`s Castle“ dahin zu gelangen, muss man etwa 100 km fahren, davon etwa 60 km Piste. Die Landschaft ist aber sehr schön.

Süd Afrika 2019 sortierte Fotos7

Nur sollte man diese Piste, nicht wie wir, nach starken Regenfällen befahren. Die Fahrt über den 1800 m hohen Pass könnte sonst auf der lehmigen Piste zu einer gefährlichen Rutschpartie werden! Die Campsite liegt wieder absolut einsam und in traumhafter Natur. Am Abend ziehen zwei Herden mit insgesamt 108 Eland Antilopen am gegenüberliegendem Berghang vorbei. Es gibt keinen Strom, auch nicht in der Sanitäranlage. Aber alles ist sauber, wie übrigens in allen bisher beschriebenen Campsites in den Drakensbergen. Unsere letzte Wanderung, hier im Nationalpark, beginnt wieder an der Campsite. Zunächst dem Schild „Simons Cottage“, danach immer den Schildern„Eagle Trail“ folgen. Als Nächstes lädt ein etwa 10 m hoher Wasserfall zur Rast. Auf dem Rückweg kommt man unmittelbar an einem Rest Bergurwald vorbei. Hier sollte man den Rucksack absetzen und sich ein wenig im Wald umschauen. Im weiteren Abstieg erreicht man dann den Fahrweg zur Campsite. Auf diesem geht es dann wieder ansteigend über etwa 1,5 km zurück bis zur Campsite. Länge 13,5 km, reine Gehzeit 4h, Gesamtzeit 5 1/2 h.

In Underberg füllen wir bei einem guten Fleischer und im überraschend sehr gut sortierten Spar-Supermarkt unsere Vorräte auf, stehen gestresst an unserem Einkaufswagen, da tippt mich jemand von hinten an. Das gibt es doch nicht, da stehen Ullrich und Brigitte vor uns. Wir hatten Sie voriges Jahr beim Wandern in den Drakensbergen kennengelernt. Sie hatten unser Auto auf dem Parkplatz entdeckt. Nach der gemeinsamen Kaffeepause haben sich unsere Wege wieder getrennt, sie fahren nach Kapstadt, wo sie wohnen, und wir verabschieden uns von den Drakensbergen in Richtung „Oribi Schlucht“.  

IMG_20191012_122912