Albanien und Montenegro – Regen ohne Ende!

15.05.2014 – 16.05.2014

15.05. Es hat die ganze Nacht geregnet. Da wir 2011 schon einmal in Albanien waren, sollten es bei der Durchquerung des Landes möglichst schon Strecken sein, welche wir noch nicht befahren haben. Somit fiel die Wahl, ausgehend vom Grenzübergang unterhalb des Ohrid – See, über Korce, Malig, Gramsh, Tirana und Skoder, nach Montenegro zu fahren. Es kam aber wieder einmal ganz anders. Der Abschnitt entlang des Devoll – Flusses wurde, obwohl landschaftlich total schön, zum Problem.

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Wir wissen das Nebenstrecken in Albanien immer eine Aufgabe für Fahrzeug und Fahrer sind, aber dieses mal kam noch der tagelange Regen hinzu. Somit war die Piste auch noch rutschig und es ging nur mit durchschnittlich 10 km/h voran. Als absolutes Schmäckerchen kam uns auch noch ein ausgewachsener Autokran auf der schmalen Gebirgspiste entgegen (weis der Geier, wo der hin wollte). Was nun, rechts Felsen und links, 20m weiter unten, der Fluss.  Nach reichlich Rangiererei und Panikattacken von der Beifahrerseite, war es dann doch geschafft. Das endgültige Aus kam aber dann doch, nur wenige km weiter war die Straße wegen Erdrutsch, infolge des langen Regens, gesperrt. Also wieder 1,5 Stunden zurück und über Elbasan nach Tirana, der Hauptstadt Albaniens. Wir rollen da relativ zügig über eine halb fertige Autobahn ein, als plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung der Straßenbelag mit einem gewaltigen Absatz und einer 180-Grad-Kurve im Verkehrschaos endete. Keinerlei Beschilderung, dafür viele Autos und Schlaglöcher. Wir also erst einmal links ran (wir kamen nämlich diese Spitzkehre nicht mit einem Mal rum) um uns zu sammeln. Sofort kam ein Einheimischer und fragte wohin. Dieser informierte dann den Fahrer eines Kleintransporters, der uns ebenfalls helfen wollte, und so ging es dann mit Vorausfahrzeug, auf abenteuerlichen Wegen, quer durch Tirana. Ziemlich platt fanden wir dann noch einen Stellplatz mit Abendprogramm. Fischer trotzten dem Sauwetter und versuchten mit überdimensionalen Eigenbau-Senknetzen, zum Erfolg zu kommen.

16.05. Wetter am Morgen, wie gehabt. Gegen Mittag zügiger Grenzübergang nach Montenegro. Das Wetter besserte sich von Dauerregen zu durchwachsen, es gab sogar einige zaghafte Sonnenstrahlen. So konnten wir die tolle Küste Montenegros und die grandiosen Bergwelt im Hinterland, wenigstens aus dem Auto bewundern. Leider sind aber die wenigen zugänglichen Bereiche (fast nur Steilküste) völlig zugebaut und somit ist für Freicamper wie uns, kein Platz. Einen haben wir dann zu unserer Überraschung doch noch gefunden. Es war aber noch zu früh am Tag, sodass nur ein Kaffeeplatz daraus wurde. Kurz darauf lag auch das kleine Montenegro hinter uns. Nun in Kroatien fuhren wir einen Stellplatztipp von Freunden aus Unna an. Auf abenteuerlich enger und steiler Straße ging es durch Haarnadelkurven auf den Hausberg von Dubrovnik. Hier oben kann man den Ort wunderbar aus der Vogelperspektive genießen, und eine absolut ruhige Nacht gab es noch dazu.

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Drei Tage Griechenland

12.05.2014 – 14.05.2014

12.05. Der Wetterbericht scheint wirklich zu stimmen, am Morgen Sonnenschein hier an der griechischen Küste und es sieht ganz so aus, als wäre uns noch einmal Strandwetter vergönnt. Einige km wollen wir aber heute schon noch fahren und die Karte zeigt einen vielversprechenden Schlenker, weg von der Autobahn und immer entlang der Küste, genau gegenüber der Insel Thassos. Da sich unsere Griechenlanderfahrung bisher auf die Insel Rhodos beschränkte, waren wir sehr überrascht, dass hier so viele Traumplätze direkt am Strand zu finden sind. Auch war die Bebauung sehr gering und wenn doch, dann sehr zurückhaltend und der schönen Landschaft angepasst. Wir hatten jedenfalls einen langen Sandstrand fast für uns allein – und endlich auch das passende Wetter dazu!!!

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13.05. Wir können uns noch nicht von hier trennen und bleiben noch bis zum Nachmittag. Dann aber doch der vorerst, endgültige Abschied vom Ägäischen Meer. Über Thessaloniki führt uns nun die Strecke nach Nordwest Richtung Albanien. Übernachtung neben einer Gaststätte am See mit Internetverbindung. Wetter wird schlechter.

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14.5. Konnten heute erst etwas später starten. Der Wirt hatte das Gelände, auf dem wir übernachteten, über Nacht verschlossen und meinte er sei morgen (also heute) spätestens 8 Uhr wieder da. Er kam aber erst 9.30 Uhr, wir sind eben nicht in Deutschland. Nun aber fix in die Puschen, Albanien wartet. Gegen Mittag problemloser Grenzübergang.

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Als wir an einem Fluss zur Kaffeepause einfliegen, steht da schon ein Allrad-Camper mit münchner Kennzeichen. Wir haben gleich gemeinsam Kaffee getrunken und uns sehr nett uns unterhalten. Vielen Dank und gute Weiterreise an Eva und Peter!

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Sind dann nicht mehr weit gekommen und haben uns bei Malig, am Devoll Fluss, einen Platz für die Nacht gesucht. Toll, wir sind wieder in Albanien-und es gibt Spaghetti! Wetter sehr wechselhaft.

Flucht vor dem Regen

09.05.2014 – 11.05.2014

09.05. Wo sind wir hier eigentlich!? Die ganze Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern und wären die Windmühlen am See noch in Betrieb, so hätten die Müller in dieser Nacht das Mehl für den ganzen Monat malen können. Ähnliches haben wir bisher nur in Norwegen erlebt. Morgens dann etwas Entspannung, sodass nach wenigen Kilometern Fahrt einem Bummel durch die Kleinstadt Göynük möglich war. Dieser Ort brilliert, wie Safranbolu, ebenfalls mit einer großen Zahl an liebevoll restaurierten Stadthäusern. Nur ist es eben die kleinere und dörflichere Ausgabe. Man kann erleben wie die Bauern, in “Ausgehuniform” mit Traktor zum Wocheneinkauf in die Stadt kommen. Der Ort verdankt übrigens seinen ehemaligen Wohlstand seiner Lage an der Seidenstraße.

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Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Auto, als der kleine Regen in den großen Regen überging. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das geschichtsträchtige Städtchen Iznik. Da das Wetter immer noch bescheiden war, viel der Besuch verkürzt aus. So blieb es bei der Besichtigung der Grünen Moschee aus dem 14. Jh. und das gewaltige Stadttor aus dem 6.Jh. Dieses ist schleusenartig mit drei hintereinander folgenden Toren gebaut, 25m breit und 40m lang. Auch sind große Teile der 5 km langen, 10m hohen und 6m dicken Stadtmauer erhalten.

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Am Iznik-See haben wir dann bei einer Gaststätte (Internet) genächtigt.

10.05. Wetter unverändert. Wir beschließen, da der Internet-Wetterbericht an der griechischen Küste wesentlich besseres Wetter verspricht, ohne längere Stopps zügig Richtung Griechenland zu fahren. Am Nachmittag in einer schönen Bucht am Marmara -meer, zur voraussichtlich letzten Übernachtung in der Türkei, angelandet. Es klart sogar etwas auf, sodass wir noch schön die Schiffe beobachten können, welche zwischen Schwarzen – und Mittelmeer pendeln.

11.05. Morgens wieder Regen, während wir frühstücken klart es plötzlich auf und als mich dazu noch ein Einheimischer einlädt mit ihm zum Angeln raus aufs Meer zu fahren, hab ich mein liebes Frauchen überzeugt doch noch einen Tag zu bleiben. Da aber unser Angelerfolg absolut kläglich ausfiel und es demzufolge zum vorzeitigen Abbruch kam, sind wir dann doch noch gegen 11 Uhr weitergefahren.

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Auf der 20-minütigen Fährüberfahrt, von Cardak nach Gelibolu, zurück in den europäischen Teil der Türkei, kam dann schon etwas wehmütige Abschiedsstimmung auf.

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Haben dann noch unsere letzten Lira in Diesel getauscht und waren gegen 16.00 Uhr am Grenzübergang. Dort lief bis zum zur Sicherheitskontrolle alles super, jedoch da kam der “Befehl” zurück und mit in die lange Schlange der Lkw zum Röntgen der Fahrzeuge einreihen. Vor uns mind. 20 Lkw, und bei dieser “hochmodernen” Anlage dauerte jedes Fahrzeug 20 Minuten. Das hätte also bedeutet die halbe Nacht an der Grenze, zu verbringen. Zurück und an einem anderen Übergang unser Glück zu versuchen, ging auch nicht, weil wir ja schon den Ausreisestempel im Pass hatten, wäre auch äußerst verdächtig gewesen. Jetzt konnte ich nur noch meinen letzten Trumpf aus dem Ärmel ziehen, meine Frau. Die Waffen der Frauen bewirken eben manchmal Wunder! Somit konnten wir doch noch rechtzeitig, übrigens bei schönem Wetter, an der nun griechischen Küste bei Alexandroupoli, den Sonnenuntergang erleben (leider aber nicht im Meer).

Über Berg und Tal

06.05.2014 – 08.05.2014

6.5. Heute früh wieder das bekannte Geräusch auf dem Dach. Deshalb ändern wir den Tagesplan und gehen zuerst in das Café, um unsere Wäsche abzuholen. Da es dort auch Internet gibt, wird auch der Laptop mitgenommen, um mal wieder einiges zu erledigen. Diese Programmänderung erwies sich als richtig, denn mittags besserte sich das Wetter, sodass wir den Ort noch einmal genauer anschauen konnten. Als wir dann Amasra gegen 15 Uhr verließen bot sich uns von den Bergen noch einmal ein sehr schöner Blick auf die Stadt.

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Unser Tagesziel Safranbolu erreichten wir gegen Abend. Hier ist es uns zum ersten mal auf der gesamten Reise passiert, dass wir den Übernachtungsplatz nochmals wechselten. Grund war eine Horde lästiger und äußerlich etwas verwahrloster Kinder. Sie machten den Eindruck, als seien es Zigeuner. Wir hatten uns auf einer Wiese, in Sichtweite zweier winziger Ansiedlungen eingenistet. Das war eigentlich nie ein Problem, da die Kinder immer eher zurückhaltend waren. Dieses mal nicht. In der Hoffnung sie nach gestillter Neugier wieder loszuwerden, verteilten wir einige Süßigkeiten. Das half auch nichts, im Gegenteil einige von ihnen wurden immer mutiger. Und da wir eigentlich einen ruhigen Abend verbringen wollten, starteten wir den Motor und rollten weiter. Wir fanden am Friedhof von Safranbolu einen ruhigen Platz mit herrlichen Blick auf die Altstadt, welche von hier in fünf Minuten erreichbar ist.

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7.5. Wetter gut, auf zur Besichtigung der Altstadt von Safranbolu. Diese liegt eingebettet in tiefe Schluchten zweier kleiner Flüsse und zählt mit seinen Fachwerkhäusern zum Weltkulturerbe.

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In den vielen engen Gassen “verlaufen” sich die wenigen Touristen.

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Pflastermüde gönnten wir uns dann am Nachmittag endlich unser erstes Hamam im örtlichen türkischen Bad. Wenn man wie wir das zum ersten mal tut, ist es wegen des Ablaufes der ganzen Sache eine spannende und doch schlussendlich total entspannende Angelegenheit. Natürlich Männlein und Weiblein streng voneinander getrennt. Die Männer halten sich übrigens, auch beim Waschen, immer mit einem Handtuch bedeckt. Dann noch ca. 100 km Richtung Süd-Ost weitergefahren. Übernachtung im Wald an einem kleinen Fluss.

8.5. Endlich wieder mal ein Frühstück bei Sonnenschein, in freier Natur! Einkaufsstopp in Bolu, wo es angeblich die besten Köche des Landes geben soll. Wir haben es nicht getestet und sind weiter auf Nebenstraßen durch das noch touristisch kaum erschlossene Köroglu – Gebirge gefahren. Nächster Stopp am See Abant Gölü. Hier lohnte es sich endlich mal wieder, zu einer Seeumrundung, die Räder abzuschnallen. Danach verdiente Kaffeepause mit sächsischen Kräppelchen und weiter bis Modurnu. Da fallen im Altstadtviertel die vielen Metallschmieden auf. Deren Tradition reicht bis in das 16.Jh. zurück.

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Zu dieser Zeit galt der Ort, wegen seiner berühmten Messerherstellung, als das türkische Solingen. Es finden da auch jährlich die berühmten Ölringkämpfe, bei denen die Ringer vollständig mit Öl eingerieben werden, statt. Übernachtungsplatz am Cubuk Gölü See. Obwohl dieser eingeschlossen von Bergen ist, sehen wir hier seltsamerweise unsere ersten Windmühlen in der Türkei. Es sind sieben Stück und alle stehen ziemlich konzentriert an einer Uferseite. Sicherlich ergeben sich gerade an dieser Stelle so günstige Strömungen, dass es lohnenswert war, diese hier zu betreiben. Ich schreibe “war”, weil sie leider nicht mehr in Betrieb sind.

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An der türkischen Schwarzmeerküste

01.05.2014 – 05.05.2014

1.5. Einige Dinge müssen besorgt werden. Also steuern wir den ersten etwas größeren Ort an. Hier an einem zentralen Platz herrscht kleinstädtisches, entspanntes Flair, denn wie wir erst später erfahren, ist der 1.Mai hier ebenfalls Feiertag. Wir verstauen gerade unsere Einkäufe, als uns eine junge Frau anspricht. Da sie hier im Ort die Deutschlehrerin ist, hatte sie der örtliche Polizist gebeten uns zu fragen, ob er mal ins Innere unseres Autos schauen dürfe. Daraus entwickelte sich eine sehr lustige, aber auch emotionale Angelegenheit. Plötzlich stand das “halbe” Dorf um uns herum und jeder wollte mal reinschauen. Aber auch viele Fragen waren zu beantworten, nicht nur zum Auto. Neben dem Üblichen wie, woher, wohin, warum, verheiratet, wie viel Kinder, Beruf, wie gefällt euch die Türkei, auch kompliziertere Fragen. Z.B. wollte man wissen, warum die deutschen Touristen nur in die bekannten Regionen der Türkei kommen. Auch Fragen zu den Türken in Deutschland waren zu beantworten. Schwierige Angelegenheit, aber alles verlief sehr entspannt. Mit der Lehrerin, ihrer Tochter und ihrem Mann, er ist Fischhändler, haben wir dann noch einen Kaffee getrunken und dabei wieder sehr interessante Informationen zu Land, Leuten und Sitten erhalten. Danach, es war mittlerweile 12 Uhr, sind wir noch bis Sinop gefahren. Dieser Ort liegt auf einer Halbinsel und ist geprägt vom Fischfang, Kleinhandel und zunehmend auch vom Tourismus.

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Es war Markttag, also eine gute Gelegenheit etwas frisches Gemüse zu kaufen. Anschließend waren wir noch in der ältesten Werkstatt des Ortes für Schiffsmodelle. Dort fanden wir auch einstimmig unser Reiseandenken.

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Übernachtungsplatz, einige km weiter bei einem kleinen Naturhafen.

2.5. Ein kleines Fischerboot holt am frühen Morgen, genau vor unserer Nase, seine Netze ein. An Bord ein älterer Mann und seine Frau. Das musste natürlich fotografiert werden. Es blieb aber nicht unbemerkt und wir durften mit aufs Boot und beim Einholen, des allerdings etwas dürftigen Fanges, zuschauen. Zwischenzeitlich waren zwar unsere Brötchen im Ofen verbrannt, aber das war es wert! Das Pärchen hat uns dann mit ihrem Boot noch ein Stück an der Küste entlanggeschippert.

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Als Dank haben wir die Beiden dann noch nach Hause gefahren (ca.5km). Es folgte natürlich gleich eine Einladung zu Tee und einigen kleinen, selbst gemachten Speisen. Es war wieder ungeplant spät geworden. Und so ging es, teils über bergiges Binnenland, teils entlang der schönen Küste, heute nur noch wenige km bis zu einem kleinen Dorf am Meer.

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Alles sehr schön, nur das Wetter hier am Schwarzen Meer könnte besser sein. Der Tag beginnt immer schön und am Nachmittag dann meistens regnerisch und kühl.

3.5. Der heutige Tag begann gleich etwas aufregend. Wir sitzen beim Frühstück und hören von Ferne aufgeregtes Hundegebell. Dann kommen zwei Esel im, für diese Tiere eigentlich ungewöhnlich hohem Tempo, an uns vorbei. Hinterher kommt ein Rudel von 5 verwilderten, großen Hunden und treibt einen schon stark am Hinterteil blutenden weiteren Esel vor sich her. Nur wenige Meter von unserem Frühstücksplatz treiben sie das schon sehr erschöpfte Tier in eine Engstelle und attackieren ihn weiter, einer der Hunde hat sich am Hals des Esels verbissen. Ich konnte nicht anders, als mir mein Reizgas zu schnappen, und dem Tier zur Hilfe zu eilen. Zum Glück hat schon mein Erscheinen und das Werfen mit Steinen geholfen, um diese Hunde zu vertreiben. Diese kennen die Bewegung des sich bückenden Menschen sehr genau. Der Esel konnte sich dann in die engen Gassen eines nahen Dorfes flüchten. Ein Dorfbewohner, welcher das Treiben aus sicherer Entfernung nur beobachtet hatte, erklärte uns, dass das mit zwei Problemen zu tun hat: Zum einen gibt es sehr viele herrenlose, verwilderte Hunde, und zum Anderen aber auch viele “arbeitslos” gewordene Esel, welche von ihren Besitzern einfach dem Schicksal überlassen werden. Wir kennen aber auch andere Regionen in der Türkei, in denen man zumindest das Hundeproblem mit einer, unserer Meinung nach, guten Lösung angeht. Hier werden alle Streuner sterilisiert und mit einer Marke am Ohr gekennzeichnet. Ist zwar kostenintensiv, aber wer weis denn wie lange diese Tiere nur Esel jagen. Dieses Erlebnis noch im Magen fuhren wir dann weiter entlang der Schwarzmeerküste Richtung Ost. Die Küste ist hier meist steil und schroff, aber es gibt auch immer wieder traumhafte Buchten, zu denen man, nicht selten, auf teilweise  abenteuerlichen Wegen, herunterfahren kann. Aber diese Küste zählt auch zu den niederschlagreichsten Regionen der Türkei. Das Pontische Gebirge mit Bergen bis 3000 m Höhe, welches unmittelbar am Meer beginnt, ist deshalb üppig grün und mit vielen z.Z. blühenden Rhododendronbüschen durchsetzt. Und genau hierhin haben wir uns ab Mittag verkrümelt, weil wie erwartet, das Wetter schlecht wurde, diesmal dicke Nebelsuppe. Wir hatten Glück, ab 100 m Höhe wieder strahlender Sonnenschein. Das hatte natürlich den Nachteil, dass man max. 25 km in der Stunde schafft, aber dafür durch herrliche Bergdörfer kommt.

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Wieder am Meer fanden wir in einem Hafen eines kleinen Dorfes einen windgeschützten Platz für den geplanten Grillabend. Vier Angler saßen in einiger Entfernung und als sie dann mit dem Auto wegfuhren, grüßten wir uns noch freundlich. Wir legten unsere auf dem Wochenmarkt erstandenen zwei Seefische (Levrek) auf den Grill,

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der Tisch war gedeckt und der große Schmaus sollte beginnen.

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Plötzlich kam das gleiche Auto wieder, parkte neben uns und die 4 Angler und ein älterer Herr stiegen aus. Sie gaben uns zu verstehen, dass sie sich sehr darüber freuen, dass wir ihr Dorf besuchen. Und genau aus dem Grund haben sie den Opa zum Musikspielen und einige Flaschen Bier (!) zum Trinken mitgebracht. Der Opa spielte klasse auf einer Art Geige mit nur drei Saiten. Es wurde getanzt und dank eines englischsprechenden Burschen, auch viel gequatscht. Später kamen dann noch die geheimen Reserven, eine Flasche Raki (davon gab es aber nur zwei Gläschen, weil für Türken sehr teuer) und zur allgemeinen Freude, eine Flasche Wodka von uns. Das Ganze lief aber nicht aus dem Ruder und die Jungs verabschiedeten sich gegen 23 Uhr, landestypisch mit Bussi links und rechts. Schöner Abend.

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4.5. So jetzt aber kurz. Zuerst lösten wir das Versprechen ein, den einen der Burschen vom Vorabend in seiner Bäckerei zu besuchen.

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Es dauerte aber nicht lange und wir saßen wieder mit der ganzen Truppe in der Bäckerei auf einen kurzen Tee. Ansonsten weiter am Meer, diesmal ohne Nebel, aber mit nur sporadischen Sonnenschein. Wieder viele Stopps in schönen Buchten und Dörfern. Übernachtungsplatz an einem schönen Sandstrand in einem winzigen Dorf.

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5.5. Regen trommelt aufs Dach. Es sieht ganz danach aus, als sei uns nun nicht mal mehr der halbe Tag Sonnenschein vergönnt. Eigentlich wollten wir hier einen halben Strandtag verbringen. Daraus wird nun nix und so fahren wir weiter mit Ziel Amasra. Einige Abstecher zu schönen Badebuchten gönnen wir uns trotzdem, denn wir sind uns sicher, in dieses Land kommen wir sehr bald wieder. Dann ist es gut, wenn man nicht lange nach einem schönen Plätzchen suchen muss. Einen ganz großen Favoriten fanden wir gegen Mittag. Da sich noch dazu die Sonne zurückmeldete, legten wir gleich eine Strandpause ein.

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Die Entscheidung, ob wir für heute gleich hier bleiben sollten, nahmen uns dann erneut aufziehende Wolken ab. So führte uns die Straße an der Steilküste, aber auch immer wieder in großen Schwüngen weit ins bergige Hinterland in Dörfer mit den für diesen Landstrich so typischen Holzhäusern,

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weiter bis zum Tagesziel Amasra. Hier suchten wir zuerst nach einem Waschsalon. Da keiner zu finden war, fragten wir in einem Café um Rat. Die nette Besitzerin sagte uns, dass es im Ort keinen Waschsalon gibt, sie aber, wenn wir es möchten, die Wäsche für uns waschen könnte, wir haben das Angebot gern angenommen. Danach war Zeit für einen Stadtrundgang. Amasra ist allein schon durch seine Lage, links eine Bucht, rechts eine Bucht, dazwischen das reizvolle Städtchen, einen längeren Stopp wert. Das kleine, auf einer Halbinsel gelegene Zentrum wird im Osten vom “Großen Hafen” und im Westen vom “Kleinen Hafen” begrenzt. Übernachtet haben wir hier am offiziellen Stellplatz für Wohnmobile.

Auf Wiedersehen in Kappadokien

27.04.2014 – 30.04.2014

27.4. Weil es hier in Kappadokien so schön ist hatten wir spontan beschlossen, noch einen Tag anzuhängen. Es sollte aber ein ruhiger Tag zum Ausklang werden. Der Vormittag verging mit kleinen Erledigungen. Am Nachmittag dann doch noch eine kleine Aktivität: Avanos gilt als das Zentrum des kappadokischen Töpferhandwerks, was auch deutlich an den vielen Werkstätten, aber auch einigen liebevoll gefertigten Skulpturen im Ort, zu erkennen ist. Auch sonst ist der kleine beschauliche Ort einen Besuch wert.

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Leider war unsere Zeit begrenzt, denn auf Wunsch meiner lieben Frau sollte es noch zur Zeremonie der tanzenden Derwische nach Sarihan gehen. Das Sehenswerteste daran war aber leider nur die sehr schön restaurierte Karawanserei aus dem Jahr 1249, in welcher die Vorführung stattfand. Meiner Meinung nach ist es etwas fragwürdig, wenn Glaubenszeremonien für Geld (immerhin 25 € pro Person) vor ganzen Busladungen von Touristen vorgeführt werden.

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Der Abend ging aber dann doch noch nett, bei einem gemeinsamen Abendessen mit lieben Campingnachbarn, zu Ende.

28.4. Heute hieß es endgültig Abschied zu nehmen. Nach Ver- und “Entsorgung” unseres Autos und Verabschiedung von Renate und Uwe (Gruß ans Mittelmeer) rollten wir gegen 10 Uhr vom Campingplatz. Weil wir am Vortag in Avanos so wenig Zeit hatten und unser Weg sowieso da entlang führte, schauten wir uns den netten Ort nochmals genauer an.

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Der weitere Weg durch das anatolische Hochland war dann etwas eintönig. Riesige Felder und Weideflächen, so weit das Auge reicht. Abwechslung brachten nur einige wenige Dörfer an der Strecke. Aber auch hier immer wieder überaus nette Begegnungen. Unseren Übernachtungsplatz fanden wir auf einer gesperrten und abgelegenen Straße, welche in einem in Aufstauung befindlichen Stausee endet.

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Als wir beim Abendbrot saßen, kamen noch zwei Jungen vorbei und wollten uns für ein paar Lira selbst geangelte Fischlein verkaufen, wirklich nur Fischlein. Ich sah, dass sie in ihrer Plastik-Tüte ohne Wasser noch lebten und gab ihnen deshalb etwas Geld, aber nur um den Fischen, nach dem die Jungs weg waren, eine neue Lebenschance zu geben. Bis auf einen Fisch haben es die anderen 9 Stück geschafft. Zu erwähnen wäre noch, dass die Jungs maximal 12 Jahre alt waren und mit einem uralten Dacia vorfuhren! Trotz Untergangsstimmung am Stausee eine gute Nacht.

29.4. Die Landschaft ist wieder abwechslungsreicher und das heutige Hauptziel ist Amasya. Dieser Ort im engen Tal des Yesilirmak-Flusses mit seinen gepflegten Altstadthäusern aus osmanischer Zeit gilt als die schönste Stadt Zentralanatoliens. Über der Altstadt thront auf einem 300m hohen Fels die Zitadelle und im Fels sind haushohe Felsengräber eingehauen.

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Trotzdem ist von Tourismus fast nichts zu spüren. Vielleicht auch deshalb hatten wir wieder so herzliche Begegnungen mit den Türken. Beispielhaft nur Folgende: Wir hatten gerade unser Auto in einer lebhaften Straße abgestellt, als uns ein Einheimischer in gutem Deutsch ansprach. Er lud uns auf einen Tee in eine der zahlreichen Teestuben ein. Mersut, so sein Name, hat viele Jahre in Deutschland gearbeitet, lebt aber nun wieder hier. So konnten wir wieder viel Hintergrundwissen tanken und Dank seiner Hilfe folgendes hochwichtiges Problem lösen: Da wir einen unerwartet hohen Verbrauch an Tortenguss für unsere Erdbeerkuchen hatten, ist uns dieser nun ausgegangen, welch Tragik. Wir konnten aber, auch aus Gründen von Verständigungsproblemen, keinen Neuen auftreiben. Mersut ist mit uns durch die Stadt gezogen, bis das Problem gelöst war. Und zum Abschied hat er uns noch seine Visitenkarte gegeben, mit dem Hinweis, dass wir ihn bei Problemen jederzeit anrufen können. Und das kann schnell mal sehr wichtig sein! Vielen Dank Mersut!

30.4. Durch bergige Landschaft tuckern wir dem Schwarzen Meer entgegen. Dabei fahren wir wieder bewusst auf einsamen Nebenstraßen. So können wir absolut ursprüngliche Bergdörfer besuchen. Hier kann man hautnah erleben, wie schwer die Bauern hier oben ihr kärgliches Dasein erarbeiten müssen. Trotzdem sind sie aber immer überaus freundlich und man merkt ihnen echte Freude darüber an, dass sich Fremde für ihr Leben und ihr Land interessieren.

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Auch wenn wir uns da wiederholen, es ist wirklich so! Gegen 14 Uhr haben wir einen herrlichen Platz direkt an einem menschenleeren Strand am Schwarzen Meer für eine zünftige Kaffeepause, nun wieder mit Erdbeertorte, gefunden.

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Und weil es hier so schön ist, hatten wir beschlossen, gleich dazubleiben und einen Strandnachmittag einzulegen. Die Rechnung war aber ohne Petrus gemacht. Nach kurzer Zeit wurde das Wetter schlecht und wir mussten uns, nach einem schnellen Bad, ins Auto verkrümeln. Auch das geplante Lagerfeuer viel ins Wasser. Bleibt nur, auf morgen zu hoffen.

Vier Tage Kappadokien

23.04.2014 – 26.04.2014

23.4. Nach vollkommen ruhiger Nacht fühlten wir uns für eine Wanderung ausgeruht. Eine Wanderkarte hatten wir zwar nicht, aber das Gelände ist wegen des niedrigen Bewuchses recht übersichtlich, somit konnten wir unseren Weg recht leicht selbst bestimmen. Etwas problematisch war nur der Ausstieg aus dem einen Canyon und der Abstieg in den in den nächsten Canyon zu finden. Das Soganli-Tal ist nämlich von der Form her wie ein “Y” und man kann den Weg, in den jeweils nächsten Abschnitt, über die Hochebene “abkürzen”.

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Im nächsten Tal haben wir die, unserer Meinung nach, zwei interessantesten Felsenkirchen der Region entdeckt, die “Domkirche” und die “Versteckte Kirche”.

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Erstere beeindruckt durch Größe und Architektur (vor allem innen) und die Zweite macht ihrem Namen alle Ehre. Man sieht am Hauptweg nur eine unscheinbare Kuppel, erst nach Abstieg am Berghang findet man den Eingang zu den unterirdischen Räumen und Gängen. Zu unrecht fristen diese beiden Kirchen gegenüber den vollkommen vermarkteten Kirchen, z.B. im Hauptort Göreme, ein unbeachtetes Dasein. Wir waren darüber aber nicht verärgert, niemand stört oder verlangt Eintritt. Am Abend haben wir uns in Ürgüp, in einem vom Reiseführer empfohlenen Restaurant, ein fürstliches Menü gegönnt. Es gab, in ganz liebevoll hergerichteten Ambiente, Mezze, das sind viele verschiedene landestypische Vorspeisen (sehr zu empfehlen),

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als Hauptgang Sis Kebap (Fleischspieß) und zum Abschluss Eis mit Pudding. Das ganze für den, für türkische Verhältnisse, hohen Preis von 18 € pro Person. Dafür gibt es nun erst mal wieder Döner für 1,50 € oder Hausgemachtes. Es war mittlerweile dunkel geworden und es musste schnell ein Stellplatz her. Auf Schönheit kam es nun nicht mehr an, nur ruhig sollte es sein. Kurz vor Göreme folgten wir den Hinweis zum Aussichtspunkt. Außer einigen verlassenen Getränke-und Souvenierständen freier Platz kein Mensch da. Die Stände waren übrigens nicht abgeräumt, wir hätten uns einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten, oder uns an dem Souvenierplunder bedienen können. Nur so viel zum Vertrauen der Türken. Einer geruhsamen Nacht stand also nichts mehr im Wege.

24.4. Der vermeintliche Notplatz entpuppte sich heute zum Volltreffer. Gegen 6 Uhr weckten uns fauchende Geräusche. Ein Blick aus dem Fenster war wie das Schaufenster zum Disneyland, fast 100 Heißluftballone schwebten über der traumhaften Kulisse von “Tuffstein-Kappadokien”.

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Somit war die Nachtruhe vorzeitig beendet, wir bereiteten unser Frühstück und setzten uns auf die dort für Jedermann bereitstehenden gemütlichen Sitzgruppen und genossen das Spektakel bei Kaffee und frischen, selbst gebackenen Brötchen.

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Der Platz ist übrigens auch ein beliebter Ort für den Sonnenuntergang. Als Nächstes wurden die Wanderschuhe geschnürt, das Auto blieb gleich da, um von hier die erste Wanderung durch die “Rote Schlucht” und zurück über die “Rosenschlucht” (ca. 4 Stunden) anzugehen. Eine Beschreibung erspar ich mir, die Bilder bringen die Schönheit der bizarren Landschaft hoffentlich einigermaßen herüber.

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Danach Bummel durch das beschauliche Dorf Ortahisar mit Dönerschmaus.

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Nun stand ein Novum für uns an, während der gesamten Reise steuern wir zum ersten mal einen Campingplatz an. Das hat mehrere Gründe: Wäschewaschen, Internet aber der Hauptgrund ist, das der überaus nette, perfekt deutschsprechende Besitzer selbst Ballonfahrten organisiert und diese für seine Gäste, zu einem unschlagbaren Preis anbietet.  Für Leser des Reiseführers von Müller gibt es außerdem noch zusätzlich einen Rabatt von 10% auf die Campingplatzgebühr. Wenn das keine Argumente sind! Nach Bezug des nur gering belegten aber sehr gepflegten Platzes und Buchung der Ballonfahrt für den nächsten Morgen, sind wir nochmals zu einer kurzen Wanderung zum Hausberg Göremes aufgebrochen und haben da das romantische Örtchen bei Nacht genossen.

25.4. Heute klingelte für uns der Wecker bereits 4.30 Uhr, die Ballonfahrt steht an. Erster Blick zum Himmel. Zum Glück sternenklar. Für heute war nämlich schlechtes Wetter angesagt und dann fahren die Piloten nicht. Pünktlich 5.00 Uhr wurden wir abgeholt und nach einem Begrüßungskaffee und etwas Gebäck ging es schon los, schließlich sollte man ja zum Sonnenaufgang in der Luft sein. Interessant ist schon das ganze Drumherum, alles lief perfekt und ruckzuck waren wir mit einer Gruppe von 18 Leuten aus Singapur in der Luft. Das mit den Asiaten war übrigens eine gute Fügung, mit 18 wohlgenährten Mitteleuropäern wär`s im Korb mächtig eng geworden`und lustig waren die auch noch. Es war jedenfalls ein großartiges Erlebnis gleichzeitig mit so vielen Ballonen bei tollen Wetter über diese eigenartige Landschaft zu fahren oder sagt man fliegen? Die Piloten sind hier wahre Künstler, was die mit den Ballonen zaubern, hätten wir nicht für möglich gehalten. Gegen 8.00 waren wir wieder auf dem Campingplatz und haben bei einem zweiten Frühstück das Erlebnis erst einmal sacken lassen.

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Nun war noch genügend Zeit für eine Wanderung in das große und das kleine Liebestal. Die Namen der Täler sollen nachdrücklich verdeutlichen, das die dortigen Felsen dem besten Stück des Mannes, stark ähnlich sind. Die Bilder sprechen für sich.

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Am Abend Lagerfeuer mit unseren netten “Nachbarn”, ebenfalls aus Deutschland.

26.4. Heute Besichtigung von Cavusin. Von der dortigen ehem.berühmten Felsenkirche ist nach einem Felssturz im Jahr 1963 mit mehreren Toten, leider nicht mehr viel übrig, aber von hier aus haben wir eine schöne Wanderung in das Pasabag Tal unternommen. In diesem Tal findet man die imposantesten und höchsten Feenkamine Kappadokiens. Leider liegt das Tal sehr verkehrsgünstig, sodass es nahezu von Busgruppen überrannt wird. Zum Glück haben diese aber immer nur eine halbe Stunde Zeit und kommen somit nicht weit.

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Danach haben wir uns auf dem sehr großem und schönen Wochenmarkt mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt.

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Grillabend und gute Nacht.

Abschied vom Mittelmeer und auf nach Kappadokien

19.04.2014 – 22.04.2014

19.4. Der Wettergott spielt nicht mehr mit, es ist kühl geworden und noch dazu Wind und Regenschauer. Bis Mittag warten wir ab, entschließen uns endgültig vom Meer Abschied zu nehmen und fahren weiter, Kurs Kappadokien. Vorher jedoch schauen wir uns noch kurz die Burg Mamure Kalesi an, wir hatten sie ja vom Stellplatz aus in Sichtweite.

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Sind dann noch auf Nebenstrecken in die Berge bis Mut gefahren. Der Rest des Tages verging mit Internet und Besuch beim “Döner Hasan”. Weil es schon wieder dunkel geworden war, musste der örtliche Fahrschulplatz als Übernachtungsplatz herhalten.

20.4. Der Ostersonntag hatte für uns eine besondere Überraschung bereit, allerdings eine Schlechte. Das Wetter war wieder schick, wir sausen frohen Mutes durch die herrlich, frühlingshaft grüne Berglandschaft und es mussten unbedingt Mohnblumen fotografiert werden. Also am Rand der schmalen Straße gehalten und ran an die Blümchen.

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Kam doch ein Türke mit einem Kleinlaster des Weges, fährt erst an uns vorbei, stoppt und fährt in seiner überschwänglichen Freude rückwärts, er wollte uns nur begrüßen. Das hat er dann auch getan, mit einem kräftigen “Kuss” an die hintere linke Ecke unseres Wohnaufbaus. Ergebnis: Nummernschildhalterung demoliert und Ecke eingebeult. Was soll`s, niemand zu Schaden gekommen und Blech kann man ausbeulen (das sag ich jetzt mit 3 Tagen Abstand). Er hat sich zwar ganz doll entschuldigt und es war ihm auch sehr peinlich, aber Blechschäden sehen die Türken nicht so tragisch.

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Mit etwas getrübter Stimmung ging`s dann weiter, über teilweise recht öde Abschnitte auf Hochebenen, Richtung Norden. Die Straße verlief über viele Kilometer schnurgerade und man hatte durch die sehr gute Fernsicht das seltsame Gefühl, die nächste Bergkette käme einfach nicht näher.

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Bei Eregli besichtigten wir das Felsrelief von Ivriz. Dieses ist in eine 10 m hohe Felswand geritzt, stammt aus der Zeit um 730 v.Chr. und zählt zu den Highlights der zentralen anatolischen Hochebene.

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Am nahegelegenen Fluss hatten sich zahlreiche Familien zum sonntäglichen Picknick eingefunden. Was lag also näher, als sich dazu zugesellen. Wir also auch den Grill angeworfen, natürlich unter genauester, diskreter Observierung (mal sehen ob der ein Feuer in Gang bringt). Die Campingmöbel blieben im Auto. Nur eine Decke, genau wie die Türken. Unser Grillgut war auch in windeseile fertig. Somit hatten wir gewonnen. Es dauerte nicht lange und wir mussten vom Grillgut der Anderen kosten, bekamen Tee und Cola serviert. Und nachdem wir einen mit seinem Auto, aussichtslos im Schlamm feststeckenden Türken, freigeschleppt hatten, war jeglicher Zweifel an der deutsch-türkischen Freundschaft ausgeräumt. Letztendlich hat uns noch ein Türke sein restliches Holz und Grillgut, von der anderen Seite des Flusses, herübergeworfen. Am Ende des Tages fühlten wir uns wieder in unserer bisherigen Meinung, vom überaus gastfreundlichen Türken, bestärkt.

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Und weil es da so schön war, sind wir auch gleich über Nacht geblieben.

21.4. Wanderung durch das Ihlara Tal. Dieses schlängelt sich über 15 km durch herrlich grüne, schattige immer dem Fluss folgende Landschaft, von Selime bis Ihlara.

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Wir sind den Abschnitt Belisirma – Ihlara gelaufen. Hin und zurück mit Besichtigung der zahlreichen Felskirchen muss man ca.4 Stunden einplanen. Übernachtet haben wir gleich im Dorf Belisirma, wo man in sehr gemütlicher Atmosphäre direkt über dem Fluss landestypisch essen kann.

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22.4. Besuch des Dorfes Güzelyurt. Dieses liegt in malerischer Landschaft mit Blick auf einen kleinen Stausee, an dessen Rand eine festungsartige Kirche steht und den schneebedeckten Hasan Dagi (3258 m).

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Der eigentliche “Schatz” des Ortes, die Felsenhäuser, sind in einem erbärmlichen Zustand. Zu Mülldeponien und Lagerräumen für allmögliche Dinge umfunktioniert, sind sie kaum noch einen Besuch wert. Also schnell weiter zu der bekanntesten und größten der rund 50 unterirdischen Städte der Türkei, nach Derinkuyu. Diese wurden zum Teil bereits vor 4000 Jahren angelegt und dienten in Zeiten der Christenverfolgung zum Schutz. Die Stadt hier in Derinkuyu ist über 8 Stockwerke bis in eine Tiefe von 40 m erschlossen. Über Rollsteintüren konnte man sich vor Feinden schützen und war trotzdem über ein ausgeklügeltes Lüftungssystem und unterirdische Brunnen überlebensfähig.

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Außerdem gab es einen 9 km langen Tunnel zur nächsten unterirdischen Stadt. Nach diesem Erlebnis fuhren wir noch in das Suganli Tal. Dieses ist wieder canyonartig und von unzähligen Felsenwohnungen und Felsenkirchen durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Hier haben wir uns auch gleich, in märchenhafter Kulisse, für die Nacht eingerichtet.

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Hohe Berge, schnelles Wasser, Tourismusindustrie und Ostern am Südkap.

15.04.2014 – 18.04.2014

15.4. Auf zum Köprülü Canyon Nationalpark. Laut Karte ist der kürzeste Weg dahin direkt über die Berge auf weißen Straßen (Nebenstraßen). Aber wie schon oft erlebt sind diese Straßen nicht unbedingt die schnellere Möglichkeit, aber immer die schönere und erlebnisreichere Variante.

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So auch dieses mal. Für die wenigen km bis Beskonak benötigten wir, mit allerdings vielen Zwischenstopps, den ganzen Tag. Blicke in den eigentlichen Canyon hat man von der Straße aus nur an wenigen Stellen. Sicherlich könnte man auf einer Wanderung noch wesentlich mehr erhaschen, (allerdings ist der Canyon nicht begehbar) aber dergleichen haben wir schon genug gesehen. Rafting ist nämlich hier die am meisten angesagte Unternehmung. Laut Reiseführer fahren hier in der Hochsaison bis zu 4000 Touristen den Köprülü Cayi mit Schlauchbooten herunter. Wieder mal gut, dass wir so zeitig sind! Erkan empfängt uns schon bei Überfahrt über die alte, sehr schmale, römische Steinbogenbrücke über den Fluss.

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Er ist natürlich ein Schlepper, aber er ist nicht zu aufdringlich, spricht sehr gut deutsch – und er hat für uns auch gleich einen sehr schönen Übernachtungsplatz hoch über dem Fluss. Bei so viel “Nettigkeit” werden wir uns auch schnell handelseinig, sodass wir über ihn die Tour für den nächsten Tag bestellen. Er hilft uns noch beim Holzsuchen für`s Lagerfeuer und weil er so begeistert von meiner Säge ist, macht er auch noch gleich eine Packung Äste für seine Ziegen zurecht. Es gibt wieder Forelle vom Grill.

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Gute Nacht.

16.4. Erkan kommt auf seinem Weg zur “Arbeit” mit seinem Motorrad bei uns vorbei, wir vereinbaren eine Zeit zwischen 10 und 11 Uhr, weil wir noch in sein Bergdorf nach Altinkaya (Selge) zur Besichtigung des dortigen antiken Theaters möchten. Er meint alles kein Problem, wir seien voraussichtlich sowieso nur die einzigen “Fahrgäste”. Auf dem Weg zu diesem Dorf unser erstes unschönes Erlebnis: Eine Frau steht, bepackt mit einem Bund Ziegenfutter am Straßenrand und möchte mitfahren. Also Notsitz aktiviert, Futter am Fahrradträger befestigt und die 4 km mitgenommen.

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Im Dorf angekommen, lädt sie uns aus lauter “Dankbarkeit zu einem Tee ein. Schlussendlich landen wir in ihrem improvisierten Imbiss mit Souvenirverkauf und den Tee mussten wir auch noch bezahlen.

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Selge

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Eine weitere Frau wollte sich nur gegen Geld fotografieren lassen (der Massentourismus lässt grüßen). Beim Rafting waren wir wirklich die Einzigen, natürlich nicht auf dem Fluss, es gibt ja noch mehr Anbieter, jedoch mehr als 5 Boote haben wir nicht gesehen. Weil wir nur zu zweit waren, haben wir uns dann für ein 2er Kajak entschieden. Auf die übliche Einweisung warteten wir vergeblich. Wäre vermutlich auch nicht viel rübergekommen, der Guide spricht nur türkisch. Also rein in die Kiste und ihm nach.

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Nach nur 50 m die erste Stromschnelle, mit 360 Grad Drehung glücklich ohne Kenterung geschafft. Danach kam zum Glück ein sanfterer Abschnitt, sodass wir unser Boot erst einmal “kennenlernen” konnten. Alles ging dann noch mit viel Gaudi und wachsender Routine über die Bühne. Am Ende der etwa 2-stündigen Tour gab es dann noch Forelle (Was sonst?). Das alles für unschlagbare 50 €, für uns beide! Am Abend standen wir am Meer an einer Flussmündung. Hier konnten wir noch schön die ein-und ausfahrenden Schiffe beobachten.

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17.4. Heute soll es wieder mal “kilometern”. Reisefreunde hatten uns einen tollen Strandplatz bei Anamur empfohlen und nicht zu viel versprochen. (Vielen Dank nach Unna!!!) Da die Küste zwischen Antalya und Alanya fast vollständig mit Hotels zugebaut ist, gab es nur zwei mal Zwischenstopps. Der Erste in Alanya zu einer kurzen Stadtbesichtigung und der Zweite zur Bade-und Kaffeepause in einer Bucht an der Steilküste.

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Besagten Strandplatz haben wir dann nach etwas Suchen, auch gefunden und dort, völlig allein, eine ruhige Nacht verbracht.

18.4. Strandtag am südlichsten Punkt der Türkei. Wäsche waschen, Brot und Erdbeerkuchen backen, baden und Stadtbesichtigung mit dem Rad. Anamur ist eher landwirtschaftlich als touristisch geprägt. Es liegt in einer der vielen Ebenen, bei denen man aus der Ferne meint, fast alles läge unter Folie- und Glasgewächshäusern. Wir kamen zufällig an einer riesigen Annahmestelle für Obst und Gemüse vorbei. Dort trafen die Bauern im Minutentakt mit ihren Fahrzeugen, vom Moped bis zum 30-Tonnen Laster, ein um ihre Produkte zu verkaufen. Hochinteressant was da so an Menge und Vielfalt, im vermeintlichen Chaos, umgeschlagen wird. Wieder eine ruhige Nacht, vom Meeresrauschen einmal abgesehen.

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