Türkei: Burkhard und Carola aus Innsbruck mit ihrem Land Rover
Archiv des Autors: Manuela
Durch das Bergland zur Südküste.
07.05.2015 – 13.05.2015
Der Schwerpunkt unserer Reise soll ja wie schon erwähnt die Osttürkei sein, es gibt da aber noch zwei Ziele im Westteil, welche wir, obwohl wir voriges Jahr schon da waren, unbedingt noch einmal ansteuern wollten. Eines davon ist Cirali an der Südküste. Wir fahren aber diesmal nicht entlang der Küste, sondern durch das nicht minder reizvolle bergige Hinterland. In vier Tagen ging es ab Lapseki über Biga, Can, Balikesir, Savastepe, Soma, Akhisar, Alasehir, Denizli, Sögüt, Kas und Kale, nach Cirali. Diese Strecke führte größtenteils durch üppig grüne Gebirgslandschaft mit zum Teil noch schneebedeckten Bergen. Wo es möglich ist, wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Den höchstgelegenen Acker sahen wir in 1700 m Höhe! Die Felder sind super gepflegt, aber in den Dörfern dann eher rustikale Zweckmäßigkeit. Zwischen Salihli und Denizli durchfährt man ein riesiges Tal mit nicht enden wollenden Weinfeldern. Vor Kas sollte man nicht die Hauptstrecke über die “350” und “400” nehmen, sondern eine spannendere Nebenstrecke über mehrere Pässe und traumhafte Landschaft. Dazu in Bekciler von der “350” abfahren, vor Elmali dann Richtung Yuva, Mursal, Akcay nach Kas. Anfangs ist die Straße etwas schlecht, aber schon nach wenigen Kilometern sehr gut. Eine weitere empfehlenswerte Abweichung von der Hauptstrecke ist gleich am Anfang der Tour: Von Lapseki startend nicht die Hauptstrecke “200” Richtung Biga nehmen, sondern die Parallelstraße über Sahinli. Da fährt man praktisch allein durch Wald, vorbei an Wiesen Feldern durch einige Bergdörfer mit freundlich grüßenden Menschen, eine wunderbare Einstimmung auf dieses tolle Land!
Als wir bei einem der unzähligen frei zugänglichen Wasserstellen unseren Tank füllen, kommt ein alter Mann zu uns und begrüßt uns freundlich lächelnd mit dem Wort “Hozgeldiniz” (Herzlich Willkommen), würden wir das auch tun?
Für uns gibt es aber seit der Türkei doch eine große Sorge: Manuela leidet unter starken Rückenschmerzen so sehr, dass sie anfangs nicht mehr aufrecht stehen konnte. In Savastepe mussten wir ein Krankenhaus aufsuchen, wo sie sehr freundlich und sogar bevorzugt behandelt wurde.
Es wurde Bandscheibenvorfall festgestellt und Manuela bekam eine Spritze. Zu unserer Verwunderung war die Behandlung kostenlos, lediglich die verschriebenen Medikamente mussten bezahlt werden. Danach ist zwar eine Besserung eingetreten, aber schmerzfrei war sie noch nicht. Deshalb haben wir einen bekannten in Kas angerufen welcher uns noch einen Termin bei einer Therapeutin besorgt hat. Das hat dann noch mal gut geholfen, sodass wir hier in Cirali schon wieder eine Wanderung nach Olympos, eine kleine Radtour und mit Burkhard und Carola, Reisebekanntschaft aus Innsbruck (schon zum 2. Mal getroffen), eine Nachtwanderung zu den “Ewigen Flammen”. Hier schlagen seit Tausenden von Jahren die von natürlichen Gasen gespeisten Feuer aus dem Felsgestein. Bei einer Flasche Wein sehr romantisch und unbedingt eine Empfehlung. Stirnlampen nicht vergessen!!!
Nach drei Tagen haben wir dann, etwas wehmütig, diesen wirklich schönen Ort, Richtung Osten verlassen. Wehmütig auch aus folgendem Grund: Wir waren ja nun schon zum dritten Mal hier, zuerst vor zwanzig Jahren, und waren froh, dass sich dieser Ort sein dörfliches Flair erhalten hat. Jedoch mussten wir jetzt erfahren, dass nun doch Bemühungen im Gange sind, diese herrliche Bucht mit Hotelklötzen zu verschandeln. Die Bewohner wehren sich zwar heftig dagegen, aber ob sie da eine Chance haben? Also wer es noch so erleben möchte sollte, sich beeilen.
Stellplatzhinweis: Wir haben bisher immer unbehelligt am Ende des Dorfes direkt am Strand gestanden. Diesmal wurden wir aber höflich gebeten etwas weiter hinten zu stehen, da die Zeit beginnt, in der die Wasserschildkröten ihre Eier am Strand vergraben. Absolut verständlich, war aber letztes Jahr nicht das Thema, da wir eher hier waren. Also man fährt im Ort auf der dem Strand naheliegenden Straße bis zum Ende. Dabei kommt man automatisch zum Ende der Bucht, wo einige Ausflugsboote liegen. Dort darf man stehen, oder etwa 100 Meter landeinwärts auf einer großen Fläche, auch schön schattig möglich, unter einer großen Pinie. Blick zum Meer auch noch vorhanden.
N36°25´18,2” O30°29´34,4”
Von Montenegro über Albanien, Mazedonien und Griechenland in die Türkei.
01.05.2015 – 06.05.2015
Von unserem Lieblingsplatz in Montenegro war es nur noch ein kurzes Stück bis zur albanischen Grenze. Da wir nun schon zum dritten mal in diesem Land sind, hatten wir beschlossen nur Hauptverbindungsstraßen zu benutzen. Allerdings muss man sagen, wer das Land nur so quert, hat Albanien nicht wirklich erlebt. Deshalb haben wir dann doch noch einen kurzen Schwenk in ein abgelegenes Seitental gemacht und bei einer Radtour “unser Albanien”, so wie wir es kennen, erlebt.
Ab dem Ohridsee, dem angeblich tiefsten und saubersten See Europas, dann für uns Neuland im wahrsten Sinne des Wortes: Auf einer schmalen Nebenstrecke, am südöstlichen Ende des Sees, erreichten wir den Grenzübergang nach Mazedonien. Dort dann ziemlich lang gewartet. Die Grenzer nahmen alles sehr genau. Vermutlich ist Mazedonien aufgrund seiner niedrigen Preise bei Einkaufstouristen sehr beliebt. Zugegeben, auch wir waren darüber sehr erfreut und haben unsere Dieseltanks beide randvoll gefüllt (0,90 €/L) und unsere Vorräte ergänzt. Am schöneren Ostufer des Ohridsees dann auch übernachtet. Am nächsten Tag erkundeten wir den wirklich wunderschönen Ort Ohrid mit dem Rad.
An diesem Tag dann im Landesinneren an einem Bergsee übernachtet und mit vier mazedonischen Anglern einen feuchtfröhlichen Abend erlebt.
Und hier bei der Beseitigung der Nachwirkungen der Party!
Trotz alledem sollte es am nächsten Tag noch an die griechische Küste zu einem von uns schon voriges Jahr benutzten Strand-Stellplatz gehen. Die Einreise nach Griechenland ist so, wie man es in Europa erwartet: schnell, freundlich und unkompliziert. Gegen 17.00 ist der Stellplatz erreicht und zu unserer Freude ist alles noch so schön wie letztes Jahr. Hier bleiben wir noch einen weiteren Tag am Strand und mit einer Radtour entlang der Küste war auch der sportliche Teil bedient.
Nun wird es aber Zeit zu unsrem Hauptziel unserer Reise, der Türkei, zu gelangen.
Schon die Einreise in die Türkei bei Ipsala
ist, wie auch schon letztes Jahr, von Freundlichkeit der Türken geprägt. Wir dürfen passieren, haben schnell den Stempel im Pass und zusätzlich eine Eintragung zum eingeführten Fahrzeug mit dem letztmöglichen Ausfuhrtermin. Diesen sollte man unbedingt einhalten, da sonst empfindliche Strafen drohen, angeblich bis zum Verlust des Fahrzeuges. In Gelibolu rollen wir dann auf die Fähre und sind in ca. einer halben Stunde im asiatischen Teil der Türkei. Gleich nach der Ankunft fahren wir an einen Platz, welchen wir schon letztes Jahr bei der Rückreise vom Schiff aus als den idealen Platz zum “Ozeanriesen schauen” auserkoren hatten. Durch diese Engstelle müssen nämlich alle Schiffe, welche zwischen Mittelmeer und Schwarzen Meer pendeln. Mit Feldstecher und einem Glas Rotwein in der Hand, ein äußerst interessanter Zeitvertreib.
Entlang der Küstenstraße Nr. 8 bis Montenegro
26.04.2015 – 30.04.2015
Unser Weg nach Süden wird durch einen kleinen Schlenker nach Westen unterbrochen, denn wir setzen mit einer kurzen Fährüberfahrt auf die so beliebte Insel Rab. Diese lässt sich wegen ihrer geringen Größe und des gemäßigten Autoverkehrs, recht gut mit dem Rad erkunden. Das haben wir dann auch getan. Die meisten Orte lagen aber noch im “touristischen Winterschlaf”. Nur im Hauptort der Insel, dem Städtchen “Rab”, waren die ersten Touristen eingetroffen. Hier hatten wir dann das Glück, zufällig einer alljährig stattfindenden Prozession beiwohnen zu können. Die Insel ist im Osten sehr karg, aber im Westen angenehm grün. Trotzdem stellte sich uns anschließend die Frage, ob das 56,- € für die Fähre wert war, zumal für freie Übernachtung fast keine attraktiven Möglichkeiten vorhanden sind.
Auf der Weiterfahrt dann folgende Situation: Wir haben eine schon leicht ”angerötete” Baustellenampel passiert, als plötzlich ein “auf der Lauer liegender ” Polizist mit seinem Motorrad aus der Seitenstraße kommend uns stoppte. Alles soweit in Ordnung, aber ein noch nach uns fahrender Einheimischer wurde mit einigen Worten weitergeschickt und wir sollten 2000 Kuna (ca.290,-€) Strafe zahlen. Das wurde natürlich unsererseits moniert, und nachdem Manuela dann noch ihn und sein Motorrad fotografiert hatte, ging es auf einmal mit nur einer Ermahnung ab. Glück gehabt!
Unser nächstes Ziel war “Zadar”. Hier haben wir es mit einem Stadtbummel durch die Altstadt und einigen Einkäufen auf dem Wochenmarkt recht kurz gehalten. Weiter auf der wunderschönen Küstenstraße, vorbei an Split, zu unserem mittlerweile 3. Anlauf ”Dubrovnik” zu besichtigen. Nie war es uns gelungen, einen Parkplatz zu ergattern. Unsere neue Strategie ging voll auf: Übernachtung auf unserem mittlerweile “Stammplatz”, auf dem Hausberg des Ortes, mit traumhaftem Blick auf die Stadt. Hinunter und wieder herauf zu Fuß (ziemlich schweißtreibend, aber sehr schön), oder man wählt die bequemere Variante mit der Seilbahn. Jedenfalls haben wir den Besuch in Dubrovnik sehr genossen.
Von Dubrovnik bis Montenegro war es dann, mit einigen Kilometern durch Bosnien, nur noch eine kurze Etappe. Hier ist die Küstenstraße auch sehr schön, aber für freie Übernachtung auch kaum noch eine Chance. Deshalb haben wir wieder unsere alte Stelle angesteuert, von der wir meinen, das es mittlerweile der letzte Platz hier in Montenegro ist, an der man so schön frei am Meer stehen kann. Und weil es hier so schön ist, haben wir gleich noch einen Ruhetag angehängt.
Im Schleichgang bis Kroatien
18.4.2015 – 25.4.2015
Nach dem Stress der letzten Wochen ist es uns doch recht schnell gelungen einige Gänge herunterzuschalten. Dazu haben nicht zuletzt die Treffen mit netten, alten Reisebekanntschaften beigetragen. Danach ging es auf Nebenstrecken durch die wunderschönen Alpen, über Österreich, Slowenien bis hierher in den Norden von Kroatien. Und wir haben es tatsächlich ab Österreich geschafft, ohne Autobahn auszukommen. Dabei folgenden “Geheimtipp” entdeckt: grandiose Strecke im Ländereck zwischen Italien, Österreich und Slowenien. Über den Wurzenpass durch den Triglav-Nationalpark nach Slowenien einreisen. Die Strecke ist kaum befahren, keine Lkws da relativ schmal und auf 7,5 T beschränkt. Lohnt unbedingt!
Kroatien hat uns etwas unfreundlich mit starken Gewitter begrüßt, aber alles ist wieder gut. Sind an einem uns vom letzten Jahr bekannten Stellplatz gelandet und genießen den Blick zu der Insel “Krk”.
Vorwort
Da wir im vorigen Jahr den Westen der Türkei erkundet hatten und wir total begeistert von dieser Tour waren, stand damals schon fest, dass es nächstes Jahr der Osten sein muss. Ab diesem Jahr sind wir in der überaus glücklichen Lage, länger bleiben zu können. (So Gott will, bis Mitte September) Deshalb soll es danach noch über Georgien, Russland, Ukraine, Slowakei und Tschechien wieder in die Heimat gehen. So zumindest der Plan. Leider kann sich das durch die politische Lage in der Ukraine noch ändern. Die Krim fällt da ja sowieso schon weg. Ein einziges Trauerspiel!
Das Fernweh ruft! Bald geht es wieder los.
Fazit
Trotz der unerwartet häufigen Schlechtwetterperioden war es wieder ein toller Urlaub mit traumhaften Landschaften und interessanten und bewegenden Begegnungen mit Menschen anderer Nationen – und Kulturen. Wir hatten in keinem der Länder, immerhin waren es zwölf, jemals das Gefühl, nicht willkommen oder gar ernsthaft bedroht zu sein. Im Gegenteil, hier möchten wir allen voran die Türken und die Albaner nennen, (hier waren wir nun mal die meiste Zeit) die Gastfreundschaft, Offenheit und Hilfsbereitschaft war überwältigend. Um das so erleben zu können, ist es natürlich Voraussetzung, dass man mit den Menschen in Kontakt kommen will. Jedoch, in fast allen bisher von uns bereisten Ländern war es so, dass man als Gast den ersten Schritt tun muss (uns persönlich ist das mittlerweile auch lieber so) und man wird in den allermeisten Fällen staunen, wie schnell, trotz Verständigungsproblemen, das Eis bricht. Gestaunt haben wir auch über das komfortable Straßennetz, zumindest im von uns bereisten Westen der Türkei. Alle Fernverkehrsstraßen sind mindestens dreispurig ausgeführt und fast immer in prima Zustand. Auch Nebenstraßen, mit Ausnahme einiger total abgelegenen Gebirgspisten, müssen den Vergleich mit deutschen Nebenstrecken nicht fürchten. Überhaupt sind wir der Meinung, dass die Türkei mit großen Schritten zu einer leistungsstarken Wirtschaft heranwächst. Das ist zumindest unser visueller Eindruck. Diese Reise führte uns durch wesentlich ärmlicher erscheinende Länder, die allerdings schon EU – Mitglied sind. Die Türkei ist für Individualreisende, ob mit Pkw oder gar Wohnmobil, das ideale Land. Mit Wohnmobil kann man fast überall und an den schönsten Stellen frei stehen (es gibt natürlich auch Campingplätze in allen Kategorien) und für Pkw – Reisende gibt es auch immer eine Unterkunft, ob vom einfachen Backpacker Zeltplatz, bis zur komfortablen 5 Sterne Unterkunft, und diese nicht nur in den bekannten Bettenburgen. Einen Kritikpunkt wollen allerdings nicht verschweigen: Der fast allgegenwärtige Müll ist für unser verwöhntes Auge sehr störend. Obwohl überdimensionale Mülltonnen immer in erreichbarer Nähe sind, ist es erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit den meisten Menschen die geleerte Verpackung aus der Hand fällt. Da ist es aber auch egal, ob es der junge Bengel oder der ehrwürdige alte Herr ist. Wir sind uns aber sicher, dass auch das in diesem aufstrebenden Land nur noch eine Frage der Zeit ist. Also, nur Mut, es ist da sicherer – und preiswerter als in den meisten beliebten südeuropäischen Reiseländern!
Reisedaten:
Dauer der Reise: 10 1/2 Wochen, davon 7 1/2 in der Türkei.
Länge der Tour: 11800 Km.
Über und entlang der Alpen zum Bodensee und danach nach Hause.
21.05.2014 – 25.05.2014
21.05. Bis zum Mittag genießen wir noch unseren Platz am Gletscherfluss
und fahren dann hinein in die wundervolle Welt der Alpen, mit Kurs Salzburg. Dort sind wir mit einem Ehepaar zu einem Erfahrungsaustausch bezüglich Reisefahrzeug verabredet. Nach einem sehr netten Abend übernachteten wir gleich auf ihrem Grundstück.
22.05. Gegen Abend wollen wir bei Freunden in Hagnau am Bodensee sein. Das ist eigentlich eine bequem lösbare Aufgabe. Wir wollen aber durch diese schöne Landschaft, nicht nur stur Autobahn fahren. Der erste Abstecher führt uns über die mautpflichtige “Rossfeld Panoramastraße”.
Weitere unfreiwillige Abstecher entstanden durch zeitraubende Umleitungen, sodass wir relativ spät am Ziel eintrafen. Wetter: sommerlich
23.05. Ein allzu bekanntes Geräusch weckt uns: Es regnet in Strömen. Sch…, wir wollten doch Rad fahren. So beginnen wir nach dem Frühstück mit einer Besichtigung des hübschen Örtchens Hagnau und siehe da, es klart auf. Wir schwingen uns auf die Räder und erleben, auf der Tour entlang des Bodensee und durch die fein herausgeputzten Urlaubsorte,
einen kleinen Kulturschock. Wir waren scheinbar zu lange in der Türkei. Hier ist es so piekfein, der Strand ist, bis auf wenige Ausnahmen, fest in privater Hand und so viele Verbots – und Gebotsschilder wie heute, haben wir während unseres gesamten Türkeiurlaubes nicht gesehen! Eines, an einem der wenigen frei zugänglichen Strandabschnitten, schießt den Vogel ab: “Das Lagern auf der Wiese ist verboten!” Was immer das bedeuten soll.
24.05. Heute ist nun Schluss mit der Hinhaltepolitik, jetzt geht’s ernsthaft Richtung Heimat. Aber natürlich nicht in einem Ruck. Nach mehreren vergeblichen Versuchen finden wir am Brombachsee einen würdigen Platz für den definitiv letzten Abend. Nochmals Grillen, eine Flasche Rotwein – und unsere mittlerweile traditionelle Auswertung der Tour.
25.05. Trotz Einfahrtsverbotsschild eine ruhige Nacht verbracht. Über Roth, südlich von Nürnberg, fahren wir auf die A9 und dann ohne Halt nach Hause. Kurz vor Einfahrt in unseren Heimatort, befällt uns wieder dieses flaue Gefühl im Magen. Wir sind zwar sehr dankbar, dass zu Hause und bei uns alles ohne böse Zwischenfälle verlaufen ist, aber die schöne Zeit ist nun mal vorbei und wer weis was so alles zu erledigen und welche Probleme zu lösen sind. Alles erfährt man, zum Glück, unterwegs nun doch nicht. Was soll´s, die nächsten Pläne sind geschmiedet.
Kroatien – endlich wieder Sommer
17.05.2014 – 19.05.2014
17.05. Heute wollen wir im zweiten Anlauf (wir waren 2011 nach unserer Albanien -Tour schon einmal hier) versuchen, einen Parkplatz zur Besichtigung von Dubrovnik, zu ergattern. Aber auch dieser Versuch endete nach drei stressigen Runden vergeblich. Auf der Weiterfahrt fiel uns dann, leider zu spät, die Lösung des Problems ein: Das Auto auf dem Berg abstellen, mit der Seilbahn (Bergstation ca. 300 m vom Stellplatz) oder mit dem Taxi (diese kommen häufig mit Touristen hoch.) in den Ort fahren und nach Besichtigung mit einem von beiden Transportmitteln wieder hinauf, dann eine ruhige Nacht auf dem Berg mit nächtlicher Aussicht auf die Stadt genießen. Das ist doch ein Tipp! An der Küstenstraße ging es dann weiter, immer mit einem suchenden Blick nach freien Stellplätzen an dieser herrlichen Küste. Mehrere hoffnungsvolle Abstecher endeten aber immer enttäuschend. Campingplätze gibt es natürlich reichlich. Um mal wieder einige Kilometer zu fahren, ging es dann auf die Autobahn. Aber nach ca.100 Km zog es uns schon wieder ans Meer. Hier zahlt man die Autobahngebühr, indem man an der Auffahrt ein Ticket am Automaten zieht, und bei der Abfahrt eine Km – abhängige Gebühr zahlt. Das sind immerhin stolze 10 € pro 100 Km! Ja, warum gibt es da in Deutschland so einen Aufschrei. Warum beteiligen wir unsere Transitreisenden nicht auch an den immensen Summen des Straßenbaus, wenn es im gleichen Zug eine Entlastung bei der KFZ – Steuer gäbe? O.K. Wir, jedenfalls, sind dann in der kleinen Stadt Oms gelandet – und da hängen geblieben. Der Ort liegt so schön am Ende einer Schlucht mit einem glasklarem Fluss und hat eine kleine Altstadt mit vielen kleinen Kneipen in engen Gassen. Und dazu war gerade an diesem Wochenende ein Stadtfest mit Tanz im Bierzelt, bei dem die Einheimischen noch fast unter sich waren, von uns mal abgesehen.
Am Ortsrand fanden wir sogar einen Stellplatz am Meer. Wetter endlich wieder sommerlich.
18.05. Hurra, Frühstück bei strahlendem Sonnenschein! Motiviert entschließen wir uns zu einer Radtour in das Flusstal. Nach wenigen Kilometern Fahrt schraubt sich aber das Sträßchen in scheinbar endlosen Serpentinen in die Höhe. Wir folgen den Schildern zu einem Restaurant mit dem Namen “Konoba Kremenko”. Wir strampeln immer höher, aber die Kneipe taucht nicht auf! Als wir schon fast aufgeben wollen, endlich die Belohnung bei einem kühlen Hauswein und köstlichen Schopska – Salat. Der Wirt scheint, wie die Bilder zeigen, ein absoluter Fred Feuerstein – Fan zu sein. Alles sehr liebevoll und aufwendig dekoriert.
Die Schinderei hat sich gelohnt. Nach flotter Abfahrt, zurück ins Tal, sind wir dann weiter mit dem Auto Richtung Split gefahren. Dort wieder auf die Autobahn und nach Zadar schon wieder runter. In einem fjordartigen Einschnitt des Meeres, fanden wir in einem Dorf, an der kleinen Hafenpromenade, sogar einen Übernachtungsplatz am Wasser – geht doch. In der winzigen Hafenbar dann noch ein Gläschen Wein und – Gute Nacht. Wetter: Sommer!
19.05. Beim Frühstück spricht uns eine Frau an. Sie ist Deutsche, hat hier ein Haus gekauft und lebt ein Großteil des Jahres hier. Sie empfiehlt uns einen Wasserfall, in ca. 20 Km Entfernung, anzuschauen. Da dieser fast auf unserer geplanten Strecke liegt, fahren wir hin. Nett anzuschauen in schöner Natur, zwei kleine Gaststätten gibt es auch.![]()
Außerdem müssen wir heute noch ein Stück weiter. Wir wollen zum Nationalpark” Plitvicka Jezera” (Plitvicer Seen). Dieser ist der älteste und größte Nationalpark von Kroatien und gehört zum Weltnaturerbe. Wir sind, da wir nicht wussten, wie groß das Areal ist, leider etwas spät eingetroffen (gegen 15 Uhr). Deshalb mussten wir, damit wir auch alles sehen konnten, die Sache im Eilschritt durchwandern. Der Park schließt nämlich 20 Uhr. Zum Glück ist, nachdem man das System der unterschiedlichen Wegvarianten und Fortbewegungsmittel begriffen hat, die Orientierung im Park leicht. Auch verlaufen sich die vielen Besucher des Parks aufgrund der Größe und der vielen Wegvarianten sehr schnell, sodass man über weite Wegstrecken sogar mal allein sein kann. Mit Bussen und zwei Fährstrecken wird man zu verschiedenen Ausgangspunkten gebracht. Die Schönheit des Parks kann man eigentlich nicht mit Worten beschreiben, hoffentlich bringen unsere Bilder etwas davon herüber.
Wir waren jedenfalls 20.30 Uhr die Letzten, die vom Parkplatz rollten. Haben uns dann noch eine Kneipe mit Internet gesucht und im nahen Wald übernachtet.
20.05. Heute über das auch sehr schöne Hinterland mit hohen Bergen, blühenden Wiesen und schönen Mischwäldern wieder Richtung Meer gefahren. Über Rijeka und ein Stück Slowenien, wo wir noch mal volltanken, (in Italien kostet der Diesel sagenhafte 1,80 €) rollen wir weiter und gegen 17 Uhr “beziehen” wir unseren Stellplatz, nun in Italien, an einem Gletscherfluss.
