17.09. Auch der Grenzübertritt von Rumänien Galati nach Moldawien dauerte, besonders auf der moldawischen Seite ungewöhnlich lange. Die Grenzer waren sehr gründlich, alle Papiere wurden genauestens unter die Lupe genommen, sogar die Fahrgestell Nummer wurde auf Übereistimmung geprüft, das Fahrerhaus gründlich inspiziert und sämtliche Fächer in der Wohnkabine mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Es war etwas nervig, aber wahrscheinlich sind wir durch Schengen nur zu verwöhnt. Im ersten Ort nach der Grenze an der Tankstelle können wir zu unserer Freude gleich mehrere Dinge erledigen: Wir kaufen eine SIM Karte für Telefonie, SMS und sagenhaften 100 GB Datenvolumen, für, nach deutschen Preisen, unschlagbaren 5 €! Eine kleine Herausforderung war dann die Registrierung einer Vignette für die Straßennutzung. Der Automat bot nur rumänisch und russisch als Bediensprache an und wollte aber für die Registrierung „Furz und Feuerstein“ wissen. Schließlich half uns eine sehr nette Ukrainerin. Ja, und zu guter Letzt haben wir auch noch zu einem erfreulich günstigen Preis getankt. (1 Liter Diesel zu 1,10 €) Die Anfahrt zu unserem über Google Maps auserkorenen Platz für die Nacht, war dann aber etwas abenteuerlich. In einem Dorf schickt uns das Navi in eine Seiten“Straße“. Diese war anfangs grob geschottert, ging dann aber in einen reinen Erdweg über, welcher sowieso schon stark zerfurcht und nach dem Starkregen des Tages zu einer Schlammpiste geworden war. Zwei ziemlich steile Abfahrten sind wir dann mehr geschlittert, als gerollt. Wohl bemerkt, wir waren immer noch im Dorf. Schlussendlich mussten wir feststellen, dass uns das Navi falsch geschickt hatte, weil das kleine, neue Asphaltsträßchen noch nicht gespeichert war. Nun stehen wir aber zufrieden hier am See „Lacul Beleu“, direkt neben einem Beobachtungsturm, in einem Vogelschutzgebiet. (80 Km)
18.09. Heute würden wir gern etwas wandern, befragen das Internet und müssen feststellen, dass da fast nichts zu finden ist. Entweder sind die Moldawier nicht wanderlustig, oder es hat bisher niemand etwas eingestellt. Wir finden aber ganz in der Nähe zwei Wanderparkplatz Symbole, allerdings ohne verzeichnete Wege. Vielleicht gibt es ja dort eine Wandertafel. Der Erste war dann zwar ein wunderbarer Aussichtspunkt mit Schutzhütte und Grillplatz, aber weit und breit kein Wanderweg, nicht einmal ein Trampelpfad. Ein schöner Stellplatz wäre es aber schon. Hab ihn mal eingespeichert. Ja und an der zweiten Stelle mit Wanderparkplatz Symbol haben uns schon nach wenigen Metern zwei Grenzschützer wieder weggeschickt. Schließlich sind wir etwas frustriert wieder zu unserem letzten Übernachtungsplatz am „Lacul Beleu“ gefahren und haben uns da an einer selbst gestrickten Wanderung am See versucht. Diese endete aber auch schon nach 2,5 Km am Abfluss des Sees –ohne Brücke.
Nach der obligatorischen Kaffeepause dann endgültig weitergefahren, am Straßenrand 10 Eier (1 €) und eine Melone (40 Ct.) gekauft.
Im Ort „Kalibasi“ im Baumarkt einen zolligen Blindstopfen für unseren Wasserkanister erstanden und im Dorfkonsum Obst, Rotwein für den heutigen Spaghetti Schmaus und Kaffee gekauft. Nun geht gerade über dem unter Wassermangel leidenden See „Lacul Manta“ die Sonne unter, ein Bauer fährt mit seinem „Panjewagen“ gerade über die Bahngleise und treibt noch zwei weitere Pferde vor sich her. Wir stehen auf einer Wiese neben einer stillgelegten Bahnstation, in Sichtweite eines Dorfes. Die Spaghetti waren, wie immer, richtig gut! (50Km)
19.09 Heute Morgen waren nur 12 Grad in unserem kleinen Heim auf Zeit. Nun muss die Heizung beweisen, dass sie die Sommerpause gut überstanden hat. Und sie hat uns nicht enttäuscht, was nicht immer so war und nach kurzer Zeit hatten wir wohlige 22 Grad. So gefällt es meiner lieben Frau. Auf unserem weiteren Weg Richtung Norden halten wir an einer schön hergerichteten Wasserstelle und füllen unseren Tank, obwohl eigentlich noch kein ernsthafter Bedarf bestand. Aber diese Wasserstelle war doch sooo einladend. Als wir so am Wasser zapfen sind, kommt ein Mann aus dem Nachbargrundstück, schaut uns etwas teilnahms-und grußlos zu und geht wieder in sein Grundstück zurück. Ich denke noch, „so ein unfreundlicher Kauz“. Kurze Zeit später kommt er wieder, diesmal mit einem Arm voller Weintrauben und schenkt uns, mit einem Lächeln im Gesicht, die ganzen Trauben. So schnell kann man sich ein falsches Urteil bilden. Cahul ist hier in der Umgebung der größte Ort. Beim Durchfahren sind wir uns einig: Hier halten wir doch mal an. Direkt an der Hauptverkehrsstraße war es unmöglich einen Parkplatz zu finden, aber nur zwei Parallelstraßen weiter war es schon wieder ländlich und wir parken bequem vor einem Kindergarten. Da waren wir natürlich die Attraktion für die Kleinen. Von den Kindergärtnerinnen haben wir auch gleich erfahren, wo die Markthalle ist. Wir lieben nämlich die Atmosphäre von Markthallen und so schlendern wir auch diesmal durch die Reihen und obwohl wir eigentlich nichts wirklich dringend brauchen, landen doch ein Brot, einige Tomaten und frischer Knoblauch in meinem Rucksack.
Die Stadt erscheint uns erfrischend quirlig, lebendig und gepflegt. So schlendern wir noch weiter, trinken jeder einen Kaffee und teilen uns eine große mit süßem Quark gefüllte Blätterteig Ecke. Das Ganze für weniger als zwei Euro! Mein anschließender Besuch beim Friseur, war mit 5 Euro für Waschen und Schneiden ein überraschendes Schnäppchen.
Ein weiteres, nun vollkommen kostenloses Schnäppchen ist nun wirklich unser heutiger Übernachtungsplatz, sowas uriges hatten wir seit Afrika nicht mehr! Eine stark sprudelnde Quelle speist hier einen Stahlspeicher. Von diesem gehen Leitungen zu einem frei auslaufenden Rohr, welches als Dusche nutzbar ist, weiter zu einem ehemaligen Weinfass aus Holz und zu einem großen hölzernen Bade Zuber. Und die Überläufe gehen in einen kleinen Badesee. Wir hatten also die Wahl zwischen Dusche, Badewanne und Badesee. Wir entschieden uns für die Badewanne-wann hat man schon mal sowas im Freien. Ja und eine große mit Schilf gedeckte Sitzgruppe gibt es auch noch. Bis auf einen Reiter und zwei Schäfer hat uns bis jetzt hier niemand beehrt. (45 Km)
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