Es geht los. Wir sind um 10:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein mit dem Auto in Dahlen gestartet. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Malchenberg, um unsere Freunde Ines und Bernhard zu besuchen. Der Abend mit ihnen war unglaublich schön und lustig. Ines und Bernhard empfingen uns herzlich und es war, als hätten wir uns erst gestern das letzte Mal gesehen. Zum Abendessen kochten sie Spagetti, die einfach köstlich waren. Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort in Richtung Korseka. Es war eine landschaftlich sehr schöne Fahrt, nahe der schweizerischen Grenze und immer auf mautfreien Straßen bis Nizza. Ärgerlich war nur, dass wir uns für die Anreise, speziell für Frankreich, nicht mehr Zeit eingeplant hatten. Bis Nizza waren es immerhin 1500 km. Die wollen in 3 Tagen mit Wohnmobil und in Frankreich nur auf Landstraße abgespult sein. Da bleibt nicht viel Zeit für Pausen. Somit kamen wir in Nizza erst bei Dunkelheit an. Die Suche nach einem Platz für die Nacht war ein riesen Problem. Wir haben noch nie so eine zugeparkte Stadt erlebt! Schlussendlich standen wir sehr „romantisch“ in einer Zufahrtsstraße zu einem Industriebetrieb. Nach unruhiger Nacht standen wir schließlich schon um 7 Uhr morgens am Fährhafen. Die Fähre legte pünktlich um 9.45 Uhr ab und nach weiteren 6,5 Stunden ruhiger Überfahrt in der korsischen Hauptstadt Bastia wieder an.
NIZZA
BASTIA
Die Nacht hatten wir gleich auf einem wenig romantischen aber recht ruhigen Parkplatz in Bastia verbracht, weil wir am Abend noch einen kleinen Stadtbummel zur Altstadt und zum alten Hafen unternehmen und gleich am nächsten Morgen den Wochenmarkt besuchen wollten. Die Entscheidung war genau richtig, denn die Altstadt von Bastia mit der Zitadelle und dem alten Hafen ist einfach in der Abenddämmerung am schönsten. Vielleicht auch deshalb, weil man da den Restaurationsstau an den meisten Gebäuden nicht so sieht.
Nach dem Besuch des Wochenmarktes sollte es dann erst einmal zum Runterkommen an den Strand gehen. Unser Reiseführer verspricht freie Stellplätze, direkt am Strand auf der Landzunge, welche die Lagune von Biguglia einschließt. Wo in Europa gibt es das eigentlich noch? Wir fahren also voller Vorfreude und aber auch mit etwas Misstrauen los. Dieses sollte nicht unbegründet bleiben. Die ersten vier der sechs angegebenen Zufahrten zu den Plätzen waren mittlerweile entweder mit großen Betonteilen ganz versperrt oder man hatte die Zufahrten mit Wohnmobil ausgrenzenden Durchfahrtshöhen Begrenzungen verbaut. Als die Stimmung entsprechend am Tiefpunkt angelangt war, dann doch noch ein Volltreffer. Freie Zufahrt, Platz direkt am Strand, kaum Menschen und nur noch ein weiteres Wohnmobil etwa 500 m weiter weg. Was will das Camperherz noch mehr? (Strand „U Pinu“, N42°33’30.6‘‘E9°31’42.8‘‘)
Da wir aber nicht die ausdauernden Strandmenschen sind, zieht es uns schon am nächsten Tag weiter in das Landesinnere der Insel. Der Plan für die nächsten 2-3 Tage: Golo Tal und Asco Schlucht. Sobald wir die Küste verlassen wird es bergig. Wir kommen nicht weit, ein Trödelmarkt, da muss ich natürlich für meine Frau in die Eisen gehen. Danach machen wir vor dem Golo Tal einen kleinen Umweg und folgen dem Tipp eines Reisenden und schauen uns die wirklich sehr schönen Bergdörfer „Penta – di- Casina“,Venzolasca“ und „Vescovato“ an. Da diese wie an einer Perlenschnur einander folgen ist der Umweg nicht all zu groß.
Das Golo Tal wiederum ist etwas enttäuschend, da an verkehrsreicher Straße und das Wasser selten zu sehen ist. Bevor wir in die Asco-Schlucht einfahren, noch ein Schlenker nach Norden zu unserem geplanten Übernachtungsplatz an der Genuesischen Brücke bei „ e Piana“.
Dort empfängt uns ein Camping Verbot Schild, welches wir ignorieren, wir machen ja kein Camping, sondern Übernachten nur. Alles ging gut, wir haben da schön gebadet und friedlich geschlafen. Es gab nur einen kleinen Zwischenfall. Als ich unseren“ elektronischen Hund“, welchen ich zur Abschreckung installiert habe, nach einer Reparatur nur kurz ausprobiert hatte, fühlten sich 2 Hunde aus der Nachbarschaft angemacht und kamen zu uns gerannt. Die Besitzerin kam auch gleich nach, und als ich das Missverständnis aufgeklärt hatte sprach sie uns in astreiner deutscher Sprache an. Sie erzählte uns, dass sie aus Ulm stammt und mit einem dort stationierten Franzosen 1989 nach Korsika ausgewandert war. Am nächsten Morgen weiter bis Castifao, einem kleinen Dorf an unserem „Schlenker“ vor der Asco Schlucht. Dort gibt es eine Klosterruine und einen interessanten Friedhof.
Leider hatte uns dann dort eine Baustelle zur Umkehr gezwungen, sodass wir unseren „Schlenker“auf selbigen Weg zurück fahren mussten. Die Strecke durch die Asco-Schlucht ist viel schöner als die durch das Golo Tal. Hier geht es auf sehr schmaler und wenig befahrener Straße, durch atemberaubende Landschaft mit tollen Einblicken in die Schlucht.
Dort fahren wir bis kurz hinter Asco zur nächsten genuesischen Brücke (Pont Genois d‘ Asco). Von hier starten wir zu einer 4-stündigen Wanderung in ein Nebental des Asco. Diese war etwas enttäuschend, da sich die“ vielen“ im Reiseführer versprochenen Badegumpen des Baches auf nur zwei erreichbare beschränkten. Das Badvergnügen holten wir dann allerdings nach unserer Rückkehr ausgiebig unter der Genuesischen Brücke nach. Bei etwa 16 Grad wirklich sehr erfrischend! Der zugehörige Parkplatz musste dann auch gleich als Übernachtungsplatz herhalten. Von hier starten wir zu einer 4-stündigen Wanderung in ein Nebental des Asco. Diese war etwas enttäuschend, da sich die“ vielen“ im Reiseführer versprochenen Badegumpen des Baches auf nur zwei erreichbare beschränkten. Das Badvergnügen holten wir dann allerdings nach unserer Rückkehr ausgiebig unter der Genuesischen Brücke nach. Bei etwa 16 Grad wirklich sehr erfrischend! Der zugehörige Parkplatz musste dann auch gleich als Übernachtungsplatz herhalten. Sehr ruhig. Späht am Abend gesellt sich noch Ole mit Hund Leo im selbst ausgebauten Feuerwehr MAN Wohnmobil zu uns. Es stellt sich heraus, dass er schon mit uns am letzten Strandplatz gestanden hatte. Er erzählt uns, dass er uns schon da unbedingt sprechen wollte, wir aber zu schnell wieder weg waren. Er interessierte sich sehr für unser Hubdachsystem. Es wurde spät, sodass er gleich mit bei uns geblieben ist.
Mit Ole hatten wir vereinbart, das wir uns heute Abend in Haut Asco, den letzten mit dem Auto erreichbaren Ort in der Asco Schlucht zu treffen und am nächsten Morgen gemeinsam den Monte Cinto, den höchsten Berg Korsikas zu besteigen. Er geht heute den Wanderweg, welchen wir gestern gegangen waren und wir sind nur wenige Kilometer weiter gefahren und sind den wunderschönen Wanderweg entlang des Tassineta Bergbaches gegangen. Dieser Weg hat nun endlich unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Laut unserem Reiseführer solle man den Aufstieg im Bachbett machen und im Abstieg den etwas oberhalb gelegenen Wanderpfad benutzen. Das ist sicher möglich, aber dann bräuchte man sicher schon einen Tag für den Aufstieg. Wir sind nach einer halben Stunde Kraxelei auf den Pfad gewechselt. Man ist da auch immer in der Nähe des Baches und zu den schönsten Badegumpen gab es immer einen Zugang. Badesachen sind hier “Pflicht”. Das Wasser ist glasklar, aber etwas frisch. Als wir am Abend am vereinbarte Ort ankommen ist Ole noch nicht da. Die Kneipe will uns nichts zu essen geben (wir hätten reservieren müssen) und außerdem begrüßt uns ein großes Camping Verbot Schild. Frustriert fahren wir zurück nach Asco, um da Essen zu gehen und anschließend nochmals auf unserem letzten Platz zu übernachten. Auf dem Weg nach Asco kommen wir an diesem Platz vorbei und sehen da Oles MAN noch stehen. So dachten wir, dass er sich es ja vielleicht doch anders überlegt hat. Während des Essens schicken wir ihm eine Nachricht, dass wir auch gleich bei ihm sind. Er schreibt zurück, bin auch gleich da. Nur das er zwischenzeitlich hoch nach Haut Asco gefahren war. Es war da schon dunkel, sodass wir uns dagegen entschieden hatten nochmals hoch zu fahren. Schade, aber vielleicht können wir ja später allein noch einen Versuch starten.
Der nächste Tag war einer Traumhaften Panoramafahrt durch die Bergwelt gewidmet. Zurück bis Ponte Leccia sind wir dann in die D71 eingebogen um dann ab Piedicroce die D506 bis Folelli zu befahren. Beide Straßen sind recht schmal, aber durch den absolut geringen Verkehr entspannt zu befahren. Konzentation ist aber trotzdem geboten, man befährt tiefe Schluchten und es folgt Kurve auf Kurve!
Ruine der Klosterkirche von Orezza, angeblich von den Italienern beim Rückzug 1943 zerstört.
Brunnenhaus der Mineralquelle Orezza. In dem ehemals berühmten Kurhaus wird heute nur noch Wasser in Flaschen abgefüllt.
Entspannungstag am Plage d`Alistro (N42°15’19.1’’E9°33’18.5’’)
Ggaaanz wichtig, nach Strandlauf und Frühstück Mutter anrufen. Meine Mutter wird heute 99 Jahre alt. Ein Anruf war also nicht nur Pflicht, sondern auch unbedingt ein Bedürfnis. Sie hatte allerdings nur wenig Zeit, denn hoher Besuch war schon so früh am Morgen gekommen. Der Pfarrer ist da und da geht fast nichts drüber. Ein Versprechen konnten wir ihr aber noch geben, nämlich das wir zum 100sten auf alle Fälle dabei sein werden. Danach weiter Richtung Süden und bei Aleria über D343 und D344, über schmale Straßen, entlang tiefer Schluchten, vorbei an bizarrer Felsen,wieder hinein in die Berge. Das Bächlein Orbo lädt zum Bade und an einem der schönen Badegumpen können auch wir nicht wiederstehen. Es ist leider noch zu früh am Tag, denn hier im Gebüsch und nah am Wasser könnte man auch sehr gut übernachten (N42°06’17.6’’E9°14’36.7’’).
Erfrischt rollen wir weiter bis ins kleine Dorf Ghisoni, füllen am imposanten Dorfbrunnen (Held tötet Drachen) unsere Wasservorräte auf und gönnen uns im Dorfcafe je einen Cappuccino und dazu Croissants. In Ghisoni wechseln wir auf die D69, eine Art Höhenstraße. Doch schon wenige Kilometer später verlassen wir diese vorerst und biegen nach rechts zum Skigebiet Capanelle ab. Bis dahin geht es nur noch Kurve um Kurve steil bergan. Bei 1674 Metern Höhe erreichen wir unser Ziel, einen sehr großen, wenig besuchten Parkplatz (über Nacht waren wir nur 2 Womo’s) mit traumhaften Blick in die Bergwelt und bis hin zur Küste.(N42°04’38.2’’E9°08’49.1’’)Es ist erst 14.30Uhr, wir sind startklar zur Bergbesteigung des Monte Resono (2352m). Unser Reiseführer sagt, hin und zurück in 3 Stunden. Das sollte mit zuzüglich Pausen locker zu schaffen sein, dachten wir. Während des Aufstiegs fragten wir uns schon, welcher der umliegenden Gipfel es wohl sein mag. Nachdem wir etwa eine Stunde gegangen waren, kam uns ein deutsches Paar im Abstieg entgegen. Wir fragten sie ob sie oben waren und welcher Gipfel es denn sei. Als sie uns ein Gipfelkreuz in weiter Entfernung zeigten, meinten wir dass sei ein Spaß, war es aber nicht. Die beiden waren 9.30 Uhr gestartet und haben jetzt 15.30Uhr immer noch eine Stunde im Abstieg. So viel zur Zuverlässigkeit der Angaben im Reiseführer. Da wir somit die Tour niemals vor der Dunkelheit geschafft hätten, sind wir dann nur noch etwa eine halbe Stunde bis zu einem sehr schön gelegenem Bergsee, mit wenigstens schönen Blick auf unseren erstrebten Gipfel, gegangen. Es war trotzdem eine schöne Bergtour und anschließend eine sehr ruhige Nacht.
30.09.2023 Nach dem Frühstück kurbeln wir wieder eine halbe Stunde bergab zur D69 und auf dieser durch tolle Bergwelt,über den” Col de Verde” (Pass)und durch kleine Bergdörfer, immer weiter Richtung Süden . In einem dieser Bergdörfer legen wir unseren obligatorischen Kaffestopp ein. Als wir da so gemütlich sitzen rollt doch so ein rotes Feuerwehrfahrzeug mit Wohnkabine und deutschem Kennzeichen heran. Im entsteigt wenig später Ole und Hund Leo. Es ist schon lustig, wie man sich ohne Absprache und fernab viel befahrener Straßen, durch Zufall wieder begegnet. Es gab wieder viel zu erzählen, über Erlebtes und Geplantes. Nur wenige Kilometer später kommt uns ein Bremach entgegen, beide gehen wir in die Eisen. Auch hier entsteht am Straßenrand mit dem Paar aus der Schweiz ein reger Erfahrungsaustausch, zur “Freude” der Frauen, hauptsächlich in technischer Sicht unsere Fahrzeuge betreffend.
In “Aullene” wechseln wir die Fahrtrichtung wieder Richtung Ostküste. Ziel ist das “Bavella Massiv”, weil da unsere nächste Bergwanderung ansteht. Am späten Nachmittag erreichen wir den Parkplatz am “Col de Bavella” (Pass 1218 m). Der linksseitige, kostenfreie Parkplatz scheint auf den ersten Blick hoffnungslos überfüllt und wegen der sehr unebenen Fläche zum Übernachten ungeeignet. Jedoch beim 2. Blick entdecken wir von diesem Parkplatz eine Auffahrt zu einem etwas oberhalb liegenden viel größeren und ebenen Platz mit traumhaften Blick. Dieser ist sogar fast leer und das hat auch seinen Grund: Die Auffahrt ist etwas kniffelig, zumindest mit “normalen” Fahrzeugen. Jedoch kleine Camper mit etwas mehr Bodenfreiheit schaffen das auch. Zwei ganz normale VW Busse standen auch da oben. Es lohnt sich! (N41°47’44.5’’E9°13’27.8’’)
01.10.2023 Start 8.45 Uhr zur Wanderung ins Bavella Massiv. Der Wanderweg beginnt fast am Stellplatz, links neben der Madonnenstatue. Wir folgen dem GR20 (rot-weiße Markierung) nach Westen und wechseln schon nach wenigen Minuten in die alpine Variante des GR20 (Markierung: 2 übereinanderliegende gelbe Striche) Was nun folgte war eine Bergtour, wie wir sie so schön nicht erwartet hatten. Es war anstrengend, aber bis jetzt hier, unsere schönste Tour. Wir sind einfach den GR20 so lange gefolgt, bis wir uns einig darüber waren, dass hier unser Umkehrpunkt sein soll. Es war ein würdiger Platz, auch für unsere Kaffeepause. Nach wenigen Minuten auf dem Rückweg, dann doch noch eine wirklich heikle Situation: Zuerst löst sich die Sohle vom linken Schuh meiner geliebten, zwölf Jahre alten Meindl Bergstiefel und wenig die des rechten Schuh. Klingt erst mal nicht so dramatisch, aber wie läuft man ohne Schuhe und in alpinem Gelände, über mehr als 2 Stunden wieder zurück? Zum Glück waren die Schnürsenkel in der Länge reichlich dimensioniert, sodass ich mit denen noch zusätzlich die Sohlen befestigen konnte. Glücklicherweise hat diese Konstruktion bis zu Auto gehalten. Wir waren mit insgesamt 45 min. Pause nach genau 6 Stunden wieder zurück.
Sind danach noch weiter Richtung Solenzara gefahren. Haben uns unterwegs im gleichnamigen Bach noch den Schweiß vom Leibe gespült und uns im Ort Solenzara in der Nähe des Yachthafen, am kleinen örtlichen Strand für die Nacht niedergelassen.(N41°50’59.5’’E9°23’’58.2’’)
02.10.2023 Nach ruhiger Nacht kleiner Stadtbummel entlang mehrerer Yachthäfen zum Wochenmarkt. Einkaufen und dann mit nur einer Kaffeepause weiter Richtung Süden zu einem Stellplatztipp von Wolfgang und Maria, Reisebekannten aus Österreich. Es sind nur noch wenige Kilometer bis Bonifacio, als wir nach links in eine unbefestigte Piste(etwa 2,5 Km) zum Plage de Balistra abbiegen. Hier sind am Nachmittag noch einige Tagesgäste, jedoch am Abend wird es einsam. Über Nacht sind dann nur noch einige wenige Wohnmobile da und so wird es wieder eine ruhige Nacht.(N41°26’11.9’’E9°13’20.7’’)
03.10.2023 Heute ist ja Feiertag in Deutschland, und somit auch für uns ein ruhiger Strandtag angesagt. Etwas sauber machen und kleinere Schönheitsreparaturen werden dann doch erledigt. Wir sind eben nicht ganz so die “Durchhalte Strandmenschen”
04.10.2023 Bonifacio, eines der touristischen Highlights Korsikas steht heute auf dem Programm. Das befürchtete Parkplatzproblem ist hier Programm. Kostenfrei parken ist wirklich nur an ganz wenigen Stellen möglich und das natürlich nur weit außerhalb des Ortskern. Die noch im Reiseführer beschriebene Möglichkeit am Spar Supermarkt zu parken, ist auch Geschichte. Dort sorgt nämlich jetzt ein Parkplatzwächter dafür, dass das Parken nur noch in begrenzt zeitlichen Rahmen und das auch nur zum Zweck des Einkaufs möglich ist. Wir starten unseren Bonifacio Tag mit einer kleinen, aber sehr zu empfehlenden Wanderung zum Leuchtturm von Pertusato. Dazu fahren wir etwa 10 min. aus dem Ort heraus zu einem (kostenfreien!) Parkplatz(N41°22’’25.0’’E9°10’46.0’’). Von hier führt ein gut zu laufender Weg, teils entlang der Steilküste mit tollen Fotomotiven, auch von Bonifacio, direkt bis zum Leuchtturm. Der Zugang zum Gelände ist zwar gesperrt, aber wenn man dem Pfad links vorbei am Gelände folgt, hat man nach wenigen Schritten einen super Blick von der Steilküste hinab zu einigen vorgelagerten, kleinen Inseln, von denen eine einem teils versunkenem Schiff gleicht. Gesamtzeit mit Pausen ca. 1,5 Stunden.
Nun rollen wir wieder bergab in den Ort und versuchen unser Parkglück an besagten Supermarkt. Kaufen da wenigstens einige Dinge ein und werden danach nachdrücklich aufgefordert den Parkplatz zu verlassen. Haben dann keinen Bock mehr auf die Suche nach kostenfreien Plätzen und parken auf einem kostenpflichtigen Platz (10 € für 4 Stunden). Wir beginnen unseren Rundgang am Hafen. Von hier hat man schon mal einen ersten Blick, vorbei an den vielen Schiffen und unzähligen Restaurants, hinauf zur Altstadt. Auch an Touristen fehlt es natürlich nicht und ich wage es nicht mir vorzustellen, wie es in der Hauptsaison hier zugeht. Meiner Meinung nach, harmoniert die Optik der aus Aluminium und Kunststoff errichteten Erweiterungen der ursprünglichen Restaurants, überhaupt nicht mit dem Gesamtbild des Hafens und der Altstadt im Hintergrund. War wahrscheinlich die schnellste und billigste Variante, möglichst viele Touris zu beköstigen. Und das zu überaus stolzen Preisen.
Die vielen Stufen, hinauf zur Altstadt waren schweißtreibend, aber die sehr schönen engen Gassen waren dann kühlend und sehenswert. Sehenswert war anschließend auch der Friedhof am äußersten Ende der Altstadt. Das Wort Friedhof ist eigentlich untertrieben. Es ist eher eine “Friedstadt”. Aufgrund des felsigen Untergrundes sind hier nur oberirdische Bestattungen möglich. Die Beschreibung erspare ich mir, dazu die Bilder. Nur so viel, als ich mir die Frage stellte, was machen die, die sich solch eine Bestattung nicht leisten können, kam die Antwort gleich um die Ecke. Da gibt es kleine “Steinkisten” für die Urnen. (siehe Foto)
 
			



































