Weihnachten und Silvester in Namibia

23.12.2019-31.12.2019

Es war unser zweites Weihnachten in Afrika. Aus dieser Erfahrung heraus waren die Erwartungen an ein stimmungsvolles Fest auch nicht besonders hoch. Bei Temperaturen von fast 40 Grad schmilzt die Kerze auch ohne anzuzünden und der chinesische Tannenbaum aus Draht kann zwar keine Nadeln verlieren, aber auch keine echte Weihnachtsstimmung verbreiten. Da hilft auch die Weihnachtsmusik aus der Konserve nicht wirklich weiter. Einige Höhepunkte gab es dann aber doch noch für uns: An Heiligabend konnten wir uns, fast wie zu Hause, in der  P1240130 

„Christus Kirche“ von Windhoek das Krippenspiel anschauen und anschließend gab es, auch wie zu Hause, Bratwurst, Sauerkraut und Brot. Danach noch eine kleine Bescherung und eine Weihnachtsfeier in Zweisamkeit in unserem Auto. Ein weiterer Höhepunkt war das Festtagsmahl am 1. Weihnachtsfeiertag. Es gab Elandbraten (eine Antilopenart) mit Kartoffelklößen, Rotkraut und Preiselbeeren-einfach köstlich.

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Am 2. Weihnachtsfeiertag hatten uns Manfred und Gerda (die lieben Farmer, bei denen wir unser Auto immer unterstellen) zu einem Ausflug in die Wildfarm von deren Freunden eingeladen. Da gibt es außer vielen Wildtieren auch einen Nashornbullen, den man mit etwas Mut berühren kann.

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Dieser hat sich an Menschen gewöhnt, da das Tier durch die schon zu lange anhaltenden niederschlagsarmen Jahre, zugefüttert werden muss. Einmal mehr konnte Manfred seine Fahrkünste im anspruchsvollen, felsigen und bergigen Gelände unter Beweis stellen. Am Lieblingsplatz der Beiden, auf einem Berg mit weiter Rundumsicht, gab es dann noch Kaffee und Stollen aus Deutschland!

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Den hatten wir in Windhoek im Supermarkt erstanden. Wir denken, dass wir somit das maximal mögliche getan hatten, um auch hier ein halbwegs schönes Fest zu erleben. Trotzdem sind wir uns einig darüber: Afrika ja, aber noch einmal Weihnachten hier und ohne Familie, nein! Silvester war dann ein ähnlicher Reinfall. Ursprünglich wollten wir ja Silvester auch in Windhoek feiern. Davon wurde uns aber von mehreren Seiten abgeraten, da zu dieser Zeit in Windhoek „Tote Hose“ sei. Alle sind da entweder bei Verwandten auf dem Land, oder an der Küste, im kühleren Swakopmund. Dass das wirklich so ist, haben wir auch schon zu Weihnachten gemerkt. Fast alle Restaurants waren geschlossen, in der Stadt kaum jemand unterwegs, und unser Campingplatz war auch fast leer. Also hatten auch wir uns entschlossen, nach Swakopmund zu fahren.

Namibia Dezember 20196

Durch den Naukluft NP nach Swakopmund.

Wir verabredeten uns in Swakopmund mit Matthias,

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einem langjährigen Reisebekannten, und hofften auf eine ausgelassene Silvesterfeier. Zunächst hatten wir großes Glück, denn an unserem Ankunftstag konnten wir schon am Abend eine nette Tanz- Feuer-und Licht Show bestaunen. An den nächsten beiden Abenden saßen wir dann in unserer Lieblingsbar, bei wirklich guter Livemusik. Das war doch schon mal ein guter Anfang. Jedoch schon bei der Suche nach einem Restaurant, in welchen wir eine Silvesterfeier buchen könnten, machte sich etwas Ernüchterung breit. Hier macht man scheinbar nicht so einen „Großen Hermann“ aus dem Tag wie bei uns. Das „Brauhaus“, eigentlich eine der bekanntesten Kneipen hier in Windhoek, macht gleich mal gar nicht auf, andere Restaurants sind privat gebucht, einige schließen schon um 21 Uhr und Knallerei ist schon mal ganz verboten. Letzterem trauern wir aber nicht wirklich nach. Wir finden dann doch noch eine recht nette Kneipe mit Bar und einer angekündigten Mischung aus Life-und Konservenmusik. Also parken wir mit unseren beiden Autos in einer Seitenstraße in unmittelbarer Nähe der Lokalität. Wir wollen ja schließlich im volltrunkenen Zustand nicht mehr allzu weit bis zu unseren Betten laufen. Beste Voraussetzungen also für eine feuchtfröhliche Silvesterfeier.MartiniglasCooles Smiley Gegen 19 Uhr waren wir allerdings fast die ersten Gäste. Das störte uns weniger, wir wollten ja sowieso erst einmal richtig essen. Geschmückt, so wie wir das kennen, war übrigens auch nicht, allerdings auch nicht in anderen Restaurants. Das Essen war dann aber wirklich richtig gut und reichlich. Auch trudelten so langsam weitere Gäste ein und die Musiker, zwei an der Zahl, machten sich bereit den „Saal zu rocken“. Jedoch mit einem Saxophon zu Silvester und grottenschlechten Gesang war da wenig zu reißen. Kurz vor dem Einschlafen hatten wir dann fix die Reißleine gezogen und uns aus dem Staub gemacht. Musik aus einem Gartenrestaurant ließ uns neuen Mut schöpfen. Allerdings war da die Bude angeblich voll und erst nach langer Diskussion mit dem Einlass durften wir auch hinein. Hier nun die nächste Enttäuschung. Die Musik war zwar etwas besser, aber kein Mensch hat getanzt und eine Stimmung, wie auf einer Trauerfeier. Also da wieder raus und Manuelas heimlichen Wunsch erfüllt: Auf zur Strandparty der Jugend, mit Techno Musik. Uns Männern war mittlerweile alles egal, wenn’s ihr gefällt, dann soll es eben so sein. Sie stürzt sich also in die zuckende Masse und wir versuchen derweil uns ein starkes Getränk zu besorgen. Allerdings kommen wir gar nicht mehr dazu uns einen hinter die Binde zu gießen, denn da steht mein blonder Engel schon wieder neben uns und möchte wieder gehen! Was da wohl vorgefallen sein mag? Zwinkerndes SmileyIch weiß es bis heute nicht. Jedenfalls sind wir schlussendlich kurz vor Jahreswechsel wieder in unserer ersten Kneipe gelandet, wo zu unserer großen Überraschung nun die Stimmung bestens war. Die Tanzfläche war rappelvoll und alle in Feierlaune. Kein Wunder, denn die Jungs brachten nun moderne Musik aus der Konserve mit nur wenig Saxophonbegleitung und vor allem keinem Livegesang mehr. Wir hatten schwer zu tun, noch rechtzeitig eine Flasche Sekt zu besorgen. Und gegen ein Uhr war der ganze Spuk dann auch schon vorbei. Hier gibt es nämlich auch zu Silvester strenge Regelungen für die Schließzeiten der Lokale. So, das war dann unser Silvester. Nachdenkliches Smiley Schon gegen ein Uhr und fast nüchtern in den Federn. Vorteil: Keinen Kater am nächsten Morgen und schon frühzeitig wieder auf den Rädern, nun wieder Richtung Südafrika!

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