Und nochmal Wüste – 5 Tage Central Kalahari Game Reserve

22.11.2019- 02.12.2019

In Ghanzi bunkern wir Lebensmittel und Wasser für eine Woche. Auch Diesel müssen wir leider schon hier tanken, denn auf den etwa 160 km bis zum „Tsau Gate“ wird es keine weitere Tankstelle mehr geben. Das Tsau Gate liegt im äußersten Nordosten des Reservats und ist meiner Meinung nach, neben dem „Matswere Gate“ im Osten, die beste Variante das Gebiet zu erreichen. Im Nachgang sind wir froh, nicht die beiden anderen Varianten („Xade Gate“ bzw. „South Gate“) abgewählt zu haben, da man dabei einen viel zu langen und schlechten Anfahrtsweg, in das eigentliche Kerngebiet im Norden, hat. So zumindest die Meinung des freundlichen Mitarbeiters im Park Office von Gaborone. Wir verlassen also bei Kuke den „Trans Kalahari Highway“ und folgen der recht gut befahrbaren Sandpiste, immer entlang des Veterinärzaunes, Richtung Osten. Etwa 8 km vor dem Gate verlassen wir die Piste nach rechts in einen kleinen Fahrweg und verbringen hier die Nacht im Busch. Somit sind wir am nächsten Morgen zeitig im Reservat, in der Hoffnung auf Raubkatzen. Dieser Wunsch erfüllte sich leider nicht und auch sonst waren die Tiersichtungen zunächst eher enttäuschend. Deshalb und auch weil die Befahrbarkeit der Sandpisten besser war als erwartet, kamen wir „zu gut“ voran und somit viel zu zeitig an unserer als Erstes gebuchten Campsite an, den „Phokoje Pans“. Hier blockierte ein umgestürzter Baum den halben Platz und auch sonst war dieser wenig einladend. Wir entschließen uns, einfach auf der für den nächsten Tag geplanten Tour weiter zu fahren. Es sind so wenig Leute unterwegs, da findet sich sicher eine andere unbesetzte Campsite für uns. Wir fahren also weiter, bis zu unserem südlichsten Umkehrpunkt, der „Piper Pan“. Auf dem Weg dahin endlich mehr Tiere. Ganze Herden von Gnus, Orix Antilopen und Impalas machen sich über das erste sprießende Grün her.

P1230546

Vor zwei Tagen gab es hier nämlich seit Monaten den ersten nennenswerten Niederschlag. Auch zeigen sich schon die ersten Blumen und auch Blüten an den Büschen, sodass man regional manchmal nicht zwingend das Gefühl hat, in der Wüste zu sein. Auch mal ganz nett.

Neuer Ordner2

Gegen 18 Uhr treffen wir an der „Piper Pan“ ein. Die erste Campsite ist belegt. So ne Sch….! Etwa einen Kilometer weiter gibt es aber noch eine. Und die ist zum Glück frei. Gerade als wir es uns beim allabendlichen Sonnenuntergangsdrink bequem gemacht hatten, ein Motorengeräusch. Der Platz war also doch vergeben! Die beiden waren aber zum Glück gut drauf. Und spätestens als wir ihnen die Umstände erklärt und ich ihnen ihre Kühlbox wieder zum Laufen gebracht hatte, durften wir dann auch bleiben. Am Abend dann noch Löwengebrüll vom nahen Wasserloch, aber gesehen haben wir den Burschen nicht, auch nicht am nächsten Morgen. Wir fahren wieder zurück und biegen nach etwa 30 km nach Osten ab, in das Deception Valley. Somit sind wir aber nun unserem Plan wieder voraus, denn auf der ersten Campsite waren zwei Nächte geplant. Was soll’s, wir finden schon was. So war es dann auch, aber es gab fast eine Wiederholung der Ereignisse wie am Vortag, nur das es dieses Mal eine deutsche „Großfamilie“ mit gleich 2 Fahrzeugen mit jeweils zwei Dachzelten war. Die sahen das auch ganz locker und wir hatten sehr interessante und lustige Gespräche miteinander. Die Tiersichtungen im „Deception Valley“ waren übrigens nicht so üppig. Versöhnlich stimmten uns dann aber doch noch am späten Nachmittag zwei männliche Löwen.

P1230551

Nun mussten wir aber wirklich mal etwas Geschwindigkeit aus der Tour nehmen und endlich auch mal auf einer unseren gebuchten Plätze übernachten. Im Bereich der „Deception Pan“ und der „Kalahari Plains“ drehten wir uns etwas im Kreis herum und waren dann schon am frühen Nachmittag an unserem „Deception Camp“ und somit wieder im Zeitplan. Die Campsites sind übrigens immer Einzelplätze und liegen fast immer weit voneinander entfernt, meist mehrere Kilometer. Man ist also völlig allein mit sich und der Natur-und der Frau! Es gibt meistens eine Trockentoilette und eine „Eimerdusche“. Wasser ist allerdings mitzubringen. Zu diesem Thema noch: Es gibt auf keiner Campsite Wasser, auch nicht auf den teuren, von „Bigfoot Tours“ angebotenen Camps! Am vierten Tag befuhren wir das Passarge Valley in beide Richtungen, da unsere letzte Übernachtung an der „Leopard Pan“ gebucht war.

P1230569

Wäre eigentlich nicht das Problem gewesen, wenn uns ein paar mehr Tiere die Sache ein wenig kurzweiliger gestaltet hätten. Wir denken, es gibt einfach zu wenig funktionierende Wasserstellen im Reservat, um mehr Tiere hier zu halten. Der Park ist ja praktisch offen (die Veterinärzäune im Osten und Westen des Parks verdienen ja den Namen „Zaun“ nicht mehr), sodass die Tiere dahin gehen, wo sie ganzjährig Wasser haben. Das man mit funktionierenden Wasserstellen einen Park attraktiver gestalten kann, auch in der Wüste, beweist doch der südafrikanische Teil des „Kgalagadi Transfontier Parks“. Aber vielleicht will man das ja gar nicht. Unser Fazit: Zwei Übernachtungen wären völlig ausreichend gewesen. Wir würden empfehlen, am selben Gate ein und wieder heraus zu fahren. Ob am Tsau Gate oder am Matswere Gate, das ist erst mal egal. Dann würden wir die Runde über Passarge Valley zum Deception Valley (oder umgekehrt), mit Abstecher (unbedingt) zur „Piper Pan“ machen, und dann, wie schon erwähnt, am selben Gate wieder raus fahren. Ganz Eilige können den Park auch an einem Tag und ohne Übernachtung machen. Dazu an einem der beiden Gates einfahren und am anderen Gate wieder ausfahren. Hierbei muss man sich aber für eines der beiden Valleys entscheiden, wir empfehlen das „Deception Valley“, und sicher auch den Abstecher zur „Piper Pan“ weglassen. Nach einer Buschübernachtung, mit Anglerglück am „Rakops River“,

P1230579

fahren wir nach Maun, dem ultimativen Anlaufpunkt aller Botswana Reisenden. Hier erhält man alle für Parkbesuche notwendigen Genehmigungen und Buchungen. Entsprechend gut ist hier die Infrastruktur, so ist auch die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten breit gefächert. Wir hatten uns diesmal, ausnahmsweise und aus gutem Anlass, für eine etwas komfortablere Campsite, in der „Crocodile Rock Lodge & Spa“, entschieden. Komfortabler bedeutet: Jeder Stellplatz hat seinen eigenen Sanitärbereich, es gibt genügend Schatten-und man steht auf grünem Rasen. Außerdem darf man den Pool, das Restaurant, die Bar und den SPA Bereich der Lodge benutzen. Also der ideale Platz, um meinen (Matthias) 60. Geburtstag angemessen zu feiern! Im Restaurant „Marc`s Eatery“`(sehr zu empfehlen) feiern wir, bei Disco-Musik und Tanz und kleiner ersten Überraschung, ein Mitternachtstörtchen mit Kerze, schon mal in meinen „Ehrentag“ hinein. Am nächsten Tag jagt eine Überraschung die nächste: Zum Frühstück ein Glas der von mir so geliebten, mit Käse gefüllten, Minipaprikas. Danach eine Fußpflege und einen Haarschnitt von einer Frau und anschließend eine sehr schöne Ganzkörpermassage im SPA der Lodge. Jetzt geh ich übrigens locker als 40er durch! Damit aber der Überraschungen noch nicht genug: für eine Nacht zogen wir vom Wohnmobil in ein kleines Ferienhaus mit eigenem kleinen Pool, und welch Segen bei Temperaturen um die 40 Grad, mit Klimaanlage im Schlafzimmer! Den Abend endet mit viel Alkohol bei Musik und Tanz, 60 Jahre wird man ja nicht wieder.

P1230620  

Nach fünf erholsamen Tagen sind wir nun fit für das nächste kleine Abenteuer. Dazu aber erst im nächsten Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ein Gedanke zu „Und nochmal Wüste – 5 Tage Central Kalahari Game Reserve

  1. Lieber Matthias , nun bist auch Du 60 geworden. Von uns alles alles Gute ,viel Gesundheit,viele schöne reisen und Erlebnisse mit Deiner lieben Manu.
    Außerdem wünschen wir Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Dieses Jahr seid Ihr ja gar nicht in Oberwiesenthal ?
    Wir sind auch nicht im Erzgebirge , wir fahren nach Südtirol.
    Bleibt gesund und liebe Grüße
    Anette und Hubertus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.