Und wieder einmal kommt es anders als geplant

28.08.2019 –15.09.2019

Es gibt die verschiedensten Gründe, einen ursprünglichen Reiseplan zu ändern. Oft sind es unerwünschte äußere Umstände, aber manchmal sind es auch angenehme Gründe, welche zu einer Planänderung führen. So auch dieses Mal. Manuela hatte im Reiseführer entdeckt, dass in wenigen Tagen ein besonderes Volksfest in Swaziland stattfinden wird. Deshalb beenden wir unsere Tour durch den Krüger Park, was nun nicht das Drama ist, da es ja unser dritter Besuch hier war. Doch zunächst fahren wir nach Nelspruit. Hier bestellen wir bei einem Reifenhandel, welcher uns noch vom vergangenen Jahr in guter Erinnerung ist, zwei neue Reifen. Den Nachmittag verbringen wir im Botanischen Garten von Nelspruit. Zu diesem findet man im Netz sehr widersprüchliche Meinungen. Wir fanden ihn auf alle Fälle sehenswert. Er ist zwar eher ein Landschaftspark, aber sehr aufwendig und vor allem sehr informativ gestaltet. Und er bietet durch seine Weitläufigkeit die Möglichkeit zu ausgiebiger Bewegung. Am nächsten Morgen sind dann unsere Reifen auch schon da.

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Die Montage geht fix, die Spur wird auch noch gewissenhaft und mit modernsten Messeinrichtungen eingestellt, sodass wir nach einer Stunde schon wieder Richtung der Grenze nach Swaziland unterwegs sind. Unser „Basislager“ beziehen wir auf der Campsite der originellen „Backpackers Lodge“ in Lobamba.

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Backpacker Lodge in Lobamba

Hier haben wir das Glück, dass wir am nächsten Tag kostenlos zu einem kleinen lokalen Festival kommen, so zusagen ein kleiner Vorgeschmack für das große „Umhlanga Reed Dance Festival“, am nächsten Tag. Als die Bühne keine 20 Meter von unserem Auto aufgebaut wurde, sträubten sich mir schon die Nackenhaare und ich stellte mich schon auf eine schlaflose Nacht ein. Aber alles ging gut. Die etwa 10 Gruppen und Einzelinterpreten lieferten größtenteils einheimische und auch für meine Ohren erträgliche bis angenehme Klänge ab. Besonders interessant für uns war auch zu sehen, mit welcher Freude und Ungezwungenheit die Einheimischen dieses kleine Fest genossen haben.

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Auch der Umstand das die komplette Lichtanlage infolge einer leichten Brise auf die Tanzfläche krachte, tat der Stimmung keinen Abbruch. In Afrika ist so etwas eben kein Drama. Die Nacht wurde übrigens nicht schlaflos, denn Punkt 20 Uhr war nach 5 Stunden schon Feierabend. Halleluja! Das „Umhlanga Reed Dance Festival“ geht über 5 Tage, wobei die beiden letzten Tage den Höhepunkt darstellen. Dann ziehen nämlich mehr als 10.000 Jungfrauen (wer`s glaubt, wird selig) singend, tanzend-und zu meiner Freude, barbusig an der Königsfamilie vorbei.

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Der König von Swaziland sucht sich dann traditionell eine weitere Frau aus.

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Das ist aber nicht zwingend in jedem Jahr so. So auch dieses Mal nicht. Er ist schließlich nicht im „Zugzwang“, da er schon zwölf Frauen besitzt. Nach dem Festival wollen wir uns endlich mal wieder bewegen. Dazu bietet das nur wenige Kilometer entfernte „Milwane Wildlife Sanctuary“ ideale Bedingungen. Hier darf man nämlich aufgrund fehlender gefährlicher Wildtiere, ausgenommen der Krokodile und Schlangen, Radfahren und Wandern. Wir entscheiden uns für eine Gipfelbesteigung und wählen dazu den 3700er „Nyonyane“Gipfel aus.

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Wir wollen aber jetzt nicht zu dick auftragen, hier werden nämlich die Höhen nicht in Meter, sondern in Fuß angegeben. Trotzdem, nach den vielen inaktiven Wochen war diese 4 Stunden Tour schon eine kleine Herausforderung, aber sehr schön in einsamer Bergwelt mit abwechslungsreicher Vegetation und mit tollen Ausblicken. Start und Zielpunkt ist übrigens an der „Reilly`s Rock Hilltop Lodge“. Hier darf man parken und sollte sich für die Wanderung ein-und austragen. Nach 5 Tagen in Lobamba zieht es uns nun weiter in den Osten Swazilands. Diesen Teil hatten wir noch nicht bereist und waren gespannt, was uns erwartet. Hier durchfährt man zwei große Gebiete mit Zuckerrohrplantagen. Für das Auge eher eine Wohltat als störend, weil mit einem Mal alles wunderbar grün und frei von Müll ist. Und man merkt ganz deutlich, dass der Zucker einen gewissen Wohlstand in die Region bringt. Außerdem gibt es hier einen Nationalpark und mehrere kleine Naturreservate. Im Simunye Country Club finden wir eine Campsite mit allen Annehmlichkeiten, welche sich der Camper nach einem anstrengenden Tag wünscht, noch dazu zu einem sensationell günstigen Preis (3,30 € p.P/Tag). Hier verlängern wir immer wieder, sodass wir am Ende 5 Tage hier stehen. In dieser Zeit verbringen wir 2 Tage im Hlane Nationalpark zur Tierbeobachtung

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und gehen im Mlawula Tierreservat wandern.

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Allerdings müssen wir hier auch unseren ersten Regentag aussitzen. Zum Hlane Nationalpark noch folgendes: Der Park besteht aus 2 Bereichen, einem relativ kleinen Innenbereich, auf dem sich auch eine schöne Campsite mit Wasserloch befindet, und dem wesentlich größeren Außenbereich. Wer wenig Zeit hat, aber trotzdem viele Tiere sehen möchte, sollte sich auf den kleineren Innenbereich konzentrieren. Hier kann man mit etwas Glück sogar eine Gruppe Breitmaulnashörner beobachten. Die Wege sind in beiden Arealen gut und auch mit normalen Pkw befahrbar. Wieder zurück in Südafrika, lockt uns zunächst das „uMkuze Wildreservat“. Da wir hier erst recht spät ankommen, übernachten wir zunächst erst einmal völlig unbehelligt und ruhig vor dem Eingangstor. Das Reservat besticht durch ein perfekt ausgebautes und gewartetes Wegenetz und auch die Wildbeobachtungsstände lassen keine Wünsche offen. Nur leider hatten wir nur recht magere Tiersichtungen. Lediglich am Kamasinga Beobachtungsstand gab es reichlich Tiere. Das hatte sich aber leider schon bei zu vielen Touristen herumgesprochen, sodass sich das eigentliche Naturerlebnis, zumindest bei mir, schon wieder in Grenzen hielt. Für die Nacht fanden wir dafür aber dann wieder einen Traumplatz an der Muzi Pan, einem See mit Blick zum „uMkuze Wildreservat“. Hippos, Krokodile und eine Schar von Wasservögeln machten den Abend perfekt.

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Beim Frühstück besucht uns der Fischer des Dorfes und präsentiert uns voll Stolz seinen nächtlichen Fang.

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Nun müssen wir weiter zum „iSimangalisu Wetland Park“ am Indischen Ozean. Hier sind wir für 3 Tage mit Jutta und Bernd verabredet. Die beiden netten Afrika Fans hatten wir im vergangenen Jahr im Krüger Park kennengelernt und seit dieser Zeit immer Kontakt gehalten. Bei gemeinsamen Ausflügen im Park und gemütlichen Grillabenden gab es viel zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen, immerhin sind die Beiden seit nunmehr 27 Jahren im südlichen Afrika unterwegs.

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Ihr Weg führte sie anschließend weiter nach Norden zum Krüger Park. Danke für die schöne Zeit und Euch noch eine glückliche Reise. Wir hingegen wollen noch die letzten zwei Tage die Gültigkeit unserer Wild Card für den Hluhluwe-Imfolozi Nationalpark nutzen.

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