Der Kreis schließt sich

03.04.2017 – 09.04.2017

Unser heutiges Tagesziel, Sesriem am Rand des Namib Naukluft Park, ist mit fast 400 km Piste sehr weit. Deshalb verlassen wir recht früh unseren schönen Stellplatz auf der Bagatelle Ranch. Doch schon nach wenigen Kilometern scheint der Warnton von unserer Reifendrucküberwachung unseren Zeitplan zu Nichte zu machen, Reifenpanne. Zum Glück ist nur der Ventileinsatz in der Felge undicht geworden, aber das Rad muss trotzdem gewechselt werden und auch der defekte Einsatz, denn 400 km Piste ohne Ersatzrad, das ist riskant. Wir haben aber Glück, in Mariental hat ein Reifendienst auch zum Sonntag Bereitschaft und der Einsatz ist in wenigen Minuten getauscht. Wir liegen noch recht gut in der Zeit und hoffen, unser Ziel doch noch vor der Dunkelheit zu erreichen.

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Im kleinen Wüstenörtchen Maltahöhe wollen wir eine Kaffeepause einlegen und finden zufällig neben der Tankstelle ein von außen unscheinbares Kaffee. Die Überraschung folgt erst innen. Die Einrichtung ist Verkaufsstelle, Museum, Kaffee und Globetrottertreffen in einem. Wer also da vorbeikommt, sollte unbedingt einen Stopp einlegen! Etwa 200 m weiter gibt es ein gut gepflegtes und öffentlich zugängliches Pool. Hier kann man sich mitten in der Wüste fix mal für die Weiterfahrt abkühlen.

Toll fanden wir dann den Abschnitt durch die Tsarisberge. Es war schon später Nachmittag und die Berglandschaft erschien in dem wunderbar weichen Licht nochmal so schön.

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Kurz vor der Dunkelheit erreichen wir das Oasis-Camp, gleich neben dem Parkeingang, aber noch außerhalb des Parks gelegen. Am nächsten Morgen reihen wir uns gegen 5.45 Uhr in die Warteschlange vor dem Tor ein. Nach Registrierung aller Fahrzeuge öffnet sich pünktlich 6 Uhr das Tor und die „Rellye“ beginnt. Jeder hofft, noch zum Sonnenaufgang am vermeintlichen Highlight, der Düne 45, zu sein. Doch schon nach wenigen Kilometern steigt diese hinter uns über den Bergen auf. Dieser Hoffnung beraubt, drosseln wir das Tempo und genießen das Farbenspiel eben da, wo wir gerade sind, denn schöne Sanddünen gibt es ja auch hier. Später, an Düne 45 angekommen frag ich mich, warum wird gerade um diese Düne so viel Rummel gemacht? Wir ergattern einen der letzten Parkplätze und machen das was fast alle tun, wir reihen uns in den Gänsemarsch ein und erklimmen den Dünenkamm. Am nächsten Ziel, dem Dead Vlei, wollen wir schlauer sein. Wir suchen uns, am hinteren Parkplatz vom Sossusvlei, ein schattiges Plätzchen und machen eine ausgiebige Kaffeepause, um somit dem Hauptstrom der Touristen zu entgehen. Das hat so weit super geklappt, aber unser „Päuschen“ war wohl etwas zu ausgiebig, denn es war überhaupt kein Mensch mehr zu sehen und aufgrund des leichten Nachmittagswindes auch nicht mal mehr die Spuren unserer Vorgänger im Sand. Schilder, auch Fehlanzeige. Jedenfalls haben wir das Dead Vlei nicht gefunden, da wir eine Düne zu früh in das Dünenfeld gelaufen waren. Für einen zweiten Startversuch war die Zeit aber nun schon zu knapp, da man den Park bis spätestens 18 Uhr verlassen muss. Wir fahren also zurück und erleben die Düne 45 völlig allein im schönsten Abendlicht und der Dünenkamm ist nach dem Wind auch wieder „jungfräulich“ ! Wir fragen uns, warum man sich das frühe Aufstehen und den Massenansturm am Vormittag eigentlich antut.

Am nächsten Morgen leisten wir uns dann den Luxus eines 45-minütigen Rundfluges und dürfen das Sussusvlei im Morgenlicht aus der Vogelperspektive erleben. Start ist 6 Uhr und die Sonne müht sich gerade über die Bergkämme. Wir überfliegen in geringer Höhe unseren Campingplatz und sehen wenig später die Blechschlange, in welcher wir genau 24 Stunden vorher auch fuhren. Über dem „Dead Vlei“ dreht der Pilot gleich zwei Runden, so als wolle er uns zeigen, an welcher Stelle wir Deppen falsch gelaufen waren. Wir fliegen teilweise so tief zwischen den Dünen hindurch, dass zwischen Düne und Tragfläche nur noch wenige Meter bleiben. Es war ein tolles Erlebnis und unserer Meinung nach, absolut empfehlenswert.

Wir sind danach übrigens nochmals zum „Dead Vlei“ gefahren und haben diesmal den Weg mit neuen Erkenntnissen sofort gefunden. Nur waren wir nun zeitlich wieder ungünstig, denn in der Mittagshitze war es da so heiß, dass sich sogar die Sohlen von Manuelas Wanderschuhen abgelöst hatten.

Noch zur Erklärung: Ein Vlei ist eine Senke, bei der sich nach Regen das Wasser sammelt und das „Dead Vlei“ wurde durch eine Düne vom Trockenfluss abgeschnitten, sodass nun abgestorbene Bäume nur noch geisterhaft aus dem trockenem Sediment ragen.

2017-04-03

Nun war es aber endgültig an der Zeit wieder Richtung Windhoek zu fahren, denn auch die schönste Reise geht mal zu Ende.

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Als wir den Speetshooglepass überqueren, ändert sich die Landschaft schlagartig von wüstenhaft braun und trocken, Dank der guten Regenzeit, in üppig grüne Buschlandschaft. Am Kupferbergpass, kurz vor Windhoek schließt sich nach knapp 22.000 km der Kreis und wir stehen nun für einige Tage hier in Windhoek auf dem Urban Camp und bereiten unsere Heimreise vor.

Ein Fazit wird es aber an dieser Stelle noch nicht geben, da die Reise ja doch noch nicht ganz zu Ende ist. Wir werden nämlich für 2 Wochen in Äthiopien einen Zwischenstopp einlegen, um da unsere Tochter zu besuchen. Sind schon sehr gespannt auf die neuen Erlebnisse!

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