Opuwo-Epupa Falls – Ruacana Falls – Ongongo Springs – Khowarib Schlucht – Kamanjab

26.10.2016 – 06.11.2016

Zwei Tage in Opuwo waren dringend notwendig, um die Leere in unserer „Speisekammer“ zu beseitigen und uns und unsere fahrbare Behausung für die nächste Tour ins abgelegene Kaokofeld fit zu machen. Wir verlassen also das unschöne Opuwo mit Ziel Epupa Wasserfall. Wir nehmen aber nicht den kurzen Weg, direkt nach Norden, sondern folgen der Empfehlung eines deutschen Paares auf der deutlich längeren Strecke nach Westen über Otjitanda nach Okangwati. Diese Tour Variante erwies sich zwar als sehr erlebnisreich bezüglich Natur und nochmaligen Begegnungen mit Himbas, war aber im zweiten Teil sehr schwer befahrbar und deshalb sehr zeit-und nervraubend. Übrigens das Paar, welches uns diese Tour empfohlen hatte, kam uns am zweiten Fahrtag wieder entgegen, sie hatten frustriert aufgegeben. Verständlich, denn am Ende hatten wir für etwa 80 km des zweiten Fahrtages neun Stunden benötigt.

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Erholung brachten uns dann drei Übernachtungen im tropischen Flair am Kunene Fluss.

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Zwei davon in der wunderschönen Epupa Falls Campsite mit frechen Affen und allerlei bunten Vögeln.

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Aber eigentlich kam vor der Erholung erst noch ein großer Schreck. Als wir die Hydraulik für unser Hubdach betätigen wollten, war da außer dem Vogelgezwitscher kein anderes Geräusch zu hören. Ein Moment, vor dem ich mich schon immer gefürchtet hatte. Und als „Sahnehäubchen“ dieses ganzen Schlamassels meldete Manuela auch noch Rauch aus dem Ladegerät. Es gibt auch auf Reisen immer mal so einen richtigen Sch…tag und dieser Tag gehört nun auch dazu. Zum Glück hatten wenigsten beide Fehler nicht`s miteinander zu tun. Es war nur ein unglücklicher Zufall. Das Dach konnte ich durch Tausch eines gebrochenen Kabels relativ schnell wieder funktionstüchtig machen. Sorgen bereitete nun noch das Ladegerät. Hier war eine Sicherungshalterung mit gesamten Leiterzug komplett abgeschmolzen. Aber mit Improvisation und der Hilfe unseres „Nachbarn“ war auch dieses Problem nach einigen Stunden gelöst. 

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Den dritten Tag am Kunene verbrachten wir dann wildromantisch und frei auf der Strecke nach Ruacana. Dort standen wir direkt am Fluss und am Abend gab es selbst gefangenem(!)Fisch vom Lagerfeuer. Wir sind ab hier übrigens mit zwei Fahrzeugen unterwegs. Gabor, unser hilfsbereiter „Nachbar“ vom Campingplatz, ist mit Geländewagen und Dachzelt nicht zum ersten Mal in Namibia unterwegs, die „Chemie“ stimmt sofort und wir beschließen einige Tage gemeinsam zu reisen.

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Der Ruacana Wasserfall ist dann eher eine Enttäuschung, weil das davor liegende Wasserkraftwerk das zurzeit sehr knappe Wasser komplett verbraucht. So fahren wir, seit Wochen wieder einmal auf Teer, auf der C 35 Richtung Etosha Nationalpark. Diesen lassen wir aber erst einmal links liegen und biegen in den „Otjisakumukatrail“, Richtung „Warmquelle“ und „Ongongo Wasserfall“ ab. An der sehr naturbelassenen Ongongofalls Campsite fühlen wir uns nach zwei staubigen und heißen Fahrtagen beim Bad im glasklaren Naturpool, unter dem kleinen Wasserfall, wie im Paradies. Wir waren da übrigens die einzigen Gäste.

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Gut erholt nehmen wir am nächsten Tag den nächsten „Leckerbissen“ die „Khowarib Schlucht“ unter die Räder. Gleich zu Anfang müssen wir einen steilen Felshang mit Steinen befahrbar machen und wir befürchten schon Schlimmeres. Zunächst aber können wir uns an einer wunderschön grünen Flusslandschaft, eingebettet in Felsen mit ständig wechselnden Farben und Formen, erfreuen. Der Fahrweg ist manchmal, besonders bei den häufigen Flussbettquerungen, nicht eindeutig zu erkennen, sodass wir oft erst den Ausgang zu Fuß suchen müssen, denn ein Halt im Sand kann arbeitsreiche Folgen haben, so wie uns einmal passiert. Was bedeutete Luftdruck reduzieren, schaufeln, Steine ranschleppen und unterbauen, anschließend natürlich wieder Luft aufpumpen, denn es geht ja da im ständigen Wechsel zwischen Sand und felsigem Untergrund.

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Bei 35 Grad und praller Sonne nicht ganz so spaßig, aber Bewegung soll ja gut sein. Beim abendlichen Lagerfeuer und Spaghetti waren wir uns einig, bis hierher eine absolut tolle Tour. Im zweiten Abschnitt, (wir hatten 2 Tage geplant, was unserer Meinung nach auch notwendig und vernünftig ist) ist das Tal dann wesentlich breiter und nicht mehr so spektakulär wie am ersten Tag. Einige kleine Dörfer werden passiert und die nahende Zivilisation kündigt sich in mancherlei Hinsicht an. So auch mit dem schlimmsten Abschnitt der gesamten Tour. Über die gesamte befahrbarer Breite Spurrinnen, als ob Traktoren hier in der Regenzeit eine Schlammparty gefeiert hätten. Jetzt ist zwar alles staubtrocken, aber gerade deshalb sind jetzt alle Rinnen mit einem teils wadentiefen und puderfeinen Staub gefüllt, sodass man die Tiefe der Rillen nur erahnen kann. Wir können nur mit großem zeitlichen Abstand fahren, da sonst der zweite Fahrer praktisch blind in der gigantischen Staubwolke des ersten Fahrzeuges fahren würde. Gabor muss als Erster los, er hat ja schließlich mehr Erfahrung. In kurzen „Wolkenlücken“ können wir sehen, wie sich sein Auto mehrfach bedenklich zur Seite nach oben und unten neigt, aber er kämpft sich durch. Das macht uns Mut, wir haben ja etwas mehr Bodenfreiheit. Wir schaukeln also auf gut Glück los, eine kalkulierte Spurensuche ist auf Grund der mit „Puder“ gefüllten Rillen und der eigenen Staubwolke praktisch unmöglich.

https://youtu.be/ednGpIOzR5Y

Aber alles geht gut und wir stehen mit einem mehr als waschreifen Fahrzeug am Ausgang dieser Mondlandschaft. Auch deshalb fahren wir nicht, wie geplant direkt zum Etosha Park, sondern zu dem uns bereits in guter Erinnerung liegenden Oppi Koppi Camp nach Kamanjab. Hier bringen wir uns und unsere Fahrzeuge wieder in Form, füllen die Vorräte auf und werden morgen (7.11.) guter Dinge zum Etosha aufbrechen.

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