Wieder in Bulgarien und weiter über Rumänien und Ungarn nach Österreich.

 

21.08.2015-31.08.2015

Wieder in Bulgarien fahren wir „quer über Land“, Richtung Sofia. Von da Richtung Norden durch die landschaftlich sehr schöne und angenehm zu fahrende Iskar-Schlucht. Wir biegen aber etwa bei der Hälfte der Strecke wieder in eine Nebenstrecke, Richtung Montana. Die Fotos von diesem Abschnitt könnten so auch in abgelegenen Dörfern von Russland entstanden sein, das ist leider die Tatsache. Hier scheint die Zeit zur „Wende“ stehen geblieben, oder eher noch, zurückgegangen zu sein. Viele Häuser eingefallen, verlassen oder stark reparaturbedürftig. Gehwege und öffentliche Plätze ungepflegt, ehemalige Kulturhäuser, Grünanlagen, Kinos und Produktionsbetriebe aus sozialistischen Zeiten verfallen, und es scheint, als hätten die Menschen keinerlei Motivation oder schon resigniert.

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Wir fahren weiter bis Montana, vorbei am Osocma- Stausee (eignet sich unserer Meinung nach nicht zum campen oder baden), wieder über Land, entlang des Osocma Flusses, bis Belogradchik. Hier wollen wir die gleichnamigen Felsen erwandern. In der Tourist Info sitzen gleich drei junge Herren gelangweilt herum, Wanderkarte leider Fehlanzeige. Also mangels einer Karte die Infotafel abfotografiert und los ging es. Wir hatten uns die blaue Rundwanderung zu mehreren Felsformationen ausgesucht. Anfänglich war alles o. k., doch bald wurden die Wegzeichen immer spärlicher, die Wege teils schon zu gewuchert und schließlich gab es nur noch einige Bänder an den Zweigen. Wir mussten unweigerlich an die tatenlos herumsitzenden Herren in der Info denken. Jedenfalls war der Abzweig für den Rundweg nicht mehr zu finden und wir landeten nach 13 km in einem Dorf, von dem wir hätten auf der Straße zurücklaufen müssen. Das war uns dann zu blöd, sodass wir den Heimweg per Anhalter absolvierten. Es ist sehr schade, dass man hier mit so wenig Engagement zu Werke geht. Mit vernünftiger Ausschilderung wäre das eine tolle Tour, diese Felslandschaft ist wirklich toll und hat sogar etwas Ähnlichkeit mit dem Elbsandsteingebirge. Nachahmer sollten nur bis zu den Sbegove-Felsen (ca. 5 km) gehen und dann den gleichen Weg zurück, es sei denn, es sollte wirklich einmal einer der Verantwortlichen seinen Hintern aus dem Sessel heben und die Beschilderung erneuern.

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Am nächsten Tag hatten wir uns dann die ortsnahe Felsenrunde vorgenommen, in der Hoffnung, dass wenigstens diese vernünftig beschildert ist. Jedoch hier leider das gleiche Spiel, anfangs gute Beschilderung, aber danach immer spärlicher und schließlich gar nicht mehr vorhanden. Enttäuscht brechen wir ab und ziehen weiter Richtung rumänischer Grenze.

In Rumänien sind wir überrascht, denn seit unserem letzten Urlaub hier in 2006, hat sich vieles positiv verändert. Die Straßen sind wesentlich besser geworden, neue Produktionsbetriebe sind entstanden, die Landwirtschaft scheint intakt, die Dörfer sind gepflegt und die Menschen erhalten und modernisieren ihre Häuser, zwar meist nur mit bescheidenen Mitteln, aber sie tun etwas und das fast immer in Eigenleistung. Hier spürt man, im Gegensatz zu den Bulgaren, viel mehr den Zug nach vorn.

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Und die Menschen sind noch genauso freundlich wie damals. Das merken wir gleich am ersten Tag an unserem Nachtplatz, am Rand eines kleinen Dorfes, als uns unsere „Nachbarn“ mit Käse, Speck, Tomaten, Brot und Marmelade aus eigener Herstellung, begrüßten. Wir dachten ein weiteres Mal auf unserer Reise darüber nach, ob wir das in ähnlicher Situation auch tun würden.

Leider bleibt uns diesmal nicht mehr Zeit dieses schöne Land weiter zu erkunden, da wir mit Reisefreunden zu einem Globetrotter Treffen im österreichischem Erzberg verabredet sind. So fahren wir weiter nach Ungarn zum Balaton. Hier drehen wir wegen Massentourismus enttäuscht wieder ab und Freicamper sind hier offensichtlich unerwünscht.

Somit erreichen wir pünktlich unseren Treffpunkt, diesmal ein Campingplatz, aber sehr schön, im steirischen „Nationalpark Gesäuse“. Am nächsten Morgen brechen wir im „Konvoi“, mit 3 Reisemobilen, zum Treffen im etwa 10 km entfernten Erzberg auf.

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Hier durften wir dann drei erlebnisreiche aber auch anstrengende Tage erleben. Etwa 1000 Fahrzeuge unterschiedlichster Größe und Konzeption waren gekommen. Schon allein das zu sehen und der Erfahrungsaustausch mit den dazugehörigen Besitzern war die Reise wert.

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Noch dazu gab es täglich von Vormittag bis spät in die Nacht Reisevorträge, Workshops und eine Teststrecke im Tagebaugelände, auf welcher man sein Gefährt und seine eigenen fahrerischen Fähigkeiten testen konnte.

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Dieses Treffen in Erzberg wollen wir hiermit gleich als einen würdigen Abschluss unserer diesjährigen Reise werten. Wir wollen spätestens am 18. 09. wieder zu Hause sein und möchten an den verbleibenden Tagen noch Reisefreunde in Österreich und Deutschland besuchen. Außerdem steht mindestens ein Arbeitstag bei unserem Kabinenbauer an, da wir unsere Solaranlage um ein Modul erweitern möchten. Das Resümee zu dieser Reise möchten wir auch kurz halten da wir uns ja schon nach jedem Land ausführlich und abschließend geäußert hatten.

Das Reisen an sich ist anstrengend, es vergeht kein Tag, an dem wir nichts Neues sehen. Fast alles ist anders als zu Hause.Wir sind mittlerweile fast 5 Monate auf Tour, haben 16.000 Kilometer zurückgelegt und fühlen uns mit unserem Leben on Tour wohl. Das Leben on Tour unterliegt einem regelmäßigen Rhythmus. Jeder von uns hat seine Aufgaben gefunden, die es täglich zu erledigen gilt. Die Tage sind gut gefüllt mit Fahren, Einkaufen, Schauen, Kochen, Wäsche waschen, Tagebuch schreiben und Datenübertragung aus dem Navigationsgerät in den Computer. Es bleibt wenig vom Tag übrig. Oft fallen wir abends geschafft ins Bett und sind wieder einmal erschlagen von den vielfältigen kleinen wie großen Erlebnissen und Begegnungen.

Nur so viel, wir können jedem, auch ängstlichen Leuten, uneingeschränkt alle von uns bereisten Länder empfehlen. Besonders hat uns es natürlich wieder in der Türkei gefallen,

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wobei hier zu hoffen bleibt, dass sich die derzeitige politische Lage nicht nur wieder beruhigt, sondern endlich eine für alle Seiten befriedigende und vor allem, friedliche Lösung gefunden wird. Sehr gefallen hat es uns, trotz einiger Kritik an der teils noch sehr sozialistisch angehauchten „Spontanität“ der Bulgaren, vor allem in den Bergen Bulgariens. Bisher kannten wir dieses Land nur vom Schwarzen Meer her. Umso mehr hat uns der Waldreichtum, wo Auerhahn, Luchs und Bär noch genügend Lebensraum finden, überrascht. Ein Eldorado für Wander-und Naturfreunde in ursprünglicher Natur. Freies campen kein Problem.

Fast das Gleiche kann man zu Rumänien sagen, nur mit der oben schon genannten positiveren Einstellung der Menschen und den sichtbareren Fortschritten in der Entwicklung des Landes.

Viel Spaß beim Reisen und vielen Dank fürs Lesen und Eure Meinungen,

bis zur nächsten Tour oder ein baldiges Wiedersehen, Manuela und Matthias.

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4 Gedanken zu „Wieder in Bulgarien und weiter über Rumänien und Ungarn nach Österreich.

  1. Hallo Ihr Lieben,
    heute vor genau 3 Monaten haben wir zusammen den Ararat bestiegen. Es war eine tolle Zeit mit Euch!!! Und um so mehr haben wir uns gefreut, dass Ihr auf Eurer Rückreise noch einen Zwischenstop bei uns in Eisenach eingelegt habt. Es waren sehr lustige Stunden mit viel lachen und erzählen und die (ungeplante) Radtour am Sonntag hat uns noch Tage später an Euch erinnert (Schmerzen am Popo 😉 ).
    Wir freuen uns schon sehr auf ein baldiges Wiedersehen und natürlich auf Eure neuen Reisepläne.
    Dicke Knutscher von Mike & Anke

  2. Hallo, Ihr lieben Reisenden!
    Das Treffen mit Euch war kurz, aber schön ;-)))
    Haben uns sehr gefreut Euch wiederzusehen, kommt gut nach Hause und denkt dran, NACH der Reise ist immer VOR der Reise…..viel Spaß beim Planen des nächsten Reisezieles. Hilft schon mal über’s Fernweh hinweg ;-))))
    Ganz liebe Grüße aus Salzburg
    Maria&Wolfgang&Vunny

  3. Hallo Ihr Zwei,
    sind morgen auf der Heimfahrt von Kroatien in Tirol in der Nähe von Kitzbühel und übernachten, ehe es am Sonntag nach Hause geht.
    Und wo seid Ihr?
    Liebe Grüße
    Eure Knobi’s aus der 8

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