Gipfel, Kultur und viel Spaß – auf geführter Tour zum Ararat

28.06.2015- 12.07.2015

Das Hauptreisethema sollte ja „Türkei- der Osten“ sein und da steht ja auch der „Ararat “- höchster Berg der Türkei. Den wollten wir natürlich unbedingt sehen, und wenn möglich, auch besteigen. Da das aber nur mit Genehmigung und einigem logistischem Aufwand möglich ist, hatten wir uns für 12 Tage in eine organisierte Tour eingeklinkt- und wir haben diese Entscheidung nicht bereut! Es passte alles auf den Punkt, perfekte Organisation, prima Truppe (sehr wichtig) großes Glück mit dem Wetter am Berg.

Wie schon die Überschrift verrät, ging es nicht nur um Berge, auch etwas Kultur war dezent eingemischt. So besuchten wir am ersten Tag die Surp Khach Kirche auf der Insel Ahtamar. Dabei handelt es sich um eine ehemals armenische Klosterkirche (das Gebiet war ehemals armenisch), welche in den Jahren 915-921 erbaut wurde. Diese ist nicht nur wegen der zahlreichen Reliefs mit überwiegend alttestamentarischen Motiven sehr sehenswert, auch die Lage auf der Insel, mitten im Vansee, beeindruckt schon von Weitem bei der Überfahrt.

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Eine kleine Eingehtour auf den höchsten Punkt der Insel sollte uns dann auf das Kommende einstimmen.

Am späten Nachmittag besteigen wir noch die Zitadelle Van Kalesi und genießen im Abendlicht den Ausblick über die Stadt.

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Am nächsten Tag wird es schon etwas ernster und wir beginnen mit der Höhenanpassung. Dazu besteigen wir den Vulkanberg Nemrut Dagi (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Berg bei Adiyaman), mit der Höhe von 2935 m noch eine leichte Übung. Es folgte die erste Zeltübernachtung, traumhaft schön, mitten im Krater, an einem See.

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Am dritten Tag fahren wir weiter zum Süphan Dagi, dem mit 4058 m dritthöchsten Berg der Türkei.

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Auf dem Weg dahin wieder etwas Kultur mit dem Besuch eines Seldschukisch- Armenischen Friedhofes und etwas Abkühlung im Vansee mit anschließendem Picknick.

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Unser Camp bauen wir dann am Berg in 2500 m Höhe auf. Am späten Nachmittag noch ein kurzer Aufstieg einige Hundert Meter den Berg hinauf, wichtig für die Höhenanpassung. Am nächsten Morgen werden wir um 2 Uhr geweckt. Der Aufstieg auf den Süphan ist nicht gerade ein Spaziergang, es gibt schon erste Ausfallerscheinungen, aber alle kämpfen tapfer und genau 10.15 Uhr feiern wir gemeinsam unseren „Gipfelsieg“!

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Nach dem Abstieg dann noch das Lager abgebaut und nach 4-stündiger Fahrt stehen wir endlich in Dogubayazit unter der Hoteldusche, ein langer Tag.

Am 6.Tag dann wieder Erholung. Am Vormittag Besichtigung des Ishak Pasa Palast, sehr sehenswert und eines der wichtigsten touristischen Ziele der Türkei.

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Nachmittags dann Entspannung in heißen Schwefelquellen. Gut erholt fahren wir am nächsten Tag mit einem geländegängigen Fahrzeug zum Ausgangspunkt unserer Ararat Besteigung, in 2200 m Höhe.

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Nach etwa 5- stündigen Aufstieg wird am Nachmittag in 3380 m Lager 1 erreicht.

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Nach kurzer Kaffeepause noch ein Akklimatisationsaufstieg und am Abend wird für alle ein Schaf geschlachtet. Wer wollte, konnte den Übergang vom glücklichen Schafsleben zum Schafssteak beobachten, nicht unbedingt jedermanns Sache.

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8.Tag. Aufstieg zum Lager 2 in ca. 4200m Höhe.

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Nach nochmaligen kurzen Anpassungsaufstieg

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Abendessen, zeitig Nachtruhe.

Gipfeltag. Nach kurzer und unruhiger Nacht beginnt unser Aufstieg um 1.00 Uhr. Bei unangenehmem Wind geht es bis zur Morgendämmerung, mit Stirnlampe, fast ständig über verblocktes Geröll. Mit der Höhe sinkt die Temperatur und der Wind nimmt stetig zu. Noch dazu haben Einige mit menschlichen Problemen zu kämpfen und Manuela muss sich übergeben. Aber alle kämpfen weiter. Etwa bei 5000 m mussten dann auch noch bei starken Wind die Steigeisen angelegt werden, eine Überwindung, da ich meine Finger schon nicht mehr fühlen konnte. Aber Punkt 6.00 Uhr stehen alle glücklich auf dem Gipfel, auf 5165 m Höhe!!!

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Die Sonne scheint, aber der starke Wind ist zum Sturm geworden. Deshalb halten wir uns nicht allzu lang am Gipfel auf und steigen zügig zum Lager 2 ab. Dort werden wir von Nuri, unserem Koch, mit Obst, Kuchen, Kaffee und Tee liebevoll empfangen. Danach Zelte abbauen und Abstieg zum Lager 1. Dieses erreichen wir 12.00 Uhr und der Nachmittag ist frei zur Erholung.

10.Tag. Abstieg bis auf 2200 m. Von dort werden wir mit dem Bus ins Hotel nach Dogubayazit gebracht.

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Ein gemeinsamer Friseurbesuch der Gruppe war dann ein Riesengaudi. Die Herrenfriseure sind hier wahre Künstler, sodass aus einem Haufen „verwahrloster“ Männer wieder ansehnliche Menschen geworden sind. Die Frauen hatten, auch wenn sie nur zuschauen durften, fast noch mehr Spaß als die Opfer des Geschehens, denn als Abschluss wurde jeder noch gedehnt, gestreckt und eingerenkt, was einer kleinen Folter gleichkahm!

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Der krönende Abschluss des Wellnessnachmittags war dann der Besuch im Hamam mit anschließender Ganzkörpermassage.

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Danach Abendessen bei einer türkischen Familie und später dann im Hotel, waren bei Efes-Bier die Anstrengungen der letzten Tage fast schon wieder vergessen.

Nach dem Frühstück besuchen wir den vermeintlichen Fundort der Arche Noah. Eine Gesteins-und Lehmformation wird für den Schiffsrumpf der Arche gehalten. Man kann das glauben oder nicht, dennoch wertet dieser Ort die Region um eine weitere Attraktion auf.

Als würdiges Ende eines gelungenen, kleinen Abenteuers hat sich der Veranstalter noch etwas Besonderes einfallen lassen: Wir fahren durch ein wunderbar grünes, von Feldern, Wiesen und ursprünglichen Dörfern geprägtes Tal zum Balik Gölü (Fischsee). Dieser liegt einsam auf 2250 m Höhe und wir stellen an seinem Ufer, auf einer großen Wiese unsere Zelte auf. Das Wasser lädt zum Bade und am Abend gibt es reichlich frischen Fisch. Später, am Lagerfeuer mit getrocknetem Kuhdung (es gibt hier oben kein Holz) lassen wir bei Efes, Raki und Tanz mit türkischer Musik, die Sau raus!

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Letzter Tag. Jede noch so schöne Reise muss einmal enden. So bauen wir nach dem Frühstück das Lager ab und fahren zurück, Richtung Van. Wir nehmen aber eine Nebenstrecke nahe der iranischen Grenze. Zwischenziel mit Picknick und Beobachtung einer Flamingo-Kolonie ist am Erceksee.

In Van kurzer Besuch der Aufzuchtstation der berühmten Van-Katzen. Diese edlen Tiere mit weißem Fell und verschiedenfarbigen Augen sind nicht wasserscheu und mittlerweile das Maskottchen der Stadt.

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Nach dem Abendessen dürfen wir sogar den Beamer im Konferenzraum für einen kurzen Videorückblick nutzen. Bei Bier wird es lustig, aber auch etwas Wehmut kommt auf. Doch den schönen Abend konnte höchstens die schlechte Wiedergabetechnik etwas trüben. Anschließend mussten wir uns dann endgültig von netten Menschen verabschieden, denn alle mussten am nächsten Morgen zeitig aufstehen, der Rückflug stand an.

An dieser Stelle noch vielen Dank an den Veranstalter und an die Mitreisenden für die erlebnisreichen und lustigen Stunden. Übrigens, wer Lust auf diese wirklich lohnenswerte Tour hat, kann diese entweder bei AT-Reisen (Leipzig) oder schulz-aktiv reisen (Dresden) buchen. Der Preis ist bei beiden Veranstaltern gleich. Die Reisedurchführung übernimmt ein türkischer, aber deutschsprachiger Veranstalter.

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Wir verlassen am nächsten Nachmittag, nach einigen Erledigungen, die Stadt und finden bei einsamer Piste, am Südufer des Vansees, für drei Nächte einen würdigen, weil mit Blick auf den Süphan Dagi, (unser zweiter bestiegener Berg) Übernachtungsplatz. Hier besteigen wir, weil wir doch noch so gut im Training sind, einen Berg mit ca. 2500 m Höhe und verbringen die restliche Zeit mit baden und schreiben dieser Zeilen.

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N38°45`52,7” O43°13`53,4”

3 Gedanken zu „Gipfel, Kultur und viel Spaß – auf geführter Tour zum Ararat

  1. Liebe Manuela und Matthias
    Vielen Dank für den Zugang zu Eurem Reisebericht. Schon oft musste ich schmunzeln über die treffenden Worte und habe immer wieder Freude am Lesen. Wünsche Euch weiterhin eine schöne Reise. Viele Grüsse aus dem tropischen Zürich, René

  2. Liebe Manuela, lieber Matthias,
    es war eine wirklich gute Idee von Euch, sich der Gruppe anzuschließen. Ihr habt unser super Team sehr bereichert. Auch ich schwelge immer noch in den schönen Erinnerungen, die wir gemeinsam hatten. Ich werde Euren Blog weiter verfolgen. Euch noch eine schöne Zeit in der Türkei und auf Eurem Heimweg wünscht Annette.

  3. Hallo ihr Lieben, es war eine ganz tolle Zeit mit euch . Der Bericht über unsere gemeinsame Reise vom Vansee zum Ararat ist mit viel Liebe geschrieben und beim Lesen der Zeilen kommen so viele Erinnerungen wieder. Genießt die schöne Zeit und bleibt wie ihr seid. Ich freue mich auf unser Wiedersehen!!! Seid gedrückt von Anke 🙂

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