19.05.2015 – 27.05.2015
Erwartungsgemäß werden wir am Morgen gegen 5 Uhr mit schönen Bildern von fast 100 Heißluftballonen über der Traumlandschaft Kappadokiens belohnt, wie auch an den folgenden Tagen.
In Göreme treffen wir, nun das dritte Mal, aber diesmal abgesprochen, auf Carola und Burkhard. Wir verbringen zum ersten Mal auf der Tour 5 Nächte an einem Platz und haben das Gefühl, hier noch eine Weile sein zu können. Gemeinsam fahren wir zum Cat-Tal und können es, diesmal ohne Gewitter, durchwandern.
An den folgenden 2 Tagen erkundeten wir noch gemeinsam das Liebestal und das Taubental.
Am letzten Tag dann noch ein Besuch beim “Schöpfer” der märchenhaften Landschaft Kappadokiens. Auf dem Weg dahin haben wir das Glück in einem kleinen Bergdorf auf einen sehr ursprünglichen Wochenmarkt uns wieder mit Obst und Gemüse eindecken zu können.
Der Vulkanberg Erciyes ist ca. 80 Km Luftlinie von Göreme entfernt, fast 4000 m hoch und von ihm soll die Asche stammen, aus denen sich die Tuffsteinfelsen Kappadokiens gebildet haben. An der Seilbahn, österreichischer Produktion, sind wir die einzigen Gäste und werden für 4 Lira (1,33 €) bequem zur ersten Bergstation befördert. Lifte nach weiter oben sind vorhanden, aber nur in der Skisaison in Betrieb. Diese endete dieses Jahr übrigens erst am 15.04. An der Bergstation gibt es ein sehr schönes und wirklich engagiert geführtes Restaurant, in dem man zudem auch noch sehr preiswert einkehren kann. Insgesamt, bei guter Sicht, ein empfehlenswerter Ausflug.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Kappadokien und von Carola und Burkhard(sie müssen wieder zurück) und fahren nun endgültig weiter nach Osten. Aufgrund unseres späten Aufbruchs kommen wir aber nur bis etwa Develi, finden aber dort einen schönen Platz mit Blick auf unseren Vulkanberg vom Vortag, der uns am nächsten Morgen sogar mit einer frischen Schneeauflage begrüßt. Es hatte am Vorabend ein Gewitter gegeben.
Weiter ging es auf empfehlenswerter Nebenstrecke über Yasibasi, Gümüsören, Cukuryurt, Karsavura, Taspinar, Akcal, auf die D 825 Richtung Karamanmaras und nach Sucas links ab, auf kurvenreicher Strecke, mit tollen Ausblicken auf einen Stausee, bis zum Kurort Ilica. Sehr abwechslungsreiche Tour auf Asphalt und Schotter über mehrere Pässe, vorbei an tiefen Schluchten, bunten Blumenwiesen, schneebedeckten Bergen, Feldern, Obstplantagen und durch kleine Bergdörfer. Interessant ist auch, dass man etwa zwischen Gümüsören und Cukuryurt ein in Flutung befindliches Gebiet durchfährt.
Die Hauptattraktion Ilicas sind Thermalquellen mit dem daran angeschlossenen Kurbad. Dieses wird von Türken sehr stark genutzt und ist daher nur empfehlenswert, wenn man auf “Pobackenkuscheln” steht. Wir wurden da wieder einmal von einem netten türkischen Ehepaar angesprochen und auf einen Tee in ihr bescheidenes Ferienzimmer eingeladen. Beide haben viele Jahre in Deutschland gearbeitet und wollen nun ihren Lebensabend in der Türkei verbringen. Solche Begegnungen sind uns auch immer ein willkommener Informationsaustausch.
Kahramanmaras (1 Mio. Einw.) wollten wir eigentlich nur passieren, da der Ort in unserem Reiseführer nicht erwähnt ist. Doch schon von weitem konnte man eine große Moschee, die Abdulhamithan Camii mit vier Minaretten, hoch über der Stadt sehen. Wir sind nicht unbedingt Freunde des Großstadtverkehrs, aber da mussten wir hin. Und es hatte sich absolut gelohnt. So ein gewaltiges Teil hatten wir noch nicht gesehen!!! (Wir waren noch nicht in Istanbul) Auch innen eine absolute Augenweide. Allerdings fehlt dieser Moschee eine beeindruckende Geschichte, da erst 2013 fertiggestellt. Was auch das Fehlen in unserem Reiseführer erklären würde.
Der nächste Tag war voll für Gaziantep (1,8 Mio. Einw.) reserviert. Glücklicherweise konnten sogar einen Parkplatz unmittelbar beim historischen Basar ergattern. Somit waren alle unsere Wunschziele zu Fuß erreichbar. Gemütlich schlendern wir dahin und lassen alles auf uns wirken. An der einen Ecke leisten wir uns einen Döner an der anderen einen Tee mit Baklava (Süßspeise). Es wäre müßig jetzt hier all die Eindrücke in Worte zu fassen, da fehlt uns einfach das Talent. Aber vielleicht können ja die Bilder ein wenig, in die für uns andere Welt, entführen.
Heute nun am letzten Tag dieses Berichts sind wir in Halfeti gelandet. Dieser Ort ist der Stauung des Euphrat zum Opfer gefallen. Zwei Drittel des Ortes sind überflutet und von der Moschee ragt nur noch das Minarett aus dem Wasser. Der Rest des Ortes ist bis zu 40 m unter Wasser. Die Gespensterstadt hat sich aber mittlerweile zu einem kleinen Touristenmagnet entwickelt. Mit Ausflugsbooten kann man sich bis zur mächtigen Festungsruine Rumkale schippern lassen. Das Ganze kostet dann in der Gruppe 10 TL (3,35€), oder man mietet sich für 50 TL (16,60€) sein eigenes Boot. In der Gruppe hat man aber unter Umständen mehr Spaß.
Den Nachmittag haben wir uns nun “freigenommen”. Am Ufer des Euphrat fand sich ein nettes Plätzchen zum Baden- und Bericht schreiben.
Scheinbar ist hier das Zentrum des Knoblauchanbaus. Säckeweise werden Knoblauch an der Straße zum Kauf angeboten, ein Stand neben dem Anderen, kilometerlang.