Durch das Bergland zur Südküste.

07.05.2015 – 13.05.2015

Der Schwerpunkt unserer Reise soll ja wie schon erwähnt die Osttürkei sein, es gibt da aber noch zwei Ziele im Westteil, welche wir, obwohl wir voriges Jahr schon da waren, unbedingt noch einmal ansteuern wollten. Eines davon ist Cirali an der Südküste. Wir fahren aber diesmal nicht entlang der Küste, sondern durch das nicht minder reizvolle bergige Hinterland. In vier Tagen ging es ab Lapseki über Biga, Can, Balikesir, Savastepe, Soma, Akhisar, Alasehir, Denizli, Sögüt, Kas und Kale, nach Cirali. Diese Strecke führte größtenteils durch üppig grüne Gebirgslandschaft mit zum Teil noch schneebedeckten Bergen. Wo es möglich ist, wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Den höchstgelegenen Acker sahen wir in 1700 m Höhe! Die Felder sind super gepflegt, aber in den Dörfern dann eher rustikale Zweckmäßigkeit. Zwischen Salihli und Denizli durchfährt man ein riesiges Tal mit nicht enden wollenden Weinfeldern. Vor Kas sollte man nicht die Hauptstrecke über die “350” und “400” nehmen, sondern eine spannendere Nebenstrecke über mehrere Pässe und traumhafte Landschaft. Dazu in Bekciler von der “350” abfahren, vor Elmali dann Richtung Yuva, Mursal, Akcay nach Kas. Anfangs ist die Straße etwas schlecht, aber schon nach wenigen Kilometern sehr gut. Eine weitere empfehlenswerte Abweichung von der Hauptstrecke ist gleich am Anfang der Tour: Von Lapseki startend nicht die Hauptstrecke “200” Richtung Biga nehmen, sondern die Parallelstraße über Sahinli. Da fährt man praktisch allein durch Wald, vorbei an Wiesen Feldern durch einige Bergdörfer mit freundlich grüßenden Menschen, eine wunderbare Einstimmung auf dieses tolle Land!

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Als wir bei einem der unzähligen frei zugänglichen Wasserstellen unseren Tank füllen, kommt ein alter Mann zu uns und begrüßt uns freundlich lächelnd mit dem Wort “Hozgeldiniz” (Herzlich Willkommen), würden wir das auch tun?

Für uns gibt es aber seit der Türkei doch eine große Sorge: Manuela leidet unter starken Rückenschmerzen so sehr, dass sie anfangs nicht mehr aufrecht stehen konnte. In Savastepe mussten wir ein Krankenhaus aufsuchen, wo sie sehr freundlich und sogar bevorzugt behandelt wurde.

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Es wurde Bandscheibenvorfall festgestellt und Manuela bekam eine Spritze. Zu unserer Verwunderung war die Behandlung kostenlos, lediglich die verschriebenen Medikamente mussten bezahlt werden. Danach ist zwar eine Besserung eingetreten, aber schmerzfrei war sie noch nicht. Deshalb haben wir einen bekannten in Kas angerufen welcher uns noch einen Termin bei einer Therapeutin besorgt hat. Das hat dann noch mal gut geholfen, sodass wir hier in Cirali schon wieder eine Wanderung nach Olympos, eine kleine Radtour und mit Burkhard und Carola, Reisebekanntschaft aus Innsbruck (schon zum 2. Mal getroffen), eine Nachtwanderung zu den “Ewigen Flammen”. Hier schlagen seit Tausenden von Jahren die von natürlichen Gasen gespeisten Feuer aus dem Felsgestein. Bei einer Flasche Wein sehr romantisch und unbedingt eine Empfehlung. Stirnlampen nicht vergessen!!!

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Nach drei Tagen haben wir dann, etwas wehmütig, diesen wirklich schönen Ort, Richtung Osten verlassen. Wehmütig auch aus folgendem Grund: Wir waren ja nun schon zum dritten Mal hier, zuerst vor zwanzig Jahren, und waren froh, dass sich dieser Ort sein dörfliches Flair erhalten hat. Jedoch mussten wir jetzt erfahren, dass nun doch Bemühungen im Gange sind, diese herrliche Bucht mit Hotelklötzen zu verschandeln. Die Bewohner wehren sich zwar heftig dagegen, aber ob sie da eine Chance haben?  Also wer es noch so erleben möchte sollte, sich beeilen.

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Stellplatzhinweis: Wir haben bisher immer unbehelligt am Ende des Dorfes direkt am Strand gestanden. Diesmal wurden wir aber höflich gebeten etwas weiter hinten zu stehen, da die Zeit beginnt, in der die Wasserschildkröten ihre Eier am Strand vergraben. Absolut verständlich, war aber letztes Jahr nicht das Thema, da wir eher hier waren. Also man fährt im Ort auf der dem Strand naheliegenden Straße bis zum Ende. Dabei kommt man automatisch zum Ende der Bucht, wo einige Ausflugsboote liegen. Dort darf man stehen, oder etwa 100 Meter landeinwärts auf einer großen Fläche, auch schön schattig möglich, unter einer großen Pinie. Blick zum Meer auch noch vorhanden.

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N36°25´18,2”  O30°29´34,4”

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