09.05. Wo sind wir hier eigentlich!? Die ganze Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern und wären die Windmühlen am See noch in Betrieb, so hätten die Müller in dieser Nacht das Mehl für den ganzen Monat malen können. Ähnliches haben wir bisher nur in Norwegen erlebt. Morgens dann etwas Entspannung, sodass nach wenigen Kilometern Fahrt einem Bummel durch die Kleinstadt Göynük möglich war. Dieser Ort brilliert, wie Safranbolu, ebenfalls mit einer großen Zahl an liebevoll restaurierten Stadthäusern. Nur ist es eben die kleinere und dörflichere Ausgabe. Man kann erleben wie die Bauern, in “Ausgehuniform” mit Traktor zum Wocheneinkauf in die Stadt kommen. Der Ort verdankt übrigens seinen ehemaligen Wohlstand seiner Lage an der Seidenstraße.
Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Auto, als der kleine Regen in den großen Regen überging. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das geschichtsträchtige Städtchen Iznik. Da das Wetter immer noch bescheiden war, viel der Besuch verkürzt aus. So blieb es bei der Besichtigung der Grünen Moschee aus dem 14. Jh. und das gewaltige Stadttor aus dem 6.Jh. Dieses ist schleusenartig mit drei hintereinander folgenden Toren gebaut, 25m breit und 40m lang. Auch sind große Teile der 5 km langen, 10m hohen und 6m dicken Stadtmauer erhalten.
Am Iznik-See haben wir dann bei einer Gaststätte (Internet) genächtigt.
10.05. Wetter unverändert. Wir beschließen, da der Internet-Wetterbericht an der griechischen Küste wesentlich besseres Wetter verspricht, ohne längere Stopps zügig Richtung Griechenland zu fahren. Am Nachmittag in einer schönen Bucht am Marmara -meer, zur voraussichtlich letzten Übernachtung in der Türkei, angelandet. Es klart sogar etwas auf, sodass wir noch schön die Schiffe beobachten können, welche zwischen Schwarzen – und Mittelmeer pendeln.
11.05. Morgens wieder Regen, während wir frühstücken klart es plötzlich auf und als mich dazu noch ein Einheimischer einlädt mit ihm zum Angeln raus aufs Meer zu fahren, hab ich mein liebes Frauchen überzeugt doch noch einen Tag zu bleiben. Da aber unser Angelerfolg absolut kläglich ausfiel und es demzufolge zum vorzeitigen Abbruch kam, sind wir dann doch noch gegen 11 Uhr weitergefahren.
Auf der 20-minütigen Fährüberfahrt, von Cardak nach Gelibolu, zurück in den europäischen Teil der Türkei, kam dann schon etwas wehmütige Abschiedsstimmung auf.
Haben dann noch unsere letzten Lira in Diesel getauscht und waren gegen 16.00 Uhr am Grenzübergang. Dort lief bis zum zur Sicherheitskontrolle alles super, jedoch da kam der “Befehl” zurück und mit in die lange Schlange der Lkw zum Röntgen der Fahrzeuge einreihen. Vor uns mind. 20 Lkw, und bei dieser “hochmodernen” Anlage dauerte jedes Fahrzeug 20 Minuten. Das hätte also bedeutet die halbe Nacht an der Grenze, zu verbringen. Zurück und an einem anderen Übergang unser Glück zu versuchen, ging auch nicht, weil wir ja schon den Ausreisestempel im Pass hatten, wäre auch äußerst verdächtig gewesen. Jetzt konnte ich nur noch meinen letzten Trumpf aus dem Ärmel ziehen, meine Frau. Die Waffen der Frauen bewirken eben manchmal Wunder! Somit konnten wir doch noch rechtzeitig, übrigens bei schönem Wetter, an der nun griechischen Küste bei Alexandroupoli, den Sonnenuntergang erleben (leider aber nicht im Meer).
 
			





Wieder finde ich die Porträts am schönsten und die Waffen einer Frau am Grenzübergang musst Du unbedingt meiner lieben Ehefrau zeigen.