Über Berg und Tal

06.05.2014 – 08.05.2014

6.5. Heute früh wieder das bekannte Geräusch auf dem Dach. Deshalb ändern wir den Tagesplan und gehen zuerst in das Café, um unsere Wäsche abzuholen. Da es dort auch Internet gibt, wird auch der Laptop mitgenommen, um mal wieder einiges zu erledigen. Diese Programmänderung erwies sich als richtig, denn mittags besserte sich das Wetter, sodass wir den Ort noch einmal genauer anschauen konnten. Als wir dann Amasra gegen 15 Uhr verließen bot sich uns von den Bergen noch einmal ein sehr schöner Blick auf die Stadt.

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Unser Tagesziel Safranbolu erreichten wir gegen Abend. Hier ist es uns zum ersten mal auf der gesamten Reise passiert, dass wir den Übernachtungsplatz nochmals wechselten. Grund war eine Horde lästiger und äußerlich etwas verwahrloster Kinder. Sie machten den Eindruck, als seien es Zigeuner. Wir hatten uns auf einer Wiese, in Sichtweite zweier winziger Ansiedlungen eingenistet. Das war eigentlich nie ein Problem, da die Kinder immer eher zurückhaltend waren. Dieses mal nicht. In der Hoffnung sie nach gestillter Neugier wieder loszuwerden, verteilten wir einige Süßigkeiten. Das half auch nichts, im Gegenteil einige von ihnen wurden immer mutiger. Und da wir eigentlich einen ruhigen Abend verbringen wollten, starteten wir den Motor und rollten weiter. Wir fanden am Friedhof von Safranbolu einen ruhigen Platz mit herrlichen Blick auf die Altstadt, welche von hier in fünf Minuten erreichbar ist.

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7.5. Wetter gut, auf zur Besichtigung der Altstadt von Safranbolu. Diese liegt eingebettet in tiefe Schluchten zweier kleiner Flüsse und zählt mit seinen Fachwerkhäusern zum Weltkulturerbe.

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In den vielen engen Gassen “verlaufen” sich die wenigen Touristen.

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Pflastermüde gönnten wir uns dann am Nachmittag endlich unser erstes Hamam im örtlichen türkischen Bad. Wenn man wie wir das zum ersten mal tut, ist es wegen des Ablaufes der ganzen Sache eine spannende und doch schlussendlich total entspannende Angelegenheit. Natürlich Männlein und Weiblein streng voneinander getrennt. Die Männer halten sich übrigens, auch beim Waschen, immer mit einem Handtuch bedeckt. Dann noch ca. 100 km Richtung Süd-Ost weitergefahren. Übernachtung im Wald an einem kleinen Fluss.

8.5. Endlich wieder mal ein Frühstück bei Sonnenschein, in freier Natur! Einkaufsstopp in Bolu, wo es angeblich die besten Köche des Landes geben soll. Wir haben es nicht getestet und sind weiter auf Nebenstraßen durch das noch touristisch kaum erschlossene Köroglu – Gebirge gefahren. Nächster Stopp am See Abant Gölü. Hier lohnte es sich endlich mal wieder, zu einer Seeumrundung, die Räder abzuschnallen. Danach verdiente Kaffeepause mit sächsischen Kräppelchen und weiter bis Modurnu. Da fallen im Altstadtviertel die vielen Metallschmieden auf. Deren Tradition reicht bis in das 16.Jh. zurück.

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Zu dieser Zeit galt der Ort, wegen seiner berühmten Messerherstellung, als das türkische Solingen. Es finden da auch jährlich die berühmten Ölringkämpfe, bei denen die Ringer vollständig mit Öl eingerieben werden, statt. Übernachtungsplatz am Cubuk Gölü See. Obwohl dieser eingeschlossen von Bergen ist, sehen wir hier seltsamerweise unsere ersten Windmühlen in der Türkei. Es sind sieben Stück und alle stehen ziemlich konzentriert an einer Uferseite. Sicherlich ergeben sich gerade an dieser Stelle so günstige Strömungen, dass es lohnenswert war, diese hier zu betreiben. Ich schreibe “war”, weil sie leider nicht mehr in Betrieb sind.

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