04.04.2014 – 07.04.2014
4.4. Nach unserem Grillabend, es gab Manu`s berühmte “Gemüsebomben”, in der Bucht von Ekincik ging es heute weiter Richtung Fethiye. Nach wenigen Km erst mal wieder runter von der Hauptstrecke auf kurviger Bergstraße zu den Tempelgräbern von Kaunos.
Auf dem Weg dahin hat man mehrfach schöne Blicke auf den Köycegiz-See und das Delta des Dalyian-Flusses mit dem vorgelagerten Iztuzu-Strand. Dieser ist Brutgebiet der Caretta-Meeresschildkröten, steht unter Naturschutz und darf deshalb nur eingeschränkt betreten werden. Der Tourismus boomt hier trotzdem, jetzt schon knattert eine große Anzahl von dieselbetriebenen Ausflugsbooten durch das Flussdelta. Man sollte zumindest mal über Solarboote nachdenken. Am frühen Nachmittag “bezogen” wir dann einen klasse Stellplatz unweit von Fethiye, wieder frei, am 3 Km langen Strand Calis Plaji.
Kaffeetrinken mit Erdbeerkuchen , einkaufen,
ausruhen, baden und am Abend Grillen mit Lagerfeuer. Gute Nacht.
5.4. Heute Fethiye mit dem Rad erkundet. Dieser Ort hat zwar nur noch einen kleinen Altstadtkern (2 Erdbeben haben viel zerstört), ist aber als Touristenort sehr nett und gut gepflegt, hat eine sehr lange Strand-und Hafenpromenade und vor allem, keine Bettenburgen verschandeln den Ort. Der Nachmittag verging ähnlich faul wie der am vorigen Tag. Am Abend, so der Plan, wollten wir uns in das Nachtleben des Ortes “stürzen”. Es kam aber ganz anders: nach ca. 1 Km in einem recht einfachen Lokal eine Hochzeitsfeier. Wir wollten nur ein paar Fotos schießen und schon waren wir mittendrin. Widerrede wurde nicht geduldet. Im nachhinein waren wir sehr froh darüber, denn es war sehr interessant, lustig (es wurde teilweise sogar auf der Straße getanzt) und berührend (wir sind ja schließlich Ausländer!). Es waren auch wieder zwei deutsch-sprechende Türken unter den Gästen, sodass einige Hintergrundinformationen zu erhaschen waren. Gegen 2.00 Uhr am Womi.
6.4. Schweren Herzens trennten wir uns relativ spät von unserem Strand, gingen noch mal in ein Strandlokal auf einen frisch-gepressten Orangensaft (der eigentliche Grund war aber das Internet). Danach noch mal kurz auf Erkundungstour: Wir hatten von unserem Platz aus noch eine Badebucht gesehen. Nach ca.1Km waren wir dort. Volltreffer, es ist da nicht nur die Bucht sondern auch noch ein langer Strand, an dem man ebenfalls frei stehen kann. Platz gespeichert und weiter ging die Fahrt. Ziel war eigentlich das “Schmetterlingstal”, gelandet sind wir aber über äußerst holprige, ausgewaschene und teilweise steil abschüssige Piste in der Bucht von Kabak. Dort fanden wir einen Traumstrand vor. Dieser ist allerdings voll in Beschlag einer Unterkunft für Backpacker. Der Rest der Bucht ist mit einer Art Aussteigersiedlung belegt. Wir fuhren über Pisten immer höher in die Taurus-Berge
und fanden dort einen Platz mit toller Aussicht auf das Meer und eben diese vorgenannte Bucht.
7.4. Heute begann der Tag mit negativen Überraschungen. Der Dieselkocher hat gestreikt und die Absaugung der Toilette wollte auch nicht mehr. Wie sich herausstellte, war beides eine Folge der doch recht ruppigen Pistenfahrt vom Vortag. Beim Kocher hatte sich die Pumpe aus der ziemlich labilen (gleich nachgebessert) Halterung gelöst und der Lüfter der Toilettenabsaugung hatte sich mit Sch… zugesetzt. Das Letztere war allerdings unser Fehler, da man diese Leitung vor Pistenfahrten immer verschließen sollte.
Danach haben wir noch ausgiebig in einer verlassenen Berghütte herumgeschnüffelt. Das war etwas spannend, da alles Inventar noch so da war, als ob der Besitzer eigentlich zurückkommen wollte. Das musste aber offensichtlich schon lange her sein.
Somit ging es erst gegen 14.00 Uhr weiter auf einsamer Strecke durch herrliche Berglandschaft. In einem Bergdorf waren wir beim fotografieren uralter Olivenbäume, sogleich wurden wir angesprochen und waren wenig später auf ein Glas Tee im Bauernhof. Die 11-jährige Tochter konnte sogar stolz mit einigen englischen Vokabeln glänzen, sodass ein paar Informationen ausgetauscht werden konnten.
Danach sind wir noch bis Saklikent gefahren, denn hier wollen wir morgen eine Wanderung in den gleichnamigen Canyon unternehmen. Zum Abendbrot haben wir uns eine türkische Tradition zunutze gemacht und einen der vielen Gözleme-Backstationen, welche jetzt noch ungenutzt sind, als Picknickplatz genutzt.
Ich staune ja wieder mal Bauklötzer, wo ihr schon wieder seit. Aber toll, wer weiß schon, was morgen sein wird. Schöne Bilder, schöner Text, schöne Erlebnisse, beneidenswert.