Der Start in den heutigen Tag war etwas abrupt. Gegen 3:30 Uhr ein lautes Klopfen an unserer Tür. Sofort waren alle Sinne auf Empfang. Pfefferspray einsatzbereit, nur kleines Fenster öffnen. Aber zum Glück erwiesen sich diese Maßnahmen als überflüssig, denn es waren nur die Mitglieder einer “Angler-Brigade”, welche ihren Transporter nicht mehr starten konnten. Zuerst wollten sie Diesel, um ihren Filter nach Reinigung wieder füllen zu können. Nachdem das aber nichts half, kam noch ein Anschleppversuch über gefühlte 3 Km hinzu. Auch Fehlanzeige. Die Jungs haben noch bis zu unserer Abreise (gegen 11.00 Uhr) gebastelt.
Dabei waren sie so vertieft, dass Matthias ihren Eimer mit der Ausbeute, welchen sie zum Kühlen ins Meer gestellt hatten, vor der steigenden Flut retten musste, denn dieser trieb schon davon wie eine Nussschale. Aus lauter Dankbarkeit bekamen wir, welch “Freude”, Fisch geschenkt. Wir könnten jetzt ein fahrendes Fischgeschäft eröffnen. Danach sind wir nach Umba, dem Ausgangspunkt unserer geplanten Rundtour durch die Halbinsel Kola, gefahren.
Es gab aber nicht nur Lustiges – wir werden auch oft auf dieser Reise an den Wahnsinn vergangener Zeiten erinnert. Über 1000 Tote, allein aus dieser doch sehr dünn besiedelten Region.
Es war immer noch unklar, ob die Strecke ab Umba überhaupt noch befahrbar ist. Drei Einheimische (zuletzt ein Polizist) haben uns davon abgeraten, weil die wenigen Siedlungen an der Strecke nicht mehr bewohnt sind und deshalb die Straße nicht mehr repariert wird.
Wir starteten dennoch einen Versuch, welcher leider nach 15 Km scheiterte. Es ging nur noch im Schritttempo. Vernunft hat über die Neugier gesiegt, obwohl es sicherlich ein Abenteuer (schon wegen der verlassenen Siedlungen) gewesen wäre. Die Gesamtlänge beträgt immerhin 125 Km, das hätte einfach zu viel Zeit gekostet. Vielleicht schafft es ja ein Nachfolger. Würde uns sehr interessieren! Wir jedoch sind stattdessen noch 30 Km an der Küste Richtung Osten gefahren und haben uns noch einmal bei dem Ort Kuzreka am Strand des Weißen Meeres eingenistet.
Hilferuf!:
- Puddingpulver ausgegangen …
- somit Heidelbeerkuchen-Nachschub in Gefahr …
- Puddingpulver war auf gesamter Russlandtour nicht erhältlich …
- wer hat Ersatzrezeptur für Pudding ohne Puddingpulver …
- BITTE MELDEN!!!
 
			



