Slowenien

05.11.2025 Im slowenischen „Nova Gorica“ zweigt eine Straße nach Norden in das Tal des „Isonzo Flüsschens“ ab. Dieser folgen wir und erleben eine beeindruckende Fahrt durch tiefe Schluchten, schöne Bergdörfer und oft sieht man in der Ferne schon die hohen Berge des“ Triglav Nationalparks“. Einzig störend ist der unerwartet hohe Verkehr. Beim kleinen Ort „Tolmin“ finden wir später auf einer Waldwiese, unweit des Flusses einen schönen Platz für die Nacht. (272 Km)

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06.11. Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen, ist die Wiese auf der wir stehen, weiß vom Raureif. Das ist nun auch für mich das Signal meine Anzugsordnung von Sommer, zumindest auf Herbst umzustellen. Vorerst wird aber nur die kurze Hose gegen eine lange Hose getauscht, denn ich will mir nicht wirklich eingestehen, dass mit dem heutigen Tag der Sommer endgültig vorbei sein soll. Nun wollen wir dem „Isonzo“ weiter hinauf in die Berge folgen, den „Triglav“ Nationalpark durchqueren und über den „Wurzenpass“ hinein nach Österreich rollen. Übrigens, wie wir festgestellt haben, wird der „Isonzo“ Fluss mit unterschiedlichen Namen bezeichnet. Unterwegs stoppen wir noch an einer sehenswerten kleinen Schlucht, durch das sich der Fluss zwängen muss. Je weiter wir danach dem Sträßchen Richtung dem Pass folgen, desto seltener wird auch der Gegenverkehr. Das machte uns jetzt doch etwas stutzig. Sollte der Pass etwa doch nicht mehr passierbar sein? Am Abzweig zur Passstraße stand zwar, dass der Pass frei sein soll, vielleicht ist das aber doch nicht mehr aktuell. Im letzten Dorf vor der Auffahrt fragen wir zu unserer Beruhigung einen Autofahrer. Dieser sagte uns, dass auf dem Pass schon 15 cm Neuschnee lägen und wir ja mit unserem Auto vielleicht durchkämen. Auf das „vielleicht“ wollten wir uns dann doch nicht verlassen, denn wir kennen diesen Pass schon von einer früheren Befahrung in entgegengesetzter Richtung. Die Straßen sind schmal, nur für Fahrzeuge bis 7,5 t zugelassen und vor allem größtenteils sehr steil. Auf eine ungewisse Schlittenfahrt haben wir aber keine Lust, drehen deshalb wieder um und fahren über einen anderen Pass und ein Stück Italien nach Österreich.

Das Wetter ist absolut toll, bei strahlendem Sonnenschein und sehr guter Fernsicht zu den hohen Bergen Österreichs genießen wir die sonst eher langweilige Fahrt auf einer Autobahn. Man kann sagen, dass dieser Tag ein sehr schöner und würdiger Ausklang unserer Reise war. Für den Abend hatten wir uns mit dem Erbauer unserer Wohnkabine im Brauerei- Wirtshaus, in „Hohenthann“ bei Landshut verabredet. Wir haben in den 15 Jahren seit der „Geburt“ unserer Wohnkabine immer Kontakt gehalten und mittlerweile hat sich sogar eine kleine Freundschaft entwickelt. Es wurde ein lustiger Abend bei gutem Essen und noch besseren Gesprächen. Übernachtet haben wir, wie schon so oft, bei ihm auf dem Firmengelände. (472 Km).

07.11. (letzter Tag) Auch die letzte Etappe bis nach Hause verlief reibungslos und wir sind wieder unendlich dankbar für eine sehr schöne, erlebnisreiche und vor allem unfallfreie Reise! (361 Km).

Reisedauer: 73 Tage

Streckenlänge: 7344 Km

Kroatien

03.11. Der Grenzübergang nach Kroatien, kurz hinter „Herceg Novi“, war ein glatter Durchmarsch, ich brauchte nicht einmal den Motor abzustellen. Kurz vor „Dubrovnik“ erledigten wir bei „Kaufland“ einen längst überfälligen Einkauf und nach der Kaffeepause, gleich da auf dem Parkplatz, ging es weiter. Dubrovnik haben wir ausgelassen, da wir den Ort schon von einer früheren Reise kennen. Gut finden wir, dass man nicht mehr den umständlichen Transit durch Bosnien und Herzegowina fahren muss. Seit 2022 ist nämlich eine neue Straße über eine Halbinsel fertiggestellt worden, welche wiederum über eine 2,2 Km lange Brücke mit dem kroatischen Festland verbunden ist und so den nur 8 Km breiten bosnischen Küstenabschnitt überbrückt. Allerdings, wäre Bosnien schon EU Mitglied, hätte man sich die milliardenschwere Investition und den nicht unerheblichen Eingriff in die Natur sparen können. Eigentlich hatten wir die Absicht, die alte Straße bis zur neuen Brücke zu fahren. Auf der neuen Straße ist man zwar viel schneller unterwegs, aber diese führt relativ langweilig durch einige Tunnels und an allen Ortschaften vorbei. Es gießt aber seit Dubrovnik in Strömen und es macht somit keinen Sinn mehr Zeit zu investieren. Die Brücke ist ein imposantes Bauwerk, aber durch die Gischt der vorausfahrenden Fahrzeuge können wir nicht viel sehen und ich muss mich umso mehr auf die Straße konzentrieren.

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Na ja, vielleicht ein andermal. Danach fahren wir mal ein längeres Stück Autobahn und verlassen diese später kurz vor der Dunkelheit bei „Split“ und stellen uns in einem kleinen Bergdorf vor die Kirche und hoffen nun auf einen besonders gut behüteten Schlaf. (297 Km)

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04.11. Punkt sechs Uhr weckt uns die Turmuhr der Kirche, die ja keine fünfzig Meter neben uns steht. Und da haben wir noch Glück, dass die Uhr zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr früh nicht schlägt. Als wir gerade losfahren wollen, kommt ein älterer Kroate zu uns. Er hatte offensichtlich Redebedarf und nach dem üblichen woher und wohin, ging es altersgerecht weiter zu Themen wie Knie- und Bandscheiben OP. Eine gute Information kam aber dann doch noch. Nämlich, dass im Nachbardorf „Zadvarje“ Bauernmarkt ist und außerdem dort eine Schlucht mit einem schönen Wasserfall zu bestaunen sei. Somit haben wir schon vor dem Start gleich wieder die erste Planänderung. Aber diese Änderung hatte sich wirklich gelohnt. Schon die etwa 20-minütige Anfahrt durch das Gebirge, übrigens nun wieder bei herrlichem Sonnenschein, wäre allein schon Grund genug gewesen. Der Markt selbst war noch eine Nummer ursprünglicher, als die, die wir bisher gesehen hatten. Da wurde z.B. säckeweise geschreddertes Weißkraut, sicher zur hauseigenen Herstellung von Sauerkraut, abgekauft.

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Der örtliche Schmied bot von handgeschmiedeten Gartenwerkzeugen über motorgetriebene Schweinegrills bis zur Schlagfalle alles, was der Bergbauer so braucht. Wir kaufen ein frisches Hähnchen vom Grill, etwas Käse, eine kleine Tüte von beschriebenem Weißkraut, die bekommen wir wegen der lächerlichen Menge sogar geschenkt und laufen mit einer Tüte frischer Quarkbällchen, zur nur 200 Meter entfernten Aussichtsplattform. Die Plattform ragt, schwindelerregend mehrere Meter über die Schlucht und gibt so den spektakulären Blick in die Schlucht und zum Wasserfall frei.

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Unser Plan, heute noch zu einem tollen Platz am Meer zu gelangen, den wir noch von einer vorherigen Reise kennen, gerät nun schwer ins Wanken. Deshalb beschließen wir, jetzt doch noch ein großes Stück auf der Autobahn „1“ zu fahren. Nach etwa 140 Km, an der Abfahrt „15“, wechseln wir auf die Küstenstraße „8“. Diese schlängelt sich in unzähligen Kurven und Kehren, immer entlang der traumhaft schönen Küste. Es ist kaum Verkehr und trotzdem kommen wir zu langsam unserem Ziel entgegen. Wir wollen aber das Ziel nicht vor den Reisegenuss stellen. Beim Fährhafen „Stinica“, von dem die Schiffe zur Insel „Rab“ auslaufen, finden wir endlich einen Übernachtungsplatz, was für uns eher ein Notplatz darstellt. Die Sonne geht aber bald unter und ich will nochmal schwimmen, wozu ich mittlerweile die moralische Unterstützung der Sonnenstrahlen benötige. Die Wassertemperatur liegt nämlich nur noch bei 16 Grad. (280 Km)

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05.11. Unser „Notplatz“ hat uns immerhin eine ruhige Nacht beschert und bei gnauerer Betrachtung hat dieser mit seinem „Lost Place“ Charakter, welcher ihm die riesige stillgelegte Industriehalle zweifelsohne verleiht, doch etwas Interessantes an sich. Nach etwa einer Stunde Fahrt sehen wir aus unserer Vogelperspektive ein einladendes Dorf unten an der Küste. Eine schmale Straße führt uns hinunter zu einem kleinen Fischerhafen in dörflicher Idylle, wie man sie sicher nur, wie jetzt außerhalb der Saison, erleben kann.

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Wenige Kilometer später kommen wir zu dem von uns am gestrigen Tag eigentlich anvisierten Platz. Es ist alles noch so, wie vor 10 Jahren und außer uns ist kein Mensch da. Das ist aber nicht immer so, denn mittlerweile steht dieser Platz bei „Park 4 Night“ drin und da ist ein Bild zu sehen auf dem sich mindestens 8 Wohnmobile Blech an Blech drängeln. Es gibt eben, wie so oft im Leben, auch bei dieser App ein Für und ein Wieder. Aber, wenn sich alle Camper an ein paar Regeln halten würden, dann sollte es so etwas nicht mehr geben. Wir fahren also weiter entlang der Küste, verlassen diese später hinter „Rijeka“ und durchqueren auf der „7“ den kleinen Zipfel, der Sloweniens einziger Zugang zum Meer ist und sind dann auch schon, kaum dass man etwas mitbekommt, in Italien. „Trieste“ lassen wir etwas später links liegen und wechseln bei „Gorizia“ abermals die Seiten und sind kurzerhand wieder in „Slowenien“.

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Montenegro

02.11. Heute war ein reiner Fahrtag, deshalb gibt es nicht viel zu berichten. Wir starten gegen acht und fahren bei „Fier „auf die Schnellstraße „4“, wechseln bei „Durres“ auf die „2“, verlassen diese nordwestlich von Tirana über die E762 Richtung Norden und fahren kurz vor „Shkoder“ von dieser wieder ab Richtung Grenzübergang „Sukobin-Moriqan“. Eine halbe Stunde müssen wir warten, bis wir an der Reihe sind. Dann geht aber alles schnell und ohne Probleme. In Montenegro quälen wir uns über viele Kilometer durch eine Baustelle und verlieren dadurch viel Zeit. Als wir einen von uns schon in 2014 genutzten, sehr schönen Stellplatz am Strand anfahren wollen, ist dieser mittlerweile von einem Campingplatz annektiert. Nun war guter Rat teuer. An Montenegros schmaler und vollkommen verbauter Küste einen freien und schönen Übernachtungsplatz zu finden, ist nahezu unmöglich. Nach längerer Suche stehen wir jetzt im kleinen Touristenort „Petrovac“ doch schön und direkt am Strand. Uns trennt nur die schmale Strandstraße vom Kiesstrand. Ich denke aber, dass wir in der Saison hier keine Chance gehabt hätten. Die Sonne scheint noch und ich springe gleich in die Wellen. Meine Reisebegleitung zieht es aber vor, sich mit warmen Wasser im „Haus“ zu waschen. So ein Weichei! Nachzutragen wäre noch, dass wir 2x an einer Tankstelle einen Stopp eingelegt hatten, nicht um zu tanken, sondern uns da ins freie W-LAN einzuloggen. Das ist hier nämlich, im Gegensatz zu Deutschland, in fast jeder größeren Tankstelle möglich. Überhaupt finden wir, dass es seit unserer ersten intensiven Reise durch Albanien im Jahr 2014, große Fortschritte bei Infrastruktur, Tourismus, Industrie und Gewerbe gegeben hat, zumindest auf der von uns diesmal befahrenen Strecke. ( 280 Km)

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03.11. Es hat die halbe Nacht heftig geregnet und am Morgen ist es mit 19 Grad ungewöhnlich warm, aber immer noch stark bewölkt. Unterwegs tanken wir noch einmal in Montenegro, weil unsere App meinte, dass hier der Diesel billiger sei als in Kroatien. Das stellte sich aber später als Trugschluss heraus. Wir waren nämlich seit Albanien nicht mehr im Netz, weil unsere SIM Card nur in EU Ländern funktioniert und somit konnte unsere App auch nicht aktuell sein. Welch Verlust mal wieder!

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Albanien

01.11. Was wird es wohl heute zum Frühstück geben? Natürlich Pilz-Omelett. Die Sonne scheint prächtig und wir entscheiden, doch noch etwas hier zu bleiben. Wer weiß, ob wir noch mal die Gelegenheit haben, so schön baden zu können. Außerdem muss auch mal wieder so einiges erledigt werden, unter anderem diese Zeilen zu schreiben. Gegen 14 Uhr kommen wir dann doch endlich in die Puschen. Bis zum Grenzübergang bei „Kitissmata“ war es nicht weit und nach kurzen Passkontrollen waren wir auch schon in Albanien. Die Weiterfahrt auf der qualitativ guten E853 durch das „Drino“ Tal und später durch das Tal des „Vjöse“ Flusses, war landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Nach wenigen Kilometern auf der Schnellstraße Richtung “Durres“ verlassen wir diese auch schon wieder, fahren wiederum wenige Kilometer Richtung Meer und finden da rechtzeitig zum Sonnenuntergang einen tollen Platz, diesmal auf Sand und direkt am Wasser. Zum Abendbrot gibt es natürlich noch mal Champignons vom Vortag. Mahl sehen, wie lange wir das noch durchhalten. (170 Km)

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02.11. Heute war ein reiner Fahrtag, deshalb gibt es nicht viel zu berichten. Wir starten gegen acht und fahren bei „Fier „auf die Schnellstraße „4“, wechseln bei „Durres“ auf die „2“, verlassen diese nordwestlich von Tirana über die E762 Richtung Norden und fahren kurz vor „Shkoder“ von dieser wieder ab Richtung Grenzübergang „Sukobin-Moriqan“. Eine halbe Stunde müssen wir warten, bis wir an der Reihe sind. Dann geht aber alles schnell und ohne Probleme.

Bei Montenegro 02.11.2025 geht die Reise weiter.

Griechenland

27.10. Heute wollen wir zu den weltberühmten „Meteora“ Klöstern fahren. Ich suche dazu aber bewusst eine vielversprechende Alternative zu Autobahn und Schnellstraße aus. Diese soll uns später über Nebenstraßen durch die Berge und „Elassona bis „Kastraki“, dem naheliegendsten Ort bei den Klöstern führen. Doch der Start verzögerte sich auf unbestimmte Zeit. Ab morgens 9 Uhr zieht ein Gewitter nach dem anderen durch und bei Blitz und Donner gießt es tüchtig. Somit ist erst einmal Büro Tag angesagt und danach die Zeit mit der Zubereitung und dem Verspeisen von Eierkuchen totgeschlagen. Der Eierkuchen kam aber lustigerweise nur mithilfe von KI zustande. Uns fehlten zum Eierkuchen nämlich 2 Eier. KI sagt, die kann man pro EI mit je 2 Esslöffeln Apfelmus ersetzen. Apfelmus haben wir da, aber glauben wollten wir das aber nicht so recht. Wir haben`s trotzdem probiert und siehe da, die Dinger waren perfekt gelungen. Wozu die KI nicht so alles nütze ist. Gegen 14 Uhr schien dann die Sonne doch wieder und wir legten einen Blitzstart hin. Wir schafften aber nur etwa die halbe Strecke. In „Elassona“ haben wir beim „Lidl“ unsere Vorräte ergänzt und uns gleich da am Ortsrand, beim Sportplatz einen Nachtplatz gesucht. Es wird ja nun, durch die Zeitumstellung schon gegen 18 Uhr dunkel. (84 Km)

28.10. Wir stehen etwas zeitiger auf, weil wir noch einige Kilometer bis zum Dorf „Kastraki“ vor uns hatten und wir möglichst vor dem Ansturm auf die Klöster da sein wollten. Das gelingt uns natürlich nicht, denn es ist schon richtig was los. Ehrlich gesagt, wir sind fassungslos, welch Menschenmassen hier in der Nachsaison und an einem Wochentag so los ist. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Heute ist in Griechenland Feiertag und das auch noch bei perfektem Ausflugswetter! In glücklicher Vorahnung hatten wir uns schon vorher darauf geeinigt, die Klöster nicht mit dem Auto anzufahren (Parkplatzstress), sondern diese zu erwandern. Das natürlich nicht auf der Straße. Als wir am wohl beliebtesten Aussichtspunkt ankommen, müssen wir uns zwar nicht um einen Parkplatz sorgen, aber für einen guten Fotoplatz musste man schon fast alpine Erfahrung mitbringen, denn die einfach zu erreichenden Plätze waren stark umkämpft. Noch schlimmer war es danach im winzigen Frauenkloster“ Rousanou“. Teilweise ging da gar nichts mehr und für Menschen mit Platzangst sicher der Horror. Eigentlich sehr schade, das Kloster ist wirklich ein Kleinod und unter anderen Umständen sicher ein Platz zum Genießen. Wir tauchen also wieder ein in unseren einsamen Wanderweg inmitten einer gigantisch schönen Felsenlandschaft auf deren Gipfeln in schwindelerregender Höhe orthodoxe Mönche ab dem 12. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster errichtet haben. Sechs davon sind heute noch bewohnt, gehören zum Weltkulturerbe und können besichtigt werden. Hier inmitten dieser wunderschönen Umgebung können wir bei schönstem Wetter wieder Energie für das nächste Kloster sammeln. Im Kloster „Valam“ ist der Andrang keinesfalls geringer, aber dieses ist wesentlich größer, weshalb sich die Masse etwas besser verteilt.

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Danach laufen wir noch zum letzten Kloster für heute, dem Kloster „Meteoron“. Das War allerdings 15.30 Uhr schon geschlossen, obwohl 16.00 Uhr Schließzeit angeschlagen war. Macht nichts, für heute reicht`s eigentlich. Somit steigen wir wieder ab, zu unserem Auto, haben dabei wieder atemberaubende Fotomotive und fahren anschließend mit dem Auto wieder hinauf zu anfangs erwähnten Aussichtspunkt. Das soll hier der schönste Sonnenuntergangsspot sein. Da wollen wir uns rechtzeitig einen Parkplatz sichern. Das gelingt auch und wir bewaffnen uns mit 2 Gläsern und einer Flasche Rotwein.

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Der Aussichtsfelsen war schon wieder gut gefüllt und wir ergattern noch ein freies Plätzchen neben einem Pärchen, schätzungsweise in unserem Alter. Wir kommen schnell ins Gespräch und es stellt sich heraus, das die Beiden die Besitzer des „Iveco“ Allradwohnmobils sind, welches bei unserer Rückkehr genau hinter unserem Auto eingeparkt war. Zufälle gibt es, nun sitzen wir sogar nebeneinander. Wir hatten mit Wilhelm und Dorothee so viel Gesprächsstoff, dass der Sonnenuntergang zur Nebensächlichkeit mutierte. Danach sind wir ganz fix, es war nämlich schon fast dunkel, noch höher in die Berge zu einem recht schwierig erreichbaren Aussichtspunkt gefahren- ein schöner Übernachtungsplatz. (79 Km)

29.10. Der heutige Tag verlief ähnlich wie der gestrige, nur mit dem Unterschied, dass heute nur ein Bruchteil der Menge der gestrigen Besucher unterwegs waren. Alles war viel entspannter, man konnte in aller Ruhe durch die Klöster schlendern und sogar mal ein Foto ohne Menschenmassen schießen. Im Kloster „Der Heiligen Dreifaltigkeit“ haben wir, der Zufall will`s, noch einmal die Iveco Besatzung getroffen. Sie hatten unser Auto auch schon gesehen und uns eine Karte mit ihren Kontaktdaten unter den Scheibenwischer geklemmt. Wir waren scheinbar doch nicht ganz unsympathisch. Unser Auto hatten wir am Morgen wieder am beliebten Aussichtspunkt geparkt und nach unserer Rückkehr da noch unsere Kaffeepause abgehalten. Danach verlassen wir diesen Ort, den wir so toll wirklich nicht erwartet hatten und fahren auf der Straße „6“ Richtung Autobahn „2“. Diese Strecke führt schön durch die Berge und schöne Dörfer. Ganz anders die Autobahn bis „Ioannina“. Hier sieht man nur selten Tageslicht- ein Tunnel folgt auf den nächsten Tunnel, aber wir kommen schnell voran und sind schon kurz nach 16.00 Uhr in „Ioannina“. Hier wollen wir nämlich übernachten, weil dem Reiseführer nach, dieser Ort sehr sehenswert sein soll. Er liegt idyllisch an einem größeren See und genau da finden wir wider Erwarten einen ruhigen Übernachtungsplatz. Danach geht´s gleich in der Altstadt wirklich gut und sogar preiswert (Die Konkurrenz ist hier sehr groß) essen und morgen ist eine ausgiebige Besichtigung der Stadt geplant. (116 Km)

30.10. Die Nacht war ruhig und laufen wir in nur wenigen Minuten in die Stadt. Der Altstadt Bereich, welcher sich inmitten einer imposanten Stadtmauer befindet, ist gar nicht so wie man es im Allgemeinen kennt. Dieser ist fast ausschließlich bloß Wohnbereich, es gibt kaum Geschäfte und Gastronomie. Man kann deshalb zwar völlig entspannt durch die Gassen laufen, aber irgendwie fehlt das sonst so gewohnte Gewusel in solchen Altstadtgebieten. Das findet hier in“ Iannina“ aber trotzdem statt, nämlich gleich vor der Stadtmauer und das reichlich. Ungewöhnlich finden wir die unglaublich hohe Zahl an Cafés und Restaurants und dass auch jetzt noch viele Urlauber hier sind und noch fast alle Gastronomie geöffnet ist.

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Als wir in einem der netten Cafés mit eigener Rösterei eine der vielen Sorten probieren, geht eine Nachricht von der Iveco Besatzung ein. Daraus geht hervor, dass Sie auch auf dem Weg hierher sind und ob wo uns vielleicht am Abend noch mal treffen wollen. Eigentlich wollten wir ja heute noch weiter fahren, aber die Aussicht auf ein Abend in netter Gesellschaft machte uns die Entscheidung leicht, unsere Weiterfahrt zu verschieben. Wir recherchieren, welches die beste Taverne mit griechischem Essen ist und müssen feststellen, dass die Auswahl leider nicht sehr groß ist. Vor allem die großen Restaurants bieten bedauerlicherweise nur wenig oder gar keine einheimischen Speisen an. Auch hier dominieren hauptsächlich Fastfood nach US-amerikanischer Art oder im besten Fall Speisen mittel und südamerikanischer Art. Natürlich ginge auch italienisch, aber wir wollten einheimisch. Unsere Wahl war zum Glück ein Volltreffer, alle Vier waren wir satt, zufrieden und es wurde ein sehr schöner und lustiger Abend.

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Einen „Ouzo“ Absacker gab`s `dann später noch im fast nagelneuen „Iveco Bimobil“ – und gute Nacht. (0 Km)

31.10. Gegen neun verabschieden wir uns von den Beiden vorläufig zum letzten Mal, vorläufig deshalb, weil wir ja den gleichen Weg nach Hause haben, nur die“ Ivecos“ haben noch ein paar Tage mehr als wir Zeit. Sie fahren heute schon nach Albanien und wir wollen uns die „Vicos“ Schlucht, hier noch im griechischen Hochland, nicht entgehen lassen. Diese Schlucht ist laut Guinness Buch und „spezieller“ Berechnung (Verhältnis der Tiefe zur Breite) die tiefste Schlucht der Welt. Die Anfahrt führt zwar recht weit von unserer Hauptroute ab (ca. 1 Stunde), aber es ist eine tolle Strecke. Diese führt über teils enge Serpentinen und mit tollen Fernsichten, stetig bergauf. Unterwegs stoppen wir an einer uralten, aber noch begehbaren Steinbrücke.

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In über 1300 Metern Höhe finden wir später unseren anvisierten Parkplatz, trinken da Kaffee und machen uns danach fertig zur Wanderung zum „Beloi“ Aussichtspunkt. Dieser soll der beste Punkt für die Aussicht in die Schlucht sein. Der Weg dahin führt über steinige und mit Gras und Büschen bewachsene Berghänge, auf denen Kühe gemütlich grasen. Als wir einer Kuh ausweichen, weil ihr Kalb auf der anderen Seite des Weges graste (man will ja keinen Ärger), finde ich doch einige wirklich große und feste Champignons.

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Da wir für solche Fälle immer eine Tüte dabeihaben, ist hiermit das Abendbrot endgültig gesichert, denn auf der Hochfahrt fanden wir am Straßenrand auch schon eine erhebliche Menge an Butterpilzen. Überraschenderweise waren wir schon nach etwa 30 Minuten am Aussichtspunkt.

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Da kann man, wenn man sich traut, bis an den ungesicherten Rand der Schlucht treten und todesmutig über mehrere hundert Meter, senkrecht in die Tiefe schauen. Aber nicht nur die Tiefe ist beeindruckend, auch die Schlucht in ihrer Weite und die bergige Umgebung bei herrlichem Wetter machen das Erlebnis perfekt. Auf dem Rückweg fanden wir, angestachelt durch den vorherigen Erfolg, noch viel mehr von den Champignons. Etwa 20 Km vor der Grenze nach Albanien finden wir anderthalb Stunden später an einem glasklaren Bergsee einen würdigen Platz zum Ausklang für diesen schönen Tag. Schnell noch die letzten Sonnenstrahlen nutzend, springe ich in das doch schon recht kühle Wasser und anschließend verarbeiten wir noch unsere Ausbeute vom Nachmittag. Kurz vor der Dunkelheit sind wir damit fertig und lassen uns danach den ersten Teil davon schmecken. Vermutlich müssen wir nun die restlichen Tage Pilze essen. (113 Km)

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Bitte beim Land Albanien weiter lesen beim .01.11.2025

Griechenland

03.10. Es hat die ganze Nacht geregnet, auch jetzt tröpfelt es noch und so sitzen wir erneut grübelnd über der weiteren Planung unserer Reise. Die Nestos Schlucht und Chalkidiki hatten wir auf Grund unserer bisherigen Bummelei schon gestrichen und die Wetteraussichten bestätigen unsere Entscheidung, so schnell wie möglich Richtung Süden mit Ziel Peloponnes weiterzureisen. Wir fahren also weiter, zweigen aber schon bei Alexandroupolis wieder zu einem kleinen Fischerhafen ab. Bei der Weiterfahrt verpassen wir eine Abfahrt und quälen uns infolge dessen durch die Innenstadt. Dafür geht es dann auf der Autobahn 2 zügig voran. Diese verlassen wir allerdings schon wieder hinter Komoti zum „Vistonis See“. Dort überquert man auf einem Damm den See der auch mit dem Meer verbunden ist und welcher vielen Vogelarten, unter Anderem Flamingos, eine Heimat bietet. Ebenfalls hier befindet sich das sehenswerte Kloster „St. Nicolaus“mit einer mitten im See liegenden, über eine Holzbrücke erreichbaren Kapelle.

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In der „Porto Lagos Marina „zelebrieren wir an der Kaimauer unsere Kaffeepause und beobachten, dass sich zu unserer Überraschung das Wetter langsam bessert und als auf der Weiterfahrt dann auch noch die Sonne rauskommt, fahren wir rechts ran und beraten erneut, mit dem Ergebniss, dass wir nun doch zur „Nestos Schlucht“ fahren wollen, zumal es kaum einen Umweg bedeuten würde. Und-diese Entscheidung war gut. Mit der erhofften Kajak Tour wurde zwar nichts, da hätten wir bis Sonntag (2 Tage) warten müssen, aber stattdessen sind wir in der Schlucht gewandert. Wir waren da ganz allein unterwegs, die Sonne schien(!)und die Aussichten vom zum Teil in den Fels geschlagenen Weg, in die Schlucht und die Landschaft war wirklich spektakulär. Wir waren hin und zurück 2,5 Stunden unterwegs, wobei wir nur etwa die Hälfte der Strecke, bis dem Punkt wo der Trail den Fluss in die Berge verlässt, gegangen sind. Übrigens schlängelt sich durch die Schlucht auch eine spektakuläre Eisenbahnstrecke durch eine Vielzahl von Tunneln. Es wäre sicher eine gute Idee gewesen, die ganze Strecke zu laufen und mit der Bahn zurückzufahren. Da hätten wir aber noch einen Tag dranhängen müssen. Kleiner Nachtrag: Auf dem Rückweg der Wanderung viel mir mitten auf dem Weg ein Stück schwarzer Riffelschlauch auf. Noch ehe ich mir Gedanken darüber machen konnte, schoss mir dieser „Schlauch „blitzschnell zwischen den Beinen hindurch und verschwand im Gebüsch. Und meine liebe Frau rannte mich in hysterischer Panik dazu noch fast „über den Haufen“. Wenig später lag da noch eine zweite Schlange im Weg. Diese war allerdings grün-braun gemustert, dünn wie ein Bleistift und machte sich aber frühzeitig davon. Wir werden mal recherchieren, ob die netten Tiere etwa gefährlich waren. Übernachten wollen wir heute gleich hier auf dem Parkplatz zum Eingang der Schlucht. Hier steht man sicherlich gut, nebenan ist eine kleine Bar und baden im Fluss geht auch prima. (147 Km)

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04.10. Nachtrag vom Vortag: Die Schlangen haben wir recherchiert, sind aber zu keinem konkreten Ergebnis gekommen. Die kurzen Momente haben nicht gereicht, um mir noch genauere Merkmale einzuprägen. Fakt ist, hier gibt es auch einige gefährlich giftige Schlangen. Und noch etwas: Ich hatte doch von der spektakulären Bahnstrecke durch die Schlucht berichtet. Um Abfahrtszeiten zu erfahren, sind wir zum Bahnhof gefahren. Dessen Zustand ließ uns schon Schlimmes ahnen und eine Nachfrage in einem kleinen Laden gegenüber, gab dann die Bestätigung, dass diese Bahnlinie schon seit etwa 5 Jahren eingestellt ist. Weshalb, war leider nicht in Erfahrung zu bringen, aber unverständlich ist es erstmal, denn so eine spektakuläre Strecke wäre ja sicherlich das touristische Highlight, zumal hier die Kombination Wandern/Zug möglich wäre. Schade! So, das war gestern. Unser heutiges Ziel ist die Halbinsel mit den drei „Fingern“, „Chalkikidi“. Dazu nehmen wir zur Abwechslung mal für 120 Kilometer die Autobahn, was aufgrund des geringen Verkehrs und der schönen Blicken in Landschaft und zum Meer, recht schön und kurzweilig war. Gegen Mittag erreichen wir mit „Stavros“ den ersten Ort auf der Halbinsel. Dieser erschien uns recht nett und lebendig zu sein. Spontan halten wir an und machen in einem Kaffee mit eigener Backstube unsere obligatorische Kaffeepause auf der Sonnenterrasse. Das Gebäck ist sogar noch warm und sehr köstlich. Nur der Kaffee will aus dem Pappbecher nicht so recht schmecken. Danach haben wir uns noch den sehr sauberen Fischerhafen angeschaut. Zum Fisch kaufen war es natürlich schon zu spät. Im Internet hatte Manuela eine Wanderung zum „Varvava“ Wasserfall entdeckt. Diese war als schwer beschrieben und alpine Erfahrung sollte man auch haben. Das klingt interessant. Wir fahren also die etwa 20 Kilometer dahin, wobei die letzten etwa 2 Kilometer sehr holprige Gebirgspiste sind. Dort angekommen staunen wir über den perfekten Ausbau des Einstiegs zur Wanderung, sogar mit Schutzhütte und nagelneuen Geländern am Weg. Wir schnüren unsere Wanderschuhe, packen den Rucksack, natürlich mit Getränken „Gipfel“Keksen , Verbandszeug sowieso und natürlich auch Wechselsachen. So gerüstet und auf das Schlimmste vorbereitet marschieren wir los. An der Schutzhütte kommen wir mit vier Deutschen ins Gespräch. Als die uns berichten, dass sie bereits „oben „ waren und es nur etwa 15 Minuten gedauert hat, schläft uns das Gesicht ein. Wir brauchten dann, auf bestens ausgebauten Weg, sogar nur 10 Minuten. Soviel zur alpinen Wanderung. Das mag sicher vor dem Ausbau des Zugangs so gewesen sein, aber jetzt ist es ein Spazierweg. Der Wasserfall ist aber trotzdem sehr schön und allemal mehr als nur ein „Lückenfüller“.

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Danach beraten wir kurz und sind uns einig, zurück nach Stavros zu fahren und da am Fischerhafen zu übernachten. Heute ist nämlich Samstag und da will meine liebe Frau ausgeführt werden! Wir denken Stavros hat das Potential auch in der Nachsaison eine noch offene Kneipe, vielleicht sogar mit Musik zu bieten. Am Nachmittag versuche ich noch mein Glück im Hafenbecken zu angeln, aber leider gelingt mir nur der spektakuläre Fang irgendwelcher schwammigen Gewächse.

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Glück haben wir aber mit unserer abendlichen Kneipe, was in Wirklichkeit Bar nannte. Als wir da gegen 21 Uhr eintreffen ist offensichtlich schon alles voll. Aber der überaus geschäftstüchtige Besitzer stellt uns einen kleinen Tisch und zwei Hocker neben die Bar und alles ist geritzt. Alle anderen Plätze sind ausschließlich mit Einheimischen gefüllt und es sollten im Laufe des Abends noch wesentlich mehr Gäste kommen, welche der Wirt trotzdem irgendwie alle noch unterbringt. Eine kleine Band spielte ausschließlich einheimische Musik, aber spätestens nach dem zweiten Cocktail findet man auch die toll. Toll war dann auch das Essen. Das Fleisch kommt ausschließlich aus der eigenen Fleischerei und wird da für alle sichtbar zubereitet. Tanzen war natürlich aufgrund der Enge und zu meiner Enttäuschung „leider“ nicht möglich. Aber als wir dann gegen 1.15 Uhr ebenfalls die allgemeine Aufbruchsstimmung nutzten, waren wir uns einig, dass es ein schöner Abend war. (178 Km)

05.10. Die Nacht im Hafen war ruhig und ein Blick aus dem Fenster lässt mich schnell in die Hosen hüpfen und hinaus zu den Fischerbooten zu eilen, von denen offensichtlich schon fleißig Fisch verkauft wird. Es waren deren leider nur zwei, wovon der eine Kahn schon alles verkauft hatte. Ich kaufte dann wirklich nur noch den kläglichen Rest von 6 kleineren Fischen, die ich natürlich nicht kannte, dem Anderen Fischer ab. Als Zugabe bekam ich dann noch einige Krustentiere dazu, von denen ich annahm es seien etwas größere Shrimps. Er hat mir dann noch alle ausgenommen, entschuppt und in einer Schüssel „abgewaschen „in der sicher schon der ganze Fang der Nacht gesäubert wurde.

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Zum Glück gab es am Hafen einen Wasserhahn! Danach fahren wir weiter entlang der Küste, stoppen kurz in „Olympiada“ am Hafen und biegen in „Stratoni“ ab ins Inselinnere. Unser Zwischenziel ist da das Bergdorf „Arnea“. Auf dem Weg dahin kommen wir zufällig zu einem Dorffest im Ort „Paleohori“. Lustiger weise bekommen wir da zu Begrüßung eine kleine Schüssel voll mit Bratkartoffeln geschenkt. Später spielt die Dorf Band Volksmusik und verschiedene Tanzgruppen geben dazu ihr Bestes.

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Hier bleiben wir aber nur etwa anderthalb Stunde und fahren danach nach Arnea, unserem eigentlichen Ziel. Die Häuser und kleinen Gassen sind da größtenteils, sicher mit viel Aufwand, liebevoll restauriert und man kann da, zumindest zu dieser Jahreszeit, ziemlich entspannt durch die Gassen schlendern. Allerdings möchte ich nicht in der Saison, wenn viele gern mal in die kühlere Luft der Berge entfliehen möchten, hier oben die „dörfliche Ruhe“ suchen wollen. Wir trinken noch einen Kaffee in einem der gut besuchten Lokalitäten und ziehen weiter.

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Den „Finger“ „Athos“ lassen wir weg, weil da ¾ der Halbinsel gesperrt ist und den dort lebenden Mönchen und deren Klöstern vorbehalten ist. Somit treffen wir in „Prigadikia“ wieder auf das Meer, halten uns rechts und finden bei „Ormos Panagias“ einen schönen Platz direkt am Strand.

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Am Abend kommt das Meeresgemüse in die Pfanne. Die Krustentiere sind ein Reinfall. Wir finden da jedenfalls nicht viel Essbares dran. Im Schwanz ist, bis auf ein paar winzige Fleischfasern, nur Luft und den Rest möchte man auch nicht wirklich essen. Die Krähen haben`s dankbar verdrückt. Na und beim Fisch denke ich, den Fischer hat`s gefreut für den „Beifang „einen Dummen gefunden zu haben. Geschmacklich war der ja nicht schlecht, aber der Kampf mit den vielen Gräten war richtig nervig! (99Km)

06.10. Ruhetag am Strand bei „Ormos Panagias“

07.10. Es hat die ganze Nacht geregnet und auch für heute ist keine Besserung vorhergesagt. Deswegen beschließen wir, den Schlechtwettertag für einen notwendigen Werkstattbesuch zu nutzen. Die Servo-Unterstützung für die Lenkung unseres Bremach hat seit 2 Tagen immer öfter Aussetzer. Dann wird das Lenken, insbesondere bei geringem Tempo und beim Rangieren zum Kraftakt. Die Suche nach einer geeigneten und vor allem gewillten Werkstatt sollte dann eine Odyssee werden. Wir parken vor der Ersten, kein Mensch interessiert sich für uns, bis auf einen wild hupenden und schreienden Griechen, welcher angeblich nicht an unserem Auto vorbeikommt. Dadurch wird endlich auch der Besitzer aufmerksam, welcher sich dann mit dem verrückten Autofahrer ein lautstarkes Wortgefecht lieferte. Ich hatte aber das Gefühl, dass es sich hierbei eher um ein längeres Problem zwischen den Beiden handelte, zumal der Verrückte dann doch locker an unserem Auto vorbeikam. Daraufhin schickte uns der Inhaber knurrig, mit der Begründung er sei voll mit Arbeit, vom Hof. Ähnlich erging es uns in den folgenden fünf Werkstätten, wobei in einer wenigstens mal ein Blick auf das Problem geworfen wurde. Nach mittlerweile 130 Kilometern Fahrt erreichten wir dann mit der siebenten Werkstatt eine Iveco-Fachwerkstatt für LKW in Thessaloniki. Hier hätte man uns am liebsten auch abgewimmelt, aber wir waren mittlerweile so genervt, dass wir das nicht mehr akzeptiert haben. Wir werden auf den nächsten Tag, aber erst 9.30 Uhr, vertröstet. Bei der Suche nach einem Übernachtungsplatz werden wir zum Glück in nur 3 Km Entfernung an einem Kloster fündig. Gesegnete Nachtruhe. (130 Km)

08.10. Überpünktlich stehen wir auf dem Hof der Werkstatt. Es fehlt nur noch unser Monteur, der kommt schließlich 10 Minuten zu spät und beginnt weitere 20 Minuten später mit der Arbeit. Es stellt sich heraus, dass die Mitnehmernocken an der Pumpe abgebrochen sind und was noch schlimmer ist, die Antriebsnocken auf der Motorseite ebenso. Nun muss nicht nur die Pumpe gewechselt werden, sondern äußerst aufwändig, auch das Gegenstück im Motor. Tolle Wurst! Er stellt uns vor folgende Alternative: Neue Teile, frühestens in 2 Tagen oder gebrauchte Teile aus einem aus Deutschland eingeführten Iveco Daily Unfallfahrzeug, zum halben Preis der Neuteile zu verbauen. Nach einigen Hin und Her entscheiden wir uns für Variante Zwei. Nicht nur wegen des Preises, sondern hauptsächlich wegen der mindestens zwei Tage Lieferzeit, aus denen dann sicher drei oder mehr werden. Indessen ist alles auseinandergebaut, dabei wurde festgestellt, dass noch drei Dichtungen und der Antriebsriemen gewechselt werden müssten. Mein Monteur ist jetzt unterwegs um die Neu teile zu besorgen und ich nutze die Zeit, um diese Zeilen zu schreiben. Er hatte dann auch wirklich alles Nötige besorgt und aber auch durchgezogen, bis alles fertig war. Einen sowieso fälliger Ölwechsel hat er auch noch erledigt und neue Kühlflüssigkeit und ServoÖl musste ja sowieso wieder neu befüllt werden. Es war bereits nach 20 Uhr, als wir dann 1.500 € ärmer, aber trotzdem glücklich über die erledigte Reparatur, endlich vom Hof fahren konnte. Zum Glück mussten wir nicht noch in der Dunkelheit nach einem Platz für die Nacht suchen, wir hatten ja unseren Platz vom Vorabend neben dem Kloster. (6 Km)

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09.10. Nach einer wohlbehüteten Nacht am Kloster quälen wir uns erneut durch den Verkehr von Thessaloniki mit Ziel Strand bei „Ormos Panagias“. Dort hatten wir ja unterbrochen und da wollen wir wieder weitermachen. Wir fahren aber nicht die gleiche Strecke zurück, sondern wählen eine Route durch die Berge. Dabei fällt uns ein relativ großer See in schöner Lage zwischen zwei Bergketten auf. Das wollen wir uns doch mal anschauen, zumal schon bald mittags Kaffeepausenzeit ist. Nach kurzer Fahrt über Feldwege stehen wir an einem schönen Kiesstrand des „Limni Volvi“ See.

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Kein Mensch weit und breit und ein toller Blick auf die umliegenden Berge. Wir gehen schwimmen und beim anschließenden Kaffeetrinken bekommen wir noch eine unerwartete Show- Einlage. Ein Löschflugzeug trainierte mehrfach die Wasseraufnahme und das Entleeren-das aus unmittelbarer Nähe live zu sehen, ist schon beeindruckend. Gern wären wir gleich da geblieben, aber es war noch zu früh am Tag. Kurz vor unserem Tagesziel soll es lt. Internet noch ein sehenswertes Bergdorf geben, da wollen wir hin. Das Navi will uns in einem großen Bogen um die Berge dahinführen. Aber da hat doch meine Navigatorin was dagegen und kommt auf die tolle Idee eine Abkürzung, welche auf der Karte schon recht verdächtig dünn und mit etlichen Varianten verzeichnet ist, zu nehmen. Es sollte ein kleines Abenteuer werden. Schon die Anfahrt durch ein Dorf mit immer enger werdenden Gassen und entgeistert dreinblickenden Leuten war eine kleine Herausforderung. Steile und ausgewaschene Piste ließ nur Schrittgeschwindigkeit zu und in der Höhe kamen dann zur Abwechslung noch einige Schlammpassagen dazu. Schließlich wussten wir nicht mehr genau, ob wir überhaupt noch auf der richtigen Piste sind. Es war jedenfalls keine Zeiteinsparung, aber unser fahrbarer Untersatz konnte wieder mal beweisen, was er so kann. Das Dorf war recht hübsch, aber sicher in der Saison auch sehr intensiv besucht. Wir nutzten die Gelegenheit in einer der wenigen noch geöffneten Kneipen einheimisch zu essen und sind kurz vor der Dunkelheit am Strandstellplatz bei „Ormos Panagias“. (157 Km)

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10.10. „Ruhetag“ am Strand. Ich kontrolliere nochmal alle Flüssigkeiten im Motor, wechsle einen Schalter im Armaturenbrett- und muss Pellkartoffeln schälen. Manuela backt Pflaumenkuchen, macht Hausputz und zaubert aus den Pellkartoffeln einen köstlichen Kartoffelsalat für den für heute geplanten Grillabend. Ich krame Taucherbrille und Schnorchel aus den Tiefen unseres Campers hervor und versuche mein Glück entlang der ins Wasser ragenden Felsen. Ich sehe viele meist kleinere bunte Fischlein aber leider auch unzählige kleinere und größere Plastikteilchen im Wasser schweben. Ohne Taucherbrille ist uns das überhaupt nicht aufgefallen. Traurig aber war, was so gedankenlos weltweit im Meer entsorgt wird, und da ist das nur das, was man mit bloßem Auge sehen kann. Bei Grillwurst mit Kartoffelsalat, Sauerkraut, Rote Beete Salat und einigen Gläschen Rotwein hebt sich auch meine Stimmung wieder. Als wir danach noch am Lagerfeuer sitzen, gesellt sich noch ein junger Mann vom Nachbar Camper zu uns. Er ist mit seiner Frau und ihrem sieben Monate alten Kind in einem alten, selbst ausgebauten und geländegängigen VW-LT unterwegs. Es wird ein interessanter Abend unter Campern der erst durch die zu Ende gehenden Holzvorräte und die dann spürbare Kälte der Nacht beendet wurde.

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11.10. Den Vormittag mit Strand und Schnorcheln verbracht und nach der Kaffeepause mit Pflaumenkuchen und Schlagsahne in den nur 3 Kilometer entfernten Ort „Ormos Panagias“ gefahren und dort direkt im kleinen Hafen einen schönen Platz für die Nacht bezogen. Heute ist nämlich wieder Samstag und da will ich doch meine liebe Frau wieder einmal ausführen. Das mit einem guten Essen und nach Möglichkeit mit Musik. Wir schlendern erst durch den kleinen Ort und stellen zu unserer Freude fest, dass sogar noch drei Lokale geöffnet haben. Wir entscheiden uns für das erste, weil da nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische saßen. Manuela bestellt zwei typisch griechische Vorspeisen und ich versuche mich nochmal am Fisch und dazu griechischem Salat. Es war durchweg alles ein Volltreffer. Je ein doppelstöckiger Ouzo zum Abschluss rundete das Ganze dann noch ab. Nur mit der Musik hat es dann doch nicht geklappt, auch in den beiden anderen Lokalen nicht. Aber es war auch so ein schöner Abend hier direkt im kleinen Hafen. (3 Km)

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12.10. Es war eine ruhige Nacht. Nach dem Frühstück beobachten wir das Auslaufen eines ziemlich großen Ausflugsschiffs, welches mehrere Busladungen voll mit Touristen verschluckte. Danach zog wieder Ruhe ein und wir schauten noch ein wenig den Anglern am Hafenbecken zu. Einer von denen hatte sogar einen Oktopus am Haken. Bis zum „Karidi Beach“ waren es dann nur wenige Kilometer. Der ist zwar sehr schön mit Sandstrand und von Felsen gesäumt, aber für uns schon wieder nicht einsam genug, zumal heute zum Sonntag noch zusätzlich viele Wochenendausflügler das schöne Wetter nutzen. Wir stellen uns aber trotzdem etwas abseits an den Rand der Steilküste und genießen bei Kaffee und Kuchen die schöne Aussicht und sind nach einem kurzen Spaziergang entlang der Steilküste schon wieder verschwunden. Nach nur wenigen Kilometern biegen wir aber schon wieder ab zur Küste. Dabei durchfahren wir einen offensichtlich schon Jahre aufgegebenen Campingplatz mit wunderschönen, alten Baumbestand. Auch viele, zum Teil schon demontierte und sinnlos zerstörte Bungalows, Wirtschafts-und Sanitärgebäude stehen noch gespenstisch zugewachsen in dem sehr weitläufigen Gelände herum. Schließlich erreichen wir den Strand. Dort stehen vier deutsche Wohnmobile scheinbar schon länger zu einer Art Wagenburg formiert. Am anderen Ende steht eine tschechische Wohnmobilbesatzung. Wir suchen uns einen Platz dazwischen und mehr am Wasser. Nach dem Schwimmen gehen wir auf Entdeckertour auf dem Campingplatz. Dabei treffen wir eine Frau. Wie sich herausstellt, ist sie von einem der vier deutschen Wohnmobile. Wir unterhalten uns nett und sie zeigt uns einige kleine brauchbare Dinge, welche sie noch in den Gebäuden gefunden hatte. Das hat natürlich bei meinem Sperrmüll-und Deko Fan den Entdeckertrieb geweckt. Und nach einigem Stöbern hat sie doch tatsächlich drei sehr schöne, kleine und noch prima erhaltene Fenstergardinen gefunden. Nun brauchen wir nur noch zu Hause die passenden Fenster.

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Als wir danach wieder am Strand eintrafen, steht da ein weiteres Wohnmobil. Es ist ein VW T4 mit Bimobil Aufbau- und TDO Kennzeichen! Es ist eine vierköpfige milie aus „Taucha“ bei Leipzig. Sie verbringen die zwei Wochen Herbstferien hier in Griechenland. Die Welt ist ja bekanntlich ein Dorf. Bei Grillwurst und kleinem Lagerfeuer ließen wir diesen Tag auch schon wieder ausklingen. (24 Km)

13.10. Viel haben wir heute nicht vor. Eigentlich wollen wir nur Einkaufen und ein paar Badebuchten erkunden und uns eine schöne zum Bleiben aussuchen. Die erste heißt „Karydi Beach“. Sie ist, wie eigentlich fast alle Badestrände, sehr schön, aber man kann nicht bis zum Strand fahren und hier ist trotz Saisonende doch noch reger Badebetrieb. Man ist ja schon ziemlich verwöhnt. Somit parken wir auf der Steilküste mit herrlichem Blick auf die Bucht und zelebrieren unsere Kaffeepause mit dem letzten Stückchen Pflaumenkuchen. Am nächsten Strand, dem „Paradise Strand“, konnten wir nicht mal mehr bis zur Steilküste fahren, da war schon 200 m vorher Schluss. Aber dafür ist diese Bucht, die bisher allerschönste. Dabei muss man eigentlich genauer sagen, es sind zwei recht kleine Buchten. Beide sind von, durch Wind und Wasser eigenartig geformten, Felsen eingerahmt, der helle Sandstrand und das türkisfarbene Wasser machen dann das Ensemble noch perfekt. Ein findiger Geschäftsmann hat in die Felsen der Steilküste, unter schattigen Pinien eine Bar mit locker verstreuten Sitzgelegenheiten aus Treibholz integriert. Der Besitzer war zwar auch schon dabei, so langsam einiges abzutransportieren, aber die Bar war trotzdem noch offen. So konnten wir, trotz der recht gepfefferten Preise, nicht widerstehen uns einen Drink zu gönnen.

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In „Sarti“ machen wir einen kleinen Rundgang. Etwa achtzig Prozent aller Geschäfte und Restaurants waren auch da schon zu, aber im Supermarkt konnten wir trotzdem unsere Vorräte auffüllen. An einem kleinen Strand, etwas außerhalb des Ortes, schlagen wir danach unser Lager für die Nacht auf, backen einen neuen Pflaumenkuchen und essen hinterher Lachs Auflauf zum Abendbrot. (34 Km)

14.10. Es ist unglaublich, wie viel Strände es allein schon auf der Halbinsel „Chalkidiki“ gibt. Was das Schönste ist, an etwa 80 % davon kann man bis zum Strand fahren-und frei übernachten. Wir hatten erst große Bedenken, überhaupt noch nach Griechenland zu fahren, weil in den Medien von einem neuen Kurs der Regierung die Rede war. Das freie Übernachten am Strand sollte neuerdings bei hohen Strafen verboten sein. Wiederum haben wir aber gehört, dass man aufgrund großer Proteste der Gastronomie wieder zurückgerudert habe. Inwieweit ist aber unklar. Jedenfalls stehen wir und Andere mit denen wir gesprochen haben, schon fast 2 Wochen unbehelligt frei. Hoffentlich bleibt`s so! Uns ist auch klar geworden, dass wir uns unmöglich alle Strände hier auf „Chalkidiki“ anschauen, geschweige denn da auch mal übernachten können.

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Deshalb nun der Plan, nur noch die vielversprechendsten anschauen und nur noch bei den allerbesten etwas länger zu bleiben. Zuerst fahren wir aber weg vom Strand, etwas ins Inselinnere nach „Sykia“, einem der ältesten Orte der Halbinsel. Hier geht es beschaulich zu und es gibt einige nette Cafés und sogar eine Bäckerei mit Schwarzbrot. Das war`s dann aber auch schon. Nächstes Ziel der lange Sandstrand vom kleinen Ort „Pigadaki“. Hier sind wir wieder fast allein und wir suchen uns einen der vielen Plätze, direkt neben dem Strand zur Kaffeepause. Von da aus fahren wir in ein viele Quadratkilometer großes Gebiet, welches einer Geisterstadt gleicht. Allerdings existiert da nur ein völlig unübersichtliches Straßen- und Wegenetz ohne Gebäude. Angeblich sollte hier einmal eine Stadt gebaut werden. Das Projekt wurde aber aus unerfindlichen Gründen schon vor Jahren gestoppt. Ohne Navi hätten wir unser Ziel, den traumhaften „Pigadia“ Strand mit der urigen Strandbar wohl nie gefunden. Hier kann man allerdings wegen der Steilküste nicht bis an den Strand fahren. Aber, es gibt mehrere Möglichkeiten in exponierter Lage mit toller Aussicht auf die Geisterstadt und das Meer, zu übernachten.

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Wir ziehen jedoch noch weiter, zu einem Strand, der lt. Bericht im Netz, der absolute Hammer sein soll. Ein absolut einsamer Platz am „Kap Sitonia“. Hier hat man auf einer Landzunge von zwei Seiten Kiesstrand und Sonnen auf- und Untergang an einem Standort.

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Diese Einsamkeit hat allerdings seinen Preis: Den Platz erreicht man nur über eine schlechte bis grottenschlechte Bergpiste. Wir holpern also in manchmal weniger als Schritttempo über mehrere Kilometer bergauf, bergab und manche Haarnadelkurve meistern wir erst im dritten Anlauf. Der Bremach braucht teilweise zusätzlich zur Untersetzung noch beide Sperren. Dann erreichen wir ein kleines Plateau vor der letzten und laut Beschreibung steilsten und anspruchsvollsten Abfahrt zum Strand. Die will ich mir doch erstmal anschauen. Also Auto abgestellt und losgetrabt. Das war eine gute Entscheidung, denn eine kritische Stelle einmal nach unten überfahren, lässt sich kaum wieder Rückwärts nach oben überwinden. Also man muss auf Gedeih und Verderb erst mal runter und dann zusehen, wie man wieder hochkommt. Und es gab da nicht nur eine kritische Stelle, weshalb ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt wieder hochkommen würde, zumal schon so einige Vorgänger ein Chaos am sehr steilen Hang hinterlassen hatten. Das Risiko war es uns nicht wert, zumal wir 500 Meter vorher schon einen anderen einsamen Strand mit einfacherem Zugang entdeckt hatten. Allerdings gab es hier nur den Sonnenuntergang zu sehen. Dafür werden wir aber an diesem Platz nicht unruhig schlafen, weil wir von hier auch wieder wegkommen werden. Gut`s Nächtle. (47 Km)

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15.10. Nach dem Frühstück und einem erfrischenden Bad verlassen wir das Kap auf der gleichen Buckelpiste, wie wir gekommen waren. Danach zuckeln wir so nah wie möglich, teils auf Schotterpiste, entlang der Küste von „Sitonia“ nach Norden und immer Ausschau nach potenziellen Traumbuchten haltend. Gut, dass wir schon wissen, wo wir heute nächtigen wollen. Es wäre sonst wieder zum Luxusproblem, nämlich der Qual der Wahl unter den vielen tollen Möglichkeiten gekommen. An den Schönsten halten wir an und an manchen hüpfen wir mal ins Wasser. Am späten Nachmittag erreichen wir mit „Mamaras“ unser Tagesziel. Wieder einmal finden wir an einem Hafen einen guten Platz für die Nacht. Wir finden Häfen sowieso immer gut zum Parken oder Übernachten. Fast immer liegen diese zentrumsnah, sind nachts auch fast immer ruhig und zu sehen gibt es auch immer etwas. Wir gönnen uns wieder einmal ein griechisches Abendessen und bummeln bei abendlicher Beleuchtung durch die noch sehr belebten Straßen und noch offenen Geschäfte in der Nähe des Hafens. (36 Km)

16.10. Die Nacht im Hafen war, wie erhofft, sehr ruhig-das aber nur bis gegen 6.00 Uhr. Es war noch stockdunkel und es begann ein sehr geschäftiges Scheppern und Poltern in unmittelbarer Nähe. Ein Blick aus dem Fenster gab uns dann die Erklärung für den Spuk: Auf der Straße, etwas oberhalb und keine 10 Meter hinter uns wurde der Wochenmarkt, welcher, was wir nicht wussten, jeden Donnerstag stattfindet, aufgebaut. Damit war natürlich auch für uns zu Ende. Macht nichts. Wir freuen uns sogar darüber, denn wir sind Fans von solchen Märkten-auch dann, wenn wir eigentlich nichts brauchen. Wir sind 7.15 Uhr längst nicht die ersten an den Ständen, meist Frauen mit mehreren prall gefüllten Plastik(!) Tüten kommen uns schon entgegen. Faszinierend finden wir hier am Meer, vor allem immer das umfangreiche Angebot an frischem Fisch. Natürlich ist auch unser Rucksack am Ende wieder fast voll, somit muss nun wieder fleißig in der hauseigenen Küche gewerkelt werden. Jetzt haben wir aber keine Lust auf Küche und wir entscheiden uns spontan zu etwas Luxus und gehen zum ersten Mal auf dieser Reise frühstücken!

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Der Rest des Tages verlief dann ähnlich wie der gestrige, nämlich mit Bummeln entlang der Küste und Badebuchten ausprobieren. Hierbei mussten wir feststellen, dass zwischen „Marmaris“ und „Nikiti“ aufgrund von Bebauung und Absperrungen, so gut wie gar nichts ging. Nach „Nikiti“ fahren wir dann weiter nach Westen in Richtung des dritten „Fingers“ der Halbinsel. Auf dieser Strecke wird es dann wieder Wohnmobil freundlicher und wir finden wieder ein schönes Plätzchen für die Nacht, natürlich wieder direkt am Meer. (35 Km)

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17.10. Heute kommen wir erst gegen elf Uhr in die Puschen, einige Dinge die Heimat betreffend waren zu klären. In „Nea Moudania“ füllen wir in einem gut sortierten Supermarkt unsere Vorräte auf, machen danach gleich hier unsere Kaffeepause und werten unseren Einkauf aus. Dabei sind wir uns wieder einmal einig, Griechenland ist, auch wenn man sich wie wir hauptsächlich selbst bekocht, kein billiges Reiseland. Überhaupt, wenn man mal von Moldawien absieht, war es in keinem der bisherigen Länder billiger als in Deutschland-trotz der auch bei uns in den letzten Jahren spürbar gestiegenen Preise. Wir waren mit dem heutigen Tag fast genau 2 Wochen auf Sithonia dem mittleren Finger von Chalkidiki. Es war einfach nur schön da und wir können uns es kaum noch besser auf Kassandra, dem westlichen der drei Finger vorstellen. Lassen wir uns mal überraschen. Somit geht es ab jetzt erst einmal wieder Richtung Süden. Bei „Neo Poditala“ queren wir an der schmalsten Stelle des Fingers einen schiffbaren Kanal und befinden uns ab jetzt auf der Halbinsel Kassandra. Diese ist durch den Kanal ja streng genommen eigentlich eine Insel. Hier angekommen wird zur Begrüßung das Wetter schlechter. Trotzdem finden wir auch hier schon beim ersten Versuch einen tollen und abgelegenen Strandplatz unter einer eindrucksvollen Pinie.

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Zum Bleiben ist es aber noch zu früh am Tag und Strandwetter ist ja auch erstmal Fehlanzeige. Als Alternative fahren wir nach „Afytos“ eines der historischsten Dörfer der Halbinsel. Als wir da ankommen, beginnt es heftig zu regnen und zu stürmen-kein guter Zeitpunkt also für einen Rundgang. Wir schauen auf die Karte und entdecken am Dorfrand einen vielversprechenden Parkplatz, direkt am Wasser. Auf dem Weg dahin bekommen wir gerade noch so die Kurve um uns nicht in den immer enger werdenden Gassen des Ortes zu „verklemmen“. Nach einer steilen Abfahrt hinunter zum Strand stehen wir nun an besagten Parkplatz in nur 5 Meter Entfernung zum Strand und hoffen für morgen auf besseres Wetter für die Dorfbesichtigung. (47 Km)

18.10. Petrus zeigt Einsicht, es ist zwar noch bewölkt, aber zu mindestens regnet es nicht mehr und In wenigen Minuten haben wir die Treppen hinauf zum Dorf geschafft. Es ist noch recht wenig los, aber überraschen viele Geschäfte und gastronomische Einrichtungen haben auch jetzt zu Saisonende noch geöffnet. Uns gefällt der Ort auf Anhieb sehr gut. Hier bestimmt zwar auch der Tourismus den Tagesablauf, aber es gibt keine Bausünden und der historisch-dörfliche Charakter ist erhalten geblieben.

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Wir erleben an der kleinen Dorfkirche eine überaus aufwändig gestaltete Kindstaufe, sitzen danach am Dorfplatz bei Kaffee und Pancakes mit Schokosoße. Als wir später am Auto ankommen scheint auch endlich wieder die Sonne. Eigentlich wollten wir weiter nach „Kallithea“, dem ultimativen Party Ort hier auf der Halbinsel, fahren. Es ist nämlich schon wieder Samstag-Ausgehtag! Uns gefällt es hier aber so gut, dazu haben auch in diesem Dorf noch drei Bars geöffnet und zudem ist auch noch Bade Wetter geworden. Planänderung: Wir bleiben hier, gehen jetzt erst mal Schwimmen und versuchen heute Abend unser Glück in einer der drei Bars. Zu Abend essen wir noch“ zu Hause“ und steigen gegen 20 Uhr zum zweiten Mal die Treppen hinauf zum Dorf. Musik war schon seit längerem zu hören, sodass wir voller Hoffnung waren. Unser Gefühl hatte uns nicht getäuscht: Schon in der ersten Bar mit tollem Blick aufs Meer- und unser Auto, war schon richtig was los.

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Wie wir erst Stunden später erfuhren, hatten wir uns unwissentlich in eine Doppel-Geburtstagsparty eingeklinkt. Offensichtlich hatte sich niemand daran gestört, auch der Kellner nicht. Der hatte uns zwar gefragt, ob wir zu der Gruppe (Mit Fingerzeig zu einem der Tische)gehören, was wir natürlich verneinten und uns daraufhin weiter bedient. Unsere Rechnung bekamen wir natürlich zu jeder Bestellung dazu. Über die Situation klärte uns erst viel später Nino, ein deutscher Auswanderer auf. Es war eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Österreichern, Deutschen, Rumänen, Moldawiern und natürlich Griechen. Alle waren richtig gut drauf und der DJ hatte für alle Nationalitäten was dabei. Es wurde ein lustiger Abend, selbst ich habe ein paar Drehungen aufs Parkett gelegt. Gegen Eins waren wir dann wieder am Auto und gegen halb drei war da oben auch endlich Ruhe. Es waren ja höchstens 400 Meter Luftlinie bis zur Bar über uns. (0 Km)

19.10. Recht spätes Sonntagsfrühstück, Ausnüchterungsschwimmen und einige Erledigungen füllen fast den gesamten Vormittag. Danach fahren wir schließlich los, halten aber nochmal beim Bäcker im Dorf. Dort kaufen wir was für unsere Kaffeepause, welche ja auch schon bald wieder zelebriert werden müsste- und ein Schwarz(!)brot. Für besagte Kaffeepause biegen wir schon nach wenigen Kilometern ab zum Meer. Der Strand war da nicht so toll, aber für eine Pause allemal gut. Man ist mittlerweile wirklich schon richtig verwöhnt, in manch anderem Land hätte man sich für solch einen Platz den Arsch ab gefreut! Sorry, aber ist so. Nun ging`s ein Stück in die Berge hinein. Manuela hatte im Netz da einen Teich entdeckt, indem drei verschiedene und seltene Arten von Wasserschildkröten leben sollen. Man hätte sogar auf Piste bis zum Teich fahren können, aber wir parken bewusst anderthalb Kilometer vorher bei einer kleinen, sehenswerten Kirche in abgeschiedener Lage.

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Nach deren Besichtigung laufen wir zu dem Teich. Schildkröten gab es da wirklich in reichlicher Anzahl, aber ob die selten sind und welche Arten es sind, vermag ich nicht nur wegen des trüben Wassers, nicht bestätigen.

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Wir laufen noch den schmalen dschungelartigen Pfad um den Teich und gehen einen anderen Weg zurück zu der kleinen Kirche. Dabei entdecken wir, noch als kleine Zugabe, mitten auf dem Weg eine „Gottesanbeterin“. Indessen war es schon wieder Zeit, ein schönes Plätzchen für die Nacht zu suchen, schließlich haben wir ja nun genug Kilometer abgespult. Dieses Plätzchen fanden wir hinter „Pefkohori“ in einem Pinienwald, wieder direkt am Strand. Das Bild sagt sicher mehr als Worte. (39 Km)

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20.10. Wir waren uns eigentlich einig, an unserem bisher vielleicht schönsten Platz hier in Griechenland, einen Strandtag einzulegen. Doch das Wetter setzt leider seine Berg- und Talfahrt fort, es ist windig und bewölkt. Einen Spaziergang am Strand machen wir aber trotzdem noch. Dabei entdecken wir einige Behausungen von Leuten, die ihre Zeit hier in sehr spartanischen Behausungen verbracht haben.

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Mit einer weniger spartanischen Behausung ist dagegen Bernd aus Hamburg unterwegs. Er ist als Langzeitreisender mit seiner ehemaligen Feuerwehr auf Mercedes Basis unterwegs. Das Gespräch mit ihm war interessant und lustig. Ihm weiterhin gute Reise.

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Schweren Herzens fahren wir also weiter um uns den „Paliouri Beach“, dem lt. Reiseführer schönsten Strand hier auf „Chalkidiki“ anzusehen. Der Sand ist zwar wirklich, wie beschrieben fein und weiß, aber der schönste Strand ist es zumindest aus dem Blickwinkel des Freicampers nicht. Die Hälfte belegt ein bereits geschlossener Campingplatz und der andere Teil ist total vermarktet und sehr große Parkflächen lassen nur erahnen, was hier in der Saison los ist. Danach fahren wir noch „Kanistro“, dem südlichsten Ort der Halbinsel. Der Ort besteht eigentlich nur aus zwei-drei Gebäuden, einem kleinen Bootsanleger und einer Kirche, welche hübsch auf einer ins Meer ragenden Landzunge steht. Auf deren Parkplatz machen wir unsere Kaffeepause und queren danach den „westlichen Finger“ hinüber zu dessen Westseite. Da fahren wir, wie so oft, so nah wie möglich der Küste entlang, immer auch Ausschau haltend nach potenziellen Übernachtungsplätzen, auch dann, wenn wir noch gar keinen brauchen. Und solch einen finden wir in dem beschaulichen Örtchen „Skioni“ am Hafen. Wie schon erwähnt stehen wir gern mal an solch kleinen Häfen. Da gibt es immer was zu sehen und die Tavernen sind auch gleich anbei. So auch hier. Wir wären auch gern da geblieben, aber wir haben Schrimps gekauft und die müssen in die Pfanne. So fahren wir weiter zu einer Empfehlung aus dem Netz, zum „Possidi Kap“. Da soll man auf einer großen sandigen Landspitze gut stehen können. Es gibt wirklich viel Sand und man könnte da auch wirklich bis zum Wasser fahren, aber ohne Luft ablassen hat man da kaum eine Chance. Den Aufwand wollte ich für eine Nacht nicht betreiben und nach einem missglückten Versuch mit fast steckenbleiben suchen wir uns einen anderen Platz nur etwa 200 Meter weiter landeinwärts und stehen nun auch direkt am Strand und das ohne Stress. Ich gehe Schwimmen und danach werdend die frischen Schrimps in Öl gebraten und mit Knoblauch veredelt, es war der Knaller. (73 Km)

21.10. In „Kassandria“, dem größten Ort hier auf „Kassandra“soll lt. Internet heute Markttag sein. Da wollen wir hin, diesmal wissen wir sogar vorher schon, dass wir einiges kaufen wollen. Es ist nicht weit, nur etwa 20 Km, der Markt schließt erst gegen Mittag, somit haben wir Zeit uns noch eine vielversprechende Bucht anzuschauen. Heutzutage hat man ja die moderne Möglichkeit alles vorher über Satellitenkarten anzuschauen und es ist somit schon vorher möglich, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen. Was man allerdings in 2D schlecht erkennen kann, ist das Höhenprofil. Dann wäre uns nämlich aufgefallen, dass die Abfahrt in die Bucht ziemlich steil ist. Ohne Allrad wäre ich die Piste nicht heruntergefahren und bei Nässe nicht einmal mit Allrad. Da wird ein solcher Erdweg nämlich zur Schlittenfahrt. Es war aber trocken und alles ging gut. Die Bucht war dann wieder ein Träumchen, sicher auch zum Schnorcheln, jedoch es gibt nur eine Stellplatzmöglichkeit. Egal, wir wollten sowieso nur mal schauen. Die Parkplatzsuche in Kassandria war dann etwas nervig nicht nur wegen der manchmal recht engen Straßen, es war auch so wegen des Markttages viel los. Natürlich hatten wir am Ende wieder mehr in Rucksack und Tasche als geplant, aber uns macht diese Art des Einkaufens richtig Spaß und verbraucht wird in unserer Küche trotzdem alles. Beim Fischkauf tun wir uns aber regelmäßig schwer. Wir kennen uns da zu wenig aus. Diesmal hatten wir uns vorher im Internet schlau gemacht. Nur sieht dann alles im Original immer anders aus, oder gerade den von uns recherchierten Fisch gibt es gerade nicht. Es hilft auch nicht die Einheimischen zu beobachten, da lässt sich bei der Vielfalt an Fischen auch kein Trend erkennen. Schließlich entscheiden wir uns für eine Brassen-Art und hatten Glück.

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Der schmeckte gut und ließ sich auch gut entgräten. Dazu gab es eine Spinatart, die Blätter im Ganzen leicht in Öl und Knoblauch angebraten und mit angerösteten Kürbiskernen bestreut. Noch dazu Rote Beete Salat und getoastetes Weißbrot. Wir sind aber noch nicht am Ende: Als Nachtisch gab es noch Joghurt mit frischen Pflaumen, Aprikosen, Kiwis und Äpfeln. Es wäre schön, wenn man sich immer so ernähren könnte. Nachzutragen wäre noch, dass die Stellplatzsuche etwas zäh war. Der Erste war wirklich schön und abgelegen an einem kleinen Strand, aber erstaunlicherweise standen da schon 3 Wohnmobile. Da wollten wir uns nicht mehr dazwischen quetschen. Der nächste wäre ohne Luft abzulassen nicht erreichbar gewesen. Aber beim Dritten hatten wir Glück. Langer Sandstrand, wir ganz allein, nur ein paar Strandspazierer und die Sonne lugte ausnahmsweise für eine Stunde zwischen den Wolken hervor und inspirierte uns zu einem Bade im wellenlosen Meer. (41 Km)

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22.10. Das Wetter spielt endlich wieder mit, somit beschließen wir noch einen Tag hier am Strand zu bleiben. Das allerdings nicht ganz faul, eine Wanderung muss schon sein. Gleich hinter dem Strand gibt es Wald, Oliven Plantagen, Pinienwald und ein großes Feuchtgebiet mit 2 Seen und ausgedehnten Sumpfland. Da sollte doch was gehen. Diese Vermutung bestätigt uns dann „Komoot“, die super praktische App für Wanderfreunde. Da wird uns eine 10 km Wanderung, mit Einstieg praktisch vor unserer Haustür angeboten. Die Strecke war dann zwar ohne wesentliche Höhenunterschiede, aber nicht langweilig. In der Olivenplantage waren Arbeiter mit dem Baumschnitt beschäftigt. Das ging mit Pressluftscheren, Motorsägen und geübten Händen sehr flott voran. Voller Begeisterung mopsten wir uns daraufhin an einer anderen Ecke, wo noch reife Früchte hingen und wo wir vor allem nicht mehr gesehen wurden, einige Früchte in der naiven Vorstellung diese später selbst einzulegen.

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Ein Blick ins Internet hat uns aber später schnell dazu veranlasst, diese Früchte schnell wieder der Natur zu überlassen. Es ist nämlich ein wochenlanger Prozess, bis die Olive zu einem genießbaren Vergnügen wird, wenn`s denn gelingt. Zu unserer Überraschung gab es dann im Feuchtgebiet sogar Flamingos zu beobachten. Am Wendepunkt der Wanderung befindet sich ein riesiges, 400 Hektar großes, Öko-Luxusresort. Das wollen wir uns anschauen. Am Pförtnerhaus gehen wir wie selbstverständlich vorbei und befinden uns sogleich in einer anderen, künstlich geformten Welt. Allerdings hat man hier sehr viel Wert auf viel grünen Freiraum und zumeist niedrige Bauweise gelegt. Es gibt sogar einen eigens hierfür geschaffenen Hafen, indem ausschließlich Luxusyachten vor Anker liegen. Einige davon gehören zum Resort und sind zu vermieten. Wir können uns das gerade noch so verkneifen und verkrümeln uns wieder. Der Rückweg führt uns danach erst am Strand und später durch Pinienwald, wieder zurück zu unserem Luxusresort. Zum Kaffee dann wieder einmal frischen selbst gebackenen Pflaumenkuchen und den Tag beschließt später ein Grillabend mit leider schlechter griechischer Bratwurst. Übrigens haben wir mal ein bisschen auf der Website des Resorts geschaut. Die sind angeblich wirklich Öko und werben mit CO2 Neutralität, wie man es bei dem Luxus auch immer passend rechnet. Was aber den Vogel abschießt, sind allerdings die Preise: Die billigste Unterkunft in der Nebensaison liegt bei 400,-€ /ÜN und die teuerste Suite liegt schon bei schlappen 3000,-€/ÜN. Da ist dann allerdings das Toilettenpapier vergoldet.

23.10. Heute gibt es nicht viel zu berichten. Nach fast 3 Wochen auf Chalkidiki brechen wir nun zu neuen Zielen auf. Erstes Ziel soll der „Olympos Nationalpark“ sein. In diesem Wandergebiet befindet sich unter anderen der „Mitikas“, der mit 2918 m Höhe höchste Berg Griechenlands. Somit fahren wir zunächst nach Norden, quälen uns durch Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Stadt, um danach wieder Richtung Süden zu fahren. Nun befinden wir uns fast wieder auf demselben Breitengrad, wie gestern Abend, nur dass der „Thermaische Golf“ dazwischen liegt. In „Paralia“ waren wir noch schön griechisch essen und stehen jetzt nur einige Kilometer weiter am Strand. Das Wetter war heute wieder schön und so konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen zum Baden nutzen. Prima, da brauchen wir uns nicht mehr zu waschen. (175 Km)

24.10. Eigentlich war vom Wetterbericht für heute komplett strahlender Sonnenschein versprochen. Die Sonne steigt auch 7.50 Uhr glasklar aus dem Meer auf. So klar hatten wir den Sonnenaufgang noch nie auf dieser Reise, immer war da ein schmales Wolkenband oder etwas Dunst. Dieses Glück hielt aber nicht lange, schon wenig später ziehen Wolken auf und somit gelingt mir nur ein mäßig gutes Foto vom Olymp Massiv, welches wir ja hier an unserem Strandplatz wie in der Loge vor unserer Nase haben. Der Plan ist, zum Parkplatz „Prionina“ auf 1100 Metern Höhe zu fahren und von da aus zu wandern. Vorher jedoch, wollen wir eine Schlucht beim Dorf „Litochoro“ erkunden. Dazu müssen wir das sehr hübsche Bergdorf aber durchqueren, was aufgrund der engen Straßen eine kleine Herausforderung war. Gelohnt hat sich dieser Abstecher nicht wirklich, denn in der Schlucht lief zwar Wasser, das aber nur in einem abgedeckten Betonkanal, welcher gleichzeitig als „Wanderweg“ diente. Auf Nachfrage erklärte uns ein Einheimischer, dass es 7 Monate nicht nennenswert geregnet habe, und das abgezweigte Wasser gerade so für die Versorgung des Dorfes reicht. Somit fahren wir weiter und folgen der Beschilderung zum Nationalpark. Die schmale Straße windet sich in unzähligen Serpentinen über 17 Kilometer und 1000 Höhenmeter zum Parkplatz hinauf. Da angekommen empfangen uns ein voller Parkplatz und ein eindeutiges Schild, dass Übernachtung in Campern und Wohnmobilen verboten ist. Das stand im Reiseführer aber noch anders und gefährdet jetzt unseren Plan, hier zu übernachten. Wir versuchen uns dann doch noch in eine Ecke zu quetschen, aber der Wirt der Baude gab uns mit eindeutig unfreundlicher Geste und einem Pfiff wie nach einem Hund zu verstehen, dass wir uns verziehen sollen. Das haben wir daraufhin auch getan und stehen nun wesentlich besser, nur hundert Meter entfernt in einer Parkbucht neben der Straße, welche ja eine Sackgasse- und deshalb nachts auch ruhig ist. Die Sonne scheint nun doch wieder und somit steht nach einer Tasse Kaffee der ersten Wanderung nichts mehr im Wege. Hier oben ist schon so richtig der goldene Oktober eingezogen und die sonnendurchfluteten Laubwälder erinnern uns an den Indian-Sommer in Canada, von vor unglaublichen 27 Jahren. Manuela hatte bei „Komoot“ zum Einschwingen eine schöne Wanderung entlang eines glasklaren Gebirgsbaches herausgesucht. Ärgerlich war nur, dass wir keine Wechselsachen mithatten und so nicht in einen der vielen Badegumpen springen konnten. Es war nämlich wieder erwarten, auch hier oben schön warm. Ein Kloster am Weg war leider geschlossen und zurück musste man dann größtenteils die Straße benutzen. Trotzdem bekam die Tour von uns 5 Sterne, denn auch die Straße führt durch grandiose Natur und dazu  auch äußerst wenig befahren.

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Verschwitzt sind wir schließlich nach 2 Stunden und 45 Minuten wieder am Auto und sind froh, dass wir eine Außendusche haben.

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Danach geben wir den unfreundlichen Wirt der Baude eine zweite Chance und gehen zu ihm Essen. Ich trinke ein Bier, Manuela einen Orangensaft und beide essen wir was Kleines. Wir kommen mit einer deutschen Radlerin ins Gespräch. Sie kommt von Deutschland mit dem Rad, hat sich bis hier hoch gequält und will noch bis Athen. Klasse Leistung. Am anderen Tisch neben uns sitzt eine lustige Truppe aus Lettland und der Ukraine. Es stellt sich heraus, dass sie eine Tanzgruppe für lateinamerikanische Tänze sind. Wir flaxen ein wenig rum und ich sage doch, sie könnten doch mal hier eine Darbietung machen. Daraufhin waren die gleich Feuer und Flamme und der Lehrer ging zur Bedienung und wollte um Erlaubnis fragen. Das führte dann fast zu Rauswurf und Handgreiflichkeiten, weil besagter Wirt das absolut nicht wollte, obwohl kaum Betrieb in seiner Kneipe war. Daraufhin haben wir dann alle gezahlt und die Truppe hat uns auf dem Parkplatz mit Musik aus dem Auto eine gratis Vorstellung gegeben. Selbst ich musste, trotz hartnäckiger Verweigerung mein Nicht Talent auf Asphalt präsentieren. Es war lustig und es ist uns völlig unklar, wie so ein Mensch Wirt geworden ist. Er hätte doch froh sein können, wenn mal etwas Stimmung in den Laden kommt. Nicht alle Menschen sind ja bekanntlich gleich, aber wenn er zum Lachen in den Keller geht, dann hat er den falschen Beruf. (61 Km)

25.10. Wanderung am Thron der Götter. Heute Morgen musste die Heizung zum zweiten Mal auf dieser Tour beweisen, dass sie auch nach längeren Pausen noch funktioniert. Bei 12 Grad in der Wohnung wird’s dann doch ungemütlich und das Aufstehen fällt schwer. Als wir gegen 10 Uhr loslaufen ist der Parkplatz bis auf den letzten Platz voll und auf der Zufahrtsstraße, neben der wir übernachtet haben, sind auch schon 100 Meter zugestellt. Das war eigentlich vorhersehbar, denn es ist Wochenende, das Wetter ist perfekt und es ist das letzte Wochenende vor Schließung der Berghütte. Diese nutzen all jene, die den „Mytikas“ (2918 m) in zwei Tagen mit Zwischenübernachtung besteigen wollen. Zu denen gehören wir diesmal nicht, wir wollen nur bis zu einem Aussichtspunkt in 1800 Metern Höhe aufsteigen, an dem man den höchsten Berg des „Olympos Nationalpark“ sehr gut sehen kann. Das aufgrund der vielen Autos befürchtete Gedränge am Aufstieg blieb zum Glück aus, denn diejenigen welche ganz nach oben wollten, waren schon lange vor uns weg und was nach uns losgegangen war, störte uns nicht. Es war eine schöne, aber anstrengende Tour. Das Wetter spielte mit und wir konnten bei nur vereinzelten Wolken die Bergwelt ringsum so richtig genießen. Da die Wanderung, übrigens wieder bei „Komoot“ ausgesucht, ein Rundweg ist, ging es dann am Umkehrpunkt vom Hauptweg weg, über einen offensichtlich wenig begangenen Pfad wieder hinunter. Als wir da im Wald einen abgenagten, aber noch recht frischen Schädel eines größeren Tieres fanden, erinnerten wir uns wieder an das Gespräch vom Vorabend mit der Radlerin als sie sagte, sie müsse wieder los, denn solange Autos nach unten fahren, fühle sie sich sicherer vor den Bären. Von nun an machten wir möglichst viele Geräusche und wie man nun feststellen kann, hat es auch geholfen. Der steile Abstieg war vor allem im unteren Bereich, da wo wieder mehr Laubwald wächst, durch die schon abgefallenen Blätter so hoch zugedeckt, dass man die Stolpersteine und die rutschigen Wurzeln nicht sehen konnte.

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Nach 5 Stunden und 1370 Höhenmetern waren wir dann mit schmutzigem Hosenboden, erschöpft, aber glücklich und zufrieden wieder am Auto. Dann wieder hinterm Auto geduscht, Kaffee getrunken und danach gemeinsam das Abendessen vorbereitet. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße, Wurst und Käse-meine Leib- und Magenspeise. Und weil wir hier so gut übernachtet haben, werden wir noch eine Nacht bleiben.

26.10. Heute gab es am Morgen ein wenig Diskussionsbedarf zur Aufstehzeit. Ich bin ja immer der Erste, welcher sich aus dem Bett schwingt- und das wie fast täglich, gegen 7.30 Uhr. Prompt kam Beschwerde von meiner Reisebegleitung, es sei ja erst 6.30 Uhr. Ich: „Das kann nicht sein, dann wäre es ja noch dunkel.“ Sie: „Auf meiner Uhr ist es erst 6.30 Uhr“! Nach einiger Diskussion hin und her, dann die Lösung des Rätsels: Da war doch mal was mit Zeitumstellung Ende Oktober. Ich bin ja gern mal etwas rückschrittlich und stehe auf die gute-alte analoge Technik, deshalb hatte sich meine natürlich nicht umgestellt. Aufgestanden sind wir aber trotzdem, es war ja unsere Zeit, dann ist der Tag eben länger. Der Plan ist für heute, nur einige Kilometer um das Olympos Gebirge herumzufahren und der Empfehlung eines anderen Reisenden zu folgen. Dort wollten wir einen Ruhetag an einem Gebirgsbach mit glasklarem Wasser, mehreren Badegumpen und grandioser Aussicht auf die Berge einlegen. Vorher jedoch, besuchen wir das auf unserem Weg liegende Kloster „Agios Dionysios“.

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Es ist Sonntag und somit dürfen wir einen Gottesdienst miterleben. Dieser ist öffentlich und die Kirche ist überfüllt. Es ist aber auch für die draußen stehenden vorgesorgt, über Außenlautsprecher haben auch diese die Möglichkeit, zumindest akustisch teilzuhaben. Das Kloster selbst ist sehr sehenswert, gepflegt und in wunderschöner Lage, mit Blick auf das Meer. Es gibt da auch einen Bereich, den nur Männer besichtigen dürfen. Manuela hab ich danach erzählt, sie hätte die Mönche im Badezuber verpasst. Pssst! Später an der Stellplatz Empfehlung angekommen, war wirklich alles wie beschrieben, ein herrlicher Platz- nur der Bach führte nach dem trockenen Sommer kein Wasser mehr. Die Enttäuschung war groß, hatten wir uns doch so auf die Badegumpen gefreut. Eine ausgedehnte Kaffeepause haben wir trotzdem dort eingelegt und sind nach kurzer Beratschlagung danach kurzerhand nochmal ans Meer gefahren. Somit war das Baden doch noch gerettet. Nur das Wasser zum geplanten Haare waschen musste dann doch aus eigenen Vorräten genommen werden. (77 Km)

Bulgarien

30.09. Unsere Übernachtung an der Strandpromenade in Obsor war ruhig, nur abends und am Morgen einige Jogger und Gassi Geher. Da wir nun schon mal hier gelandet sind, wollen wir uns doch auch mal den Ort anschauen. Es ist zwar auch ein typischer Urlauberort, aber nicht groß und es gibt nicht nur Hotels, sondern auch eine ursprüngliche Ortssubstanz. Die Hotels sind keine Wolkenkratzer und der Strand ist sauber und sandig. Allerdings gibt es so einige Dinge die nicht so perfekt sind, wie es ein verwöhnte Urlauber, woher auch immer, erwarten würde. Woraus ich mal schließe, dass hier eher einheimische Urlauber ihre Ferien verbringen. Gegen Mittag erreichen wir dann doch mal Nessebar. Hier suchen wir als erstes einen Waschsalon auf. Wir können da auch bequem parken und im Salon sind wir die einzigen Kunden. Die Waschmaschine zeigt 45 Min. Waschzeit an. Das passt, denn gleich um die Ecke ist ein nettes, kleines Café. Hier bestellen wir frische Waffeln mit Eis und Schokosauce und dazu natürlich einen Kaffee. Die Waffeln waren auf den Punkt gebacken, nicht so unter Zeitdruck wie in mancher Waffelbäckerei, und deshalb so richtig knusprig. Diese hatte die nette Inhaberin zu einer überdimensionalen Eistüte gerollt und mit drei Kugeln Eis und natürlich mit der von meiner Frau so geliebten Schokosauce befüllt. Ein Traum! Die Waschmaschine war dann auch zur angegebenen Zeit fertig. Das Problem war dann aber der Trockner. Hier war die Zeit von sagenhaften 90 bis 180 Minuten angegeben. Unser Trockner hatte dann die 180 Minuten voll ausgereizt. Somit ging der komplette Nachmittag mit der Wäsche drauf. Unseren Übernachtungsplatz mussten wir nicht lange suchen, denn den kannten wir schon von unserer Tour in 2015. Es ist ein Platz in Randlage des Ortes in exponierter Lage, an einer Steilküste mit herrlichem Blick auf die Halbinsel Alt-Nessebar.

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Da wir hier in Nessebar nach wochenlangen, meist wilden und dörflichen Stellplätzen, mal die Gelegenheit haben, uns bekochen zu lassen, wollen wir das auch ausgiebig nutzen. Die ersten beiden Restaurants hatten saisonbedingt schon geschlossen, erst im dritten Anlauf hatten wir Glück. Dieses schien uns zwar etwas zu nobel, die Kellner gingen uns, wohl auch aus Arbeitsmangel, mächtig auf die Ketten, aber das Essen war vorzüglich. Als wir wieder zurück am Auto, gerade am Aufschließen sind, kommt ein Kastenwagen mit französischem Kennzeichen, direkt auf uns zu und stellt sich keine 6 Meter neben uns. Die Stellfläche da oben ist wirklich riesig und außer uns und einem Campinganhänger, etwa 100 Meter von uns entfernt, war kein anderer Camper da. Auf einem Campingplatz wäre das ja normal, aber hier? Die Krönung kommt aber noch: Das junge Paar steigt aus, holt grußlos(!) Tisch und Stühle raus und das war´s. Ich konnte mir natürlich nicht verkneifen provokatorisch laut zu grüßen. Wenn das die neue Generation Camper sein soll!? (42 Km)

01.10. Heute ist die Besichtigung von Alt- Nessebar geplant. Wir sind zwar schon zweimal hier gewesen (1991 und 2015), aber nie war es auf Grund der Menschenmassen ein Vergnügen. Das sollte diesmal völlig anders sein. Nach 20 Minuten Strandwanderung erreichen wir die Strandpromenade und sind 10 Minuten später am Fischereihafen von Alt Nessebar. Hier sind wir zu spät, der Fang ist schon von Bord. Nun schlendern wir, diesmal ohne Gedränge, völlig entspannt durch die Gassen und kleinen Geschäfte. Eine Überraschung waren die vollkommen fairen Preise, egal ob für Sachen, Kunstgewerbe oder in den Restaurants. Immerhin befinden wir uns ja hier in einem absolut touristischen Hot Spot Bulgariens. Auf demselben Weg ging`s dann auch wieder zurück, mit dem Unterschied, dass wir kurz vor unserem „zu Hause“, alle Hüllen fallen ließen und das voraussichtlich letzte Bad im Schwarzen Meer nahmen. Zumindest in diesem Urlaub. Gegen 15 Uhr verlassen wir den Platz der uns nun noch mehr ans Herz gewachsen ist. (Weil wir nun auch noch den direkten Zugang zum Sandstrand gefunden haben.)

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Die Straßen sind meist gut, durch das recht große Burgas kommen wir reibungslos und finden gegen 18 Uhr einen einsamen Platz an einem kleinen Stausee. (69 Km)

02.10. Die Nacht am Stausee war totenstill. Diese Stille wurde nur durch das Geheul eines Schakal Rudels unterbrochen. Dieses Spektakel hatten wir zum ersten Mal in Rumänien und seitdem des Öfteren in der Nacht gehört. Es hat, besonders an einem so einsamen Ort, etwas unheimlich-mystisches an sich. Um zur griechischen Grenze bei Svilengrad zu gelangen, wählten wir eine Nebenstrecke. Diese führte uns immer parallel zu türkischen Grenze durch bergiges Hinterland. Die Straßen waren, bis auf einige Ausnahmen in Ordnung. Aber vor allem die größeren Ortschaften machten einen deprimierenden Eindruck. Industrieruinen und leerstehende oder unsanierte Wohnblöcke aus sozialistischen Zeiten zeugen hier von Niedergang und Landflucht. Allgemein gesagt, haben wir nicht das Gefühl, das Bulgarien, insbesondere die ländlichen Regionen, zu den Top Gewinnern der Wende gehören. Der Grenzübergang ging dann völlig ohne Kontrolle vonstatten und gegen 17 Uhr ging dann der heutige Fahrtag mit einem Streckenrekord von 320! Kilometern zu Ende. Unseren Stellplatz, unter uralten Bäumen und neben einem kleinen Bach, fanden wir heute mal durch die App „i Overlander“.

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Grenze Rumänien nach Bulgarien

28.09. Meine liebe Frau war heute früh ungewöhnlich missgestimmt. Auf meine Nachfrage erzählte sie mir nicht etwa, dass ich die ganze Nacht zu laut geschnarcht hätte, nein ganz anders: Sie hat gehört-und gesehen, dass in unserer ersten Kneipe doch noch getanzt wurde. Wir hätten eben doch noch abwarten sollen. Aber mit dem Frühstück kam dann die gute Laune doch wieder zurück. Heute wollen wir nun endlich Rumänien verlassen und Bulgarien beehren. Doch vorher müssen wir nochmal 8 Km zurück, nach Mangalia fahren, um unser restliches rumänisches Geld auf den Kopf hauen. Das gelingt uns dann recht gut und gegen 11 Uhr sind wir an der Grenze. Hier stehen mindestens 50 Leute wegen Geldtausch und der Straßen Vignette an. Das wollen wir uns nicht antun und ordern die Vignette in wenigen Minuten online. In einem Reisebericht hatte ich von einem wilden Traumstrand, gleich kurz nach der Grenze, gelesen. Den wollen wir uns doch zumindest mal anschauen. Und es kam, wie es kommen sollte: Hier ist es wirklich so traumhaft schön und einsam, dass wir nicht anders konnten, als aus der Kaffeepause eine Tagespause zu machen.

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Außerdem ist auch wieder Badewetter und die Wellen machen so richtig Spaß! Wir lassen die Seele baumeln und am Abend gab es Schopska Salat und eine köstliche Fischplatte. (26 Km)

29.09. Gott sei Dank, es regnet. Somit kommen wir wenigstens nicht in Versuchung, länger hier zu bleiben. Mit Tagesziel Nessebar rollen wir gegen 8.30 Uhr weg von diesem Traumstrand. Unterwegs machen wir, wie automatisch wieder ein paar Abstecher zur Küste. In zwei kleinen Fischerdörfern beobachten wir die Fischer bei ihrer täglichen Routine und an der Steilküste bei Tyulenovo machen wir trotz Regen eine kurze, aber schöne Wanderung entlang der spektakulären Steilküste.

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Eigentlich sollte man in Tyulenovo noch etwa 1,5 Km weiter, zu einem begehbaren Höhlensystem in der Felswand der Steilküste weitergehen, aber der Regen war doch etwas lästig und bei Nässe wäre die Kletterei vielleicht doch zu gefährlich. Man soll sich ja immer einen Grund erhalten, um noch mal wiederkommen zu müssen. Als klar wurde, dass es für Nessebar heute doch wieder zu spät werden würde, beschließen wir im Ort Goritza im Gasthaus Pri Pancho zu Abend zu essen und uns danach einen Nachtplatz zu suchen. Das Gasthaus war ein Volltreffer. Wir essen sehr preiswert einheimische Köstlichkeiten, welche man sich nach Herzenswünschen und einem Blick in die Pfannen und Töpfe selbst zusammenstellen kann. Übernachtung in Obsor, direkt neben der Strandpromenade, auf einem kleinen Parkplatz. ( 204 Km)

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